Eigenkündigung und Sperrfrist ALG I

18. September 2017 Thema abonnieren
 Von 
Lalla1212
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 3x hilfreich)
Eigenkündigung und Sperrfrist ALG I

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe sehr mir kann hier jemand weiterhelfen. Ich habe am 01.07. eine neue Stelle in einem kleinen Bauunternehmen angetreten. Es kristallisierte sich die letzten Wochen immer mehr heraus, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht bezüglich Schwarzarbeit, Steuern usw. Jetzt hat sich für Donnerstag auch schon der Zoll angekündigt und ich möchte am liebsten keine weitere Minute mehr hier verbringen.

Wenn ich jetzt selbst kündige, was theoretisch morgen möglich wäre, da ich noch in der Probezeit bin, bekomme ich dann eine Sperre vom Amt?
Ich bin schon aktiv auf Stellensuche, aber es zieht sich im Moment etwas. Ich will und kann es aber nicht mit meinem Gewissen vereinbaren weiter so zu tun, als wäre nichts.

Bin für jede Antwort dankbar!

Liebste Grüße

:)

Arbeitsrechtlicher Notfall?

Arbeitsrechtlicher Notfall?

Ein erfahrener Anwalt im Arbeitsrecht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Ein erfahrener Anwalt im Arbeitsrecht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Kostenlose Einschätzung starten Kostenlose Einschätzung starten



7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10633 Beiträge, 4199x hilfreich)

Zitat (von amz474814-98):
Jetzt hat sich für Donnerstag auch schon der Zoll angekündigt


Woher kommt diese Info :???:

Das sich der Zoll vorher ankündigt, um in den noch verbleibenden 3 Tagen diverse verräterische Unterlagen verschwinden zu lassen und die Bücher auf Vordermann zu bringen, ist doch eher ungewöhnlich......

Davon ab droht hier meines Erachtens durchaus eine Sperre beim ALG, da ich mir nicht vorstellen kann, dass die geäußerten Verdächtigungen als wichtiger Grund anerkannt werden.
Anders mag es aussehen, wenn die Verdächtigungen sich bewahrheiten und nachgewiesen werden können.

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Lalla1212
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 3x hilfreich)

Es bestehen gute Kontakte sowohl zum Finanzamt, als auch zum Zoll.

Ich möchte ehrlich nicht, dass mein Name mit dieser Firma in Verbindung gebracht wird und ich womöglich am Ende auch noch mit drin stecke.

Es schlägt mir wirklich auch sehr aufs Gemüt, da ich ein ehrlicher Mensch bin und auch ehrlich mein Geld verdienen möchte.

Wenn ich die Situation bei der Agentur schildere müssen die doch auch sehen, dass so eine Situation untragbar ist?

Und diese Vermutungen werden sich auf jeden Fall bestätigen...ich kenne ja die Zahlen und 3 Tage langen nicht aus um diese zu "schönen".

1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10633 Beiträge, 4199x hilfreich)

Zitat (von Lalla1212):
Wenn ich die Situation bei der Agentur schildere müssen die doch auch sehen, dass so eine Situation untragbar ist?


Das mag sein, aber nicht Aufgrund einer (sich wahrscheinlich bewahrheiteten) Behauptung.
Erst kündigen, dann warten bis es tatsächlich knallt wird nicht funktionieren.
Sie sollten bevor Sie irgendwas unternehmen , mit der Agentur sprechen und wenn die ihr (unwahrscheinliches) ok geben, dies schriftlich einholen.
Ansonsten sehe ich schwarz.

1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
beulemm
Status:
Frischling
(25 Beiträge, 24x hilfreich)

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, und ich habe ALG ohne Sperre bekommen. Allerdings habe ich vorher beim Arbeitsamt angerufen und denen den Fall geschildert. Es rief mich daraufhin jemand von der Leistungsabteilung zurück, der ganz meiner Meinung war, daß eine Arbeit in dieser Firma unter diesen Umständen nicht zumutbar wäre. Wichtig dabei ist aber, daß man das auch beweisen kann. Man sollte also Zeugen benennen können, im Idealfall hat man sogar was Schriftliches vorliegen. Außerdem muß man dem Arbeitsamt nachweisen, daß man den Chef auf die Mißstände hingewiesen hat und sich bemüht hat, eine Lösung zu finden. Das Arbeitsamt fragt ziemlich genau nach, was man alles unternommen hat, um die Mißstände abzustellen. Ich hatte aber mit dem Chef geredet und war auf taube Ohren gestoßen.

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8068x hilfreich)

Sie sollten keinesfalls einfach bei der Agentur für Arbeit anrufen und auf irgendwelche telefonischen Aussagen vertrauen! Das mag ja im Einzelfall gut gehen, aber in der Regel erinnert sich bei der AfA keiner an mündliche Zusagen. Spatenklopper schrieb es schon, man braucht eine Zusage schriftlich.
Und man braucht Beweise.

Signatur:

Nur wer sich bewegt, hört seine Ketten rasseln.

2x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Lalla1212
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 3x hilfreich)

Ich werde morgen vorbei gehen und es bei meiner AfA schildern. Auf die Misstände muss nicht aufmerksam gemacht werden, da der Chef inklusive Prokurist und Betriebsleiter genau wissen was abgeht. Ist von denen ja so gewollt.
Zeugen kann ich leider keine benennen, da ich alleine im Büro bin und sonst so gut wie keiner deutsch spricht Bzw. würden die nicht zu mir halten. Und ich glaube die Arbeiter auf der Baustelle wissen auch gar nicht wirklich was anbgeht.
Sehr verzwickte Lage! Ich will auf keinen Fall dort bleiben!!! Am liebsten keinen einzigen Tag länger...

2x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
beulemm
Status:
Frischling
(25 Beiträge, 24x hilfreich)

Hallo Lalla1212,
und, wie ist es nun gelaufen? Ich kann dein Problem gut verstehen, ich würde da auch nicht bleiben wollen. Klar sollte man bei der Arbeitsagentur nicht auf irgendwelche telefonischen Aussagen vertrauen. Man sollte sich schon gut merken, mit wem man da geredet hat. Und es sollte nicht irgendein Mitarbeiter sein, sondern einer von der Leistungsabteilung, der sowas auch entscheiden kann. Natürlich ist mir damals auch aufgefallen, daß die sich nicht schriftlich äußern. Der Mitarbeiter hat mich aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ich mich auf seinen Namen berufen soll, wenn ich meinen Antrag stelle. Klar bleibt da ein Restrisiko, aber das Risiko ist es durchaus wert. Jedenfalls weiß ich keinen besseren Rat.

Das Problem mit illegalen Anweisungen vom Chef haben sehr viele Menschen. Man muß nur mal im Google "Chef gibt illegale Aufträge" eingeben. Ich bin entsetzt, wie viele Menschen es gibt, die auf der Arbeit dazu gezwungen werden, sich illegal zu verhalten und die alle nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. Viele Mitarbeiter wollen ihren Job nicht aufgeben. Warum auch? Ich habe das damals auch nicht eingesehen, warum ich kündigen muß, um mich nicht strafbar zu machen, die Firma darf aber einfach so weiterwirtschaften wie bisher. Hätte eigentlich eher umgekehrt sein müssen: Der Chef hätte aufhören müssen.

Leider scheint mir da in Deutschland zu wenig hart durchgegriffen zu werden. Die Firma bekommt vielleicht eine Strafe von ein paar 1000,-€, was für so eine Firma nicht viel Geld ist. Anschließend macht sie genau so weiter wie vorher.

2x Hilfreiche Antwort

Und jetzt?

Für jeden die richtige Beratung, immer gleich gut.
Schon 266.625 Beratungen
Anwalt online fragen
Ab 30
Rechtssichere Antwort in durchschnittlich 2 Stunden
107.850 Bewertungen
  • Keine Terminabsprache
  • Antwort vom Anwalt
  • Rückfragen möglich
  • Serviceorientierter Support
Anwalt vor Ort
Persönlichen Anwalt kontaktieren. In der Nähe oder bundesweit.
  • Kompetenz und serviceoriente Anwaltsuche
  • mit Empfehlung
  • Direkt beauftragen oder unverbindlich anfragen
Alle Preise inkl. MwSt. zzgl. 5€ Einstellgebühr pro Frage.

Jetzt Anwalt dazuholen.

Für 60€ beurteilt einer unserer Partneranwälte diese Sache.

  • Antwort vom Anwalt
  • Innerhalb 24 Stunden
  • Nicht zufrieden? Geld zurück!
  • Top Bewertungen
Ja, jetzt Anwalt dazuholen