Mobbing durch Chef?

8. Januar 2008 Thema abonnieren
 Von 
affevomdienst
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Mobbing durch Chef?

Hallo,

ich arbeite in einer Privatklinik mit 7 weiteren Standorten in Dtl. Seit mehreren Jahren kündigen ständig die Mitarbeiter freiwillig ihren erst kürzlich zuvor begonnenen Arbeitsplatz. D.h. wir haben eine extreme Mitarbeiterfluktuation. Seit 2002 wurden zwischenzeitlich 25 Mitarbeiter neu angestellt und sind bereits wieder gegangen. Nun zu meinem Problem: Ich bin seit 2002 in diesem Unternehmen, was eher die Ausnahme ist und lasse mir monatlich die Gemeinheiten unseres Chef gefallen aufgrund der Tatsache, dass es im Osten keinerlei Möglichkeiten gibt als ungekündigte Angestellte einen anderen Job zu erhalten (ca. 150 Bewerbungen in dieser Zeit versendet ohne Zusage). Als im September 2007 wieder eine Mitarbeiterin gekündigt hatte, sollte ich laut Absprache mit meinem Chef einige ihrer Aufgaben zusätzlich und vorübergehend bis Ende 2007 übernehmen. Da mein Pensum derzeit dauernd 42-48 Stunden beträgt, war ich über diese umfangreiche Zusatzaufgabe nicht sonderlich erfreut. Mich hielt nur die Aussage über Wasser, dass ich zum Ende 2007 die Aufgaben an die Nachfolgerin übergeben kann. Nun erhielt ich heute von der Nachfolgerin entgegen der damals getroffenen mündlichen Abmachung die Aussage, dass ich weiterhin diese Aufgaben betreuen soll. Daraufhin fasste ich mir ein Herz und schrieb meine Enttäuschung darüber meinem Chef. Daraufhin entfachte der reinste Schreibkrieg seitens meines Chefs. Er konnte sich an keine Abmachung erinnern und wollte von mir wissen, ob ich mit meiner 40h Woche überlastet sei oder ob ich dies gesundheitlich nicht schaffen würde. Gesundheitlich aus dem Grund, da ich in den letzten 6 Monaten bereits 2 Bandscheibenvorfälle und einen Zusammenbruch erlitten habe aufgrund des Stresspegels auf Arbeit. Ich habe noch nichts bis jetzt davon wirklich auskurieren können, da ich immer 2-3 Tage später wieder auf Arbeit parat stand, um weitere Arbeitsanhäufung zu vermeiden, da ich keinerlei Vertretung habe. Ich schrieb ihm zurück, dass ich meine Gesundheit nicht noch weiterausreizen kann und mit der bisherigen 40h Woche voll ausgelastet bin. Entgegen meiner großen Angst sagte ich ihm auch, dass ich der Meinung bin, dass ich nach 6 Jahren der Ergebenheit auch einmal NEIN sagen dürfe. Dies war der Finalschlag, er schrieb nur noch zurück, dass es nun eine Dienstanweisung wäre, diese Aufgabe zu verüben und fragte ob ich diese verweigern will. Weiterhin sprach er davon, dass ich "gewisse Grenzen" überschritten hätte und bei einem anderen Chef längst gekündigt worden wäre. Nur zur Info um ein besseres Bild von ihm zu erhalten. Mein Chef kontrolliert uns andauernd, wir müssen ihm wöchentliche Auswertungen über untersuchte Patienten zukommen lassen. Sobald ihm irgendetwas in dieser Aufstellung missfällt, erhalten wir "böse" E-mails mit der Aufforderung zur sofortigen Stellungnahme. Mitunter greift er gleich zum Hörer und brüllt einen an, dass man die "Fresse halten soll", wenn er redet. Sobald man Erklärungsversuche abgeben möchte, fällt er einem wieder ins Wort und droht mit Kündigung und Arbeitsamt. Solche Diskussionen machen es schwer, da er keine Widerworte oder generell andere Meinungen nicht zuläßt. Man muss dann immer klein bei geben, ihn versuchen nicht weiter zu reizen und ihm Recht geben, obwohl er einen persönlich angreift und total unsachlich wird mit seiner Argumentation. Oft verdreht er auch den Inhalt und wirft einem Dinge vor, die man so nie zu ihm gesagt hat. Auch kann er sich nicht an getroffene Absprachen erinnern. Ich bin nervlich, seelich und gesundheitlich an meine Grenzen geraten und weiß nach dem heutigen Vorfall nicht mehr weiter. Ich bin der Meinung es handelt sich hier um massives Mobbing seitens des Arbeitgebers. Wer kann mir hier helfen? Welche Lösungsansätze gibt es, außer selber zu kündigen. Einen Betriebsrat gibt es bei uns nicht, da wir pro Standort absichtlich nur 2-5 Mitarbeiter sind und alle als eigenständige GmbH fungieren. Niemand traut sich ihm mal die Meinung zu sagen, alle leben in einer ständigen Angst, allein wenn nur das Telefon klingelt und er dran ist. Ich persönlich bin kurz vorm Kapitulieren, finde es aber ungerecht wegen solch einem Extremkolleriker meine Arbeit zu verlieren. Sorry wegen des langen Textes, aber die Problematik ist sehr umfangreich. Für Antworten vorab liebsten Dank.

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär49
Status:
Schlichter
(7434 Beiträge, 2002x hilfreich)

... liebe affe vom dienst,
eine derart lange darstellung ist eine schlichte zumutung. also habe ich 'diagonal gelesen'
ob mobbing tatsächlich gegeben ist, ist eine frage für sich - schlechtes benehmen gegenüber alle beschäftigten spricht eher dagegen.
ansonsten der generelle tipp: mach die in konkreten fragen arbeitsrechtlich schlau, das gibt sicherheit und kann die angst mindern.
ansonsten kann es durchaus sein, dass so ein choleriker deutlich zahmer wird, wenn mal einer dagegen hält. m.e. ist angst euer thema, nicht aber arbeitsrecht.

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