Probe-Arbeiten

5. März 2006 Thema abonnieren
 Von 
knacksack
Status:
Beginner
(65 Beiträge, 5x hilfreich)
Probe-Arbeiten

Hallo,
unsere Firma wird demnächst schließen.Kündigung habe ich schon erhalten. Nun habe ich von einer Firma eine Einladung zum Probe-Arbeiten (2 Tage) erhalten. Meine Frage ist nun, muß mich der AG dafür spontan (unbezahlt?/ bezahlt?)freistellen? Ich soll mich nämlich morgen schon telefonisch melden, und diese Firma wird mir bestimmt die Termine vorgeben.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Sonja

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18 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2335x hilfreich)

Hallo knacksack,

Ja die Firma muss freistellen
'§ 629
Freizeit zur Stellungssuche
Nach der Kündigung eines dauernden Dienstverhältnisses hat der Dienstberechtigte dem Verpflichteten auf Verlangen angemessene Zeit zum Aufsuchen eines anderen Dienstverhältnisses zu gewähren.'
-> http://bundesrecht.juris.de/bgb/__629.html

(allerdings stellt sich die Frage, was in dem Fall 'angemessene Zeit' ist)

MfG

-- Editiert von venotis am 05.03.2006 18:40:28

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#2
 Von 
CForce
Status:
Praktikant
(661 Beiträge, 97x hilfreich)

2 Tage finde ich etwas lang für ein Probearbeiten, wenn man dafür eine Freistellung braucht.

Das finde ich alles andere als angemessen....

aber einfach mal mit dem Chef besprechen, der hat eventuell eine andere Meinung

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#3
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8088x hilfreich)

Ihr Arbeitgeber muß Ihnen Zeit geben, eine neue Stelle zu finden, aber nicht, um Sie probearbeiten zu lassen, das sprengt den Rahmen des Gesetzes. Das Aufsuchen eines anderen Dienstverhältnisses beinhaltet nicht auch das Probearbeiten.


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#4
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2335x hilfreich)

Vor allen Dingen frag ich mich, ob das jetzt Mode wird. Allenthalben hört man von Probearbeiten.

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#5
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8088x hilfreich)

Hallo venotis, das ist sogar ganz schwer in Mode, so billig kriegt man niemals wieder Arbeitnehmer! Und dann sollen die Arbeitnehmer(=über die Steuern) auch noch Probearbeiten für halbe Jahre bezahlen. In der Werbebranche ist das inzwischen selbstverständlich, Diplomierte für 300,-€ im Praktikum, die jährlich ausgewechselt werden, ein gutes Geschäft. Ich verstehe wirklich jeden Arbeitnehmer, der diese Chance nutzen will, aber als Außenstehender könnte ich.....

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#6
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2335x hilfreich)

quote:
Ich verstehe wirklich jeden Arbeitnehmer, der diese Chance nutzen will, aber als Außenstehender könnte ich.....


Da wird doch vom Arbeitsamt noch kräftig 'nachgestoßen'. Arbeitsamt bezahlt (alg) und AN wird 'zur Erprobung' genommen. Geht zwar nur paar Wochen, aber ne Urlaubsvertretung bekommt man damit allemal umsonst.

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#7
 Von 
RobertRatlos
Status:
Praktikant
(601 Beiträge, 85x hilfreich)

Mal meine ehrliche Meinung:

Ohne Arbeitsvertrag UND klarer Vereinbarung über die zu zahlende Vergütung für geleistete Arbeit würde ich keinen Handschlag für diesen Arbeitgeber arbeiten !

Die Abzockversuche mancher Arbeitgeber treiben in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wirklich seltsame Blüten.

Jeder Arbeitgeber hat die Möglichkeit, die Fähigkeiten eines neuen Mitarbeiters innerhalb der BEZAHLTEN Probezeit auszuloten.

Verlangt ein Arbeitgeber Gratis - Probearbeit, kann man daraus schon ablesen, wie der Arbeitgeber sich künftig gegenüber dem Mitarbeiter verhalten wird.
Meiner Meinung nach ist unter solchen Umständen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich.
Ärger ist vorprogrammiert.

Lieber würde ich vorübergehend einen miserabel, aber korrekt bezahlten Job verrichten, als solchen >>Firmen<< auch noch Wasser auf die Mühlen zu geben !

Schöne Grüße

RobertRatlos

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#8
 Von 
knacksack
Status:
Beginner
(65 Beiträge, 5x hilfreich)

Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten!!!

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#9
 Von 
Gerlach123
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)

Als Arbeitbehmer kann ich mich hier nur wundern. Sehen Sie Probearbeiten doch als Chance und nicht immer gleich als Ausbeutung. Es mag da sicher auch schwarze Schafe geben die die Hilflosigkeit der Arbeitnehmer ausnutzen um eine Urlaubsvertretung zu bekommen aber der regelfall sieht doch anders aus. Ich bekomme z.Bsp. auf eine Stelle als Mediendesigner 350 Bewerbungen, da kann ich an Hand der Bew. Unterlagen sicher 150-200 aussortieren welche mir nicht gefallen aber was mache ich mit dem Rest? Losen? Mit einem Dartpfeil drauf schiessen? Wäre Euch Arbeitnehmern das lieber? Vieleicht machen wir auch ein Torwand schiessen? Also überlegt Euch mal diese Äusserungen hier....und nach 1h Probearbeit kann ich noch nicht entscheiden...und alle Bewerber dafür bezahlen? Möglichst noch mit Spitzenlohn? Ihr habt keine Ahnung was für schlechte Arbeit beiim Probearbeiten zu Tage kommen, da bezahlt doch keiner noch etwas dafür. Die meisten Sachen werden auch nicht verwendet oder sind aus der täglichen Arbeit sondern werden für die Probanten erst geschaffen um Sie wieder wegzuschmeissen. Dafür soll ich bezahlen? Wenns soweit dann ist stell ich einfach niemand mehr ein und such mir einen Ausweg im Ausland. Aberr zum Glück gibt es in diesem Land ja noch ein paar wenige die tatsächlich Arbeit suchen und nicht nur ein Ablehnungsschreiben fürs Arbeitsamt um weiter die AA Kohle zu kassieren und im Garten fein zu grillen statt Ihren faulen Ar...zu bewegen.

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#10
 Von 
claridge
Status:
Beginner
(125 Beiträge, 21x hilfreich)

Weißt du was Gerlach123?
Gehe einfach ins Ausland und bleibe dort.
Du wirst dich wundern wie schnell du nach diesen deutschen Arbeitskräften jammerst die du hier verunglimpfst!

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#11
 Von 
Silberlöwe
Status:
Schüler
(220 Beiträge, 8x hilfreich)

an Gerlach: tolle Einstellung aber typisch Arbeitgeber, will keinen beleidigen, aber das ist billig, vor allem meist nach dem Probearbeiten erhält man den Job eh nicht. Habe das selber erlebt als mein Sohn im letzten Jahr man sage und schreibe eine Lehrstelle gesucht hat. 4 Praktika a 1 Woche, 3 Tage Probearbeiten /(Azubi Bäcker). Keiner hat sich anschließend gemeldet. Bei keinem dieser Unternehmen hat er eine Lehrstelle erhalten. Ich hatte die Kosten (Kleidung, Reinigung dieser, erhöhtes Fahrgeld).
Jetzt auch bei meiner Tochter, im Rahmen des Fachabis macht und das ist vorgeschrieben ein Praktikum 6 Monate. Arbeitet wie jeder andere dort, erhält nichts. Mir ist es auch ergangen. Unzählige Tage Probe gearbeitet, keine Anstellung. Ist doch wohl nichtdas wahre oder?
Ich nenne das Ausbeutung.
Auch an Gerlach: Warum gibt es Probezeiten, nicht der den Probetag überstanden hat mit guten Leistungen ist auch der richtige für die Stelle. Ich denke jemanden einstellen, klarhaben dann viele Pech, aber Probezeit und wenn das nichts ist, muss halt der nächste eingestellt werden.
Es müsste verboten werden dieses Probearbeiten.

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#12
 Von 
guest123-975
Status:
Praktikant
(751 Beiträge, 123x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#13
 Von 
Eidechse
Status:
Schlichter
(7008 Beiträge, 3929x hilfreich)

Wenn man irgendwo gleich mehrere Wochen oder Monate beschäftigt ist, würde ich ehrlich gesagt nicht mehr von einer Probearbeit reden. Auch bei mehrmonatigen Praktika ist es ja oft auch die Frage, ob nicht doch tatsächlich ein Arbeitsverhältnis vorliegt (zumindest im rechtlichen Sinn).

Ich bin jedoch auch ein Befürworter der Probearbeit von 1-2 Tagen. In einem Bewerbungsgespräch lernt man als AG den AN ja nicht so richtig kennen. Beim Probearbeiten kann man zumindest mal sehen, ob er die Anforderungen, die man an seine Mitarbeiter stellt, zumindest grob erfüllt, oder ob er sich in der Bewerbung und dem Gespräch nur gut verkaufen konnte und in Wirklichkeit von nichts einen Plan hat. Auf der anderen Seite kann sich der AN bei dieser Gelegenheit auch den Betrieb ansehen und hat wahrscheinlich erst dann eine Möglichkeit konkret zu Entscheiden, ob die Tätigkeit etwas für ihn ist. Ich sehe dieses erste kurze kennenlernen für beide Seiten positiv.

Ich selbst musste zwar noch nicht Probearbeiten, aber im Familien- und Bekanntenkreis ist das durchaus schon mal Vorgekommen. Dort wurden in der Regel auch positive Erfahrungen gemacht und zwar zum einen dergestalt, dass man anschließend den Job hatte, und auch dergestalt, dass man selbst gemerkt hat, dass die Stelle gar nichts für einen ist.

Ehrlich gesagt sollten sich die Leute, die andauernd zwar zum Probearbeiten eingeladen werden, dann aber doch Absagen erhalten mal fragen, woran das vielleicht liegt. Hat mit Sicherheit auch seine Gründe.

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#14
 Von 
Silberlöwe
Status:
Schüler
(220 Beiträge, 8x hilfreich)

An Eidechse
Nicht böse sein aber du meinst meinen Beitrag sicher mit dem ständigen Probearbeiten und Praktika.
Ich denke meine Qualifizierung ist super ausreichend, bin nicht blöd, zu allen Arbeiten bereit, aber wenn man die Wahl hat gerade in meinen Berufen, was super tolles junges, preiswertes zu nehmen dann bestimmt lieber die billigen, ob die was taugen oder nicht. Denn das sehe ich immer wieder wenn eine Stelle anderweitig von Junggemüse besetzt wurde, spätestens 3 Monate danach wird wieder gesucht. Auch mein Sohn. Der war bereit alles zu machen, auch eventuell als Bäckerazubi (NAchtarbeit u.s.w.), hauptsache Lehrstelle, denn die sind heute leider nicht mehr so toll wie früher heute muss man überall Abi haben um was zu bekommen, hat er leider nicht. Das ist das Problem. Selbst bei Tochter die das Fachabi hat, Lehrstelle zu finden vor allem in bestimmten Berufen kaum möglich. Darum Privatschule.Denn ich finde man sollte einen jungen Menschen nicht irgendwo reindrängen nur um Geld zu verdienen, was überhaupt nicht im Interessengebiet liegt. Ist nicht böse gemeint nur meine Meinung.
Bei mir kommt es halt aufs Alter an, und auf die Berufsjahre 33 lasse ich nicht unter den Tisch fallen. Bin eigentlich stolz auf meine Berufslaufbahn, leider nicht mehr seit 3 Jahren.

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#15
 Von 
Eidechse
Status:
Schlichter
(7008 Beiträge, 3929x hilfreich)

Hallo Silberlöwe,

Sondersituationen gibt es immer wieder. Und offensichtlich hast Du Dir bzgl. Deiner Situation mit den Probearbeiten ja auch schon Gedanken gemacht, woran es liegt, dass Du dann doch nicht eingestellt wirst.

Ich hatte bei Deinem Beitrag nur den Eindruck, dass mal wieder jemand einfach nur frustriert ist und gegen sämtliche AG wettert.

Dass das Probearbeiten auf keinen Fall eine Probezeit und somit ein richtiges Arbeitsverhältnis ersetzen kann, ist auch klar. Ob ein AN wirklich geeignet ist, wird man erst in der täglichen Routine herausfinden.

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#16
 Von 
Silberlöwe
Status:
Schüler
(220 Beiträge, 8x hilfreich)

Hallo Eidechse

Nein bin nicht frustriert. Wollte das nur als Kommentar für den Beitrag von Gerlach schreiben. Ich weiss ich bin keine 20 mehr, aber trotzdem ist das mit dem ewigen Probearbeiten lästig.
Danke trotzdem

0x Hilfreiche Antwort

#17
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10616 Beiträge, 2433x hilfreich)

@all

die für das probearbeiten sind

ein echtes beispiel aus berlin:

die bahn ag suchte call center agents. dafür gabs ne vorstellung im amt und die alg1 empfänger wurden eingeladen, ein halbes jahr dort zu arbeiten. natürlich bei weiterem alg bezug, unterstützt v. amt

probearbeiten kann man in der probezeit. punkt. keinen handschlag ohne vertrag.

da gibt es firmen, die lassen leute für lau arbeiten u. wenn die 'probezeit' um ist, kommt der nächste. der ausprobierte war ja nie gut...

sunbee

0x Hilfreiche Antwort

#18
 Von 
AndyM
Status:
Frischling
(4 Beiträge, 0x hilfreich)

An alle Unternehmer,
wann hört diese AUSBEUTUNG endlich auf ??? Hier ist aber die Politik gefragt!!! Ich bin für Mindestlohn und dass auch für Probearbeiten und Praktikum.
Meine Freundin war 10 Monate arbeitslos,aber fast jeden 2. Tag als billige "Probekraft" unterwegs. Jetzt hat sie eine Stelle bekommen,ohne vorheriges Probearbeiten.
Für was gibt es denn im Arbeitsvertrag überhaupt Probezeit!!!????

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