Hallo, ich hatte mehrere Interviews bei einer Firma und nach dem letzten, erhielt ich eine Email, in der stand, dass man sich für mich entschieden hätte und ob ich eventuell früher anfangen könnte als den 1.4. Ich habe daraufhin mit der Person des Unternehmens telefoniert und erklärt, dass meine Kündigungsfrist einen früheren Eintritt nicht erlaubt, was auch kein Problem war, ich solle aber noch meine Zeugnisse aus der Uni und dem Gymnasium per scan schicken. Das tat ich auch. Geplant war, dass ich nochmal persönlich vorbeikommen solle, um das Team kennenzulernen bei einem Kaffee. Dazu kam es nicht. Am Tag, an dem ich meine Zeugnisse eingereicht habe, erhielt ich Abends einen Anruf mit der Nachricht, dass der Betriebsrat angeblich keine Zustimmung erteilt hätte, weil ganz kurzfristig ein interner Bewerber auf der Matte stand mit passender Qualifikation und interne Mitarbeiter bevorzugt würden. Ich habe für diesen Job auch meine anderen offenen Bewerbungen abgesagt und stehe nun ganz ohne da. Kann ich dagegen rechtlich vorgehen?
P.S. in der Zusage-Mail stand kein Wort davon, dass die Zustimmung vorbehaltlich der Betriebsratszustimmung gegeben wird. Ich wusste zwar, dass es einen BR gibt, aber ging aufgrund der Mail davon aus, dass das nicht nötig war.
P.P.S. beim aktuellen Arbeitgeber
befinde ich mich dezeit bereits in gekündigter stellung, wo ich zu ende märz aufhöre.
-- Editiert von mieter_p_80 am 14.02.2019 21:55
Nach Jobzusage plötzlich Absage
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Was stand denn genau in jener Mail? Möglicherweise irgendetwas mit Vorbehalt a la "wir haben uns für Sie entschieden und werden Ihnen zeitnah einen Entwurf Ihres Arbeitsvertrags zusenden"? Gab es irgendeine mündliche Absprache zwecks Prozedere für die Vertragsunterzeichnung?
ZitatWas stand denn genau in jener Mail? Möglicherweise irgendetwas mit Vorbehalt a la "wir haben uns für Sie entschieden und werden Ihnen zeitnah einen Entwurf Ihres Arbeitsvertrags zusenden"? Gab es irgendeine mündliche Absprache zwecks Prozedere für die Vertragsunterzeichnung? :
Hallo xxx,
leider erreiche ich dich gerade nicht.
Dabei habe ich eine gute Nachricht: Wir würden dich gern bei der xxx einstellen. Da ich heute bereits nicht mehr im Dienst bin: Kannst du mich morgen mal zurückrufen, am besten zwischen 09.00 und 09.30 Uhr. Denn danach bin ich den gesamten Tag in Terminen… Ich brauche noch Unterlagen von dir und wollte noch einmal hören, ob du auch schon vor dem 01. April anfangen könntest
Betreff der email: Unser Angebot
Danach haben wir telefoniert, wo mir auch meine Einstufung in den Tarifvertrag mitgeteilt wurde und nochmal gefragt wurde ob ich denn zusagen würde, was ich dann bejaht hatte. Es gab dann noch einen weiteren Termin, wo ich noch mal das team hätte treffen sollen, wo es ums reine kennenlernen und kaffee trinken ging. EIn tag vor diesem treffen dann die Absage, weil es einen internen bewerber gab ganz kurzfristig
-- Editiert von mieter_p_80 am 15.02.2019 09:53
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Für wen schreibt der denn mit *wir*?ZitatWir würden dich gern bei der xxx einstellen. :
Schreibt derjenige überhaupt im Auftrag des AG, und ihr duzt euch schon?
Könnte es sein, dass der e-mail-Schreiber dich selbst reinholen wollte und den BR ignoriert hat?
ZitatFür wen schreibt der denn mit *wir*? :
Schreibt derjenige überhaupt im Auftrag des AG, und ihr duzt euch schon?
Könnte es sein, dass der e-mail-Schreiber dich selbst reinholen wollte und den BR ignoriert hat?
Die email kam ein Tag nach dem persönlichen Interview, wo ich von 2 Leuten interviewt worden bin. Mir wurde auch das Du angeboten weil das in der Unternehmenskultur verankert ist.
Ich weiß nicht, ob der email-schreiber den BR ignoriert hat. Jedenfalls war das sicher nicht ihre erste einstellung.
OK.ZitatMir wurde auch das Du angeboten weil das in der Unternehmenskultur verankert ist. :
Die Ablehnung ist schade, aber du hast dich beworben, zuerst ohne Nachweis der Abschlüsse
Eigentlich gehören in jede Bewerbung vor der engeren Auswahl mit Einladungen/Interviews auch die Abschlüsse/Zeugnisse/Zertifikate usw.Zitataus der Uni und dem Gymnasium :
Du hast offenbar einen anderen Weg gewählt. Ist ja nicht verboten.
Da der BR aber nun doch nicht zugestimmt hat und du noch keinen Arbeitsvertrag vorgelegt bekommen hast, wirst du keine rechtliche Handhabe gegen diese Absage haben.
Wenn du einen Uni-Abschluß hast, warum wollen die dein Gymnasiumszeugnis/Abitur sehen?
Bist du Ausländer? Da gehts oft um Anerkennungen...
Zitat:OK.ZitatMir wurde auch das Du angeboten weil das in der Unternehmenskultur verankert ist. :
Die Ablehnung ist schade, aber du hast dich beworben, zuerst ohne Nachweis der AbschlüsseEigentlich gehören in jede Bewerbung vor der engeren Auswahl mit Einladungen/Interviews auch die Abschlüsse/Zeugnisse/Zertifikate usw.Zitataus der Uni und dem Gymnasium :
Du hast offenbar einen anderen Weg gewählt. Ist ja nicht verboten.
Da der BR aber nun doch nicht zugestimmt hat und du noch keinen Arbeitsvertrag vorgelegt bekommen hast, wirst du keine rechtliche Handhabe gegen diese Absage haben.
Wenn du einen Uni-Abschluß hast, warum wollen die dein Gymnasiumszeugnis/Abitur sehen?
Bist du Ausländer? Da gehts oft um Anerkennungen...
Ich wurde von dem Unternehmen kontaktiert über Xing. Ich habe mein Interesse bekundet und es kam zum ersten telefonat wo ich gebeten wurde zunächst nur einen Lebenslauf zu schicken. auf dieser basis fand dann ein weiteres Telefoninterview mit dem Fachbereich und danach ein persönliches Gespräch mit den Abteilungsleitern statt. Erst nach der Zusage sollte ich pro forma die restlichen Unterlagen schicken.
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich denke anhand der mail von dem unternehmen wurde nciht ersichtlich, dass das angebot unter vorbehalt ausgesprochen wurde! es wurde alles bereits geklärt: position, aufgaben, gehalt, startzeit und ich habe mündlich zugesagt und habe ja auch meine unterlagen hingeschickt als zeichen meiner zusage. für mich ist es hier bereits zum mündlichen vertrag gekommen. Ich habe für den Job auch extra meine anderen offenen Bewerbungen zurückgezogen
https://www.frag-einen-anwalt.de/Zusagen-z-B-per-E-Mail-vor-Arbeitsvertrag-rechtlich-bindend--f164405.html
-- Editiert von AltesHaus am 15.02.2019 11:10
Du meinst, wenn du nun auch noch deine restlichen Unterlagen hinschickst, hättest du einen Vertrag?Zitatund ich habe mündlich zugesagt und habe ja auch meine unterlagen hingeschickt als zeichen meiner zusage :
Warte bitte ab, es antworten hier noch Arbeitsrechts-Experten..
Nochmal: Wer hat dir als *Wir* die mail geschrieben? Welche Kompetenzen hat diese Person?
Das ist noch immer nur ein Angebot von *Wir*. Das ist mE keine Einstellungszusage.ZitatWir würden dich gern bei der xxx einstellen. :
Eine Angebot ist ein Angebot.Zitatdass das angebot unter vorbehalt ausgesprochen wurde! :
ZitatNochmal: Wer hat dir als *Wir* die mail geschrieben? Welche Kompetenzen hat diese Person? :
Geschrieben hat die Mail die Projektleiterin und sprach wohl auch im Namen der Abteilungsleiterin, mit denen ich das persönliche Interview am Vortag hatte. Die beiden waren Entscheidungsträger für die Einstellung.
die email von der Projektleiterin habe ich bereits eingefügt. Für mich sieht das schon nach einer Zusage aus a) weil es so geschrieben steht und b) sie fragt ob ich auch früher einsteigen könnte.
-- Editiert von mieter_p_80 am 15.02.2019 12:06
ZitatEine Angebot ist ein Angebot. :
genau und das Angebot habe ich angenommen, mündlich und in Form meines Verhaltens (Unterlagen einreichen, Terminbestätigung zum Kennenlernen mit dem Team, Absage meiner offenen Bewerbungen... für mich ist Angebot angenommen und damit ist der Vertrag auch gültig. Aber gern lese ich noch die Meinungen/ Fakten von Arbeitsrechtlern
ZitatDamit ein Vertrag gültig ist, müsste es erstmal einen Vertrag geben. Man hat dir im Konjunktiv gesagt, dass man dich gerne einstellen würde. Das ist aber weder eine definitive Zusage, noch ein Vertrag. :
falsch, es folgte ja ein telefonat wo mir das bestätigt wurde und ich gefragt wurde ob ich zusage. ich meinte ja damit hatten wir einen mündlichen vertrag! danach haben wir die restlichen formalitäten eben geklärt wie zeugnisse etc. in dem telefonat meinte sie zu mir, dass jetzt der betriebsrat noch sein ok geben muss, aber das ist nur reine formsache
Da hast du JA gesagt. Du hast dein Interesse an diesem Job und damit an einem Arbeitsvertrag bekundet. Ein Vertrag ist das noch immer nicht .Zitatund ich gefragt wurde ob ich zusage. :
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Unternehmen mündliche Arbeitsverträge dieser Art schließt und der BR das auch noch toleriert.
Aha. Das hat sie sich so gedacht. Jetzt kommt die Hauptsache.Zitatin dem telefonat meinte sie zu mir, dass jetzt der betriebsrat noch sein ok geben muss, aber das ist nur reine formsache :
Also hast du gewusst, dass der BR noch zustimmen muss (ist auch üblich). Also doch vorbehaltlich, eben telefonisch.
Der BR hat nun aber leider nicht zugestimmt.
Ich sehe das noch immer nicht so.Zitatfür mich ist Angebot angenommen und damit ist der Vertrag auch gültig. :
Ich gehöre zu denen, die erst mit dem "in Handhalten" des (neuen) Arbeitsvertrages davon ausgehen, daß dieses Arbeitsverhältnis tatsächlich auch beginnt. Es ist m.E. nach wie vor üblich, dies in schriftlicher Form aktenkundig zu machen. Beiderseitig.
Man kann zuvor verhandeln und verschiedenerlei begleitende Dinge tun. Dennoch: Für mich ist erst ein unterzeichneter Arbeitsvertrag gültig.
Dabei ist dafür Sorge zu tragen, daß es hier zu keiner Kollision mit dem schon bestehenden Vertrag kommt. Also Verfügbarkeit abprüfen.
Sofern sich die Parteien einig waren über den groben Inhalt des Arbeitsvertrages (Beginn, Tätigkeit, Entlohnung) - was hier der Fall war - und die genannten Projektleiterin einstellungsberechtigt ist, liegt meines Erachtens ein (mündlicher) Arbeitsvertrag vor. Die angebliche nicht erfolgte Zustimmung des Betriebsrates zur Einstellung ändert hieran nichts.
Allerdings bleibt das Problem der Beweisbarkeit des Inhalt des Telefonates mit der Projektleiterin.
Zitatin dem telefonat meinte sie zu mir, dass jetzt der betriebsrat noch sein ok geben muss, aber das ist nur reine formsache :
Das ist eben keine Formsache, auch wenn es oft "glatt geht".
Im vorliegenden Fall haben wir es offenbar mit einem Betriebsrat zu tun der seine Arbeit macht und Einstellungen nicht einfach durchwinkt sondern interne Bewerber bevorzugt. Das darf er so machen, das soll er so machen, das muss er so machen.
Du warst möglicherweise ein wenig voreilig als Du die anderen offenen Bewerbungen kurzerhand abgesagt hast. Das wird Dir kein zweites Mal passieren. Ansonsten ist hier nicht viel zu holen. Ein Arbeitsverhältnis erzwingen kannst Du nicht, und irgendeine Form des Schadenersatzes wirst Du auch nicht sehen. Und wenn das vor Gericht geht wird die Projektleiterin sicher eine andere Erinnerung an die Telefonate haben ( "das ist normalerweise nur eine Formsache" ) als Du ( "das ist nur eine Formsache" ).
Ergo solltest Du Deine anderen Bewerbungen wieder aufleben lassen (kannst ja mitteilen dass "der BR aus internen Gründen geblockt hat" ).
Viel Glück!
PS:
Großbuchstaben an den passenden Stellen wären schön, denn sie erhöhen die Lesbarkeit.
PPS:
Das ist in zahlreichen Branchen und außerhalb von DAX-Konzernen schon lange Geschichte, von Walk-In Interviews über Skype-Bewerbungen bis hin zur Email-Kurzbewerbung mit Telefoninterview ist heutzutage alles drin. Dort rollt man bei dicken Bewerbungsmappen genervt mit den Augen.ZitatEigentlich gehören in jede Bewerbung vor der engeren Auswahl mit Einladungen/Interviews auch die Abschlüsse/Zeugnisse/Zertifikate usw. :
Tja, derlei Facetten der heutigen Arbeitswelt muss man nicht zwingend gut finden.Zitatund ihr duzt euch schon? :
Zitatdem telefonat meinte sie zu mir, dass jetzt der betriebsrat noch sein ok geben muss, aber das ist nur reine formsache :
Tut mir leid, dass habe ich tatsächlich überlesen. Dann verhält sich der Sachverhalt doch anders.
Dann nämlich lag eine Bedingung vor, die angeblich nicht eingetreten ist. Theoretisch kann noch angezweifelt werden, dass die Zustimmung des Betriebsrates zur Einstellung nicht erfolgt ist. Aber das wird möglicherweise so erfolgsversprechend nicht sein.
Stimmt. Geht besser leicht und papiersparend mit e-mail...ZitatDort rollt man bei dicken Bewerbungsmappen genervt mit den Augen. :
Ich habe gar nichts gegen solche Art Bewerbungs-Shows. Dass man nun erst mal den Bewerber am Tisch sitzen hat und später die Abschlüsse von Gymn und Uni verlangt werden... wundert mich doch ein wenig.
Aber was solls. Leider. Futsch ist Futsch.
Sowohl die Projektleiterin als auch die Abteilungsleiterin werden sich hinterm BR verstecken und hoffentlich demnächst deutlich rüberbringen, wann ein Vertrag ein Vertrag ist. Welche Vorbehalte es noch gibt...
Ich hörte von zwei Bewerbungen auf 2 unterschiedliche Stellen in 1 Firma, da hat der BR *gebremst*, weil die Firma umstrukturierte. Nach Lösen der Bremse wurden die beiden Bewerber auch eingestellt. Bis zum Lösen dauerte es allerdings mehrere Monate---auch nicht schön.
Zitat:Zitatdem telefonat meinte sie zu mir, dass jetzt der betriebsrat noch sein ok geben muss, aber das ist nur reine formsache :
Tut mir leid, dass habe ich tatsächlich überlesen. Dann verhält sich der Sachverhalt doch anders.
Dann nämlich lag eine Bedingung vor, die angeblich nicht eingetreten ist. Theoretisch kann noch angezweifelt werden, dass die Zustimmung des Betriebsrates zur Einstellung nicht erfolgt ist. Aber das wird möglicherweise so erfolgsversprechend nicht sein.
Leider für den TE volle Zustimmung.
Damit hat sich der mögliche Job erledigt.
ZitatStimmt. Geht besser leicht und papiersparend mit e-mail... :
Dann habt ihr die neuesten sogar Daten sparenden Bewerbungen noch nicht zu Gesicht bekommen.
Die beste Bewerbung die ich je per Email bekam und immerhin sogar einen Betreff gewählt!
Betreff: Ich wil arbeit
Wone Castrop hier Händinummer: xxxx xxxxx
Du ruf mich an.
Der Bewerber hat es dann allerdings nicht in die engere Auswahl geschafft.....
LOL. Vielleicht wäre er ein Superarbeiter geworden.ZitatDu ruf mich an. :
Zitatin der Zusage-Mail :
Es gibt eine Mail in der steht, das man Dich gerne einstellen würde.
Also alles andere als eine feste Zusage bzw. ein Arbeitsvertrag.
Und ganz realistisch: man kann den Arbeitsvertrag durch eine vereinbarte Probezeit auch noch vor Beginn bzw. am ersten Tag der Arbeitsaufnahme kündigen.
Was hat man gewonnen? Nix...
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