Gibt es vielleicht schon wieder mal ein neues Urteil bezüglich der „Ortskenntnisprüfung" für Taxi- Fahrer? Abgesehen von dem aus dem Jahr 2007 vom Münchner Verwaltungsgericht?
Im 21. Jahrhundert und im Zeitalter modernster Kommunikations- und Navigationstechnik, wo die neuste Straßensoftware ständig aktualisiert wird, finde ich die Begründung in diesem Urteil schon mehr als Lächerlich.
Zitat;
„Die Dienstleistung Taxifahren erfordert eben mehr als nur eine vorgegebene Fahrtstrecke mit einem „Navi" abfahren zu können, sondern erfordert gerade sich auf Verkehrsverhältnisse zu unterschiedlichen Tageszeiten einstellen zu können und den jeweils günstigsten Weg dem Fahrgast anbieten zu können. All dies kann ein Navigationssystem nicht leisten."
Eben gerade weil die „Dienstleistung Taxifahren" heute mehr abverlangt, als einen Kunden auf dem kürzesten Weg von A nach B zu befördern, ist es wichtiger denn je, das sich der Fahrer während der Fahrt auf den Gast, auf eventuelle Sehenswürdigkeiten, auf unterschiedliche Verkehrsverhältnisse die u. a. durch verschiedene Tageszeiten, Staus und Baustellen ausgelöst werden können, konzentrieren kann.
Die modernen Navis berechnen ja nicht nur die kürzesten Routen, sondern bieten dem Gast weitere zusätzliche, Geld- und Zeit einsparende Funktionen. So wird u. a. ein Stau angekündigt und eine neu Berechnung für eine Stauumfahrung, rechtzeitig, bevor das Taxi drin steht vorgeschlagen. (Das kann ein Taxifahrer der 1000 Straßen auswendig gelernt hat nicht voraussehen)
Die z. T. von Bundesland zu Bundesland und von Stadt zu Stadt unterschiedlich variierenden Prüfungsaufgaben sind so abstrus, dass mancher Orts abverlangt wird, alle Straßen und öffentlichen Objekte auswendig zu erlernen. (Muss der Prüfling machen, um alle eventuellen Fragen beantworten zu können)
Jeder Neueinsteiger in dieser Branche, wie in jeder anderen Branche auch, kann nur mit seinen Aufgaben wachsen. Selbst „alte Hasen" sind nicht in der Lage alle Straßen einer größeren Ortschaft zu benennen. Kaum ein Ortsansässiger- Neueinsteiger besteht die Prüfung nach dem ersten Anlauf. Betrachtet ich dann die Personen, die zugezogen oder Auswertig angesiedelt sind, so muss jeder Interessent min. 2 bis 3 Prüfungen absolvieren.
Stelle ich dann die Frage nach dem Sinn einer (herkömmlichen) Ortskundeprüfung, so kann ich nur noch annehmen, dass auch hier eine Lobby dahintersteht, die auf keinen Fall auf die Einnahmen verzichten möchte.
Eine Ortskundeprüfung sollte sich heute, meines Erachtens nach, auf andere Schwerpunkte konzentrieren. Z. B. auf Sehenswürdigkeiten, öffentliche Einrichtungen sowie auf Ämter und Behörden sowie alle Bürger relevanten Einrichtungen. Jeder Taxifahrer sollte seinem Fahrgast alle in diesem Zusammenhang stehenden Fragen beantworten und unterhalten können. Die kürzeste und/oder schnellste Route sollten wir künftig den überlassen, die das Berechnen- und neu Berechnen einer Route schneller und besser beherrschen als jemand der 1000 Straßen auswendig erlernen muss, um seine Zulassung zu erhalten.
Gibt eine Chance ein neues Grundsatzurteil anzustreben?
Gruß Thomas
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Ist eine Ortskundeprüfung noch Notwendig?
6. September 2011
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Frage vom 6. September 2011 | 21:09
Von
Status: Frischling (1 Beiträge, 0x hilfreich)
Ist eine Ortskundeprüfung noch Notwendig?
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#1
Antwort vom 7. September 2011 | 17:10
Von
Status: Praktikant (969 Beiträge, 434x hilfreich)
quote:
So wird u. a. ein Stau angekündigt
In der Innenstadt? Was für ein Navi hast du und wo kann man das kaufen?
quote:
(Das kann ein Taxifahrer der 1000 Straßen auswendig gelernt hat nicht voraussehen)
Umgekehrt weiß ein Navi nicht "morgens zwischen 9 und 10 ist auf der Hauptstraße immer Stau, weil vor der Tanke die Tanklaster stehen".
Und wenn das Navi ausfällt, sagt der Taxifahrer dann zum Fahrgast "sorry, ich kenne mich hier gar nicht aus, ich muß erst mal nach dem Weg fragen"?
Klingt für mich ein wenig wie "wozu muß ein Pilot fliegen können, es gibt doch den Autopilot, der kann mittlerweile auch starten und landen"...
quote:
Gibt eine Chance ein neues Grundsatzurteil anzustreben?
Mit den Argumenten jedenfalls nicht, die halten ja nicht mal einer oberflächlichen Prüfung stand.
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#2
Antwort vom 7. September 2011 | 17:19
Von
Status: Master (4821 Beiträge, 1821x hilfreich)
quote:
Im 21. Jahrhundert und im Zeitalter modernster Kommunikations- und Navigationstechnik, wo die neuste Straßensoftware ständig aktualisiert wird, finde ich die Begründung in diesem Urteil schon mehr als Lächerlich
Lächerlich ist es, wenn heutzutage ein Fahrzeuglenker nicht mehr in der Lage ist, ein Fahrzeug ohne Navi, Handy und andere Hilfsmittel zu bewegen.
quote:
So wird u. a. ein Stau angekündigt und eine neu Berechnung für eine Stauumfahrung, rechtzeitig, bevor das Taxi drin steht vorgeschlagen
Eine Ankündigung ist wie die Wetterprognose. Es kommt, oder es kommt nicht. Ein Navi, welches einen Stau ankündigt, hätte sicher auch gerne die Polizei. Das Navi kann dann auch bestimmt die nächste Demonstration ankündigen.
Auf die Idee, dass eine Ortskundeprüfung die Spreu vom Weizen trennt, kommt man wohl nicht....wäre ja auch zu einfach.
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#3
Antwort vom 10. September 2011 | 20:34
Von
Status: Unbeschreiblich (119501 Beiträge, 39733x hilfreich)
quote:
Die kürzeste und/oder schnellste Route sollten wir künftig den überlassen, die das Berechnen- und neu Berechnen einer Route schneller und besser beherrschen als jemand der 1000 Straßen auswendig erlernen muss, um seine Zulassung zu erhalten.
Und weil alle diese Straßen nehmen, ist dann dort Stau, da genau diese Straßen dadurch vollkommen überlastet sind.
Und dann umfährt ein Taxifahrer mit erfolgreicher Ortskundeprüfung genau diese. Genau wie die Tagesbaustelle, den täglichen Rückstau wegen überlasteter Ladezone ...
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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung/Interpretation dar !
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#4
Antwort vom 15. September 2011 | 10:54
Von
Status: Unbeschreiblich (38356 Beiträge, 13981x hilfreich)
Nun ja, mein Navi sagte mir kürzlich, als ich in einen Kreisverkehr eigebogen war sinngemäß: "bitte bleiben sie bis zum Erreichen des Zieles auf dieser Straße..." Eigentlich müsste ich heute noch kreisen.
Es ist doch noch was ganz anderes wichtig. Viele Taxikunden kennen keine genaue Adresse, können aber so ungefähr beschreiben, was "drumherum" ist, oder welche Straßenbahn da lang fährt. Ein guter Taxifahrer mit Ortskenntnis weiss dann, wo er hin muss. Das Navi wohl eher nicht.
wirdwerden
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