Arbeitszeitreduzierung + Stetig steigende Arbeitsanforderung (mehrere Fragen)

31. August 2023 Thema abonnieren
 Von 
DerAusgenommene
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)
Arbeitszeitreduzierung + Stetig steigende Arbeitsanforderung (mehrere Fragen)

Hi, ich habe gleich mehrere Fragen, damit diese auch richtig eingeordnet werden können schildere ich in Kurzform meine Situation bei meinen Arbeitgeber:

Ich arbeite seit 10 Jahren in einem Medienunternehmen im Vertrieb (Telefonakquise). 8 Jahre davon war ich an unserem Standort der erfolgreichste. In den vergangen 2 Jahren wurde unser Standort aufgelöst und seither arbeite ich für den Hauptstandort aus dem Homeoffice. Hier zähle ich nicht mehr zu den besten, bin aber immer noch bei den oberen 20%. Jedenfalls habe ich nun einen neuen Vorgesetzten und dieser treibt die Erwartungshaltung ständig weiter hoch. Generell wird alles zu Lasten des Mitarbeiters ausgelegt, sei es das Gehalt, die Performance (es ist nie genug) und Wünsche/Forderungen werden stets abgelehnt. Was mich nun zu meinen kritischen Fragen führt:

1.) Der neue Vorgesetzte verlangt mind. 100 Anrufe am Tag. Ich erreiche und übertreffe meine Budgets meist mit ca. 50 Anrufen am Tag. Wenn ich mich nun weigere 100 Anrufe am Tag zu machen, die relevanten Budgets wie z.B. den Umsatz trotzdem erfülle, können dennoch Konsequenzen drohen? (Für diejenigen die es interessiert, ich bin erfolgreicher mit ca 50 Anrufen, weil ich die restliche Zeit in die Recherche investiere und so die Kunden anrufe die eher ein Interesse haben könnten. Bei 100 Anrufen am Tag bleibt dafür keine Zeit und ich vergraule mir die Kunden weil ich diese zu oft anrufe - ich bin also auf diese Tour weniger erfolgreich)

2.) Aufgrund dem immensen Druck möchte ich nur noch 4 Tage die Woche arbeiten (Arbeitszeitreduzierung 20%). Kann mein Vorgesetzter das ablehnen? Wenn ja, mit welchem Grund? (Arbeitstechnisch gesehen gäbe es keinen Grund, da es sich um reine Callcentertätigkeit handelt)

2.1) Wird das Fixgehalt entsprechend der Prozentualen Arbeitszeitreduzierung angepasst (-20%) oder kann der AG das Fixgehalt, nach eigenem ermessen, noch weiter senken? (Ich kann mir vorstellen der würde das nämlich machen)

2.2) Empfiehlt Ihr mir bei dieser Art Vorgesetzten rechtlichen Beistand?



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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(116263 Beiträge, 39235x hilfreich)

Zitat (von DerAusgenommene):
können dennoch Konsequenzen drohen?

In Ermangelung hellseherischer Fähigkeiten nicht seriös zu beantworten.



Zitat (von DerAusgenommene):
Kann mein Vorgesetzter das ablehnen?

Können kann man vieles, in Abhängigkeit der persönlichen Talente, der Motivation und des finanziellen Spielraumes, etc.
Rechtlich ist das "können" aber regelmäßig wesentlich unrelevanter als das "dürfen". Und auch das "wollen" spielt ja oft eine Rolle.

Summa summarum: JA



Zitat (von DerAusgenommene):
Wenn ja, mit welchem Grund?

In Ermangelung hellseherischer Fähigkeiten nicht seriös zu beantworten.




Zitat (von DerAusgenommene):
Wird das Fixgehalt entsprechend der Prozentualen Arbeitszeitreduzierung angepasst (-20%) oder kann der AG das Fixgehalt, nach eigenem ermessen, noch weiter senken?

In Ermangelung jedweder relevanter Details ohne hellseherische Fähigkeiten nicht seriös zu beantworten.

Da hat es sich als überaus zweckmäßig erwiesen, wenn man die uns unbekannten vertraglichen Vereinbarungen / betreffenden Klauseln / Absprachen / Satzungen etc. liest, denn da pflegen solche Details regelmäßig drin zu stehen.

Kennt man diese, kann man sinnvoll weiterdiskutieren.

Bei Unklarheiten gerne wieder hier melden, den vollständigen Wortlaut der relevanten Stellen posten, dann können wir zielführend dazu diskutieren.

Zum Thema "kann man" hatte ich ja schon weiter oben ausgeführt.



Zitat (von DerAusgenommene):
Empfiehlt Ihr mir bei dieser Art Vorgesetzten rechtlichen Beistand?

Nö, ich empfehle einen neuen Arbeitgeber.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(16832 Beiträge, 6294x hilfreich)

Zitat (von DerAusgenommene):
Der neue Vorgesetzte verlangt mind. 100 Anrufe am Tag

Auf welcher Grundlage? Was steht im AV dazu? @harry sagt bei solchen Dingen gerne so was wie 'verlangen kann einer viel ... , aber ...
Zitat (von DerAusgenommene):
nur noch 4 Tage die Woche arbeiten

Da gibt es das Teilzeitundbefristungsgesetz. Das gibt dir das Recht, auf Teilzeit zu gehen.
Zitat (von DerAusgenommene):
Wird das Fixgehalt entsprechend der Prozentualen Arbeitszeitreduzierung angepasst

Das mag wahrscheinlich sein.

Juristischen Beistand wegen des neuen Chefs halte ich fürs Erste für übertrieben - Juristen beauftragt man besser mit konkreten Aufgaben.

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(30481 Beiträge, 5446x hilfreich)

zu1: Sich hinzustellen und 100 Anrufe zu verweigern, weil man auch mit 50 schon *der Beste* sei...kommt nie gut.

zu 2: Den Antrag auf Arbeitszeitverkürzung kann man stellen. Der Gesetzgeber sagt in § 8 TzBfG: (1) Ein Arbeitnehmer, dessen Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate bestanden hat, kann verlangen, dass seine vertraglich vereinbarte Arbeitszeit verringert wird....Fraglich, ob darüber dann Einvernehmen erzielt wird und nicht doch betriebliche Gründe dagegen sprechen.

zu 2.1. Durchaus denkbar.

zu 2.2. Nö, wozu?

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

0x Hilfreiche Antwort

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