Hallo,
ich habe folgendes Problem. Ich bin seit Februar in einer Praxis als Psychologin eingestellt. Derzeit befinde ich mich in der Probezeit. Seit Februar werde ich von der Sekretärin terrorisiert: ich sei dusselig, mir fehle die Empathie, ich könne nicht im Team arbeiten, ich interessiere mich nicht für die Praxis, ich sei ein Mensch, zu dem man nur schwer Zugang findet. Als sie einmal mitgekriegt hat, dass mein Patient sauer auf mich war ( was ab und zu in der Therapie vorkommt), hat sie mich richtig schlimm angeschrien- ich stehe auf der "Abschussliste". Sie droht mir oft mit der Kündigung. Jede Kleinigkeit wie z.B. eine schmutzige Tasse wird aufgebauscht und sie schreit mich deswegen an. Letztens hat sie meinen Schreibtisch durchwühlt und ein paar Sachen entdeckt, die ich später erledigen wollte und ein paar leere Aufgabenblätter. Deshalb hat sie mich auch eine halbe Stunde angeschrien. Sie meinte, ich werde "gecancelt". Kann man dieses Verhalten rechtlich schon als Mobbing beschreiben? Ich habe schon Angst zur Arbeit zu gehen, kann nicht schlafen und weine viel...
-- Editier von pa467422-82 am 07.06.2017 17:42
-- Editier von pa467422-82 am 07.06.2017 17:44
Ist das schon Mobbing?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
ZitatIch bin seit Februar in einer Praxis als Psychologin eingestellt. :
Und lässt dich von der Tippse rundmachen?
So hart es klingt: Beruf verfehlt würde ich sagen ...
ZitatLetztens hat sie meinen Schreibtisch durchwühlt :
Die Sekretärin durchwühlt den Schreibtisch der Psychologin?
War da nicht mal was mit "Patientengeheimnis" und so?
Ansonsten ist die Frage was hat die Dame da überhaupt für Befugnisse und was sagt der Chef dazu?
Und lässt dich von der Tippse rundmachen?Zitat:
So hart es klingt: Beruf verfehlt würde ich sagen ...
Zitat:
Vielleicht... Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass es sich um meine erste Stelle handelt. Trotz eines sehr guten Studienabschlusses hatte ich keine Arbeit in meiner Heimatstadt gefunden und bin extra wegen dieser Stelle in eine andere Stadt umgezogen. Ich habe viel Energie und viel Geld in den Umzug investiert, deswegen war am Anfang auch die Angst vor einer Kündigung so groß. Da ich kaum Berufserfahrung habe, fühlte ich mich zunächst in der neuen Praxis und in der neuen Stadt extrem unsicher, habe versucht, mich anzupassen, wollte allen Konflikten aus dem Weg gehen.....Das hat die Frau offensichtlich gespürt...
Die Sekretärin durchwühlt den Schreibtisch der Psychologin?Zitat:
War da nicht mal was mit "Patientengeheimnis" und so?
Sie kennt die Akten, der Chef erlaubt ihr alles.Zitat:
.
Ansonsten ist die Frage was hat die Dame da überhaupt für Befugnisse und was sagt der Chef dazu?Zitat:
Zitat:
Sie hat die vollumfängliche Macht in der Praxis, sie ist die "Praxis-Managerin", sie darf praktisch alles. Nach dem Vorfall mit dem Patienten ( als sie mich angeschrien hatte), habe ich versucht mit meinem Chef darüber zu reden. Er meinte nur, dass sie das dürfe und dass ich die Situation mit dem Patienten nicht optimal gelöst hätte.
Fallen diese Handlungen schon unter den Begriff "Mobbing" oder ist es nur meine subjektive Einschätzung?
-- Editiert von pa467422-82 am 07.06.2017 22:50
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ZitatPsychologin :
Zitatwerde ich von der Sekretärin terrorisiert :
Finde den Fehler.
ZitatKann man dieses Verhalten rechtlich schon als Mobbing beschreiben? Ich habe schon Angst zur Arbeit zu gehen, kann nicht schlafen und weine viel. :
Ernsthaft?
-- Editiert von Situla am 07.06.2017 23:31
Zitatdass sie das dürfe :
ZitatEr meinte nur, dass sie das dürfe und dass ich die Situation mit dem Patienten nicht optimal gelöst hätte. :
Denken Sie alsbald über einen Jobwechsel nach. Nachteil: Frisch vom Studium und erste Station nur kurz gehalten kommt auch nicht gut.
Besser: Durchkämpfen und -selbstebwusst- behaupten gegenüber der Managerin. Sofort ansprechen, wenn einem was nicht passt. "Ihre Art und Weise.... wie würden sie sich fühlen? etc"...
Was braucht jeder Therapeut? Natürlich einen Therapeuten.
Alsbald!
Suchen Sie sich einen Therapeuten, der sehr erfahren in kognitiver Verhaltenstherapie ist. Lassen Sie sich helfen, diese Situation durchzustehen und vor allen Dingen zu verändern. Es ist ganz wichtig, dass sie das jetzt durchstehen und beginnen, den Verlauf selbst zu steuern. Alles andere wirkt sich negativ auch auf ihre weitere Berufstätigkeit und den Umgang mit ähnlichen Situationen aus.
Es ist nicht schön, was ihnen passiert Komma aber früher oder später kommt jeder in die gleiche oder eine ähnliche Situation und man muss und kann recht schnell lernen, damit umzugehen und abzustellen, was abzustellen ist. Und die Sekretärin lässt sich "abstellen".
Handeln Sie und lassen Sie sich nicht steuern.
Zitat:Kann man dieses Verhalten rechtlich schon als Mobbing beschreiben?
Wohl noch nicht.
Würde Ihnen aber auch nichts bringen, da Sie noch in der Probezeit sind.
Ich sehe 3 Möglichkeiten:
A) Augen zu und durchhalten
B) die Kenntnisse aus dem Studium anwenden und die Dame auf Kurs bringen bzw. gegenhalten
C) sich was neues suchen
ZitatFallen diese Handlungen schon unter den Begriff "Mobbing" oder ist es nur meine subjektive Einschätzung? :
Der Begriff "Mobbing" ist nicht wirklich greifbar definiert. Das ist immer eine absolute Einzelfallentscheidung.
Auf jeden Fall würde ich rein vorsorglich ein detailliertes Protokoll aller Vorfälle anfertigen.
Ich würde mich nach einer anderen Stelle umschauen. Und bis dahin durchhalten. Es ist für Psychologen im Augenblick nun wirklich nicht schwer, eine Anstellung zu finden.
wirdwerden
Wenn man die Sekretärin nicht auf Spur bringt, würde ich das dem Chef erzählen und je nach Reaktion sofort kündigen. Was bringt einem der Ärger..
Vielleicht ist ja folgende Überlegung hilfreich:
Wenn die Überlegung, in diesem Laden hinzuschmeißen, eh im Raum steht, und mit so einer Managerin spricht ja einiges dafür, schnellstens die Sachen zu packen ...
... dann kann man aber auch genausogut auch erstmal auf Konfrontation gehen, notfalls zurückschreien, besser natürlich kalt abfertigen, usw. ... wenn dann der Zustand noch unmöglicher wird, hat man nichts verloren, aber immerhin besteht die Chance, sich so Respekt zu verschaffen, so dass es - vielleicht - doch noch eine erträgliche Arbeitsstelle wird.
Sie müssen Ihre eigenen Grenzen ernst nehmen und zeigen.
Wenn man angeschrien wird verbittet man sich den Ton und hört sich das nicht an. Und dann teilt man dem Vorgesetzten mit, dass man so einen Umgang nicht duldet. Dann cancelt man die Sekretärin ab.
Was würden Sie denn einem Patienten raten, wenn der mit Ihrem Problem zu Ihnen käme?
Als Betroffener ist das schwerer, aber das ist ein Ansatz.
Vielen Dank an alle Forumteilnehmer! Ich bin schon seit ein paar Monaten auf der Suche nach einer neuen Stelle und hatte schon 3 Vorstellungsgespräche. Die meisten Arbeitgeber verlieren aber sehr schnell das Interesse, wenn sie erfahren, dass ich erst in 4 Monaten anfangen kann. Mein Chef hat sich nämlich gut abgesichert- die Kündigungsfrist beträgt in der Probezeit 3 Monate, danach 4 Monate. Ein Gespräch mit dem Chef würde wahrscheinlich nichts bringen- das habe ich schon ausprobiert. Trotzdem vielen Dank für Ihre Ratschläge!
-- Editiert von kassandra12 am 11.06.2017 21:36
Nun, man könnte auch über eine fristlose Kündigung nachdenken, wenn man einen neuen Arbeitsplatz hat ...
ZitatMein Chef hat sich nämlich gut abgesichert- die Kündigungsfrist beträgt in der Probezeit 3 Monate, danach 4 Monate. :
Wenn ich § 622 (3) BGB richtig verstehe, kann von der Probezeit-Kündigungsfrist, nämlich 14 Tage jederzeit, also heute kündigen, in 14 Tagen letzter Arbeitstag, nicht einzelvertraglich abgewichen werden.
Die Klausel in Ihrem Arbeitsvertrag mit der 3 monatigen Kündigungsfrist in der Probezeit ist unwirksam.
Korrektur:
Ach nee, sorry ... ich hätte weiterlesen sollen:
"Die einzelvertragliche Vereinbarung längerer als der in den Absätzen 1 bis 3 genannten Kündigungsfristen bleibt hiervon unberührt."
-- Editiert von Burkhard-Coesfeld am 12.06.2017 14:44
Schieße mich Harry an. Man könnte über eine fristlose Kündigung nachdenken. "Vertrauensverhältnis nicht wieder herstellbar / zerstört usw." Zuvor sollte aber eine Abmahnung erfolgen. Danach wäre das Verhältnis eh zerrüttet.
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