Thema Schwangerschaft

30. September 2006 Thema abonnieren
 Von 
schneewitte
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 0x hilfreich)
Thema Schwangerschaft

Meine Frage zum Thema Schwangerschaft:

Ein AG verspricht seiner Angestellten, dass sie im Februar endlich einen unbefristeten Vertrag bekommen wird (Sie ist dort seit 5 Jahren befristet angestellt). Nun hat die Angestellte bemerkt, dass Sie schwanger ist. Wann muss die Arbeitnehmerin dem AG dies mitteilen? Kann sie warten, bis sie den unbefristeten Vertrag unterschrieben hat?

Ich weiß, dass im Mutterschutzgesetz steht, dass eine Schwangerschaft bei Bekanntwerden sofort dem AG gemeldet werden "sollte". Das Wort "sollte" heißt aber ja schließlich nicht "muss".

Gibt es ein Limit, in welchem Schwangerschafts-Monat der Arbeitgeber spätestens bescheid bekommen muss?

Danke für Eure Antworten

L.G.


Schneewitte


-- Editiert von schneewitte am 30.09.2006 16:29:34

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12 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2328x hilfreich)

quote:
Gibt es ein Limit, in welchem Schwangerschafts-Monat der Arbeitgeber spätestens bescheid bekommen muss?


Hallo schneewitte, das mit dem Unterschied zwischen 'soll' und 'muss' siehst du richtig. Nein es gibt kein Limit. Die Verantwortung, wenn die Mutter sich oder dem Kind Schaden zufügt z.B. weil sie in einem Bereich arbeitet, wo sie als Schwangere eigentlich (aus gesundheitlichen bzw. mutterschutzrechtlichen Gründen) nicht arbeiten dürfte/sollte, trägt dann die Mutter allerdings selber.

MfG

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#2
 Von 
jb
Status:
Schüler
(226 Beiträge, 61x hilfreich)

wie geht es eigentlich, dass man 5 Jahre befristet beschäftigt ist? Meines Wissens ist doch nach 2 Jahren Schluß mit Befristung und die Weiterbeschäftigung erfolgt unbefristet.

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#3
 Von 
schneewitte
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich habe 3 befristete Mutterschafts-Verträge bekommen. Gearbeitet habe ich an deren Plätzen jedoch nie (habe einen ganz anderen Job gemacht als die Mutter für die ich den Vertrag habe). Nett, oder? Deswegen werd ich jetzt meine Schwangerschaft so lange vertuschen wie es geht und hoffe, dass ich den unbefristeten noch bekomme.

Danke für Eure Antworten.

L.G., Schneewitte

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#4
 Von 
sika0304
Status:
Schlichter
(7944 Beiträge, 2925x hilfreich)

Hallo Schneewitte,
ich habe mal bis Ende des 4ten Monats gewartet. Wenn es dein erstes Kind ist, kannst du mit Glück bis 5ten Monat warten.
Sorge dafür, dass dich keiner von hinten gehen sieht, schwangere Frauen haben nämlich so einen bestimmten Gang. Auch von der Seite am Kopierer ist leicht was zu sehen, also möglichst frontal zu anderen Menschen stehen;).
Vielleicht kannst du ja über den kritischen Monat noch Urlaub nehmen (den Vertrag kann dir der Arbeitgeber ja auch nach Hause schicken);)

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#5
 Von 
sven_d
Status:
Schüler
(241 Beiträge, 38x hilfreich)

Also wenn das eine unserer Mitarbeiterinnen versucht hätte sich eine Festanstellung auf diese Art und Weise zu verschaffen würde ich alles versuchen diese MA bei der ersten besten Gelegenheit wieder loszuwerden....

Es ist doch nicht immer die Frage, was man dem AG mitteilen MUSS, es steht doch da auch ein gewisses Vertrauensverhältnis im Raum, sicher hast du dann erst mal den Arbeitsvertrag, aber manche Arbeitgeber merken sich das schon recht gut wie du dazu gekommen bist.

Ich habe wirklich nichts gegen schwangere Frauen, es ist nur manchmal langfristig gesehen besser ehrlich zu sein.

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#6
 Von 
schneewitte
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich finde, wenn man über fünf Jahre mit einem befristeten Vertrag hingehalten wird, ist das auch nicht gerade fair vom Arbeitgeber, oder???

Wäre mein AG fair zu mir gewesen, müsste es gar nicht dazu kommen. Denn dann hätte ich schon längst einen Festvertrag!!!

Also mal bitte vorsichtig mit solchen Äußerungen!

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#7
 Von 
sven_d
Status:
Schüler
(241 Beiträge, 38x hilfreich)

*****
Wäre mein AG fair zu mir gewesen, müsste es gar nicht dazu kommen. Denn dann hätte ich schon längst einen Festvertrag!!!
*****
Meine Antwort bezog sich nicht auf einen speziellen Arbeitgeber, sondern war allgemein gedacht.

Wäre es dir lieber gewesen wenn dich dein AG schon nach der ersten Befristung wieder rausgeworfen hätte und jemand anderes befristst eingestellt hätte, also scheint er ja erst man grundlegend mit dir zufrieden zu sein?

Es lässt sich kaum was passendes dazu sagen, weil man den AG und die Firma nicht kennt. Teilweise hat es auch ganz einfach wirtschaftliche Gründe, schließlich ist es mit einer Festanstellung nicht getan, der Lohn des AN muss auch erwirtschaftet werden.
Und wenn dich der AG fest eingestellt hätte und nach dem Mutterschaftsurlaub der anderen kommen diese evtl. wieder in die Firma zurück wäre vielleicht eine MA zu viel???

Ungeachtet dessen ist der Mutterschutz für die Mutter sicher toll, es gibt aber genug Firmen, speziell sehr kleine, welche auf Grund dieser Gesetze schon gar keine Frauen mehr einstellen, oder zumindest nur ältere, weil es auch das Aus für eine Firma bedeuten kann wenn die Mitarbeiterin auf einmal schwanger wird....

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#8
 Von 
Ally McBeal
Status:
Schüler
(376 Beiträge, 95x hilfreich)

hi, Sven,

sicher hast Du recht, wenn Du schreibst, dass das Arbeitsverhältnis aufgrund dieser Lüge nicht gerade das beste sein wird, aber Du musst auch mal die andere Seite sehen:

1. Teilt sie ihrem AG jetzt die Schwangerschaft mit, wird er den Vertrag vieleicht nicht mehr unbefristet fortführen wollen

2. Mit der Schwangerschaft ist die Chance nach einem anderen Job auch sehr gering; sie müsste demnach vom Alg, dann vom Mutterschutzgeld und schließlich vom Elterngeld und wieder von ALG leben.

3. wenn das Kind dann da ist und sie eine Arbeit sucht, so wird die Suche durch das Kind arg verschlechtert, weil kein AG eine junge Mama einstellen möchte. Es kursiert ja leider noch immer das Gerücht, dass Mütter immer zuhause bleiben, wenn das Kind krank ist.

Ich finde es auch nicht toll, wenn Frau ihre Schwangerschaft verheimlichen muss, nur um einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu bekommen, aber was soll sie denn sonst tun, wenn sie nicht auf Staatskosten leben möchte??

Ally

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#9
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8068x hilfreich)

Das Mutterschutzgesetz in Deutschland ist nicht toll, es wirkt sich eher wie ein Fluch aus.

Es enthält faktisch keinen Schutz, ausser mal gerade ein paar Wochen vor, während und nach der Schwangerschaft. Wagt es eine Frau, die 3 Jahre in Anspruch zu nehmen, da hilft googeln, danach sind sehr viele unerwünscht. Was ist das schon für ein Schutz bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation?

Es wirkt sich eher wie von sven beschrieben aus, wobei mir überhaupt nicht nachvollziehbar ist, wieso Kleinunternehmen davon bedroht sein sollen. Denen wird ja sogar der Eigenanteil von den Zahlungen während des Mutterschutzes erlassen.
Warum soll den irgendein Unternehmen pleite gehen, nur weil eine Mitarbeiterin schwanger wird?

In diesem Forum kann man immer wieder lesen, mit welchen fiesen Methoden Arbeitgeber sich bei der versuchten Rückkehr von Müttern derer zu entledigen versuchen.

Hallo schneewitte,
viel Glück dir und deinem Kind, du machst das schon richtig!

Hallo Ally,
Du hast ja sooo recht, leider;(

-- Editiert von hamburgerin01 am 02.10.2006 00:16:10

-- Editiert von hamburgerin01 am 02.10.2006 00:16:44

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#10
 Von 
schneewitte
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 0x hilfreich)

Erstmal danke für die vielen Beiträge!!!


An „Junior“:

Grundsätzlich gebe ich Dir recht. Mir tun die kleinen Firmen auch leid und ich kann teilweise verstehen, dass ungern Frauen eingestellt werden. Vielleicht sollten mal öfters die Männer in „Vaterschaftsurlaub“ gehen. Dann würden bald lieber Frauen eingestellt. :-)

Zu meinem Vertrag: Zufällig hab ich neulich mitbekommen, dass meine Kollegin schon nach einem befristeten (Jahres)Vertrag ihren unbefristeten bekommt?! Da war ich mal echt gefrustet. Aber sie ist halt erst 22 J. und ich bin 30 J.. Da denkt sich die Firma doch auch, dass ich bestimmt bald mal Nachwuchs bekommen werde. Und wenn es dann soweit ist, wollen die schön fein raus sein und ich darf ALG 1 beantragen. Das will ich nicht und deshalb muss ich wohl zu dieser Maßname greifen. Eigentlich will ich das nicht, denn mein Job ist mein absoluter Traumjob.

Im übrigen habe ich, bevor ich die Pille abgesetzt habe, versucht mich woanders zu bewerben. Bei meinen Vorstellungsgesprächen wurde ich dann immer gefragt: „Na, wie siehts denn mit Kinderwunsch aus?“ Da hab ich mir irgendwann gedacht, dass es sowieso nichts bringt. Mit 30 hab man als Frau eben keine Chance einen guten Job zu bekommen.

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
schneewitte
Status:
Frischling
(19 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke Ally!

0x Hilfreiche Antwort

#12
 Von 
sven_d
Status:
Schüler
(241 Beiträge, 38x hilfreich)

Wir haben selber eine 3-jährige Tochter, ich bin also keineswegs kinderfeindlich oder so. Es gibt auch immense Unterschiede was die Größe einer Firma und die damit verbundenen "Unannehmlichkeiten" bei einer schwangeren Kollegin betrifft. In größeren Firmen lässt sich da sicher mehr kompensieren als in kleinen.

*****
Warum soll den irgendein Unternehmen pleite gehen, nur weil eine Mitarbeiterin schwanger wird?
*****
Leider habe ich dies selbst schon im Bekanntenkreis miterleben müssen. Ich versuche mal eine Kurzfassung:
Junges Ehepaar gründet ein IT Unternehmen, zunächst ohne Angestellte
arbeiten 7 Tage die Woche und meist mehr weit mehr als 12 Stunden pro Tag.
2 Monate später eine Mitarbeiterin eingestellt, und bei der Einstellung gleich nach Schwangerschaft gefragt (es ist klar dass sie darauf nicht wahrheitsgemäß antworten musste, sie hat es auf alle Fälle mit dem Hinweis - erst mal Beruf usw. verneint, obwohl sie schon schwanger war)
Es waren einige Messeauftritte geplant, die die Mitarbeiterin auch mit organisierte, sie wusste natürlich auch dass sie fest mit eingeplant war, sagte aber kein Wort.
Kurz vor der ersten Messe hatte sie vermutlich Bedenken den ganzen Tag stehen zu müssen und offenbarte ihre Schwangerschaft, kurz danach kam auch der erste Krankenschein.
Der Chef war eigentlich völlig begeistert von der Arbeit der Mitarbeiterin und hatte auch viele Pläne mit ihr. In diesem Fall waren es nicht in erster Linie die eventuellen Kosten, sondern die Tatsache dass die Mitarbeiterin kurz vor den geplanten Messeterminen ausgefallen ist das Problem.
Auf alle Fälle schafften sie es nicht den Verlust der Mitarbeiterin zu kompensieren, die Messen waren bezahlt, und so schnell haben sie keinen Ersatz gefunden, welcher zudem auch eingearbeitet werden musste. Kurz danach musste die Firma schließen, man hatte sehr viel in Messeauftritte investiert und fand nicht schnell genug neues Personal welches die Leistungen auf einer Messe anbieten konnten.
Sicher hätte dies auch pasieren können wenn die MA schwer krank geworden wäre, es war aber die verheimlichte Schwangerschaft welche diese Probleme verursachten......

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