Aufhebungsvertrag forcieren - wie am Besten vorgehen?

19. Juni 2018 Thema abonnieren
 Von 
fb467542-56
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 0x hilfreich)
Aufhebungsvertrag forcieren - wie am Besten vorgehen?

Guten Tag,

ich habe eine ganz Allgemene Frage ob es sich überhaupt "lohnt".

ich arbeite in einer etwas gehobenen Position (Abteilungsleiter) in einer Firma.
Arbeitszeit eher länger als 10 Stunden, ohne Pausen. Pausen beschränken sich auf Raucherpausen - erreichbar bin ich dennoch per Telefon.

Der Arbeitgeber hatte und hat bereits einigen Ärger bezüglich der Arbeitszeiten der Mitarbeiter.
ich bin nun knapp 5 Jahre im Unternehmen und möchte aufgrund der Unvereinbarkeit zwischen Arbeit und Privatleben aussteigen.

Allerdings: Ungern möchte ich "nur" einfach so gehen.
Lohnt es sich hier auf einen Aufhebungsvertrag zu pochen und u.U. noch monetär etwas für mich heraus zu holen?

Wichtig: Keine Zahlen. Grundsätzlich geht es mir darum OB es sich überhaupt lohnt diesen Weg zu bestreiten.

Meine Rahmenbedingungen:
- "Normaler Arbeitsvertrag"
- Zusatzklausel des Abteilungsleiters inkl. Mehrstundenvereinbarung
- Die Arbeit ist zum Großteil nicht unter 10h Stunden zu schaffen
- Tlw. wird subversiv verlangt gegen die AZO zu verstoßen
- Ich stemple - trotz mehr oder weniger vorhandenem "Verbot" meine Arbeitszeiten so wie sie sind
- Tlw. setzt mir mein direkter Vorgesetzter Raucherpausen ein damit ich unter den 10h bleibe
- Alles dokumentiert



-- Editiert von fb467542-56 am 19.06.2018 02:24

-- Editiert von fb467542-56 am 19.06.2018 02:29

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16 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17464 Beiträge, 6499x hilfreich)

Ein Aufhebungsvertrag ist dann angesagt, wenn AG oder AN mit den Kündigungsfristen nicht klar kommen.
Mir scheint aber, dass du auf eine Abfindung aus bist.

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#2
 Von 
fb467542-56
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 0x hilfreich)

War / Bin mir über die korrekte Benennung nicht bewusst.
Aber ist korrekt.

0x Hilfreiche Antwort


#4
 Von 
fb467542-56
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von cabel):
Zitat (von fb467542-56):
Lohnt es sich hier auf einen Aufhebungsvertrag zu pochen und u.U. noch monetär etwas für mich heraus zu holen?


Klar können Sie auf einen Aufhebungsvertrag pochen (bzw. den anfragen. Ein Recht darauf haben Sie nämlich nicht) aber ob Ihr AG da eine Abfindung zahlt ist fraglich. Das macht man normalerweise damit die Gegenseite die eigenen Forderungen akzeptiert.


Ja, vermutlich habe ich mich da unglücklich resp. falsch ausgedrückt.
Mutmaßlich wäre bei meinem Fall die Frage nach einer Abfindung korrekter.

-- Editiert von fb467542-56 am 19.06.2018 11:41

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#6
 Von 
fb467542-56
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von cabel):
Zitat (von fb467542-56):
Mutmaßlich wäre bei meinem Fall die Frage nach einer Abfindung korrekter.


Also quasi, dass Sie es auf Ihre Kündigung anlegen? Kann man versuchen, ist aber halt die Frage wie man es durchzieht. Die meisten Menschen haben nicht die Nerven dazu. Besser wäre es, sich etwas Neues zu suchen und dann ordentlich zu kündigen. Macht sich auch im LL besser wenn der Übergang sauberer ist und auch im Arbeitszeugnis.


Die Nerven dazu hätte ich schon.
Mit dem LL ist es sicherlich korrekt, wobei ich in einer Branche arbeite die bekannt dafür ist eher "ausbeuterisch" gegenüber den Angestellten zu sein. Da ich danach ohnehin vor habe die Branche zu wechseln wäre es für mich verschmerzbar.

Ich möchte jedoch ungern nach diesen fünf Jahren mit 11,12 und teilweise 15h täglich "einfach so" kündigen.
Aber anscheinend "lohnt" es sich hier wohl tatsächlich nicht auf eine Abfindung zu pochen.

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#7
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3093x hilfreich)

Eine Abfindung zählt eine Arbeitgeber meist nur dann freiwillig, wenn er den Arbeitnehmer los werden will und dieses aus welchen Gründen auch immer nicht so einfach ist.

Hier wollen SIE ja weg, warum sollte der AG dann noch eine Abfindung hinterher werfen?

Ich würde zuerst mal meine Beine durchstrecken und auf die Einhaltung der Arbeitsgesetze dringen bzw dieses durchziehen. Pausen machen, Höchstarbeitszeit beachten falls dagegen verstoßen wird und so weiter. Dann wird Ihr Arbeitgeber vielleicht eher geneigt sein, Ihnen etwas zu bezahlen, damit Sie verschwinden. Aber einfach so? Never.

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#8
 Von 
fb467542-56
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 0x hilfreich)

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Würde ich auf die Einhaltung der AZO bestehen könnte ich meinen Job allerdings nicht erledigen. Ich rotiere ja schon den Ganzen Tag um das Pensum zu bewältigen.

Wie angedeutet, der AG hat bereits massive rechtliche Probleme aufgrund Verstöße gegen die AZO.

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#10
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10701 Beiträge, 4212x hilfreich)

Zitat (von cabel):
Dann können Sie das halt nicht, so einfach ist das.


Nicht ganz so einfach, wie es scheint, zumindest nicht gefahrlos.
Es gibt da die große Unbekannte, ob das Pensum überhaupt in der "normalen" Arbeitszeit zu schaffen wäre.
Falls das mit ja beantwortet werden kann, kann das "Arbeit nach Plan" für den TE in die Hose gehen.

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#11
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17464 Beiträge, 6499x hilfreich)

Wenn wir die Probleme auf der richtigen Ebene angehen, würden wir über Abhilfe der Missstände reden - also Einhalten der AZ, Überlastungsanzeige an den AG. Wenn der AG aber 'schwerhörig' ist, wird das erst einmal nix bringen, viell. aber in dem Ausmaß, wie dann eben Arbeit liegen bleibt ...
Könnte auch ein indirekter Weg zum Ziel sein. Oder es geschehen doch Wunder und die Dinge bessern sich.

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#12
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3093x hilfreich)

Er will ja eh aufhören ;) , aber halt mit dem goldenen Handschlag. ;)

Wir gehen mal davon aus, daß der Arbeitgeber den Mitarbeitern zu viel zumutet, denn sonst macht die Diskussion ja keinen Sinn. Wenn er 10+ Stunden bräuchte, um Arbeit zu erledigen, die man auch innerhalb der Regelarbeitszeit schaffen könnte, dann wäre er eh falsch am Platz.

Wenn allerdings verlangt wird, gegen die Arbeitszeitverordnungen zu verstoßen, dann wäre der erste Weg ja, genau damit aufzuhören. Pausen sind Pausen, die werden genommen und man ist dann halt nicht erreichbar in dieser Zeit. Natürlich kann die ganze Sache schief gehen und der Arbeitgeber kündigt dann in der Folge berechtigt (wir kennen ja weder Vertrag noch die Hintergründe), aber das muss halt der TE selbst abschätzen.


-- Editiert von fb367463-2 am 19.06.2018 14:00

Signatur:

"Valar Morghulis"

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#14
 Von 
fb467542-56
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 0x hilfreich)

Sachlich:

Keine Bange, kein "Flachzangen-Alarm". ;)
Das Arbeitspensum ist - korrekt (!) und zeitnah ausgeführt - nicht innerhalb Gesetzeskonformer Arbeitszeiten zu bewältigen.

Deshalb meine Frage nach dem Goldenen Handschlag. Wie von mir angedeutet - aber bisher leider von euch ignoriert (dennoch ein herzliches Danke an Alle die geantwortet haben!): Der AG hat massive Probleme mit der BG (sowohl Arbeitssicherheit als auch die Arbeitszeiten) als auch mit der IHK und der Aufsicht.

Bei mir persönlich rede ich hier nicht von den "typischen" Verstemplern a la 10:05 oder 10:01 - sondern hier geht es um Arbeitszeiten von 11,12,13 oder im Extremfall auch 15 Stunden. Geduldet und - tlw. subversiv/tlw. offen vom direkten Vorgesetzten so gefordert.

0x Hilfreiche Antwort

#15
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17464 Beiträge, 6499x hilfreich)

Die Antwort auf deine Hauptfrage ist schon in den Stellungnahmen enthalten, vielleicht ein wenig hintergründig. Also: Ein Recht auf Abfindung gibt es so nicht - es muss ja auch was abzufinden sein. Ein AG zahlt Abfindungen, um Rechtsunsicherheiten aus dem Weg zu gehen, etwa wenn eine Kündigung auf wackeligen Beinen steht. Abfindung ist nicht das andere Wort für Schmerzensgeld oder so für vergangene Unbill.
Deswegen gibt es keinen direkten Weg dahin. U.U. aber eben indirekte Wege - und die beginnen damit, dass du dich auf deinen Vertrag besinnst und mit den Arbeitsgesetzen ernst machst.
Nach deinen Ausführungen beginnt das offenbar mit der AZ; wenn Vorgesetzte gar fordern, dass du länger als 10 Stunden arbeitest, heißt die Antwort eben NEIN, um beim Gröbsten anzufangen. Dann - schon komplexer - die Arbeitssicherheit. Nur so kommt dein AG unter Druck.

1x Hilfreiche Antwort

#16
 Von 
fb467542-56
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 0x hilfreich)

Merci blaubär+

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