Kündigen sofort. Darf man das?

8. Februar 2008 Thema abonnieren
 Von 
vit
Status:
Frischling
(18 Beiträge, 0x hilfreich)
Kündigen sofort. Darf man das?

Hallo!
Ich habe neue Arbeit gefunden. Bedingung- muss sofort anfangen. Kündigungsfrist betragt 1 Monat.
Kann ich meine bisherige Arbeit sofort kündigen? Mit welchen Konsequenzen kann ich rechnen, wenn AG meine vorzeitige Kündigung nicht akzeptiert?
Danke!

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
medicus83
Status:
Beginner
(66 Beiträge, 3x hilfreich)

mal über nen Auflösungsvertrag nach gedacht..? Einfach mit dem AG zusammensetzen und die Situatoin besprechen, ansonsten wird es wohl schwer, da direkt raus zu kommen... Das ist meine Erfahrung.. Vielleicht ja jemand anders noch ne Idee

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#2
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2329x hilfreich)

Hallo,

nö, eine andere Stelle ist kein wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung.

Man könnte nach einem Aufhebungsvertrag fragen. Der AG ist aber nicht verpflichtet mit dir einen zu machen.

Bezüglich einfach von der Arbeit fernbleiben ist von Schadenersatzforderung bis zum nicht so toll formulierten Zeugnis über 'trödeln' mit dem Herausgeben der Papiere alles drin, was die Phantasie der AG so hergibt.

MfG

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#3
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47654 Beiträge, 16842x hilfreich)

Und was ist denn das für ein neuer AG, der nicht akzeptiert, dass man selbst eine normale Kündigungsfrist einzuhalten hat.

Du solltest mal darüber nachdenken, wie es denn mit der Vertragstreue des neuen AG bestellt ist, wenn er schon für den beginn des Arbeitsverhältnisses einen Vertragsbruch vorausetzt.

Schadenersatzansprüche des alten AG sind in der Regel schwierig durchzusetzen. Die schärfste Waffe für so einen Fall ist ein schlechtes Zeugnis (AG-seitige Kündigung wegen Arbeitsverweigerung) und Trödelei mit den Papieren.

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#4
 Von 
Frank L
Status:
Schüler
(209 Beiträge, 35x hilfreich)

***
Du solltest mal darüber nachdenken, wie es denn mit der Vertragstreue des neuen AG bestellt ist, wenn er schon für den beginn des Arbeitsverhältnisses einen Vertragsbruch vorausetzt.
***
So pauschal ist das Unsinn.
Wenn ein AG jemand für sofort sucht, weil z.B. jemand ausgefallen ist, kann man nunmal nicht immer 1 Monat warten.....

Wenn man sich z.B. auf eine Stelle bewirbt mit Arbeitsantritt sofort und vielleicht auch genommen werden würde steht man halt vor dem jetzigen Problem. Das hat doch aber nichts mit der Vertragstreue des AG zu tun....

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#5
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

@frank l.

doch. ein ag weiß um fristen und @hh hat völlig recht.

sunbee

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#6
 Von 
Frank L
Status:
Schüler
(209 Beiträge, 35x hilfreich)

Ist doch absoluter Unsinn, wenn ich ab nächsten Montag einen MA brauche nehme ich logischerweise einen der an diesem Tag anfangen kann und fertig und keinen der erst in einem Monat anfangen kann.

Wenn sich trotzdem jemand bewirbt und aus seinem alten Vertrag nicht herauskommt hat er eben Pech und ich such einen anderen, arbeitslose gibt es meist genug. Klar kenn ich die Fristen, aber man muss schon unterscheiden um was für eine Firma und um was für eine Stelle es sich handelt. Für kurzfristigen Ersatz kann man auf so etwas nunmal keine Rücksicht nehmen, schließlich zwingt man den AN ja nicht anzufangen.

Stellt euch mal vor ihr bekommt einen Monat keine Post weil die alte Briefträgerin einen Unfall hatte und die neue erst anfangen kann wenn ihre Kündigungsfrist ausgelaufen ist :)

Im Einzelfall magt ihr Recht haben, aber da keiner weiß wie die Gegebenheiten wirklich sind kann man nicht so verallgemeinern.



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#7
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47654 Beiträge, 16842x hilfreich)

Ist doch absoluter Unsinn, wenn ich ab nächsten Montag einen MA brauche nehme ich logischerweise einen der an diesem Tag anfangen kann und fertig und keinen der erst in einem Monat anfangen kann.

Ich würde mir genau überlegen, ob ich bei so einem AG anfangen möchte. Was passiert denn, wenn mal jemand krank wird? Kann man da überhaupt Urlaub nehmen? Deine Briefträgerin hat übrigens auch Mal Urlaub.

Wenn ein AG nur jemanden einstellt, weil derjenige sofort anfangen kann, dann ist das keine seriöse Personalauswahl. Da würde ich aus einer Festanstellung heraus gar nicht anfangen, weil ich Angst hätte, nur als Notfallbesetzung zu dienen und bei erstbester Gelegenheit wieder gehen zu müssen.

Die Einhaltung einer normalen Kündigungsfrist muss immer möglich sein.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
Frank L
Status:
Schüler
(209 Beiträge, 35x hilfreich)

*****
Wenn ein AG nur jemanden einstellt, weil derjenige sofort anfangen kann, dann ist das keine seriöse Personalauswahl
*****

Sorry, aber der Unsinn wird ja immer größer. Ich übertreibe mal etwas, ein MA hat am Montag einen tödlichen Unfall, dann brauch ich möglichst ab Dienstag einen neuen MA. So einfach ist das. Denn zum einen muss die Arbeit gemacht werden und zum anderen besteht ja auch das Risiko dass auch noch einer krank wird und da muss man gleich die Arbeit von 2 MA verteilen, was nicht bei allen Firmen passt.

Wir hatten selbst vor einigen Jahren die Situation dass wir kurzfristig einige größere Kunden bekommen haben und binnen kürzester Zeit MA brauchten (welche übrigens immer nopch da sind :) )
Da hat man keine Chance auf bestehende Arbeitsverhältnisse Rücksicht zu nehmen. Ging auch nach dem Motto, entweder der MA kann anfangen oder nicht. Manche hatten sich beworben obwohl sie mehrere Monate Kündigungsfrist hatten. Hätten wir auf diese MA warten müssen hätten wir auch die Aufträge verloren.

In der heutigen Zeit kann man nunmal nicht auf alles Rücksicht nehmen, ist zwar manchmal traurig aber Realität...

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#9
 Von 
sika0304
Status:
Schlichter
(7944 Beiträge, 2928x hilfreich)

Frank hat Recht, aber trotzdem würde sich die Mehrheit HH anschließen.
Wenn der Mitarbeiter heute tod umfällt, dann kann ich zur Not mit Zeitarbeitern eine Zeit überbrücken - schließlich will ich als AG ja einen guten Ersatz und nicht irgendeinen.
Dein Fall ist die Ausnahme, Frank, aber du hast Recht, um soetwas hätte es sich handeln können.

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#10
 Von 
claridge
Status:
Beginner
(125 Beiträge, 20x hilfreich)

Ich bin auch der Meinung von hh.
Es gibt aber noch eine andere Variante die Frank L sich einmal durch den Kopf gehen lassen sollte: Der Arbeitgeber sucht ganz dringend für sofort einen Mitarbeiter als Ersatz für eine ausgefallene Kraft da ein wichtiger Auftrag abgearbeitet werden muß. Frank L erklärt sich bereit sofort anzufangen obwohl er noch in einem anderen festen Arbeitsverhältnis steht. Der neue Arbeitgeber nimmt dieses Angebot an da der Auftrag wirklich wichtig ist. Aber er weiß auch wie unzuverlässig Frank L in bezug auf Vertragstreue ist. Also wird er sich, sobald der Auftrag erledigt ist, von diesem Mitarbeiter schnellstens entledigen und sich bis dahin nach einer zuverlässigen Kraft umschauen der er auch vertrauen kann.

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
Frank L
Status:
Schüler
(209 Beiträge, 35x hilfreich)

****
Also wird er sich, sobald der Auftrag erledigt ist, von diesem Mitarbeiter schnellstens entledigen und sich bis dahin nach einer zuverlässigen Kraft umschauen der er auch vertrauen kann
****

Im Normalfall wird dies sicher nicht der Fall sein. Klar gibt es auch AG welche dies tun, allerdings nicht wenn sie intelligent sind. Es ist nicht immer einfach geeignete MA zu finden, und meist ist dies immer mit immensen Kosten verbunden, da es je nach Arbeit recht lange dauern kann bis man einen MA angelernt hat, und wenn dieser dann ordentlich arbeitet wird man diesen nicht entlassen. Vertragstreue ist immer ein Problem, aber wenn ein MA eine neue und bessere Stelle findet ist er weg, das kann man nunmal nicht vermeiden, das kann einem mit jedem AN passieren, damit muss man als AG leben.

Es gibt genug Unternehmen welche sogar die Schadenerstatzansprüche an den alten AG zahlen, nur damit ein MA sofort anfangen kann. Sicher nicht bei einem Lagerarbeiter, aber bei hoch qualifiziertem Personal ist dies nicht gerade abwegig. Also ganz so schwarz sollte man dies nicht sehen. Zudem muss man schon unterscheiden welche Firma welche MA sucht, ist es eher im Rahmen einer normalen Expansion, oder eher ein Notfall. Und wenn die Stelle passt muss man auch als AN mal ein Risiko eingehen....
Wenn man zum 1.3 anfangen soll und weiß dass man dies nicht kann sollte man sich wie hh geschrieben hat auch nicht bewerben. Wenn man es doch tut muss man halt schauen wie man dies hinbekommt, aber man kann doch nicht den AG verteufeln wenn dies zu Problemen führt.

Wenn ich weiß dass ich bis 16.00 arbeiten muss und trotzdem einen Flug buche welcher 15.00 abfliegt kann ich doch nicht die Fluggesellschaft verteufeln wenn ich dann den Flug nicht schaffe...


Wie ich auch in einem anderen Beitrag eben geschrieben habe gibt es auch AG welche gar nichts auf die Reihe bringen, aber es sind nun wirklich nicht alle AG schlecht...

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