Mündliche Zusage, Arbeitsvertrag noch nicht unterschrieben

15. September 2004 Thema abonnieren
 Von 
CyKingTJ
Status:
Frischling
(36 Beiträge, 4x hilfreich)
Mündliche Zusage, Arbeitsvertrag noch nicht unterschrieben

Hallo,

folgendes Problem. Eine Freundin von mir kann einen neuen Job anfangen. Der Arbeitgeber sagt er braucht ihre Zusage noch heute. Sie hat aber noch ein zweites Angebot, das klärt sich jedoch erst am Montag.

Was ist wenn sie zusagt die Stelle zu nehmen, dann aber eine Zusage der anderen Firma bekommt am Montag, ist diese mündliche Zusage der 1. Firma dann gültig?

Gibt es sonst eine Möglichkeit von einem Arbeitsvertrag zurück zu treten bevor man das Arbeitsverhältnis eingeht?

Ich wäre dankbar für eine schnelle Antwort.

CyKingTJ

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Purzelbär
Status:
Lehrling
(1598 Beiträge, 189x hilfreich)

Wow.... jemand der Auswahl zwischen zwei Jobs hat... - aber Spaß beiseite.

Da gibt es mehrere Aspekte - zum Einen der Fakt, das hier ein Job in Warteschleife geschoben werden soll, bis der bessere Job (?) angetreten werden könnte... vielleicht sollte sie dann so konsequent sein, gleich auf die "bessere" Offerte zu warten ?

Ziemlich riskoreich, gell - wenn es nicht klappt, hat sie keinen Job. Eine "falsche" Zusage zu treffen und den Job dann nicht anzutreten, ist allerdings total unfair, wie würde deine Freundin es empfinden, wenn diese Firma auch so agiert?

Andererseits sind mündliche Zusagen immer problematisch, kann sie sich wiederum auf die Zusage von Firma 1 verlassen?

Ich würde Firma Nr. 1 zusagen und sehr zügig zum Vertragsabschluss kommen - hilfreich wäre es auch Firma 1 mitzuteilen, dass noch eine zweite Möglichkeit besteht, das ist dann wenigstens ehrlich und das Unternehmen wird, sofern interessiert, den Vertragsabschluss von sich aus vorantreiben. Wenn Firma 2 dann verspätet reagiert ist das eben Pech!

PS. Ich würde in der heutigen Zeit nicht soviel "spielen", das rächt sich irgendwann.

VLG nefertari1968

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#2
 Von 
karamel
Status:
Lehrling
(1774 Beiträge, 293x hilfreich)

Hallo,

grundsätzlich finde ich es suspekt, wenn ein Unternehmen einen so drängelt. Natürlich muss man zeitnah zusagen, aber Bedenkzeit sollte bleiben. Vielleicht lässt sich Zeit gewinnen mit der Bitte um Zusendung des Arbeitsvertrags, den sie sich am Wochenende in Ruhe durchliest, um sich dann am Montag gleich zu melden? Jedenfalls würde ich, ohne dass ich den Arbeitsvertrag mit allen Bedingungen vorliegen habe und ihn in Ruhe durchlesen kann, ohnehin keine Zusagen treffen. Oder hat sie den schon?

Ehrlichkeit ist gut und schön - aber wenn ich einem AG sage, dass ich noch ein zweites Angebot abwarten möchte, katapultiere ich mich doch gleich ins Aus. Sie sollte das zweite Unternehmen anrufen und ihre Lage schildern. Vielleicht kommen die dann schneller in die Puschen - oder es stellt sich raus, dass es mit dem zweiten Angebot doch nix wird.

Gruß karamel

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#3
 Von 
Purzelbär
Status:
Lehrling
(1598 Beiträge, 189x hilfreich)

Hallo karamel,

das mit dem "drängelnden Unternehmen" verstehe ich nicht so ganz, hat sich die Bewerberin nicht dort vorgestellt, um einen Job zu erhalten?

Es ist doch positiv, eine schnelle Zusage zu erhalten. Mitunter dauert das wochenlang oder man wird mit dem Standardsatz nach Hause geschickt: "wir melden uns..." ?

Wenn sie ihre Zusage nicht geben kann, dann doch wohl, weil das Unternehmen ihr aus irgendwelchen Gründen nicht zusagt, wenn es denn aber so negativ wäre, bräuchte man auch keine "Bedenkzeit" - oder?

Die Zusendung des Arbeitsvertrages ist allerdings eine gute Idee, wird aber auch zeitlich knapp, wenn dieser Vertrag Samstag erst eintrifft und Vertragsinhalte nicht mehr durchgesprochen werden können... Außerdem hat sie dann ja immer noch das Gefühl, ein vielleicht besseres Angebot ausschlagen zu müssen...

LG nefertari1968

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#4
 Von 
karamel
Status:
Lehrling
(1774 Beiträge, 293x hilfreich)

Hallo,

mit Drängeln meine ich, dass ein Unternehmen mir nach einem Gespräch bzw. nach Vertragserhalt genauso Bedenkzeit einräumen sollte, wie es sich selbst genommen hat (nicht so lange natürlich :) ). Auch in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit sollte nicht vergessen werden, dass der AG hier nicht gnädigerweise eine Stelle anbietet, sondern beide Seiten profitieren. Und meine Erfahrung (das ist jetzt allerdings wirklich subjektiv) ist, dass Unternehmen, die einen zur Unterschrift drängeln ('heute noch!'), wenig Wert darauf legen, dass der Bewerber auch 100% ja zum Unternehmen sagt und sich dementsprechend auch für die Belange der MItarbeiter im allgemeinen interessiert. Kann hier natürlich anders sein - verwerflich finde ich es aber nicht, ein zweites Angebot abzuwarten und in Ruhe abzuwägen.

Gruß karamel

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#5
 Von 
Purzelbär
Status:
Lehrling
(1598 Beiträge, 189x hilfreich)

Hallo karamel,

Vielleicht hast du recht, vielleicht ist es aber auch so, dass das Unternehmen zu 100% von eben dieser Bewerberin überzeugt ist und das hat heute leider Seltenheitswert.

Die Realität ist doch folgende: 500 Bewerbungen, 100 Einstellungstests bzw. "ganztägige Massendiskussionen vor Psychologenpodium", 10-30 "Vor-vor und Vor-Gespräche" und 5 entscheidende Gespräche...

Ich würde mich freuen, "die eine" von fünfhundert sein zu dürfen und das sogar auf Anhieb.

Und wo du doch gleich die Arbeitslosigkeit allgemein erwähnst... wie glaubst du, findet wohl die "Bundesagentur für Arbeit" diese Form der Abwägung?

- Ist nicht gegen dich persönlich gerichtet! -

LG nefertari1968

-- Editiert von nefertari1968 am 16.09.2004 15:16:29

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#6
 Von 
karamel
Status:
Lehrling
(1774 Beiträge, 293x hilfreich)

Hallo Nefertari,

keine Angst, ich nehme das nicht persönlich :) . Du hast natürlich recht, dass heutzutage Abwägung eines Stellenangebots ein echter Luxus ist. Dennoch sollte man über der schlechten Arbeitsmarktlage nicht seinen eigenen (Markt)Wert vergessen: Cykings Freundin hat offensichtlich was zu bieten, was mehr als ein Arbeitgeber interessant findet. Da wäre es mir persönlich egal, wie die Agentur für Arbeit darüber denkt (zumal wir ja nicht wissen ob die Freundin überhaupt arbeitslos ist). Auch wenn man mich jetzt prügeln wird: Solange man nicht akuten Bedarf hat (z.B. von Hartz IV bedroht ist), sollte man sich gerade in Deutschland schon gut überlegen, welche Stellenangebote man lieber nicht annimmt - hier ist es ja doch so, dass du, wenn du einmal etwas außerhalb deiner Kernkompetenzen gemacht hast, schwer wieder den Einstieg findest. Die Schmerzgrenze sinkt natürlich mit zunehmender Dauer der ARbeitslosigkeit, es dass man nicht auf die raren Rosinen im Kuchen warten kann ist klar. Aber wer was zu bieten hat, was mehrere wollen, sollte ruhig auch wählen dürfen.

Dir viel Glück und Gruß
karamel

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#7
 Von 
Purzelbär
Status:
Lehrling
(1598 Beiträge, 189x hilfreich)

Hallo karamel.

das stimmt, was du über Beschäftigungsverhältnisse "unterhalb" der Kernkompetenzen schreibst, das erfahre ich gerade am eigenen Leib.... Vermutlich bin ich nur etwas neidisch ;) ich gebe es ja zu.

Dir ebenfalls alles Gute!

LG nefertari1968

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