Ausbildung: Aufhebungsvertrag, Werksarzt, Schleche Behandlung

22. Juni 2018 Thema abonnieren
 Von 
Nyql
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)
Ausbildung: Aufhebungsvertrag, Werksarzt, Schleche Behandlung

Guten Tag,

ich bin neu hier im Forum und hätte paar Anliegen wegen meiner Ausbildung.

Ich habe meinem Betrieb mitgeteilt, dass ich einen Aufhebungsvertrag möchte, damit ich fristlos kündigen kann, in dem Moment war ich Unzurechnungsfähig, stark alkoholisiert.
Nach Umdenkung bei klarem Verstand habe ich mich dagegen entschieden und auch nichts unterschrieben!

Nun möchte meine Firma eine Abtretungserklärung.

Ich zitiere:

ABTRETUNGSERKLÄRUNG

Ich, NAME, WOHNORT, trete meinen Anspruch auf Kostenersatz gem. Art. 10 Abs. 8 BaySchFG für die Dauer meiner Berufsausbildung an meinen Ausbildungsbetrieb, BETRIEB, ab.

Die Personalchefin schrieb mir in einer E-Mail das hier:

"Was ich auf jeden Fall umgehend zurück benötige ist das Formular über den Berufsschul-Kostenersatz. Wir haben bisher schon Berufsschulkosten für dich bezahlt, hier hattest Du keine Auslagen, deshalb benötige ich das Formular für die Behörden. Bitte umgehend erledigen – egal ob es zur Kündigung kommt oder nicht, das ist separat und hat damit nichts zu tun."

Ich denke damit meint sie den Abtretungserklärung, da ich sonst nur noch den Aufhebungsvertrag erhalten habe.

Das bereitet mir Zweifel. Was meint ihr?


Weiteres, ich wurde vom eigenen Werksarzt bis zum 01.08.2018 als ungeeignet eingestuft, wegen starker Schlafstörung und Verdacht auf Depressionen. Daher dachte ich, dass ich keine Krankmeldung mehr abgeben muss, da der eigene Werksarzt, mich als ungeeignet eingestuft hat. Habe nun bei der Arbeit und Schule ohne eine Krankmeldung gefehlt, aber bis jetzt kam nichts vom Betrieb.


Und im Betrieb selbst wurde mir von paar Mitarbeitern nichts erklärt, trotz Nachfrage.
Bestes Beispiel: Ich hole kein Frühstück für die Mitarbeiter, da sie rummeckern weil ihr Essen nur noch lauwarm ist. Da wir ja für komplette 3 Abteilungen (sind 3 große Abteilungen) holen sollen, Restgeld ausrechnen müssen und alles seperat verpacken müssen, werden Azubis angemeckert, weil sie zu lange brauchen und das Essen lauwarm wird.
Da der Ton gegen paar Azubis schon sagen wir mal hoch wurde wegen dem Frühstück holen, meide ich das Frühstück holen, da ich bei sowas meine Manieren sofort verlieren würde und nicht wüsste, was ich machen würde. Klar, ich bin komplett unten als Azubi, aber das jemand sein Ton gegen mich erhebt können die vergessen bei mir.
Ich werde mittlerweile auch von vielen gehasst, wie ich von anderen Azubis mitbekommen habe. Auch wegen politischer Sicht. Ich war bis jetzt immer ein ruhiger und freundlicher Typ, trotz schlecher Behandlung. Von einem wurde ich vier Tage lang ignoriert und habe nichts gelernt.
Ein Mitarbeiter sagte mir ins Gesicht sogar, vor anderen Azubis, solange ich kein Frühstück hole, bringt er mir nichts bei.
Unser Meister hat diesen Vorfall von einem Azubi erzählt bekommen. Es passierte nichts.


Ich hoffe auf mein Anliegen eine Hilfestellung zu bekommen,
da ich sonst aufgeschmissen bin.


MFG;
Nyql.

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10 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17428 Beiträge, 6485x hilfreich)

/// ... mitgeteilt, dass ich einen Aufhebungsvertrag möchte, damit ich fristlos kündigen kann,
Das ist Mumpitz: ein Auflösungsvertrag beendet die Sache, eine Kündigung erübrigt sich. Eine fristlose Kündigung folgt eigenen Regeln. Also Auflösungsvertrag ODER fristlose Kündigung (fristlos, insofern es bei Azubis keine Fristen gibt.)
Frühstück holen gehört mit Sicherheit nicht zu den Ausbildungsinhalten, höchstwahrscheinlich aber zu innerbetrieblichen Übungen a la 'Lehrjahre sind keine Herrenjahre', oder so. Jedenfalls kriegst du zurückgemeldet, dass du dich nicht an solche Spielchen hältst. Diese Themen wären mit deinem Ausbildungsleiter zu erörtern.
Darüber hinaus scheinst du leicht reizbar in einen Ton zu verfallen, den man wohl als unangemessen wird ansehen dürfen (Manieren vergessen u.a.) - Was da Henne ist, was Ei an deinen Problemen, wird kaum zu klären sein.
Dass euer Meister auf Geschichten vom Hörensagen nicht reagiert, zeichnet ihn eher aus.
Du wirst schon selbst aktiv werden und deine Probleme auf eine geeignete Weise an die Zuständigen herantragen müssen-

2x Hilfreiche Antwort


#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38437 Beiträge, 14002x hilfreich)

Es sollte sich inzwischen rumgesprochen haben, dass Gegenstand einer Ausbildung nicht nur spezifische Fachkenntnisse sind, sondern auch Teamwork, soziales Verhalten. Wenn es in einem Betrieb üblich ist, dass im Wechsel das Frühstück geholt, finanziell auseinanderdividiert und verteilt wird, dann sind da auch die Azubis dran. Wie eben die betriebliche Übung ist. Es gibt diesbezüglich ja auch inzwischen genug Urteile. So muss z.B. ein Azubi in einem Frisörladen auch die Waschmaschine anstellen, Handtücher aufhängen, einsortieren, den Fußboden aufkehren u.s.w. Sich da zu weigern ist sehr unklug, wirklich. Und, so was kommt von so was. Dann hat man es sich halt mit vielen Kollegen verschissen. Da muss man sich doch nicht wundern.

Nächste Baustelle: einfach wegbleiben. Ja, was ist das denn? Es sollte klar sein, dass das nicht geht, ohne AUB (das sind die gelben Zettel, die einem der Arzt ausstellt, wenn man krankheitsbedingt nicht arbeiten kann). Der Unterschied zwischen Geeignetheit und Arbeitsunfähigkeit sollte sich dem Fragesteller auch erschließen.

Und dann noch die Sache im Suff.

Wenn der Fragesteller dort oder auch woanders seine Ausbildung zu einem guten Ende bringen will, dann muss er sein Verhalten grundsätzlich überdenken und ändern. Und auch mit politischen Ansichten die Klappe halten. All das hat am Arbeitsplatz nichts zu suchen.

Vielleicht mal mit der Beratungsstelle der zuständigen Kammer reden?

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120077 Beiträge, 39828x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Es sollte sich inzwischen rumgesprochen haben, dass Gegenstand einer Ausbildung nicht nur spezifische Fachkenntnisse sind, sondern auch Teamwork, soziales Verhalten.

Richtig. Da scheinen die Ausbilder noch immensen Nachholbedarf zu haben.

Frühstück holen ist halt kein Ausbildungsinhalt wenn er nicht gerade zufällig an einer Butlerschule lernt. Und wenn die anderen sich dann auch noch "assi" verhalten, dann stellt man die "Dienstleistung" für die Undankbaren halt ein.



Zitat (von wirdwerden):
Es gibt diesbezüglich ja auch inzwischen genug Urteile.

Da würde ich ja gerne mal eines zu lesen, das den Azubi zu privaten Diensten gegenüber den Angestellten und Ausbildern verpflichtet.



Zitat (von wirdwerden):
Und auch mit politischen Ansichten die Klappe halten.

Stimmt, da sollte man am Arbeitsplatz nicht unbedingt drüber diskutieren.



Zitat (von wirdwerden):
Vielleicht mal mit der Beratungsstelle der zuständigen Kammer reden?

Wäre nicht schlecht, immerhin wird vom Ausbilder rechtswidrig die Ausbildung verweigert.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8070x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):

Wäre nicht schlecht, immerhin wird vom Ausbilder rechtswidrig die Ausbildung verweigert.

Wo steht denn das?

Signatur:

Nur wer sich bewegt, hört seine Ketten rasseln.

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120077 Beiträge, 39828x hilfreich)

Zitat (von altona01):
Wo steht denn das?

Da
Zitat (von Nyql):
Ein Mitarbeiter sagte mir ins Gesicht sogar, vor anderen Azubis, solange ich kein Frühstück hole, bringt er mir nichts bei.
Unser Meister hat diesen Vorfall von einem Azubi erzählt bekommen. Es passierte nichts.



Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort


#8
 Von 
Nyql
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

Entschuldigen für die späte Antwort.

Also erstens vorab. Ich habe kein Politik-Themen aufgemacht, sondern die Mitarbeiter. Sie haben gefragt, ich habe ganz normal geantwortet. Vielleicht hätte ich gar nichts sagen sollen.

Ich bin im 1. Lehrjahr. Ich habe am Anfang Frühstück geholt, habe es dann komplett eingestellt, weil immer nur rumgemeckert wurde, das Essen ist lauwarm, man bräuchte angeblich zu lange oder sonst was. Es sind 3 große Abteilungen. Es gab Tage nur mit 2-3 "Lieferungen", an anderen Tagen hingegen in Richtung 15. Der jenige Azubi, muss erstmal alle Mitarbeiter fragen, falls Sie aber an der Maschine gerade arbeiten, muss man warten, da es sonst auch Ärger gibt. Die Abteilungen sind groß, dauert etwas. Danach in die Kantine alles bestellen, seperat verpacken und Restgeld ausrechnen, da es sonst Ärger gibt, wenn man sich um 5 Cent verrechnet. Bis das alles erledigt ist und man das Essen an alle Mitarbeiter "ausgeliefert" hat, dauert nun halt etwas länger als deren Vorstellung.

Ich habe den Vorfall mit dem Mitarbeiter bewusst nicht beim Meister gemeldet, da dieser Mitarbeiter im Betriebsrat ist. Derjenige der mich z.B. 4 Tage ignoriert hat, ist mit ihm verwandt. Ich habe bewusst es nicht gemeldet, weil ich keine Lust hatte, mehr Spannung reinzubringen. Das Thema wurde vor kurzem bei einem Personalgespräch hingegen von mir dann endlich persönlich erwähnt. Ich sagte auch, dass der zuständige Meister es mitbekommen hat, aber nichts unternommen hat. Das einzige was er unternommen hat ist, dass er gesagt hat Azubis müssen kein Frühstück holen. Aber mit den Vorfällen, in denen mir verweigert wird, was beizubringen oder ich sogar 4 Tage lang ignoriert wurde, nichts. Auch allgemein lerne ich sehr wenig im Betrieb.
Bis jetzt passierte nichts. Kein weiteres Gespräch über diese Vorfälle oder sonst was. Allein wenn ich in die Firma komme, sehe ich von einigen Mitarbeiter, wie die mich mit einem richtigen "Hassblick" anschauen.
Von den Informationen einiger Azubis, bin ich sozusagen bei einigen Mitarbeiter der "Staatsfeind Nr. 1" in der Firma geworden. Sie haben viele Unterhaltungen über mich gehört und haben mir immer berichtet.

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
fb367463-2
Status:
Schlichter
(7422 Beiträge, 3091x hilfreich)

Vorsicht, man sollte Fakten von Blablabla trennen. "Hassblicke" sind nicht angreifbar, kann ja sogar sein, daß Sie sich das nur einbilden...und auf "der hat das und jenes über Dich gesagt" sollte man tunlichst überhaupt nicht hören. Grundsätzlich nicht. Niemals.

Verweigert man Ihnen immer noch die Vermittlung von Lerninhalten? Das wäre das einzige, wo man ansetzen kann. Man muss das ja nicht weiter diskutieren, der Chef hat ja klar gemacht, daß Sie kein Essen holen müssen, weiter zu diskutieren gibt's da nichts. Und was da möglicherweise hinter verschlossenen Türen mit den Betreffen besprochen wurde, wissen Sie nicht und geht Sie auch primär nichts an.

Nur halt ausbilden muss man Sie so, wie es dem Standard entspricht.

Signatur:

"Valar Morghulis"

0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17428 Beiträge, 6485x hilfreich)

Es gibt an der Geschichte ein wenig, das ich gut verstehe, und eine Menge, die noch reichlich unklar ist.
Am klarsten ist die Sache mit dem Frühstück-Holen. Das gehört das in wohl keinem Verständnis wirklich zum Ausbildungsziel und -zweck und nach der Schilderung der Abläufe erscheint das auch unter anderen Gesichtspunkten (sozialer Zusammenhalt) nicht wirklich zumutbar, attraktiv schon gar nicht - siehe #8.
Es mag sein, dass dieser Konflikt symptomatisch ist für etwas anderes, dass die Alteingesessenen die Azubis gerne 'schleifen' möchten, etwas von der Art, was in am. Militärfilmen als 'code red' thematisiert wird. Denkbar aber an dieser Stelle doch spekulativ.
Andererseits erscheint mir diese Episode doch reichlich ungeeignet, alleine für dein 'Staatsfeind-Nr.-1-Feeling' ursächlich sein zu sollen. Da vermute ich noch anderes dahinter, das in Summa zu diesem 'Hass' auf dich - einem Frischling unter den Azubis! - führt. Unter den Azubis hast du ja offenbar gleichwohl einen gewissen anerkannten und anerkennenden Status.
Neben und hinter dem Atmosphärischen kommt ein gravierender Pferdefuß hervor: Du sagst, du lernst allgemein zu wenig in dem Betrieb. Das zu ändern sollte doch wohl das Hauptanliegen sein. Da hilft nur sorgsames Dokumentieren und Beharrlichkeit bei moderatem Ton.
Und da sehe ich einen gewissen Rückstand: einerseits übst du aus merkwürdigen Rücksichten Zurückhaltung - jemand ist im BR, ein anderer mit dem und dem verwandt, du willst keine Spannung reinbringen, wo sie doch mit Fausthandschuhen zu greifen ist - und wo es wichtig würde, 'erwähnst' du lediglich, wo eine in der Sache klare, im Ton aber sachgerechte Ansage erforderlich wäre.
Arbeitsrechtlich scheint mir da einiges zu tun, vor allem solltest du - wenn nicht die Azubis dort überhaupt - jemanden haben, mit dem sie vertrauensvoll sprechen können, und auch Strategien entwickeln, um in der Sache weiter zu kommen. Der Rest sollte sich dann finden.

0x Hilfreiche Antwort

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