Krankschreibung mit Ankündigung (Keine Drohung, Psychologisch)

30. März 2019 Thema abonnieren
 Von 
PaFe
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)
Krankschreibung mit Ankündigung (Keine Drohung, Psychologisch)

Hallo,

Ich habe schon seit über 1 Jahr große Probleme mit Schwindel, Konzentrationsschwäche, Antriebsschwäche und teilweise massiven Blackouts. Habe erst eine menge verschiedener Ärzte durchgemacht und bin nun bei einer Psychologin endlich zu einem Ergebnis gekommen. Sie hat Depression diagnostiziert.

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Sie möchte mich 2-3 Wochen Krankschreiben um mich behandeln zu können.
Ich habe ihr aber gesagt das ich erst noch 2 Arbeiten muss damit mein Betrieb nicht darunter leiden muss da ich während unseren Größten messe Kunden Betreuen kann. Der Betrieb hat leider keinen Ersatz für mich und ich wollte die Firma auch nicht im Stich lassen. Nach dem Event wird mich die Psychologin dann Krankschreiben um mit der Behandlung zu beginnen.
Sollte ich meinem Vorgesetzten schon informieren oder ist das dann ein Kündigungsgrund weil es ja eine Krankmeldung mit Ankündigung ist?

Schon mal vielen Dank für die Antworten.
Viele Grüße
PaFe

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14 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17450 Beiträge, 6492x hilfreich)

Einsicht in die Krankheit sieht anders aus, will mir scheinen. Du hast schon eine 'Krankenkarriere' mit dramatischer Entwicklung und denkst offenbar immer noch, dass du als erstes die Probleme deiner Firma lösen musst. Die Frage liegt doch wohl nahe, dass deine berufliche Situation die Depression anfeuert, wenn wohl auch nicht ausgelöst hat.
M.E. solltest du die AU vorlegen und dich auf das Gesundwerden konzentrieren oder mindestens darauf, deine Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen. Nix da mit 'noch zuendebringen'

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#2
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17450 Beiträge, 6492x hilfreich)

.... und noch eins: Hier im Forum waren schon viele Geschichten von AN zu lesen, die von ihrem AG wegen ihrer Erkrankung vor allem Verständnis erwartet haben und bitter enttäuscht worden sind. Gerade bei psychischen Erkrankungen reagieren Menschen oft nachgerade panisch und mit Abwehr. Es spricht mehr dafür, gerade im dienstlichen Bereich sehr zurückhaltend zu sein - es spricht direkt von Weisheit, dass die AU eben keine Diagnose an den AG weitergibt. Daran sollte AN sich halten. Aber am Ende weißt du (hoffentlich) deinen AG einzuschätzen; wenn du deinen AG einweihst, solltest du deiner Sache wirklich verdammt sicher sein.

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#3
 Von 
PaFe
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Mein Arbeitgeber nimmt seine Fürsorgepflicht sehr ernst. Ich denke nicht das sie reagieren außer sie würden mich los werden wollen aber das ist zumindest im Moment nicht der Fall.

Aber ihrer Antwort entnehme ich das er durchaus das recht hat zu reagieren und ggf. eine Kündigung aussprechen kann. Die könnte ich dann aber auch ggf. vor Gericht anfechten.

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#4
 Von 
Sir Berry
Status:
Unparteiischer
(9326 Beiträge, 2999x hilfreich)

Hi,

las Dich doch einfach sofort krankschreiben, abwickeln kannst Du das Projekt immer noch, wenn dich der AG lässt.Kannst Du doch anbieten und sammelst dadurch möglicherweise noch Pluspunkte.

Berry

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#5
 Von 
PaFe
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von Sir Berry):
Hi,

las Dich doch einfach sofort krankschreiben, abwickeln kannst Du das Projekt immer noch, wenn dich der AG lässt.Kannst Du doch anbieten und sammelst dadurch möglicherweise noch Pluspunkte.

Berry


Das geht leider nicht. Das Event findet nur alle 3 Jahre statt.

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#6
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17450 Beiträge, 6492x hilfreich)

/// ... ggf. eine Kündigung aussprechen kann
Nicht wegen der Krankheit und keineswegs so umstandslos; bei einem Kleinbetrieb aber ohne Angabe von Gründen denkbar, da das KSchG nicht greift.

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#7
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38465 Beiträge, 14009x hilfreich)

Die erste Frage ist doch, wann das Event stattfindet, wie lange es dauert, ob der Krankheitsverlauf negativ beeinflußt wird, wenn jetzt noch einige Tage vor der Krankschreibung rangehängt werden, ob es den Genesungsprozess stört, wenn man an dieser Messe teilnimmt. Das ist mit dem behandelnden Arzt abzustimmen.

wirdwerden

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#8
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32218 Beiträge, 5662x hilfreich)

Zitat (von PaFe):
Sollte ich meinem Vorgesetzten schon informieren
Worüber denn? Es gibt überhaupt keinen Grund.
Zitat (von PaFe):
Das geht leider nicht. Das Event findet nur alle 3 Jahre statt.
Dann mach eben noch das tolle 3-Jahres-Event. Klingt nicht so, als ob die Depression dich niederhält und daran hindert.
Aber: Eine nun endlich diagnostizierte Depression lässt sich höchstwahrscheinlich nicht innerhalb von 2-3 Wochen AU behandeln oder gar *beseitigen*.
Zitat (von PaFe):
Sie möchte mich 2-3 Wochen Krankschreiben um mich behandeln zu können.
Sie hat dir eine Therapie angeboten? Für 2-3 Wochen? Und sie darf dich krankschreiben?

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

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#9
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38465 Beiträge, 14009x hilfreich)

Insbesondere letzte Frage ist wichtig. Denn Psychologen dürfen auch mit eigener Praxis in der Regel keine AUBs ausstellen. Und, wenn ein Ausfall vorhersehbar ist, dann sollte man das mit seinem AG gemeinsam planen, sofern es geht. Bei freien Krankenhausplätzen geht das ja nicht immer. Das Spiel "ich weiss was, was du nicht weisst" kann im Arbeitsrecht zu Unstimmigkeiten führen, die ja nun wirklich vermeidbar sind.

wirdwerden

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#10
 Von 
Frau Herrje
Status:
Beginner
(129 Beiträge, 16x hilfreich)

Schwindel, Blackouts, Schwäche...
PaFe, Ihr Körper signalisiert Ihnen doch sehr deutlich, dass Sie sich um sich und Ihrer Gesundheit kümmern sollten - nicht um ein Firmen-Event und irgendwelche Kunden. Denken Sie darüber nach, bitte.
Weiß denn Ihr Arbeitgeber schon, dass Sie derzeit so "angeschlagen" sind? Bekommt der das mit?
Wenn ja, wäre ein offenes Gespräch darüber nicht das schlechteste. Natürlich nicht im Detail!
Zumal 2 - 3 Wochen Behandlungszeit für eine Depression sehr wenig sind. Dabei wird es nicht unbedingt bleiben, es könnten evtl. ambulante Therapiestunden im Anschluss gut für Sie sein.

By the way...sollte die Psychologin eine medizinische Ausbildung haben, sprich auch Ärztin sein (z. B. Neurologin oder so), kann sie krankschreiben, therapieren, Medikamente verordnen.

Gruß von Frau Herrje

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#11
 Von 
PaFe
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von Frau Herrje):
Weiß denn Ihr Arbeitgeber schon, dass Sie derzeit so "angeschlagen" sind? Bekommt der das mit?
Wenn ja, wäre ein offenes Gespräch darüber nicht das schlechteste. Natürlich nicht im Detail!
Zumal 2 - 3 Wochen Behandlungszeit für eine Depression sehr wenig sind. Dabei wird es nicht unbedingt bleiben, es könnten evtl. ambulante Therapiestunden im Anschluss gut für Sie sein.


Ich habe schon öfters mit meinem Vorgesetzten gesprochen, ich war ja auch schon bei einigen anderen Ärzten wie z.B. der Inneren Medizin um eine physische erkranken auszuschließen. Das mit den zwei Wochen war ihre aussage, ich bin ja leider kein Arzt oder Psychologe. Daher kann ich nicht sagen wie lange solch eine Therapie dauert. Sie hat aber ein sehr kompetenten eindruck gemacht was ich von anderen Ärzten bei denen ich war nicht behaupten kann. Denen ging es nur um das Geld.

Es gab sogar vor kurzem einen Fall bei uns im Betrieb wo sich mein Kollege beim Vorgesetzten gemeldet hat und er nach hause wollte da es ihm sehr schwindelig war. Er wurde dann aber auf Kosten von der Firma ins Krankenhaus gefahren und Kontrolliert. Bei dem Gespräch wies ich meinen Vorgesetzten darauf hin das es mir schon seit vielen Monaten so ging. Das Ergebnis war das es bei mir kein Problem da ich ja schon in Ärztlicher Behandlung bin und daher der Arzt die Verantwortung trägt wenn mir ein Unfall passiert der auf meine Symptome zurück zu führen sei. Daher kam ja auch meine Aussage das unsere Firma seine Fürsorgepflicht sehr ernst nimmt und auf seine Arbeiter sehr achtet. Das ist auch das selbe wie wenn es über 30 grad warm ist dürfen wir extra pausen machen und bekommen kostenlos gekühltes Wasser. (nur um sich ein bild von der Firma zu machen)

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#12
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32218 Beiträge, 5662x hilfreich)

Das klingt ja alles gut und nett.
Es ist trotzdem allein dein Risiko, jetzt noch die Messe zu betreuen.
Der Gedanke an Krankschreibung mit Ankündigung hat sich dann wohl erledigt--- denn wenn du während der Messe umkippst oder Mist baust, hast du es nicht vorher angekündigt.

Ich bezweifle trotzdem, dass eine Depression in 2-3 Wochen behandelt oder gar auskuriert werdern kann. Es sei denn, es gibt gleich die *rosa Pillen*....
Und ob die Psychologin krank/arbeitsunfähig schreiben darf, solltest du bei ihr erfragen.

Ich möchte wetten, auch der Psychologin geht es nur ums Geld. ;)

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

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#13
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17450 Beiträge, 6492x hilfreich)

angemerkt: eine diagnostizierte Depression ist nicht binnen zwei, drei Wochen zu behandeln, eher ist da in Monaten zu denken. Und 'auskuriert' schon gar nicht - bestenfalls lernt der Patient mit den immer Mal wiederkehrenden Ereignissen besser umzugehen. In Zusammenwirken mit Medikamenten kann es dann zu einem einigermaßen erträglichen Leben kommen.

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#14
 Von 
PaFe
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Zitat (von Anami):
möchte wetten, auch der Psychologin geht es nur ums Geld.


Es geht immer nur ums Geld das ist klar. Aber ob ein Arzt eine Behandlung durchführt die von der Kasse übernommen wird oder ob man es selber zahlen muss mit einer vielleicht Genesung.

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