Betriebsbedingte Kündigung und dann Stress mit Anwalt!

17. September 2010 Thema abonnieren
 Von 
Honk82
Status:
Beginner
(72 Beiträge, 25x hilfreich)
Betriebsbedingte Kündigung und dann Stress mit Anwalt!

Hallo ihr Lieben,

wir haben ein dickes Problem und ich hoffe ihr könnt mir einen Rat oder Tip geben. Mein Lebensgefährte hatte bis Anfang Juli einen Unbefristeten Arbeitsvertrag, er arbeitet als Fliesenleger und hatte schon längere Zeit eine Zyste in der Kniekehle. Der Arzt meinte das müsse sofort operiert werden, da Trombose Gefahr bestand. Mein Lebensgefährte hat das sofort seinem Chef gesagt und auch gefragt ob er damit einverstanden ist wenn er sich operieren lässt weil er dann über einen Monat krankgeschrieben wäre. Der Chef meinte das wär kein Problem Gesundheit geht vor. Am 15 Juli hatte mein Lebensgefährte dann die Betriebsbedingte Kündigung im Briefkasten und wir fielen aus allen Wolken. Naja der Schock war gross und da er einen unbefristeten Arbeitsvertrag hatte, dachte ich, er kann ihm nich so einfach kündigen und wir gingen zum Anwalt. Noch am Tag der Kündigung. Ich muss dazu sagen das mein Freund keine Rechtsschutzversicherung hat.
Der Anwalt meinte wir können gegen den Chef nix machen wenn er weniger als 10 Angestellte hat. Wir waren uns nicht ganz sicher wieviele er hat weil sich das ständig ändert und wir sind dann so verblieben das der Anwalt erstmal nix machen soll und wir erstmal rausfinden, wieviel Mitarbeiter der Chef nun hat.

Dann war es nun so, das ich einen Bandscheibenvorfall hatte und gar nix mehr konnte und daher auch den Anwalt nicht angerufen habe, weil wir mittlerweile auch wussten das der Chef weniger als 10 Mitarbeiter beschäftigt. Da ich dem Anwalt im Beratungsgespräch sagte er soll auf keinen Fall etwas machen, bin ich davon ausgegangen er würde sich dran halten. Wir haben ihm auch gesagt das wir kein Geld haben und natürlich so wenig Kosten wie möglich verursachen wollen, daher soll er wie gesagt absolut nix machen. Er meinte meinem Freund würde Prozesskostenhilfe zustehen weil er ja kein Einkommen mehr hätte und daher müssen wir uns keine Sorgen machen.

Er hielt sich nicht an die Vereinbarung und reichte Klage ein und machte beim Gericht einen Gütetermin.

3 Wochen später ging es mir besser und ich rief sofort den Anwalt an um ihn zur rede zu stellen, ich war total sauer das er einfach Handelt ohne unser Einverständnis. Ich fragte den Anwalt wie teuer das den nun alles wäre und warum er einfach gehandelt hat und er meinte dann das hätte ja sein müssen, hat mir n paar Paragraphen um die Ohren gehauen und wurde sogar patzig, so nach dem Motte ich hätte ja eh keine Ahnung von nix. Und er müsse die Fristen einhalten. Der Preis wär mittlerweile bei über 1000 EURO.

Einen Tag nach der Kündigung, meldete sich mein Freund Arbeitslos beim Amt. Er hatte auch längere Zeit schon vor sich selbstständig zu machen und meldete im Juni ein Gewerbe an, da wussten wir ja noch nicht das er gekündigt wird. Seit 29 August kann er wieder arbeiten und macht dies auch auf Selbstständiger Basis.
Der Anwalt hatte vor über nem Monat den Antrag für Prozesskostenhilfe eingereicht und jetzt gestern bekamen wir einen Brief, das die jetzt wissen wollen was mein Freund jetzt Arbeitstechnisch macht. Ich verstehe nicht warum das relevant ist weil der Anwalt meinte das für den Antrag nur der Kündigungszeitraum gelten würde.

Meine Fragen sind jetzt:

Was können wir gegen diesen unfähigen Anwalt tun um ihn zu stoppen? Ich habe dem Mann mehrfach gesagt er soll nicht Handeln, auf gar keinen Fall und der Typ macht immer weiter. Und die Kosten steigen und steigen.

Mein Freund hat 2 Wochen Zeit um mittzuteilen welcher Beschäftigung er nun nachgeht und ich bin mir sicher wenn die wissen das er selsbständig ist, dann sagen die och nö, dann bezahlen wir natürlich nix. Da hab ich ne riesen Panik vor weil ich keine Ahnung hab wie wir den Anwalt jemals bezahlen sollen.

Jetzt kommts noch schlimmer, da unser Anwalt gekalgt hat, sieht der Ex Chef von meinem Freund nicht ein, den restlichen Gehalt zu zahlen, also die 2 Wochen im August bis zum 15. das sind ca 700 EUR.

Wir haben absolut kein Geld mehr und mein Freund kann noch nicht mal weiter selbstständig arbeiten weil er kein Geld zum Tanken hat, daher sind wir auf die 700 EUR angewiesen. Mein Freund war gestern bei seinem Exchef um zu fragen warum er nicht zahlt und der meinte, er hätte unserem Anwalt schon so viel Geld geben müssen, das er es nicht einsieht ihm auch noch Geld zu geben. Und er meinte, er hätte seinen Anwalt auch eingeschaltet und würde meinen Freund auf 10000 EUR Schadensersatz verklagen weil er so schlecht gearbeitet hätte und er würde ihn so fertig machen das er nix mehr kann.

Wir brauchen ganz dringend irgendeine kostenlose Rechtsberatung oder irgendwas damit wir da ganz schnell wieder rauskommen. Es kann doch nicht sein, das nur weil wir nicht so viel Geld haben, das der Anwalt und der Chef einfach machen können was sie wollen oder????? Da muss es doch Möglichkeiten geben, dagegen vor zu gehen oder?????? Das ganze ist ein absoluter Albtraum, sogar meine Beziehung steht auf dem Spiel weil ich meinem Freund erst zu einem Anwalt geraten habe, weil ich wusste das sein Chef Stress macht.

Lieben Gruss Nefi


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6 Antworten
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#1
 Von 
blaubär49
Status:
Schlichter
(7434 Beiträge, 2002x hilfreich)

als erstes mal die verschiedenen problemkreise trennen:
das restliche gehalt vom ex-chef könnt ihr selber einfordern. den schriftsatz erstellt ein rechtspfleger des arbger. mit euch
wegen des streits mit dem anwalt könnt ihr vor die schlichtung der anwaltskammer gehen. ein preisnachlass sollte wohl drin sein.
bleibt noch zu klären, ob ihr anspruch auf rechtliche unterstützung habt.

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"... nach bestem Wissen :) .
"Das ganze Leben ist ein Quiz ...""

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#2
 Von 
Honk82
Status:
Beginner
(72 Beiträge, 25x hilfreich)

Hallo Blaubär49,

erstmal vielen dank für deine Antwort. Das wichtigste ist erstmal das restliche Gehalt vom Arbeitgeber. Ich hab gerad beim zuständigen Amtsgericht angerufen und gefragt wie die Öffnungszeiten sind für den Rechtspfleger. Leider sind die so ungünstig das mein Freund zu der Zeit arbeiten muss. Er kann es sich momentan nich leisten sich dafür frei zu nehmen. Gibt es auch einen Weg ohne Rechtspfleger an dieses Schriftstück zu kommen? Ich hab mich schon blöde gegoogled aber kann kein Musterschreiben finden. Ich hab gelesen das man auch selbst eine Mahnung schreiben kann aber ich weiss nicht wie und was da drin stehen muss.Auch hab ich gelesen das man ohne Anwalt selber den Rest Lohn beim Arbeitsgericht einklagen kann. Wie funktioniert das und was muss ich tun? Einfach da hingehen und das Problem beschreiben?

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#3
 Von 
guest-12309.07.2016 16:31:25
Status:
Junior-Partner
(5011 Beiträge, 2532x hilfreich)

quote:
und wir gingen zum Anwalt.


Ihr seid zu einem Beratungsgespräch beim Anwalt gewesen. Habt ihr dort dem RA ein Mandat erteilt? Der kann doch nicht einfach in eurem Namen aktiv werden. Das die Kündigung wegen Kleinbetrieb nicht anfechtbar war, hat er euch doch selbst erklärt. Und dann macht der irgendwelche Faxen, um die Prozesskostenhilfe für Unfug abzusahnen?

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#4
 Von 
Slavonia
Status:
Praktikant
(805 Beiträge, 195x hilfreich)

@Mein Freund war gestern bei seinem Exchef um zu fragen warum er nicht zahlt und der meinte, er hätte unserem Anwalt schon so viel Geld geben müssen
Warum sollte der Chef dem Anwalt geld gegeben haben ?
Im Arbeitsrecht zahlt jeder in der 1.Instanz seine Kosten selber, egal wer recht bekommt.
Das mit seinem Anwalt ist totaler Quatsch, die schlechte Arbeit hätte vorher beanstandet werden müssen, selbst dann wäre keine Schadenersatz möglich, wenn Sie nicht grob fahrlässig gehandelt haben.
Den Lohn solltet Ihr selber einklagen, oder wie schon gesagt wurde mit Hilfe des Rechtspflegers, vielleicht eine Vollmacht ausstellen lassen vom Lebensgefährten und zum Gericht?
Bei Ihrem Anwalt wäre die Frage, was oder wofür die Vollmacht ausgestellt wurde.
Sollte der Anwalt geklagt haben, obwohl ihm bekannt war, das der Kschutz nicht greift, könnte man ihm das zur Last legen.Haben Sie denn eine Vollmacht unterschrieben ? Ob Sie PKH bekommen hängt nicht unbedingt an, ob sie derzeit Geld verdienen, sondern wieviel Ihnen zur Verfügung steht.Sollten Sie eine Vollmacht unterschrieben haben, müssten Sie nachweisen dem Anwalt gesagt zu haben, nichts weiteres zu unternehmen, bevor Sie sich gemeldet haben. Eine Kündigungsschutzklage ist an eine 3 Wochenfrist gebunden, danach geht nichts mehr. Sollte sich dann später heraus gestellt haben, das doch über 10 Angestellte im betrieb sind, wäre eine Klage nicht mehr möglich gewesen.Da Sie sich nicht gemeldet haben, hat der Anwalt einfach geklagt, ohne Rückfrage. Hatten Sie dann keine Telefonnummer hinterlassen ? Das wäre im Fall wenn mehr als 10 Angestellte im Betrieb tätig sind richtig gewesen, in Ihrem Fall leider Falsch.Hat der Anwalt, denn nicht mit der Klage den PKH Antrag gestellt ?

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
guest-12319.09.2010 14:10:30
Status:
Praktikant
(685 Beiträge, 882x hilfreich)

--- editiert vom Admin

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Honk82
Status:
Beginner
(72 Beiträge, 25x hilfreich)

Hallo,

erstmal danke für eure zahlreichen Antworten.
Leider waren wir so blöd und haben etwas unterschrieben beim Anwalt, ja es war sowas wie eine Vollmacht, das er sich dem Fall annimmt. Allerdings habe ich trotzdem mehrfach gesagt, der Anwalt soll trotz dieser Vollmacht erst was machen, wenn wir es sagen. Und natürlich hat er alle unsere Telefonnummern und hätte sich melden können. Ich hätte es schriftlich vereinbaren müssen, das der Anwalt nicht handeln soll. Und der Anwalt hat ja auch selbst gesagt das wir keine Chance haben weil der Betrieb unter 10 Leute beschäftigt also warum hätte er dann tätig werden sollen? Ok er muss sich an die Fristen halten, wenn aber keine Aussicht auf Erfolg besteht ist das ziemlich unlogisch. Naja und wie sollen wir nachweisen das ich dem Anwalt mehrfach gesagt hab, das er nichts handeln soll. Der einzige der das bezeugen kann ist mein Lebensgefährte aber da wird man dann wahrscheinlich der Meinung sein, das es ja logisch ist das wir uns gegenseitig decken. Ansonsten gibts keine Zeugen und nix schriftliches, also werden wir diesbezüglich wohl die A Karte haben.
Und der Anwalt hat nicht zusammen mit der Klage den PKH Antrag gestellt weil wir zum einen ja gar nicht wussten das er ohne unser Einverständnis Klagt und zum anderen, warum hätten wir einen PKH Antrag ausfüllen sollen, wenn wir eh wollen das nicht gehandelt wird??? Wir haben den PKH Antrag erst ausgefüllt als der Anwalt schon alles mögliche gemacht hat und mir dann sagte das der Betrag mittlerweile 1000 EUR übersteigen. Und er meinte wieder das wir gute Chancen haben, das bezahlt zu kriegen.

Was den Anwalt betrifft weiss ich nicht wie genau ich nun vorgehen soll. Soll mein Lebensgefährte darlegen für den PKH Antrag was er nun Beruflich macht oder soll er damit warten? Soll ich erstmal die Anwaltskammer benachrichtigen? Ich hab gehört das das nich so viel bringen soll. Und ob wir überhaupt Chancen haben ist ja auch fraglich. Wir haben von der Vollmacht auch keine Kopie bekommen.

Und klar ist es unlogisch das der Exchef angeblich Geld an unseren Anwalt gezahlt hat, das kann auch gar nicht sein. Und das er ihn auf 10000 EUR verklagen will ist genauso schwachsinn aber der Exchef kann nix anderes ausser Lügen.

Naja wir gehen heute oder morgend zum Arbeitsgericht um den Lohn einzuklagen. Ich hoffe das geht überhaupt den mein Lebensgefährte hat die letzten Lohnabrechnungen von Juli und August nicht bekommen und seine Lohnsteuerkarte auch nicht. Der Chef will ihm die Sachen nicht geben. Kostet das eigentlich Geld wenn man den Lohn einklagt übers Arbeitsgericht? Lohnt sich das überhaupt und wenn es zum Prozess kommt, wer zahlt dann die kosten usw. und es gibt ja auch mehrere Möglichkeiten zb mit Mahnbescheid usw. Welche Möglichkeit ist denn die günstigste und wirksamste?

Liebe Grüsse Nefi

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