Mobbing hoch 3

6. Januar 2011 Thema abonnieren
 Von 
wurzelholz
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)
Mobbing hoch 3

Hallo,
ich habe folgende Situation.
Ich arbeite seit fast 4 Monaten im OP eines Krankenhauses als normale Krankenschwester.
Geplant war, dass ich hier 1 Jahr eingelernt werde und ab dem 2. Jahr die Weiterbildung zur OP-Assistentin mache.
Leider ist das Betriebsklime hier ganz schlecht. Die Leiterin hat fast nie mit mir gesprochen und das Verhältnis zu manchen Kolleginnen wurde immer schlimmer. Ich hatte schon längere Zeit ein ungutes Gefühl und nun ist die Bombe geplatzt.
Die Leiterin ist zu mir gekommen. Sie hat gesagt, dass sie mit mir sprechen möchte, aber nicht alleine, sondern gleich zusammen mit der höheren Leiterin. Auf meine Frage, was los ist, hat Sie geantwortet, das würde dann im Büre besprochen und ich könne, um nicht alleine zu sein, den Betriebsrat dazunehmen. Ich habe dem Beisein des Betriebsrates zugestimmt.
Im Gespräch wurde mir vorgeworfen, ich sei am Tag davor von einer Kollegin angesprochen worden, weil ich eine Arbeit falsch angegangen sei. Sie hätte mich aufgefordert, das nochmal und richtig zu machen. Ich hätte dann geantwortet, dass ich das so richtig finde und so weitermachen werde.
Nun ist es so, dass ich weder von der Kollegin angesprochen worden bin, noch ihr etwas gesagt habe. Die Kollegin hat gelogen und mich angeschwärzt. Ich war schockiert.
In dem Gespräch habe ich geantwortet, dass das nicht stimmt.
Mir wurde nicht geglaubt. Es wurde viel geredet von der Leiterin und der höheren Leiterin.
Weitere Kolleginnen (auch ältere) hätten sich auch schon über mich beschwert, und wie das sein könne, dass ich so schlecht bin, ich hätte ja eine Ausbildung gemacht und so weiter.
Der Betriebsrat war auch gar nicht auf meiner Seite. Er hat wenig geredet. Zu mir hat er mal gesagt, ob ich mir einbilde, dass ich alles kann.
Am Schluss hat man entschieden, dass ich nächste Woche eine Person zugewiesen bekomme, die mich nochmal einlernt und übernächste Woche nochmal ein Gespräch stattfinden wird. Bevor ich gegangen bin hat man mir noch gesagt, ich solle ja meine Kollegin (die mich angeschwärzt hat) in Ruhe lassen.
Ich verstehe das nicht. Meine Leiterin hat so gut wie nie mit mir gesprochen, mit den anderen Kollegen dagegen ständig. Wieso spricht sie jetzt nicht erst mal mit mir, bevor sie mich zu Ihrer Chefin schleppt? Wieso schwärzt mich meine Kollegin an?
Wieso war der Betriebsrat auch gegen mich?

Was soll ich machen?

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
guest-12306.10.2013 12:24:59
Status:
Praktikant
(749 Beiträge, 216x hilfreich)

Such Dir einen neuen Arbeitsplatz, da wirst Du nicht glücklich.

Was so etwas soll weiss ich nicht, aber es scheint ja von mehreren Personen auszugehen.

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Beweise sind vor allem schwer, da Du noch nicht lange da bist, aber die anderen schon. Vielleicht sind schon viele vor Dir daran gescheitert.

-- Editiert am 06.01.2011 18:02

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#2
 Von 
MitEtwasErfahrung
Status:
Lehrling
(1840 Beiträge, 485x hilfreich)

quote:
Was soll ich machen?


Für Sie dürfte noch nicht das Kündigungsschutzgesetz greifen, daher empfehle ich Ihnen unbedingt nach einem neuen Arbeitsplatz zu suchen.

Die übrigen Fragen können wir hier nicht beantworten, hier ist das Zwischenmenschliche entscheidend. Offensichtlich hat Ihre Kollegin vielleicht auch Leiterin etwas gegen Sie. Der BR ist auch keine Hilfe, da er annimmt, dass Sie vom AG innerhalb des ersten 1/2 Jahres gekündigt werden. Hiergegen hat der BR kein Mittel in der Hand, weshalb Ihnen der BR eigentlich raten müsste, sich eine neue Arbeitsstelle zu suchen.

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"Nur meine Meinung, keine Rechtsberatung! "

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17358 Beiträge, 6465x hilfreich)

also, wurzelholz, ich verstehe, dass du total verunsichert bist: kritik, die gleich auf höherer ebene verhandelt wird, während man konkret nicht und generell zu wenig mit dir gesprochen hat. du bist, vermute ich, in einer situation, in der du dich nicht ganz sicher fühlen kannst, weil du für die spezifische aufgabe nicht geschult bist. und erweckst anscheinend den eindruck, kritik nicht annehmen zu können und 'unbelehrbar' zu sein. immerhin nimmst du wahr, dass das verhältnis zu den kollegen sich verschlechtert hat - und fragst zu recht, was du tun kannst. (so kommt bei mir an, wenn ich meine eindrücke zusammenfasse).

ändern kannst du nur bei dir und in deiner wahrnehmung: mir stößt als erstes deine dramatische überschrift 'mobbing hoch 3 ' auf - für mobbing aber gibt es erst einmal keinerlei anhaltspunkt aus deiner schilderung (womit ich nicht sage, dass alles optimal oder auch nur gut läuft und gelaufen ist in dem gespräch, bei der einarbeitung überhaupt). wenn du dort bestehen willst, könntest du dir jemanden suchen, mit dem oder der du deinen anteil an der entwicklung erörterst - keine rechtfertigungen, keine entschuldigungen und erst recht keine beschuldigungen, sondern nüchtern und klar: wie trete ich auf, wie reagiere ich auf was, was trage ich in die situation ein. (oder in varianten: was genau ist da und da passiert, wer hat was gesagt (die stirn gerunzelt ...) und wie habe ich das interpretiert, wie habe ich reagiert).

das erste ist wohl, die selbstwahrnehmung zu schärfen, die wahrnehmung anderer auch - und es für möglich zu halten, dass die kritik auch berechtigt sein könnte - nicht immer genau in dem geäußerten punkt, aber auch eine gewisse weise.

vielleicht hilft dir mein blick, vielleicht findest du es auch ..... jedenfalls: alles gute!

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#4
 Von 
Lisa_Lisa
Status:
Beginner
(131 Beiträge, 18x hilfreich)

Kenne doch zwei Personen, die genau deine Situation erlebt haben. Im OP-Bereich scheint das Gang und Gebe zu sein. Weiss auch nicht wieso.

Ich würde die Arbeitsstelle wechseln. Auf die Frage, ob der KSchG hier eingreift oder nicht (tut er aufgrund der kurzen Zeit nicht), würde ich erst gar nicht eingehen, weil auch danach außerordentlich gekündigt werden kann. Bei so einem Kollektiv sind schnell ein paar falsche Aussagen und Zeugen gefunden und die ersten Abmahnungen sind schon vorprogrammiert. Danach hat man keine Probleme, den Mitarbeiter los zu werden.

Wenn du dich dennoch entscheiden solltest zu bleiben, würde ich gegen jede Abmahnung schriftlich Beschwerde einreichen. Und zwar sollte der Brief offiziell zugestellt werden.

Ganz ehrlich: die Situation spitzt sich so dermaßen an, dass du nach einiger Zeit nervlich total am Ende bist. Danach können dir leicht Fehler unterlaufen und dann sind die Anschuldigungen sogar berechtigt.
Wenn der Betriebsrat nicht zu dir hält - und das passiert leider auch oft - dann bist du wirklich verloren. Auch wenn er zu dir halten sollte, so sind die "Zeugen" doch glaubwürdiger.

Finger weg, die Sache ist wirklich zu heiss. Kündige selber und versuche deinen alten Job wieder zu bekommen.

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0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
arbeits-zorro
Status:
Schüler
(304 Beiträge, 294x hilfreich)

quote:
Kenne doch zwei Personen, die genau deine Situation erlebt haben. Im OP-Bereich scheint das Gang und Gebe zu sein. Weiss auch nicht wieso.

Ich würde die Arbeitsstelle wechseln. Auf die Frage, ob der KSchG hier eingreift oder nicht (tut er aufgrund der kurzen Zeit nicht), würde ich erst gar nicht eingehen, weil auch danach außerordentlich gekündigt werden kann. Bei so einem Kollektiv sind schnell ein paar falsche Aussagen und Zeugen gefunden und die ersten Abmahnungen sind schon vorprogrammiert. Danach hat man keine Probleme, den Mitarbeiter los zu werden.

Wenn du dich dennoch entscheiden solltest zu bleiben, würde ich gegen jede Abmahnung schriftlich Beschwerde einreichen. Und zwar sollte der Brief offiziell zugestellt werden.

Ganz ehrlich: die Situation spitzt sich so dermaßen an, dass du nach einiger Zeit nervlich total am Ende bist. Danach können dir leicht Fehler unterlaufen und dann sind die Anschuldigungen sogar berechtigt.
Wenn der Betriebsrat nicht zu dir hält - und das passiert leider auch oft - dann bist du wirklich verloren. Auch wenn er zu dir halten sollte, so sind die "Zeugen" doch glaubwürdiger.

Finger weg, die Sache ist wirklich zu heiss. Kündige selber und versuche deinen alten Job wieder zu bekommen.




Aua Lisa_Lisa

Ich hoffe ja ernsthaft, dass du dein Geld nicht als Life-Coach oder in einem sonstigen Beruf, der einen gewissen Restoptimismus erfordert, verdienst.

Ob deine Panikmache, die auf ganzen 2(!) Beispielen aus dem Bekanntenkreis beruht, hier hilfreich ist?

Vielleicht neigen Frauen ja generell schneller zum Überdramatisieren in solchen Fällen (womit eine möglicherweise falsch interpretierte Situation erst real angeheizt wird).
Da stimme ich doch eher blaubär zu. Die Situation mag höchst unerfreulich sein, aber ein "Mobbing hoch 3" stellt sich dann nach meinem Verständniss doch noch etwas anders dar.


Ich rate dazu erstmal ruhig und sachlich zu bleiben und auch das eigene Verhalten in den verschiedenen Situationen zu überdenken.

Ich denke nämlich, dass Mobbing ein gruppendynamischer Prozess ist, der nicht zufällig entsteht und auch nicht eine zufällige Person als Opfer trifft.
Auch wenn die "Gemobbten" das im ersten Moment vielleicht nicht gerne hören.


Gruß
AZ

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-- Editiert am 07.01.2011 15:36

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Lisa_Lisa
Status:
Beginner
(131 Beiträge, 18x hilfreich)

Soll ich jetzt etwas lächeln? Ja, dein Kommentar zu meinem Verhalten war für den Poster sicherlich auch "hilfreich".
Egal, ich sehe die Sache dennoch nicht so. Zudem ich im engsten Freundeskreis davon auch betroffen bin.
Na dann, her mit den guten Vorschlägen!

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0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
arbeits-zorro
Status:
Schüler
(304 Beiträge, 294x hilfreich)

Hallo Lisa_Lisa

quote:
Soll ich jetzt etwas lächeln?


Das würde mir gefallen. Mit einem Lächeln auf den Lippen erscheint einem die Welt gleich freundlicher und es wirkt einfacher symphatischer auf die Mitmenschen.


quote:
Ja, dein Kommentar zu meinem Verhalten war für den Poster sicherlich auch "hilfreich".



Ja, denn in meiner Auffassung ist es das Gegenteil von hilfreich, jemandem der ohnehin schon verunsichert ist und deshalb möglicherweise bereits zu Überdramatisierung und Übersensibiltät neigt, auch noch jeglicher Sachgrundlage entbehrend die Situation ebenfalls überdramatisch und einseitig noch viel schwärzer zu malen.


quote:
Egal, ich sehe die Sache dennoch nicht so


Macht nichts! Ein Diskussionsforum lebt ja auch von der Meinungsvielfalt.


quote:
Zudem ich im engsten Freundeskreis davon auch betroffen bin.


Das das in meinen Augen kein schlagendes Argument ist und man den eigenen Erfahrungshorizont nicht 1:1 auf die Situation anderer (die man gar nicht kennt) übertragen sollte, habe ich ja im letzten Post schon angedeutet.

quote:

Na dann, her mit den guten Vorschlägen!



Da zitiere ich gern nochmal das, was ich nach der bisherigen Schilderung für einen guten Vorschlag halte:

Ich rate dazu, erstmal ruhig und sachlich zu bleiben und auch das eigene Verhalten in den verschiedenen Situationen zu überdenken.


Aber ich lege gern nochmal nach:

Wenn die TE sich nach einer Nacht drüber schlafen nochimmer gemobbt fühlt, wäre der Gang zu einer Mobbing-Beratungsstelle zu empfehlen. Dort ist man sicherlich ohnehin besser in der Lage ihr kompetent weiterzuhelfen, als das in jedem Internet-Forum möglich wäre.


Gruß
AZ

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-- Editiert am 07.01.2011 17:46

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