Arbeitgeber ignoriert meine fristlose Kündigung

7. März 2009 Thema abonnieren
 Von 
Banubs
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 0x hilfreich)
Arbeitgeber ignoriert meine fristlose Kündigung

Hallo,
ich trage seit November 2008 eine kostenlose Sonntagszeitung aus.
Der Lohn setzt sich aus Gewicht der Zeitung incl aller Beilagen, dem Gewicht der eingelegten Beilagen und dem Gewicht der einzulegenden Beilagen zusammen.
Es ist aber noch in keinem Monat der Lohn gezahlt worden den ich errechnet habe, eine Abrechnung gibt es auch nicht. Vor der Einstellung wurde mir außerdem ein Lohn von mindestens 150€ versprochen, tatsächlich erhalte ich nur 100 - 125 €. Bei meiner Kontrolle der eingelegten Beilagen viel mir auf das häufig mehr Beilagen in der Zeitung sind als mir mitgeteilt wird. Ich gehe davon aus das diese mir untergejubelt werden um den Lohn zu drücken.


Bei der Lieferung an mich gibt es immer Probleme, mal erhalte ich die Sachen eines anderen Zustellers, mal fehlen Teile der Lieferung. Dadurch kommt es zu erheblicher, unbezahlter Mehrarbeit. Im ersten Fall muss ich erst zusehen, das ich mich mit den anderen Zustellern (die ich nur vom Namen auf dem Lieferschein kenne) in Kontakt setzen muss und meine Zeitungen zusammen suchen muss.

Letzten Sonntag kam dann der Punkt der das Fass zum überlaufen brachte, eine Beilage fehlte komplett. Als ich dann nach 3 Stunden jemanden bei der Firma erreichte, wurde ich sofort angemault, warum ich noch nicht austrage, wenn die Beilage nachgeliefert wird müsste ich diese halt nachverteilen. Ich sprach dann mündlich meine fristlose Kündigung aus und tat das am Montag nochmals schriftlich per Einschreiben.

Mittwoch erhielt ich dann einen Anruf, wo ich wieder zurecht gebrüllt wurde, ich können nicht Kündigen und man wird meinen Lohn für Februar einbehalten wenn ich nicht weiter mache und außerdem Schadenersatz verlangen. Als mir die brüllereien zu viel wurden, sagte ich das dieses Gespräch gerade aufgezeichnet wird, worauf der "nette" Herr sofort den Höhrer auflegte.

Freitag erhielt ich dann einen Brief, wo meine fristgerechte Kündigung bestätigt wurde. Mein letzter Zustelltag wäre der 29.03.2009.

Ich denke jetzt, dass heute Nacht wieder die Zeitungen vor meiner Tür liegen und weiß nicht wie ich mich weiter verhalten soll. Noch einen Monat möchte ich mich nicht abzocken lassen.

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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär49
Status:
Schlichter
(7434 Beiträge, 2002x hilfreich)

... nun - eine fristlose Kündigung spricht man nicht 'mal eben' am Telefon aus. Für eine Kündigung ist die Schriftform Wirksamkeitsvoraussetzung. Und ob du Grund zu einer fristlosen hast, ist auch noch so eine Sache. Insofern bist du noch in Lohn und Arbeit, und was du betreibst, stellt sich erst einmal als Arbeitsverweigerung dar.
Kurzum: wenn man es macht, muss man es auch richtig machen

-- Editiert am 07.03.2009 11:28

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#2
 Von 
Banubs
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo,
wie ich oben schon schrieb, habe ich auch schriftlich, per Einschreiben, gekündigt.
Hier der Text:

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich fristlos, meine Tätigkeit als Zusteller der xxxxxxx.
Rahmenvereinbarung über maximal 50 Zustelltage befristet vom 9.11.2008 bis 31.10.2009.
Zustellbezirk xxxxx
Begründung:
1. Bei Vertragsabschluss wurde mir mündlich ein monatlicher Verdienst von mindestens 150,- bis zu 200,- Euro zugesichert. Diesen Mindestverdienst habe ich nun mehrfach nicht erhalten. Die gezahlten Beträge weichen erheblich von den Beträgen ab die ich nach Gewicht und Beilagengewicht errechnet habe. Eine Kontrolle und evtl. Nachforderung ist mir nicht möglich da ich keinerlei Abrechnung erhalte.
2. Es kam häufiger vor, dass Beilagen aufgepackt werden mussten, für diese Mehrarbeit wird aber keine, dem Aufwand angemessene, Vergütung gezahlt.
3. Die Lieferung der Zeitungen an mich ist sehr unzuverlässig, zum Teil wurden Zeitungen eines anderen Bezirks an mich geliefert und ich musste zu anderen Zustellern fahren um meine Lieferung zu bekommen. Auch dieser erhebliche Mehraufwand wird nicht vergütet. Einzulegende Beilagen sind oft in zu geringer Anzahl vorhanden oder fehlen ganz. Eine Nachlieferung erfolgt trotz Anruf an den Zustelltagen nicht. Laut Punkt 12 der Vertagsbedingungen bin ich Schadenersatz verpflichtet, wenn Beilagen am Erscheinungstag nicht zugestellt werden. Bei Nachlieferung wird von mir verlangt, dass ich die Nachlieferung zusätzlich austrage.
Es kommt häufig vor, dass sich Beilagen in der Zeitung befinden, die nicht auf dem Lieferschein erwähnt sind. So zuletzt am 22.Februar ein Prospekt der Firma „xxxx“. Ich vermute das dies geschieht um die Umfangzuschläge gering zu halten.
Besonders wegen Punkt 1 und 3 meines Begründung ist das Vertauensverhältnis nachhaltig gestört und ich werde ab sofort die Arbeit einstellen.

Mit freundlichen Grüßen

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
guest-12313.03.2009 19:03:35
Status:
Lehrling
(1677 Beiträge, 256x hilfreich)

Hallo,
Gerichte neigen bei solchen Sachen eher dazu eine fristgerechte Kündigung zu akzeptieren Auch die von Arbeitnehmern. Die Anforderungen an fristlose K. sind recht hoch.

Inwieweit jetzt die Firma nochmal Ärger in Form von Schadensersatzforderungen machen könnte ist offen.

Der einfachste und wohl auch korrekteste Weg wäre :
Erstmal weiterarbeiten bis zum Ende der ordentlichen KF.
Aber schon jetzt einen Brief per Einschreiben an den Geschäftsführer mitsamt einer Aufstellung der Extraarbeiten / Überstunden schicken und freundlich bestimmt (ist manchmal gemeiner und effektiver als wenn man droht) die Auszahlung nach dem Stundenlohn XY verlangen und Frist setzen (mit festem Datum, z.B. von 14 Tagen) um das Geld zu überweisen.
Für den Fall der nicht pünktlichen Zahlung schreiben dass man umgehend Klage beim Arbeitsgericht einreichen würde, deren Kosten auch die Firma zu tragen hätte.

Das wirkt meistens.
Wenn nichts passiert : Klagen
Dafür braucht man keinen Anwalt, die Rechtspfleger im Arbeitsgericht helfen beim Aufsetzen einer Klage.

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