Kollegen anschwärzen?!

27. April 2013 Thema abonnieren
 Von 
nickvergessen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 2x hilfreich)
Kollegen anschwärzen?!

Hallo,
hab auf der Arbeit ein Problem das sich über Jahre zugespitzt hat und nun ausartet.
Die Verhältnisse: um es kurz zu fassen, die Verantwortung wird zunehmend ungleichmäßig verteilt. Ich bin derjenige der die Aufgaben immer mehr aufgetragen bekommt, während die gleichgestellten Kollegen immer mehr die Achtung vom Vorgesetzten, der Produktionsleitung verlieren. Eine Beschwerde über den Produktionsleiter beim obersten Chef ergab nur die Gegenfrage an mich "wie den die direkten Kollegen ticken". Heißt; es wird von mir erwartet dass ich meine Kollegen anschwärze, was ich natürlich aus charakterlichen Zügen nicht mache. Meine Beschwerde über den Produktionsleiter ist da die Ausnahme weil notwendig, es war eine Sammelbeschwerde. Der Produktionsleiter hat es sich bei eigentlich jedem verscherzt, er hat sein Gesicht verloren! Gründe hierfür sind mangelnde Menschenwürde, Respekt, Verständnis und Anerkennung was die menschlichen Aspekte angeht und eben die o.g. ungleich verteilten Aufgaben. Loyalität besteht eigentlich fast gar nicht. Viele Dinge müssen angeordnet werden. Dienst nach Vorschrift!
Nun, ich finde diese Frage von meinem obersten Chef etwas vermessen, er scheint etwas zu ahnen und will von mir eine Bestätigung?!. Es ist aber eigentlich Aufgabe des Produktionsleiters, herauszufinden "wer wie tickt". Dieser müsste aber dann zugeben dass er als Produktionsleiter schlichtweg versagt hat und ihm niemand mehr loyal ist. Es könnte auch sein das der oberste Chef den Produktionsleiter schützt und die Fehler weiter unten, bei meinen Kollegen sucht, wo man bei genauen Hinsehen auch fündig werden würde... verständlicherweise.
Frage; bin ich zu so einer Stellungnahme verpflichtet? Mit welcher Aussage komme ich da am besten weg? Ich kann doch keine Aussage treffen die das Verhältnis zu meinen direkten Kollegen schädigt.
So langsam zweifle ich am ganzen System, letztendlich an der Führung. Auf die Sammelbeschwerde über den Produktionsleiter ist in zwei Wochen noch keine Stellungnahme erfolgt, lediglich diese Gegenfrage.


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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
:blaubär:
Status:
Student
(2472 Beiträge, 1264x hilfreich)

Irgendwoher habe ich den Satz "Man liebt den Verrat, nicht aber den Verräter".
Du solltest wissen, dass das Management Vorgesetzte schützt, sich taub stellt ... bis es nicht länger zu übersehen ist - das ist *das System*, jedenfalls weithin.
Also: schlechte Karten. Und gewinnen kannst du in der Situation rein gar nichts.
Rein theoretisch gäbe es arbeitsrechtlich 1 Druckmittel: die Zusammenarbeit mit dem PL geschlossen zu verweigern, was eine Druckkündigung nahc sich ziehen könnte/sollte. Die Crux liegt in der Geschlossenheit - einige werden Angst haben oder bekommen, sobald das Management sie in die Mangel nimmt. Und dann stehst du im Regen.


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#2
 Von 
nickvergessen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 2x hilfreich)

Danke blaubär
die Frage "ob man etwas mit einer Sammelbeschwerde erreicht" scheint somit klar zu sein... jetzt. Da das Team wohl leider nicht "geschlossen" die Zusammenarbeit gegenüber dem Produktionsleiter verweigern wird, ist eine Aussicht auf Besserung/Erfolg ausgeschlossen. Somit ist die Sammelbeschwerde unbedeutend.
Bleibt nur noch eine Frage; bin ich zu so einer Aussage verpflichtet oder kann mir eine "Verweigerung" als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden?


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#3
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8072x hilfreich)

Die Kollegen auszuspionieren dürfte nicht zu Ihren Aufgaben gehören. Also kann die Verweigerung wohl kaum als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden.

-- Editiert hamburgerin01 am 28.04.2013 09:23

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#4
 Von 
nickvergessen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 2x hilfreich)

Danke hamburgerin01
hat Ihr Beitrag eine rechtliche Grundlage?

Die Einschätzung und Bewertung meiner direkten Kollegen obliegt nicht meinem Verantwortungsbereich!

Dies werde ich meinem Chef so oder so ähnlich mitteilen, falls nicht jemand noch eine Idee hat.
Ein Anruf beim Rechtschutz ergab gleiches, ich muß nicht...

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#5
 Von 
:blaubär:
Status:
Student
(2472 Beiträge, 1264x hilfreich)

/// Die Einschätzung und Bewertung meiner direkten Kollegen obliegt nicht meinem Verantwortungsbereich!

Diese Formulierung solltest du dir gut überlegen; so klingt sie m.E. ziemlich konfrontativ und aufmüpfig. Wie weit willst du in den Focus geraten? M.E. wirst du besser fahren, wenn du dich zurücknimmst, indem du sozusagen ein wenig über den Wellen bleibst und etwa sagst "Herr ..., Sie haben einen gewissen Einblick in die Stimmungslage eines erheblichen Teils der KollegInnen erhalten; das zu vermitteln, habe ich für meine Pflicht gehalten, und für weitere Einschätzungen sitzen Sie doch an der richtigen Stelle." - o.ä. -

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#6
 Von 
nickvergessen
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 2x hilfreich)

wow, danke nicht schlecht, habe ich bis auf den letzten Absatz übernommen, dieser klingt m.E. ebenfalls konfrontativ ;)

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#7
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8072x hilfreich)

Arbeitsverweigerung kann nur Arbeiten betreffen, die vertraglich geschuldet sind. Somit fehlt dem Arbeitgeber jede Rechtsgrundlage, wenn er Ihr Verhalten abmahnen will.

Gibt es einen Betriebsrat? Wenn ja, nehmen Sie einfach ein BR-Mitglied mit, wenn der Chef mit Ihnen über die Inhalte Ihrer Arbeit reden will. Darauf haben Sie einen Anspruch und der Chef wird wohl kaum sein Anliegen wiederholen.

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#8
 Von 
:blaubär:
Status:
Student
(2472 Beiträge, 1264x hilfreich)

/// ... ebenfalls konfrontativ

... kann sein, je nachdem: Da kommt es auf Tonfall und Körpersprache an ;-)

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