Jahresvertrag entfristet aber nichts schriftliches

6. Juni 2018 Thema abonnieren
 Von 
pa461647-35
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Jahresvertrag entfristet aber nichts schriftliches

Hallo liebes Forum,
ich habe einen befristeten Arbeitsvertrag mit Enddatum 30.06.18.
Bei Vertragsunterschrift wurde mir gesagt, dass man sich zeitig vor Ende des Vertrags zusammensetzt und ein Resümee zieht ob es halt gegenseitig passt und man dann zu einem unbefristeten Arbeitsvertrag über geht.
In den letzten Monaten gab es einige Personelle Änderungen bei meinen direkten Vorgesetzten.
Bei meinem neuen direkten Vorgesetzten gibt es quasi null Kommunikation.
Also bin ich eine Stufe höher gegangen und haben bei jemanden nachgefragt der auch ernsthaft etwas zu sagen hat.
Als Antwort, bzgl. meines Vertragsverhältnisses, bekam ich dann:
"Der Vertrag wird automatisch entfristet wenn ich über den 30.06. hinaus arbeite, einen neuen Vertrag bekomme man nicht, man könne sich aber bei der Sekretärin eine Bestätigung beantragen aus der hervor geht dass man einen unbefristeten Arbeitsvertrag hat."

Für mich ist das alles sehr unbefriedigend, zumal ich derzeit auf Wohnungssuche bin und die Vermieter einen Arbeitsvertrag vorgelegt haben möchten.
Nach google Recherche habe ich es so verstanden, dass der Vertrag automatisch entfristet wird, wenn ich über den Stichtag hinaus arbeite UND die Firma mich bezahlt. (da es in den letzten Monaten vermehrt Fehler in den Abrechnungen gab, habe ich hierbei kein so gutes Gefühl).
Allerdings ist es so, dass man anhand meiner Abrechnung erahnen kann dass der Vertrag intern entfristet wurde, der Urlaubsanspruch hat sich von 12 auf 24 geändert.

Gibt es eine rechtliche Handhabe für mich, damit ich auf einen schriftlichen Arbeitsvertrag bestehen kann?

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6 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
little-beagle
Status:
Student
(2181 Beiträge, 1248x hilfreich)

Dein Problem ist ja nun, dass Du einen befristeten Arbeitsvertrag bis 30.06. hast und das Datum noch nicht erreicht ist. Wenn Du nun also ein Fass aufmachst, wirst Du am 2.7. halt nach Hause geschickt - hast Du Dich denn wenigstens schon bei der Arbeitsagentur gemeldet?

Was Du nun machen solltest: am 2.7. arbeiten gehen (außer natürlich, Du müsstest auch Sonntags arbeiten, dann natürlich am 1.7.) - allen (vor allem auch dem Chef) ein guten Morgen wünschen und ran ans Werk. Im Laufe der Woche würde ich dann bei der Sekretärin vorstellig werden und

Zitat:
eine Bestätigung beantragen aus der hervor geht dass man einen unbefristeten Arbeitsvertrag hat.


Zitat:
Nach google Recherche habe ich es so verstanden, dass der Vertrag automatisch entfristet wird, wenn ich über den Stichtag hinaus arbeite UND die Firma mich bezahlt. (da es in den letzten Monaten vermehrt Fehler in den Abrechnungen gab, habe ich hierbei kein so gutes Gefühl).


Wenn Dich die Firma nach dem 30.6. weiterbeschäftigt, Dein Chef Kenntnis davon hat und Dich nicht nach Hause schickt: Glückwunsch zum entfristeten Vertrag.

Sofern die Firma dann Fehler in der Abrechnung hat und Dir Lohn schuldig bleibt: Darum kümmerst Du Dich DANN und zwar erst, wenn Dein Vertrag auch wirklich entfristet IST (und nicht wahrscheinlich in drei Wochen wird).

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#2
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17338 Beiträge, 6462x hilfreich)

Wenn du etwas vermeiden solltest, dann kurz vor Ende Stress zu machen.
Dein Bedürfnis nach Sicherheit ist verständlich, aber wenn man dir derzeit keine schriftliche Zusage geben will, wirst du halt abwarten müssen. Und dich sicherheitshalber auch beim AA als arbeitsuchend melden.
Ansonsten hat dein Gesprächspartner durchaus recht: Wenn du weiter zur Arbeit gehst und man dich lässt usw., ist der Vertrag entfristet.

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#3
 Von 
pa461647-35
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Naja, die Chefs kenne ich persönlich noch nicht mal. Ich arbeite nicht im "Hauptquartier" sondern auf einem anderen Objekt (im Wachdienst). Auf diesem Objekt bin ich der Vorgesetzte und schreibe auch die Dienstpläne, diese gehen dann via E-Mail in die Zentrale, wenn es im laufenden Monat Änderungen gibt, schicke ich via E-Mail ein Update, zwei Wochen nach Monatsende kommt das Gehalt. Feedback auf E-Mail gibt es quasi Null seitdem der Vorgesetzte gewechselt hat.
Da müsste ich mir also etwas anderes einfallen lassen um nach dem 30.06. auf mich aufmerksam zu machen.

Grundsätzlich mache ich mir um Arbeit aber keine Sorgen, ich könnte instant bei mehreren anderen Firmen anfangen.
Beim Amt habe ich mich natürlich trotzdem mit der 3 Monatsfrist gemeldet.

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#4
 Von 
calimero2010
Status:
Schüler
(486 Beiträge, 315x hilfreich)

Normalerweise kriegt man bei einer Entfristung keinen neuen Vertrag, sondern einen Zusatz zu Arbeitsvertrag. Also einen einzeiler in dem steht, dass ein unbefristetes Arbeitsverhältnis besteht.
Die Konditionen des befristeten Vertrags bleiben im Normalfall ja erhalten. Ändert sich daran etwas kommt das mit in den Zusatz.
Ich vermute mal, dass es das ist was sie von der Sekretärin bekommen.
Was genau möchten Sie denn mit einem neune Vertrag?

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#5
 Von 
pa461647-35
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Hauptsächlich geht es mir darum, dass ich derzeit auf Wohnungssuche bin und aktuell Termine habe. Hierfür wird in der Regel ein Arbeitsvertrag verlangt, da macht sich ein unbefristeter natürlich deutlich besser als einer der in 3 Wochen ausläuft. So wird es auf unserem angespannten Wohnungsmarkt wahrscheinlich nicht zu einem Mietvertrag kommen.



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#6
 Von 
little-beagle
Status:
Student
(2181 Beiträge, 1248x hilfreich)

Das ist verständlich, aber ehrlich gesagt nicht das Problem Deines Arbeitgebers. Und falls Du den Job verlierst/kündigst, verbessert das Deine Situation auch nicht; mit einem Arbeitsvertrag innerhalb der Probezeit sind die Vermieter meist auch nicht glücklich(er).

Zitat:
Auf diesem Objekt bin ich der Vorgesetzte und schreibe auch die Dienstpläne, diese gehen dann via E-Mail in die Zentrale


Lustiger Arbeitgeber. Wenn ich mir nicht sicher wäre, ob mein Abteilungsleiter am 2.7. noch da ist, würd ich für Ersatz oder eine fixe Regelung sorgen - aber soll ja jeder sein Unternehmen führen, wie er möchte.

Ich würde jedenfalls davon ausgehen, dass am 2.7. ein neuer Vorgesetzter an Deinem Arbeitsplatz sitzt, FALLS Dein Arbeitgeber nicht mehr weiter mit Dir zusammenarbeiten möchte.

Falls Du wirklich Klarheit um jeden Preis haben möchtest: Erklär Deinem Arbeitgeber, dass es ja auch in seinem Interesse ist, den Vertrag mit Dir JETZT zu entfristen, weil er sonst eben genau am 2.7. weiß, ob DU den Vertrag "verlängerst" oder eben nicht. Könnte dann schwierig werden mit der Einsatzplanung. Nach aktueller Vertragslage hätte er jedenfalls keinen Anspruch gegen Dich, wenn Du am 2.7. NICHT zur Arbeit erscheinst, sondern z.B. einen Termin bei der Arbeitsagentur wahrnimmst, ins Freibad gehst oder halt eine neue Stelle antrittst.

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