Hallo Leute, ich brauche euren Rat bei einem Problem im Betrieb meiner Verlobten. Sie arbeitet seit etwa 3 Jahren in einem großen Betrieb, wo sie seither sehr zufriedenstellend ihren Job ausgeübt hat. Sie hat auch immer wieder in Anerkennung dazu Gehaltserhöhungen erhalten. Da in der Abteilung allerdings chronischer Aufgabenmangel herrscht, die Stelle trotzallem nicht sehr gut bezahlt ist und sie seit über einem Jahr quasi dauerhaft unterfordert ist hat sie sich nun dazu durchgerungen, sich auf eine interne Stellenausschreibung in einem anderen Standort des Unternehmens zu bewerben. Sie hat sich dabei dazu entschieden, ihren Chef nicht darüber zu informieren bevor sie nicht zumindest mal eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch erhalten hat. Nun kam ihr Chef diese Woche auf sie zu und hat sie zur Rede gestellt, wieso sie es sich denn erlaubt einfach so eine Bewerbung für eine andere Stelle abzuschicken, ohne das vorher mit ihm abzuklären. Zur Betonung: sie hat keinem der Kollegen davon erzählt, ihr Chef hat ganz offenbar einen Wink aus der Personalabteilung erhalten. Er hat sie in die Mangel genommen und wollte ihr einreden, dass sie zu jung für diese Stelle sei und dass sie ihm über so etwas Bescheid geben müsse. Zusätzlich bekam sie heute eine weitere Gehaltserhöhung.
Für mich ist das ein klarer Fall von "Zuckerbrot und Peitsche" seitens des Chefs, und trotz ihrer diversen Gehaltserhöhung verdient sie nicht allzu gut in der Abteilung - da ist es nicht verwunderlich, dass der Chef sie halten will. Ich finde es zumindest allerhand, jemandem derart Vorwürfe zu machen weil man in seiner Karriere weiterkommen möchte, zumal die Abteilung karrieretechnisch eine ziemliche Sackgasse ist.
Nun zur eigentlich Frage: ist es denn wirklich rechtens, wenn der Chef ungefragt Einblick in solch vertrauliche Informationen bekommt? Sie selbst ist ja auch zur Wahrung von Betriebsgeheimnissen verpflichtet, ist die Personalabteilung denn von soetwas ausgenommen? Ist das Verhalten von ihrem Chef fair? Wie würdet ihr das ganze beurteilen? Ich bin jedenfalls absolut schockiert davon, wie ihre vertraulichen Informationen hier behandelt wurden.
Personalabteilung "plaudert" interne Bewerbung aus
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
ZitatIch bin jedenfalls absolut schockiert davon, wie ihre vertraulichen Informationen hier behandelt wurden. :
Hat sie denn überhaupt in der Bewerbung irgendetwas davon geschrieben, das das vertraulich behandelt werden soll?
'Vertraulichkeit' ist hier ja so eine Sache - sie kann sich naturgemäß nur auf Leute beziehen, die nicht mit so einer Personalentscheidung befasst oder zu befassen sind. Und hier kann es durchaus so sein, dass der aktuelle Chef mit einbezogen wird bei internen Bewerbungen. Also sollte man die Gepflogenheiten im Betrieb erst einmal kennen.
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Zitat'Vertraulichkeit' ist hier ja so eine Sache - sie kann sich naturgemäß nur auf Leute beziehen, die nicht mit so einer Personalentscheidung befasst oder zu befassen sind. Und hier kann es durchaus so sein, dass der aktuelle Chef mit einbezogen wird bei internen Bewerbungen. Also sollte man die Gepflogenheiten im Betrieb erst einmal kennen. :
Hallo, weshalb sollte hier der aktuelle Chef herangezogen werden? Der Standort ist ein anderer, der aktuelle Chef hat keine Befugnisse dort, und für alles weitere gibt es doch Arbeitszeugnisse. Finde ich etwas schwer vorstellbar, dass die Zuständigen dort zuerst den "alten" Chef informieren/befragen BEVOR der Bewerber selbst überhaupt zum Vorsprechen geladen wurde. Das wäre ja ein enormer Aufwand, wenn sie das bei jedem internen Bewerber machen wollten.
So ganz absurd ist es gerade bei einer internen Bewerbung ja nicht, mal den Vorgesetzten zu seiner Meinung zu befragen, oder?
Ich frage mich auch, wie man hier ernsthaft erwarten kann, dass der alte Chef NICHT gefragt wird.
Im Gegenteil: man spart sich erstmal das Gespräch mit dem Bewerber, man kann ja erstmal auf ausreichend Referenzen zurück greifen.
ZitatHallo, weshalb sollte hier der aktuelle Chef herangezogen werden? :
Weil der weis was der Mitarbeiter leistet, wie er sich führt.
Weil er auch sagen kann, ob der Mitarbeitler entbehrlich wäre, zu wann er das wäre...
ZitatDas wäre ja ein enormer Aufwand, wenn sie das bei jedem internen Bewerber machen wollten. :
Eine Mail an die Chefs (Mail-Adresse im Adressbuch angeklickt) mit dem Satz "Mitarbeiter XY hat sich um Stelle 123 beworben. Wir bitten um Stellungnahme." ist kein wirklicher Aufwand.
Sehe ich auch so. Mein Chef greift, sobald eine interne Bewerbung herein kommt, als erstes zum Telefon.....
-- Editiert von fb367463-2 am 29.06.2017 01:31
Ich schließe mich den Meinungen, das die Information völlig normal ist an.
Es geht um zwei Themenfelder:
1) Ist der Bewerber für die neue Stelle geeignet - wer kann da besser Auskunft geben als der alte Chef?
2) Ist der Bewerber auf der alten Stelle entbehrlich - auch das kann der Chef am Besten beurteilen.
Wie er sich verhalten hat, ist aber nicht chefwürdig. Ich hätte die Mitarbeiterin nie so direkt angesprochen.
Berry
Das Kinderspiel "ich weiss was, was Du nicht weisst," das funktioniert im Sandkasten, ganz sicherlich aber nicht in der Beziehung Personalabteilung/Fachabteilung. Wenn evtl. ein Wechsel bevor steht, muss ja auch die verlassene Stelle möglicherweise kurzfristig besetzt werden. Und es ist auch eine Frage der Kollegialität, so etwas auf der Leiterebene auszutauschen. Vertraulichkeit gibt es da nicht.
wirdwerden
Ernsthaft???ZitatHallo, weshalb sollte hier der aktuelle Chef herangezogen werden? :
Natürlich wird der alte Chef gefragt ob die Mitarbeiterin etwas taugt.
Gerade große Unternehmen haben häufig Richtlinien, wie mit internen Bewerbungen umzugehen ist. Das umfasst auch die Einbindung des aktuellen Vorgesetzten zur Klärung der Eignung, (Un)Abkömmlichkeit sowie der Festlegung eines geeigneten Zeitpunkts für diese Versetzung.
Desweiteren haben solche Unternehmen in diesen Richtlinien oft klare Vorgaben an den aktuellen Vorgesetzten, den Mitarbeiter bei internen Stellenwechseln nach Möglichkeit zu unterstützen.
Ansonsten kann sich Deine Verlobte eigentlich sogar geschmeichelt fühlen, dass ihr aktueller Chef sie nicht gehen lassen möchte und sogar noch zeitnah eine Gehaltserhöhung nachschiebt! Steine sollte er ihr jedoch keine in den Weg legen, zumindest keine großen.
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