Folgender Fall: Unternehmen plant eine umfassende Umstrukturierung. Diese bedeutet für mich, dass von 2 Stellen nur eine übrig bleibt und vermutlich aufgrund von Sozialfaktoren wurde sich für den Kollegen entschieden, andere grundsätzlich passende Stellen wurden ebenfalls anders besetzt.
Details:
Neue Struktur tritt zum 1.10. in Kraft (in 4,5 Monaten)
Kündigungsfrist: 3 Monate
Angestellt seit 3 Jahren
Leistungen: sehr gut lt. Jahresgesprächen
Aufhebungsvertrag bietet eine Kündigung zum 30.09. an, anschließend 3 Monate Freistellung bei vollem Gehalt sowie eine Abfindung von 0,9 Gehälter pro Jahr der Betriebszugehörigkeit. Nicht einberechnet bei der Berechnung der Abfindung ist ein Bonus, den ich je nach Betriebszielerreichung jedes Jahr bekomme. Ist das Exkludieren des Bonus Standard?
Mit dem Unterzeichnen droht mir m. W. nach eine Sperre für ALG 1 von 3 Monaten sowie eine Kürzung der Bezugszeit von 9 auf 12 Monate. Ich stehe mit der Abfindung deutlich besser da als mit Arbeitslosengeld (60%), trotzdem frage ich mich, ob ich mehr rausverhandeln kann/sollte wie eine längere Freistellung. Abfindung liegt ja bereits deutlich über der Regelabfindung. Was denkt ihr?
Aufhebungsvertrag: Unterschreiben ja/ nein?
19. Mai 2025
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Frage vom 19. Mai 2025 | 21:52
Von
Status: Frischling (1 Beiträge, 0x hilfreich)
Aufhebungsvertrag: Unterschreiben ja/ nein?
#1
Antwort vom 20. Mai 2025 | 11:09
Von
Status: Legende (19781 Beiträge, 7189x hilfreich)
https://www.comcave.de/magazin/neustart-in-den-job/aufhebungsvertrag-sperre-arbeitsamt#:~:text=Bei%20Unterschreiben%20eines%20Aufhebungsvertrags%20kann,dadurch%20bewusst%20eine%20Arbeitslosigkeit%20herbeiführt.
... vll. hilft dir dieser Text bei der Entscheidung. Du fürchtest ja insbesondere die 3-monatige Sperre - die aber kannst du ggf. umgehen, so dass das Angebot des AG sich noch besser rechnet.
#2
Antwort vom 20. Mai 2025 | 12:54
Von
Status: Schlichter (7442 Beiträge, 1632x hilfreich)
Zitat :Mit dem Unterzeichnen droht mir m. W. nach eine Sperre für ALG 1 von 3 Monaten sowie eine Kürzung der Bezugszeit von 9 auf 12 Monate
Nicht, wenn sowieso die Kündigung gedroht hätte.
Zitat :trotzdem frage ich mich, ob ich mehr rausverhandeln kann/sollte wie eine längere Freistellung. Abfindung liegt ja bereits deutlich über der Regelabfindung. Was denkt ihr?
Man kann jetzt mal davon ausgehen, dass der AG das übliche Angebot gemacht hat. Wenn Du da verhandeln willst, kann es durchaus sein, das etwas mehr dabei rauskommt. Wenn der AG die Sache beenden will, ist er evtl. bereit, sich das was kosten zu lassen.
Könnte so aussehen:
Aufhebungsvertrag zum 31.12.2025, Freistellung bis dahin.
Kostet mehr als die Abfindung von 3 x 0,9 Monatsgehälter, würde aber das Ganze abschließen und wäre wohl in Hinsicht auf den Gesamtkostenblock "Umstrukturierung" nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Du hättest dann 6 Monate Zeit, was neues zu suchen, der Arbeitgeber die Sache vom Tisch.
-> Das kann der AG so sehen, muss er aber nicht.
Wichtig dabei wäre es, ruhig und sachlich bei den Verhandlungen zu sein!
-- Editiert von User am 20. Mai 2025 12:55
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#3
Antwort vom 20. Mai 2025 | 14:01
Von
Status: Philosoph (12687 Beiträge, 4585x hilfreich)
Wenn man bedenkt, dass es auch schlicht eine betriebsbedingte Kündigung hätte geben können, ist das vorliegende Angebot des Arbeitgebers bereits sehr, sehr gut.
Ob man da nun noch versuchen sollte "mehr" rauszukitzeln....
#4
Antwort vom 20. Mai 2025 | 15:06
Von
Status: Unbeschreiblich (38849 Beiträge, 6422x hilfreich)
Ein Bonus ist grds. kein Standard.Zitat :Ist das Exkludieren des Bonus Standard?
Du könntest schon heute auf die Suche nach einem neuen adäquaten Job gehen. Da du erst 3 Jahre dort beschäftigt bist, dürften dir Bewerbungen nicht wie ferne Galaxien vorkommen.
Mit etwas Glück kommt die *drohende Sperrzeit* gar nicht.
Und falls doch, wiegt die 3monatige Freistellung mit Weiterzahlung eine Sperrzeit auf.
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