Einspruch zum Arbeitszeugnis formulieren

2. September 2011 Thema abonnieren
 Von 
Ghibligod
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 3x hilfreich)
Einspruch zum Arbeitszeugnis formulieren

Hallo zusammen,

erstmal danke, dass es so ein Forum gibt und für Eure Hilfe.

Ich habe im Juni meine alte Arbeitsstelle verlassen und eine neue angetreten, die auf dem Papier sensationell war, sich nun aber nicht als der wahre Jacob erweist. Ich wollte deswegen mich noch in der Probezeit verändern, allerdings hab ich nun vor 3 Tagen mein Arbeitszeugnis von meiner alten Firma erhalten und es ist das schlechteste Zeugnis, dass ich jemals bekommen habe. Ich habe für Euch mal eine Abschrift:

Herr XXX, geboren am XX.XX.XXXX, trat am 01.07.2009 in unser Unternehmen ein.

Er war in der Zeit vom 01.07.2009 bis 30.06.2011 als Technischer Sachbearbeiter in der Abteilung XXX tätig.

Er führte im Wesentlichen die folgenden Tätigkeiten aus:

- Fahrze***orbereitung und Beurteilung von kundenspezifischen Eigenschaften

- Erzeugen eines Konzeptes zum Thema „Wissensmanagement in der XXX"

- Budgetkoordination innerhalb der Organisationseinheit

Herr XXX ergriff von sich aus die Initiative und setzte sich mit überdurchschnittlicher Einsatzbereitschaft für unser Unternehmen ein. Er war ein ausdauernder und belastbarer Mitarbeiter, der auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen alle Aufgaben bewältigte. Seine gute Auffassungsgabe ermöglichte ihm, sich schnell und erfolgreich in neue Tätigkeitsfelder einzuarbeiten. Herr XXX verfügte über solide Fachkenntnisse. Die Arbeitsqualität von Herrn XXX war voll befriedigend. Arbeitsmenge und –tempo lagen über unseren Erwartungen. Er erledigte seine Aufgaben mit Sorgfalt und Zuverlässigkeit. Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte er stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Herr XXX war ein verantwortungsbewusster und allseits respektierter Mitarbeiter, der zu Vorgesetzten und Kollegen stets ein gutes Verhältnis hatte. Durch seine hohe fachliche Leistung und seine sehr gute soziale Kompetenz erwarb er sich innerhalb kurzer Zeit den Respekt und die Anerkennung seiner Kollegen. Seine Teamfähigkeit und sein Kooperationsvermögen wurden allseits geschätzt und anerkannt. Hervorzuheben ist seine jederzeit gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden, auf deren Anliegen er flexibel und serviceorientiert einging. Herr XXX war immer ein sehr loyaler Mitarbeiter. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern und Kunden war stets einwandfrei.
Heute scheidet Herr XXX auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und danken Herrn XXX für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Für seinen weiteren Lebensweg wünschen wir ihm alles Gute und weiterhin Erfolg.

Soweit das Zeugnis. Mich stört, dass meine Tätigkeitsbeschreibung so kurz ausfällt und das die Budgetkoordination udn das Wissensmanagement, welches ich erst in den letzten 4 Monaten als Pausenfüller gemacht habe so überbewertet wurden. Aus diesen Aufgaben resultiert auch die Unzufriedenheit meines Ex-Chefs mit meiner Arbeit, da wir da nicht ganz beieinander waren udn ich mcih da ohne Einarbeitung mit rumschlagen musste. Meine vorherigen erfolgreichen Projekte werden gar nciht erwähnt. ich habe nun in der Personalabteilung angerufen und gesagt, dass ich dem zeugnis widersprechen werden. Die sagten mir, ich solle das per Mail tun. ISt für mich sehr merkwürdig alles gelaufen und irgendwie liest sich das Zeugnis voller Widersprüche.

Könnt Ihr mir helfen? Wer hat Erfahrung mit Widersprüchen oder Einsprüchen?
Was kann ich überhaupt ändern lassen?
Welche Art von Anchweisen muss ich anbringen?


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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Möhrchen07
Status:
Beginner
(140 Beiträge, 40x hilfreich)

Du kannst einen Zeugnisberichtigungsanspruch geltend machen, wenn das Zeugnis falsch ist. So wie du es schilderst, ist zumindest die Aufgabenbeschreibung nicht korrekt.

Gestalte doch einen "Gegenentwurf" mit den gewünscbhten Änderungen. Falls du dir unsicher bist, wie die Formulierungen lauten sollten, kannst du das vielleicht mit einem Anwalt zu sammen machen.



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"In dubio...Prosecco!"

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#2
 Von 
Jennerwein
Status:
Praktikant
(510 Beiträge, 159x hilfreich)


es ist sicherlich die unkomplizierteste lösung, einen eigenen entwurf vorzulegen
hilfreich dabei:
http://www.arbeitszeugnisgenerator.de/

solange nur nicht aufgeführte tätigkeiten bemängelt werden, dürfte das ganze kein problem werden
will man die beurteilung an sich angreifen,
wird es schon schwieriger

BAG, 14.10.2003 - 9 AZR 12/03

Qualifiziertes Zeugnis - Darlegungs- und Beweislast

Hat der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer im Zeugnis eine gut durchschnittliche Gesamtleistung bescheinigt, hat der Arbeitnehmer die Tatsachen vorzutragen und zu beweisen, die eine bessere Schlussbeurteilung rechtfertigen sollen.





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"Tra il dire e il fare c’è di mezzo il mare.
(Zwischen Reden und Tun liegt das Meer) ital.Sprichwort"

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#3
 Von 
Ghibligod
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 3x hilfreich)

Ja, da hast Du sicherlich Recht. Aber eine Bewertung wie "vollkommen befriedigend" liegt weit unterhalb von "Drei". Kann man auch nur Teilaspekte berichtigen lassen, bzw. lohnt es sich andere Formulierungen unterzubringen?

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1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Jennerwein
Status:
Praktikant
(510 Beiträge, 159x hilfreich)


ich sehe das zeugnis jetzt nicht so schlecht
lediglich der punkt "arbeitsqualität" fällt etwas aus dem rahmen
wobei in der gesamtbetrachtung ja ein " stets zu unseren vollen zufriedenheit" in bezug auf die aufgabenbewältigung auf "gut" hinweist
die in meinen augen sehr wichtige schlußformel ist auch ok

dies entspricht auch dem BAG-urteil bzgl. der "bescheinigten gesamtleistung"

ich würde als ersten schritt einen eigenen entwurf vorlegen,
der evtl. ohne weitere probleme übernommen wird

wenn man sich aber in bezug auf die bewertung des einzelnen punkts "arbeitsqualität" stur stellt,
und der AN deswegen vor gericht zieht,
kann man schlecht vorhersagen, wie das ganze ausgeht,
ich sehe da erstmal eher weniger chancen




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"Tra il dire e il fare c’è di mezzo il mare.
(Zwischen Reden und Tun liegt das Meer) ital.Sprichwort"

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Ghibligod
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 3x hilfreich)

Hallo,

erstmal vielen Dank für die viele Mühe, welche Sie sich gegeben haben. Ich habe es nochmal neu formuliert und wollte fragen, ob ich mir damit weiter Fallsricke eingehandelt habe: Herr XXX, geboren am XX.XX.XXXX, trat am 01.07.2009 in unser Unternehmen ein. Er war in der Zeit vom 01.07.2009 bis 30.06.2011 als Technischer Sachbearbeiter in der Abteilung XXX tätig. Er führte im Wesentlichen die folgenden Tätigkeiten aus: - Fahrze***orbereitung und Beurteilung von kundenspezifischen Eigenschaften im Projekt XXX. Ständiger Vertreter des XXX in den Gremien der Projektleitung und des Projektmanagements um die Interessen der Abteilung XXX im Projekt zu vertreten. - Projektleitung beim Aufbau eines Innovationsfahrzeuges für den Fachbereich Aggregate-Entwicklung. - Erzeugen eines Konzeptes zum Thema „Wissensmanagement in der XXX". Übertragung des Formats in ein Offline-Tool für den externen Einsatz. - Budgetkoordination innerhalb der Organisationseinheit Herr XXX ergriff von sich aus die Initiative und setzte sich mit überdurchschnittlicher Einsatzbereitschaft für unser Unternehmen ein. Er war ein ausdauernder und belastbarer Mitarbeiter, der auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen alle Aufgaben bewältigte. Seine gute Auffassungsgabe ermöglichte ihm, sich schnell und erfolgreich in neue Tätigkeitsfelder einzuarbeiten. Herr XXX verfügte über solide Fachkenntnisse. Mit der Qualität der Arbeitsergebnisse von Herrn XXX waren wir uneingeschränkt zufrieden. Arbeitsmenge und –tempo lagen über unseren Erwartungen. Er erledigte seine Aufgaben mit Sorgfalt und Zuverlässigkeit. Die ihm übertragenen Aufgaben erledigte er stets zu unserer vollen Zufriedenheit. Herr XXX war ein verantwortungsbewusster und allseits respektierter Mitarbeiter, der zu Vorgesetzten und Kollegen stets ein gutes Verhältnis hatte. Seine Teamfähigkeit und sein Kooperationsvermögen wurden allseits geschätzt und anerkannt. Hervorzuheben ist seine jederzeit gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden, auf deren Anliegen er flexibel und serviceorientiert einging. Herr XXX war immer ein sehr loyaler Mitarbeiter. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern und Kunden war stets einwandfrei. Heute scheidet Herr XXX auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr und danken Herrn XXX für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir wünschen ihm für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

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#6
 Von 
nachtmieze
Status:
Praktikant
(879 Beiträge, 276x hilfreich)

Egal ob ich das AG-Zeugnis oder den Gegenentwurf lese, ich kann daraus nur ein „ausreichend" interpretieren.
Etwas klingt für mich noch immer komisch....
Es werden zwar Tätigkeiten und Aufgaben genannt, aber mir bleibt völlig unklar in welchem Maß Sie selbstständig waren, welche Entscheidungskompetenzen Sie bei der Erledigung der Aufgaben hatten?
Auch wie erfolgreich denn nun Projektleitung und Projektmanagement waren bleibt im Dunklen.
„Erzeugen" eines Konzeptes klingt sprachlich auch wenig gelungen... wurde das Konzept auch umgesetzt und mit welchem Ergebnis?
„Budgetkoordination innerhalb einer OE" heißt was genau? Haben Sie nen Kassenbuch geführt oder welchen Entscheidungs- und Verantwortungsumfang hatte Sie für die Mittelverwendung? (ggf. in welcher €-Höhe?).
„solide" Fachkenntnisse entsprechen welcher Zeugnisnote?
Das Arbeitsmenge und –tempo über „unseren" Erwartungen lagen... nun, wenn ich niedrige Erwartungen habe? Mir fehlen da Adjektive wie zügig, einwandfrei, störungsfrei, stets fristgerecht, unverzüglich, zeitgerecht, zielorientiert, konzentriert...
Wieso wird „Heute" scheidet Herr XXX... geschrieben? Haben Sie das Arbeitsverhältnis von heute auf morgen beendet?
6 Sätze beschreiben Ihre Tätigkeiten und Aufgaben - 5 Sätze im Zeugnis drehen sich um gute Zusammenarbeit, Wertschätzung, gutes Verhältnis, Loyalität. Irgendwie stimmt für mich das Verhältnis nicht? War da was?


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1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Ghibligod
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 3x hilfreich)

Hi, erstmal Danke für die Rückmeldung.
Na klar war da was, sonst wäre ich ja auch nicht gegangen. Hatte mich davor schon mal anderweitig orientiert udn mein Chef hat mir danach soagr im Feedback gedroht, wenn ich gehe würde er sich nciht mehr für mcih einsetzen, dabei hat er mich ja aus ner Fremdfirma in den großen Konzern geholt, weil er überzeugt von meiner Arbeit war. Nur, mit dem Arbeitszeugnis werde ich bei keiner größeren Firma jemals soweit kommen um das zu erklären oder mich verteidigen zu können. In dem Zeugnis Text steht quasi drin. So richtig Ahnung hat er keine gehabt, dafür hat er gerne mit den Kollegen geschwatzt, dazu das ganze so lieblos und mit so wenig Futter dahinter, das man riecht dass da was ganz falsch zwischen mir und dem Chef gelaufen sein muss.
Ich wusste auch, dass mein Arbeitszeugnis nicht überragend sein würde, darauf hatte ich mich eingestellt. Aber dass da so mies mit mir der Boden gewischt wird, dass das quasi das Ende der Karriere ist, das hatte ich nicht erwartet. Ich kann kaum Nachweise erbringen, dass ich so viel besser war (wie würdet ihr das machen, hab ja keine Unterlagen mehr vom AG). Ich will auch nochmal das Gespräch mit ihm suchen, doch falls er sich auf was einlässt möchte ich vorbereitet sein und ihm dann gleich nen Entwurf zukommen lassen.

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