Hilfe! Kündigung droht! Was tun?

25. Februar 2009 Thema abonnieren
 Von 
Puschelchen34
Status:
Frischling
(39 Beiträge, 8x hilfreich)
Hilfe! Kündigung droht! Was tun?

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr könnt mir bei meinem Problem behilflich sein.

Ich arbeite seit über 1,5 Jahren in einer Firma mit über 800 MA. Anfang 2008 hatte ich in der Firma einen Unfall, war gut 3 Wochen krank. Im August des Selben Jahres hatte ich dann privat einen Unfall, welcher eine Blockade in der HWS auslöste. Ich war dann immer wieder mal 1 oder 2 Tage krank (ich rannte von Arzt zu Arzt und jeder vermutete was anderes). Ende 2008 wurde es dann so schlimm dass ich fast 6 Wochen außer Gefecht gesetzt war, bis endlich ein Neurologe feststellte, was mir fehlt und die richtige Therapie einleitete. Aufgrund der wirklich schon wochenlang andauernden Schmerzen, musste ich mich auch noch mit einer fetten Depression rumplagen.

Im Januar dieses Jahres wagte ich es dann wieder in die Arbeit zu gehen. Gleich nach 2 Tagen wurde ich in die Personalabteilung zitiert und man wurde mir gesagt, dass ich zu lange Fehlzeiten hatte und man sich deshalb von mir trennen will. Kulanterweise habe ich bis Ende Mai Zeit mir selbst etwas zu suchen.

Das ist ja schön und gut, aber seit dem werde ich regelrecht gebosst/gemobbt. Man entzieht mir jede Arbeit. Gibt mir Informationen gar nicht, nur spärlich oder falsch. Leute, die früher mit mir gerne mal ein Schwätzchen gehalten haben, bringen ihren Mund nur noch zu einem Gruß auf (und das auch in einem Ton, wo es mir eiskalte Schauer über den Rücken laufen lässt). Ich bekomme Putzfrauenjobs zugewiesen… Die Liste ist endlos lang. Vom Betriebsrat weiß ich, dass man mich so mürbe machen möchte.

Jetzt ist es mittlerweile schon so, dass ich abends schon mit Bauchweh einschlafe und morgens auch mit Bauchschmerzen aufwache. Ich habe wirkliche Angst ernsthaft an einer Depression zu erkranken (einen Vorgeschmack, wie das ist, habe ich ja schon bei meiner HWS-Blockade bekommen). Schon jetzt brauche ich jeden zweiten Tag starke Beruhigungsmittel, um mich hier überhaupt reinzutrauen. Ständig laufe ich in Gefahr in Tränen auszubrechen. Ganz ehrlich: ich fühle mich überhaupt nicht mehr fähig meine Arbeit ordentlich zu machen, halte mich fast nur noch mit Tabletten aufrecht.

Ich traue mich aber auch nicht mich krankschreiben zu lassen, denn ich brauche den Job dringend. Kann man mir überhaupt wegen der Erkrankung vom letzten Jahr kündigen? Kann man mir kündigen, wenn ich jetzt krank werde? Wie kann ich mich gegen dieses Mobbing wehren? Aus welchen Gründen kann ich kündigen, ohne eine Sperre zu bekommen?

Ich weiß, viele Fragen, aber ich hoffe, ihr könnte mir helfen. Ich habe mich auch schon wie blöde wo anders beworben, aber ihr wisst ja selbst, wie es im Moment auf dem Markt aussieht.

Grüßle


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5 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8068x hilfreich)

Hallo, Sie schreiben:
Vom Betriebsrat weiß ich, dass man mich so mürbe machen möchte.

Und da guckt der BR einfach zu? Sie sollten von denen Unterstützung einfordern! Wenn der Tatbestand beim BR bekannt ist, muß der handeln.

Wann eine krankheitsbedingte Kündigung möglich ist, können Sie ausführlich hier nachlesen:

http://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Kuendigung_Krankheitsbedingt.html

Da der BR davon weiß, könnten Sie theoretisch auf Unterlassung des Mobbing klagen. Der BR kann ja die Vorgänge bezeugen. Sollte er sich weigern, fragen Sie ihn, was er denn sonst jetzt zu Ihrem Schutz vor hat.

Wenn der AG Sie einfach loswerden könnte, hätte er längst gekündigt. Er weiß aber, dass das nicht so einfach ist und will Sie deshalb dazu bringen, selber zu kündigen.



-- Editiert von hamburgerin01 am 25.02.2009 09:25

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Puschelchen34
Status:
Frischling
(39 Beiträge, 8x hilfreich)

Erst mal Danke für die Antwort.

Leider unternimmt der Betriebsrat gar nichts. Ihm sind die Vorfälle bekannt und auch die Tatsache, dass ich sehr darunter leide, aber unternommen wird nichts dagegen.

Der Betriebsrat in diesem Unternehmen ist nichts weiter als eine Farce. Außerdem geht das Mobbing von höherer Ebene aus. Wie soll ich denn das Mobbing beweisen?

Ich weiß auch, dass man mir nicht so leicht kündigen kann, sonst hätte man es ja längst getan. Daher meine Frage, ob man mir kündigen kann, wenn ich erneut krank werde. Die Umstände sind im Moment so schlimm, dass ich befürchte einen Nervenzusammenbruch zu bekommen.

2x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@puschelchen

wenn schmerzen und/ oder mobbing unerträglich sind, dann lass dich krank schreiben.

ja, man kann während einer erkrankung gekündigt werden, wegen einer erkrankung aber nur bei sogen. negativ prognose.
gegen eine kündigung kann man klagen und spätestens da muss der ag dann farbe bekennen und den grund der kündigung benennen.

diesen grund findet er aber offensichtlich nicht und will dich zermürben. steig aus, sag dem arzt was los ist und bewirb dich wwas das zeug hält.

eine eigenkündigung wäre meiner ansicht nach die ungünstigste variante, schon wegen der sperre durch die agentur f. arbeit und aus einer ungekündigten stelle bewirbt es sich besser

-----------------
"Meine Beiträge stellen lediglich eine persönliche Meinung dar und sind keine Rechtsberatung."

1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Puschelchen34
Status:
Frischling
(39 Beiträge, 8x hilfreich)

@Sunbee

Danke für deinen Rat. Bewerbungen schreib ich schon wie eine wahnsinnige, aber aufgrund der wirtschaftlichen Lage ist es im Moment halt nicht grad leicht.

Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich nicht mit diesem Problem zum Betriebsarzt gehe. Der ist vielleicht nicht so "gebunden" wie unser Betriebsrat.

Das mit der Sperre ist natürlich saublöd, aber ich trau mich nicht, mich krank schreiben zu lassen, weil wir so auf mein Gehalt angewiesen sind. Mein Mann ist ja im Moment auch arbeitslos und krank und wann er wieder arbeiten gehen kann, ist im Moment mehr als fraglich. Eine Kündigung käme einer mittleren Katastrophe gleich. Das alles ist wie ein Damoklesschwert, das über mir schwebt.

Deshalb werde ich auch nicht selbst kündigen. Das wäre wirklich der aller, allerletzte Ausweg.

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@puschelchen

wenn du krank geschrieben bist und gekündigt würdest, bekämst du krankengeld.
das ist 70% des letzten netto.

du entscheidest, ob du dir deine gesundheit weiter ruinieren lassen willst

sunbee

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"Meine Beiträge stellen lediglich eine persönliche Meinung dar und sind keine Rechtsberatung."

1x Hilfreiche Antwort

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