Hallo,
unser neuer Kollege riecht wirklich schlimm. Ungewaschene Kleidung, alter Schweiß, Muff, Kot - undefinierbar, aber Übelkeit erregend. Er sitzt im Großraumbüro mit ~25 Leuten zusammen. Man riecht ihn schon beim Reinkommen.
Gespräche mit ihm direkt blieben erfolglos. Mehrere Kollegen haben ihn jeweils unter vier Augen darauf angesprochen. Er tut so, als würden wir uns das einbilden.
Unsere Gespräche mit dem Chef blieben erfolglos. Dem ist das Thema unangenehm. Er hat mit dem Kollegen geredet und meinte danach lapidar, der Geruch käme von dessen Wohnung, da könne man nichts tun.
Unsere Gespräche mit der Personalleitung blieben ebenfalls erfolglos, dem ist das Thema zwar bekannt, aber auch unangenehm und er hat gemeint, wir Kollegen sollten mit dem Neuen sprechen. Wie gesagt, der neue Kollege weigert sich, das Problem auch nur zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn anzugehen.
Einen Betriebsrat haben wir nicht.
Gibt es sonst noch irgendetwas, das wir tun können? Wir halten die Situation seit fast 6 Monaten aus. Einzelbüro für den Herrn wurde abgelehnt.
Viele Grüße
Champanda
Kollege müffelt..
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?



Nach 6 Monaten ist die Chance auf eine Kündigung in der Probezeit allerdings vorbei und jetzt wird es deutlich schwieriger. Ihr hättet früher euch solidarisieren und auf einer Kündigung bestehen sollen. Das ist zwar jetzt immer noch möglich , dass ihr alle die Zusammenarbeit mit ihm verweigert und einen Aufstand macht, aber doch ungleich schwieriger. Das nennt sich Druckkündigung und stellt eine zumindest theoretische Möglichkeit dar, jemanden durch gemeinsame Aktion loszuwerden .
Ah okay, von einer Druckkündigung habe ich noch nie gehört.
Wie läuft sowas ab? Würden wir da gemeinsam zum Abteilungsleiter gehen und sagen, wir möchten, dass er geht?
Noch ist die Probezeit nicht ganz vorbei..
-- Editiert von champanda am 27.01.2019 20:55
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Jetzt aber hurtig Einigkeit unter den Kollegen feststellen. Also stehen alle hinter der Entscheidung, nicht mehr mit dem Stinker zusammenzuarbeiten? Dann aber zum Chef und klare Kante zeigen. Wenn Sie sich alle weigern, dann muss sich endlich der kümmern, der für die Lösung verantwortlich ist.
Sie sollten keinesfalls sagen, dass der Kollege gehen soll, Sie sollten einfach nur sagen, dass Sie alle mit dem nicht mehr in einem Raum arbeiten werden.
Wenn der Abteilungsleiter bisher kein Interesse gezeigt hat, ist denn mal die nächsthöhere Leitungsebene angesprochen worden?
Wenn der Geruch des Kollegen unerträglich ist, dann sollten die betroffenen Mitarbeiter dies dem Vorgesetzten schildern und mitteilen das diese Arbeitsbedingungen unzumutbar sind (detailliert aufführen) - schriftlich, mit Fristsetzung nach Datum und mit Zustellnachweis.
Ankündigen das man bei fortbestehen der unzumutbaren Arbeitsbedingungen mit entsprechenden Konsequenzen der betroffenen Mitarbeiter zu rechnen habe.
Die nächsthöhere Ebene ist der Geschäftsführer höchstpersönlich, der wurde bisher nicht involviert. Das hat sich bisher niemand gewagt.
Es gibt ein paar wenige Kollegen, die sagen, dass sie nichts riechen (zB wegen kaputter Nasenschleimhaut). Die überwiegende Mehrheit hat das Geruchsproblem.
Der Personalleiter hat sehr deutlich gemacht, dass er Mobbing gegen einzelne Kollegen nicht duldet und wir deswegen aufpassen müssen, was wir tun und sagen.
Wie sähe der nächste Schritt also aus, ganz konkret? Erst Einigkeit unter den Kollegen herstellen und dann gemeinsam (bzw als Delegation) zum Abteilungsleiter? Oder besser schriftlich festhalten, dass wir die Situation unzumutbar finden und unter diesen Bedingungen nicht arbeiten möchten?
Arbeitsverweigerung ist halt ein Abmahn- oder Kündigungsgrund, soweit ich weiß, und ich weiß nicht, ob das Statement schon so ausgelegt werden kann, als ob wir die Arbeit verweigern wollen.
ZitatArbeitsverweigerung ist halt ein Abmahn- oder Kündigungsgrund, soweit ich weiß :
Nein, unberechtigte Arbeitsverweigerung wäre das. Und dann auch erst, wenn man sie macht.
Deshalb der "unscharfe" Formulierungsvorschlag.
ZitatErst Einigkeit unter den Kollegen herstellen :
Korrekt
Zitatund dann gemeinsam (bzw als Delegation) zum Abteilungsleiter? :
Ob das was bringt? War doch schon erfolglos ...
Besser hier was schriftliches machen.
Wenn die Firma dann wieder nichts korrektes unternimmt, wäre eine gute Maßnahme, wenn alle Betroffenen auf einen Schlag kündigen würden. Das dürfte realistisch aber nicht durchsetzbar sein.
Die Frage ist wie lange man so etwa aushält, denn da ist ja die eigenen Gesundheit durchaus betroffen. Das kann dann schnell mal zur Massenerkrankung für eine Woche führen ...
Die offene / nachweisliche Drohung mit so was sollte man aber tunlichst unterlassen.
Lies
https://www.vangard.de/blog/entweder-er-oder-wir-die-stolpersteine-auf-dem-weg-zur-druckkuendigung
Danke für die hilfreichen Ratschläge!
Ich habe heute einen Brief aufgesetzt und mit den Kollegen gesprochen. Wir holen uns Rückendeckung von einem anderen Abteilungsleiter und werden dann mit dem Geschäftsführer sprechen.
Die Frage, die dabei aufkam, war, ob der Arbeitgeber überhaupt in der Pflicht ist, für "gute Luft" zu sorgen, aber wenn ich die Antworten in diesem Thread richtig verstehe, müssen wir die Ausdünstung des Kollegen nicht einfach hinnehmen.
Gewisse Ausdünstungen muss man durchaus hinnehmen nur scheint hier das Ausmaß ja nicht mehr hinnehmbar zu sein. Irgendwo ist ja eine Grenze ...
Ich hatte zwei Schulkameraden, Zwillinge, die von einem Bauernhof mit *******ezucht kamen, Mithilfe auf dem Hof obligatorisch. Trotz allen Duschens und trotz Körperpflege blieb da immer noch ein Geruch ...
Aber was du im ersten Absatz der Anfrage darstellst, unterscheidet sich doch deutlich und ist auch nicht glaubhaft damit zu erklären, dass das von der Wohnung käme.
Die Alternative für den AG muss lauten: der oder wir.
Na ja, das muss man dann aber auch durchziehen können. Die Kollegen bewegen sich da auf ganz dünnem Eis. Denn dass da alle kündigen, die Sperre bei der Arbeitsagentur finanziell verkraften können, Arbeitslosigkeit hinterher, das wage ich doch zu bezweifeln. Und dass alle gleich wieder woanders unterkommen, das auch.
wirdwerden
Das das geschlossene kündigen in der Realität nicht so klappen wird hatte ich ja schon erwähnt.
Wobei eine Sperre bei unzumutbaren Arbeitsbedingungen durchaus angreifbar ist. Das Problem ist ja eher, das man einen langjährigen Arbeitsplatz auf gibt.
Aber es gibt ja Alternativen ... die funktionierne besser, wenn die Mannschaft geschlossen zusammen steht.
Wenn der direkte Vorgesetzte keine Reaktion zeigt, muß die nächste höhere Ebene angesprochen werden.
Daß hier aber keiner den "Arsch in der Hose" hat, das auch in besagter Form weiter zu verfolgen, ist schon ein Indiz für Mobbing. Wenn es nämlich stimmt, braucht man eine Prüfung des Sachverhaltes nicht scheuen. Ist der Zustand wirklich so extrem, dann wäre es geschäftsschädigend. Und es hätte schon längst Konsequenzen gegeben.
In sofern hat der Personalleiter recht. Und Mobbing geht nach hinten los. Und das ist auch klar, der Beweis für die Richtigkeit der Anschuldugungen muß schon erbracht werden. Die Nachweispflicht über die unzumutbaren Bedingungen obliegt den Beschwerdeführern.
Im Extremfall kann man ja das Arbeitsgericht mal anrufen. Aber wie gesagt, dann wird geprüft.
Eigenkündigungen gehen i.d.R. nach hinten los. Sozialrechtlich wie auch hinsichtlich der Erwerbsbiographie. Ich teile da die Ansicht derer, die Eigenkündigungen skeptisch sehen.
Zitat:
Aber es gibt ja Alternativen ... die funktionierne besser, wenn die Mannschaft geschlossen zusammen steht.
Welche meist du? Da mußt du schon konkreter werden.
Solches ging vielleicht in der DDR. Da gab es die Partei oder die FDJ. Da wurde sich allerdings auch um solche Belange gekümmert.
Gibt es hier (in diesem Fall) einen Betriebsrat, eine Schiedskommission oder vergleichbaren Ansprechpartner?
Wenn die Gruppe in möglichst großer Zahl zusammenhält, macht das auf jeden Fall Eindruck. Jedenfalls kann der Abteilungsleiter dann nicht behaupten, dass einzelne diesen Kollegen mobben . Einen einzelnen kann der Abteilungsleiter oder der Arbeitgeber insgesamt immer rund machen, gegen eine Gruppe vorzugehen dürfte ihm gleichwohl mehr Probleme bereiten. Und wenn der Arbeitgeber versteht, dass er sich auf Dauer ein Problem ein handelt mit diesem Kollegen, dürfte die Kündigung in der Probezeit immer noch die verträglichste Lösung für den ganzen Betrieb sein
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