Olympia - Aus für Dieter Baumann

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Für Dieter Baumann wird es nichts mit der Teilnahme an seinen vierten olympischen Spielen. Das Schiedsgericht des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) sperrte den Langstreckenläufer wegen Dopings für zwei Jahre rückwirkend ab November 1999. Damit erkannte es den Freispruch des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) nicht an.

"Ich kann ihnen bestätigen, dass das Arbitration Panel befunden hat, dass es um einen Dopingverstoß geht und er für zwei Jahre gesperrt wird", erklärte IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai. Nach den Regeln des IAAF sei die Entscheidung endgültig und bindend. Gyulai erwarte daher, dass "dieser Prozess jetzt abgeschlossen ist". Dann gäbe es für Baumann keine Möglichkeit mehr, gegen das Urteil Einspruch einzulegen.

Ende letzten Jahres waren bei Baumann Kontrollen durchgeführt worden, und in den Dopingproben befanden sich Spuren der Dopingsubstanz Nandrolon. Die "Infizierung" führte man auf die Verwendung einer Zahnpasta zurück, die mit dem Aufputschmittel manipuliert worden war. Daraufhin sperrte die Anti-Doping-Kommission des deutschen Leichtathletik-Verbandes Baumann zunächst, der Rechtsausschuss des DLV hob die Suspendierung im Juli 2000 jedoch auf. Die Zahnpasta sei fremdmanipuliert gewesen mit dem Ziel, Baumann und seinem Ruf zu schaden. Diese Rehabilitation des Olympiasiegers von 1992 ist mit dem heutigen Urteil hinfällig.

Viele Sporter begrüßen die erneute Sperre Baumanns. Es gebe nun einmal Regeln, die besagten, dass Dopingverstöße mit einem Ausschluss von Wettkämpfen geahndet werden. "Heute sei das Mittel in der Zahnpasta und morgen vielleicht im Haarspray", kommentierte ein Olympia-Teilnehmer den Fall des Dieter Baumann. Es könne nicht angehen, dass Baumann anders behandelt werde als sonstige Dopingsünder. Dass er selbst dafür eventuell nicht verantwortlich sei, wäre dann eben persönliches Schicksal.

Baumanns Anwalt Michael Lehner kündigten rechtliche Schritte am Internationalen Sportgerichtshof (CAS) des Internationalen Olympischen Komitees, der vom Leichtathletik-Weltverbank allerdings nicht anerkannt wird. Ob Lehner also noch eine Teilnahme des 35-jährigen an den Spielen in Sydney erwirken kann, ist nach dem aktuellen Stand der Dinge äußerst fraglich.

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