Praktikumszeugnis: Formulierungsfragen

11. März 2007 Thema abonnieren
 Von 
göteborg
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 0x hilfreich)
Praktikumszeugnis: Formulierungsfragen

Hallo allerseits,

ich habe vor einiger Zeit ein Praktikum absolviert. Meine damalige Vorgesetzte sagte mir, dass ich mir mein Zeugnis selbst schreiben kann.

Jetzt weiß ich nicht, wie ich die Floskel zum Ausscheiden formulieren soll. Das Praktikum war von vornherein auf 4 Wochen beschränkt, da ich de facto hauptsächlich die Urlaubsvertretung für jemanden sein sollte. Da Praktika ja oft 3 bis 6 Monate dauern, fürchte ich aber, dass das komisch wirken könnte. Dass ich "auf eigenen Wunsch" ausgeschieden bin, klänge im Text aber auch komisch, da der Zeitpunkt des Ausscheidens, wie gesagt, schon im Vorfeld feststand.

Ich habe versucht, die Befristung jetzt im Abschnitt über meine Aufgaben einzuflechten. Insgesamt sieht das Zeugnis bis jetzt so aus:

--------------------

Praktikumszeugnis

Herr XYZ, geboren am dd.mm.yyyy in ..., war vom dd.mm.yyyy bis zum dd.mm.yyyy bei der ... als Praktikant im Bereich ... beschäftigt.

Im Rahmen seines vierwöchigen Praktikums organisierte Herr XYZ... (Hier folgen dann meine Aufgaben.)

Die ihm übertragenen Aufgaben erfüllte Herr XYZ stets zu unserer vollsten Zufriedenheit. Mit seinem hervorragenden Gespür für wirksame Lösungsansätze konnte er auch komplizierte Herausforderungen stets schnell und problemlos meistern. Gegenüber seinen Kollegen, seinen Vorgesetzten und externen, mit unserem Unternehmen in Kontakt stehenden Personen verhielt er sich immer vorbildlich.

Wir möchten uns bei Herrn XYZ für die stets herausragende Arbeit bedanken. Für seine private wie berufliche Zukunft wünschen wir ihm alles Gute und auch weiterhin viel Erfolg.

--------------------

Für eine abgesehen von der Ausscheide-Floskel allgemeine Bewertung des Textes wäre ich überdies sehr dankbar! Entspricht das Zeugnis denn auch ausnahmslos der Note 1? Fehlen eventuell irgendwelche Dinge?

Vielen Dank schonmal!

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär49
Status:
Schlichter
(7434 Beiträge, 2002x hilfreich)

.. mit anderen worten: du bist mit dir rundum zufrieden und es gibt auch nicht die geringste einschränkung. eigentlich bist du die stütze des betriebes - und das nach nur vier wochen praktikum. wer soll dir das denn glauben???
weniger ist mitunter mehr! anders gesagt: ich würde nach einem vierwochenpraktikum nicht sooo dick auftragen - es könnte dir auch zum nachteil gereichen.

-- Editiert von blaubär49 am 11.03.2007 13:30:46

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#2
 Von 
göteborg
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich bin, genau wie meine damalige Chefin und die Kollegen, mit mir rundum zufrieden, ohne Einschränkung. ;)
Ich habe damals die Assistentin meiner Chefin vertreten, und da die Aufgaben eher gesunden Menschenverstand erforderten als breites Fachwissen und eine ausgiebige Einarbeitung, war ich zumindest für sie zweifellos eine große Stütze.

Vielleicht hast Du Vorschläge, wie ich die Formulierungen ändern kann, damit sie weniger dick aufgetragen klingen?

Außerdem bleibt noch die Frage, ob meine Formulierung bezüglich der zeitlichen Begrenzung so korrekt ist. Oder gibt es für Praktikumszeugnisse andere Floskeln?

Vielen Dank!

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#3
 Von 
Michael32
Status:
Schlichter
(7377 Beiträge, 1619x hilfreich)

Du hattest wohl Probleme mit den Vorgesetzten, oder ???

Sonst solltest Du vom "Verhältnis zu Vorgesetzten, Kollegen und Kunden" schreiben. Das wäre die richtige Reihenfolge.

Gruß

Michael

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#4
 Von 
göteborg
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 0x hilfreich)

_Du hattest wohl Probleme mit den Vorgesetzten, oder ???_

Nein, das gute Verhältnis hatte ich weiter oben angesprochen. ;) Ich wusste nicht, dass die Reihenfolge erheblich ist, also danke für den Hinweis.

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#5
 Von 
nutellamonster
Status:
Schüler
(217 Beiträge, 29x hilfreich)

Ich würde den Satz nach 'Zufriedenheit' wie folgt formulieren, damit es sich nicht so dick aufgetragen anhört:
____________________
Mit seiner Auffassungsgabe und seinem stets lösungs- und zielorientierten Denken und Handeln gelang es Herrn XYZ in kürzester Zeit, sich in seinen Arbeitsbereich einzuarbeiten und auch für komplexe Aufgabenstellungen rasch effiziente Lösungen zu finden, so dass er über das für Praktikanten übliche Maß hinaus in der Abteilung eingesetzt werden konnte.

Mit Ablauf seines zeitlich begrenzten Praktikums verlässt uns Herr XYZ. Wir haben ihn in der kurzen Zeit als wertvollen Mitarbeiter kennen gelernt und bedauern sein Weggehen sehr. Wir möchten uns.....
__________________
In diesem 'Dankessatz' würde ich vielleicht statt 'herausragend' 'hervorragend' verwenden, das ist nicht so ganz dick aufgetragen (da stimme ich dem Blaubären nämlich zu!).
Das mit dem schnellen Einarbeiten zeigt einerseits an, dass Du schnell einsatzbereit warst, dass es sich aber eben nicht um einen langjährigen Einsatz gehandelt hat, sondern um ein Praktikum. Die Formulierung 'über das übliche Maß hinaus' habe ich Deinen Schilderungen entnommen.

Beim Drüberlesen bin ich noch mal an dem Satz mit Deinen Aufgaben hängengeblieben. Ich würde hier nicht das Wort 'organisieren' verwenden, weil sich das für mich nicht nach einem Praktikanten anhört. Der darf normalerweise nix 'organisieren'... ;)

vielleicht eher: '...wurde Herr XYZ in folgenden Aufgabenbereichen eingesetzt:...'

Und dass Praktika immer 3 oder 6 Monate dauern sollen, halte ich für ein Gerücht... das ist alles Vereinbarungssache!

Viel Erfolg weiterhin!

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#6
 Von 
blaubär49
Status:
Schlichter
(7434 Beiträge, 2002x hilfreich)

sorry, göteborg - ich schalte einen gang runter. du kannst zurecht von dir sagen, dass du gut im job bist.

nutellamonster hat ja schon gute vorschläge gemacht.

insofern nur noch diese nachbemerkung: zeugnisse selber schreiben ist einerseits eine versuchung, andererseits auch eine zumutung. denn eigentlich solltest du von deinem/-r chef/in die einschätzung hören. das macht arbeit, vor der man sich gerne drückt. aber ich halte es letzten endes auch für einen mangel an wertschätzung, sich eben dieser mühe nicht zu unterziehen.

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#7
 Von 
Klagdichreich
Status:
Bachelor
(3126 Beiträge, 482x hilfreich)

Vor allem siehts blöd aus, wenn dann ehrlicherweise drin steht: Dieses Zeugnis wurde von ...(Arbeitnehmer) auf Wunsch von ... (Name des Arbeitgebers) erstellt.

-----------------
"Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz."

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#8
 Von 
nutellamonster
Status:
Schüler
(217 Beiträge, 29x hilfreich)

@Klagdichreich: Weshalb sollte sowas drin stehen? :schock: sowas hab ich ja noch nie gehört...

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#9
 Von 
göteborg
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 0x hilfreich)

@nutellamonster: Vielen Dank für die guten Vorschläge! Davon übernehme ich sicher gern etwas.

@blaubär49: Dass das Übertragen der Aufgabe einen Mangel an Wertschätzung bedeuten kann, mag manchmal zutreffen, in diesem Fall aber sicher nicht. Das hätte ich ja in 4 Wochen sicher bemerkt. ;) Die Einschätzung meiner Chefin habe ich auch oft genug gehört, nur die schriftliche Zusammenfassung dessen habe ich selbst erledigt. ;)

@Klagdichreich: Soetwas wird dann wahrscheinlich auch nur passieren, wenn der Chef das Schreiben aus Faulheit an den AN delegiert, oder?

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#10
 Von 
Klagdichreich
Status:
Bachelor
(3126 Beiträge, 482x hilfreich)

'Weshalb sollte sowas drin stehen? sowas hab ich ja noch nie gehört... '

Das war natürlich ein Joke.
Es steht jedoch in vielen Arbeitszeugnissen gleich zu Beginn: Dieses Zeugnis wird auf Wunsch des Arbeitnehmers erstellt.

-----------------
"Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz."

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47610 Beiträge, 16828x hilfreich)

Mit seinem hervorragenden Gespür für wirksame Lösungsansätze konnte er auch komplizierte Herausforderungen stets schnell und problemlos meistern.

Je nach genauer Tätigkeit (Praktikum im Rahmen eines Studiums?) wirkt dieser Satz weit überzogen bis lächerlich und entwertet aus meiner Sicht daher das Zeugnis.

Denk mal darüber nach, was Du davon halten würdest, wenn ein Praktikant innerhalb von 4 Wochen gleich mehrere schwierige Herausforderungen bewältigt hat. Das sieht doch so aus, als ob jede Aufgabe als schwierige Herausforderung von ihm angesehen wird.

Da wäre es besser, konkret zu werden und eine oder zwei solcher Herausforderungen direkt zu benennen und auch ganz konkret hervorzuheben, was denn an der Lösung so viel Lob verdient.

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