Hallo,
ich bräuchte mal Euren Rat zu folgendem Fall:
jemand ist seit einem Jahr als Sachbearbeiter (Einkauf) einer Firma beschäftigt, wird an der unteren Gehaltsgrenze bezahlt. Die allgemeine Geahltserhöhung wurde unrechtsmäßig verweigert - es gab auch keine Begründung dazu (damals noch befristeter Vertrag und daher keine Chance, sich dagegen zu wehren).
Nun wurde der Person eine Aufgabe übertragen, die eine sehr große Verantwortung mit sich bringt. Sie wurde zur Hauptverantwortlichen für das neue Chemikaliengesetz REACH erklärt, dh. soll in dieser Firma (ca 400 Beschäftigte) das komplette Projekt koordinieren (sich das gesamte Wissen dazu aneignen, sämtliche notwendigen Schritte einleiten und koordinieren, die einzelnen Abteilungen anweisen und informieren, etc).
Wie gesagt, das als normale Sachbearbeiterin mit einer jetzt schon gut ausgefüllten 40 Stunden Woche.
Diese Aufgabe würde gerade im nächsten Jahr eine Unmenge an Mehrarbeit bedeuten.
Das Argument, dass diese Verantwortung aus mehreren Gründen an der Stelle falsch angesiedelt sei, wurde beiseite gewischt. Somit bleiben nur zwei Möglichkeiten: in den sauren Apfel beißen oder verweigern.
(kurz am Rande: es ist auch gut möglich, dass hier vom Vorgesetzten ganz bewusst versucht wird, die Person zu überordern und damit zum Gehen zu bewegen)
Nun meine Fragen:
was kann die Person hier machen???
kann sie sich in so einem Fall weigern bzw. müsste man Konsequenzen fürchten?
oder kann man andersrum erwarten, dass man entsprechend seiner neuen Verantwortung dann auch ein angemesseneres Gehalt bekommt? bzw. erstmal fordern, die noch zustehende Gehaltserhöhung zu bekommen?
In meinen Augen stimmen hier nämlich die Proportionen absolut nicht mehr: bezahlt werden wie ein fast ungelernter Sachbearbeiter, aber Verantwortung übernehmen und Mehrarbeit leisten im Stil einer Fach- oder Führungskraft.
Ich hoffe, Ihr wisst hier einen guten Rat...
LG,
Janina
Überforderung - wie damit umgehen?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
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Hi, was die Person tun sollte, hängt von ihrem Ziel ab.
Will/kann sie die zusätzliche Verantwortung denn übernehmen, wenn die Knete stimmt? Oder will sie lieber weiter ihren Job machen und möchte gar nicht so ne Verantwortung/Mehrarbeit (= Stress)?
Ich seh das Problem eher im Durchsetzungsvermögen, der Person. Kann es sein, dass sie/er sich zu viel gefallen lässt?
MfG
Ich glaue nicht, dass sich die Person zu viel gefallen lässt. Sie musste jetzt erst monatelang darum kämpfen, eine Festanstellung zu bekommen. Vor ihr waren innerhalb von 2 Jahren 6 Personen auf diesem Stuhl, die allesamt gegangen sind, weil sie gegen den Chef nicht angekommen sind. Und sie ist die erste, die diesen Nervenkrieg gegen ihn gewonnen hat. (und es gibt Zeugen, die mitbekommen haben, wie er im letzten Moment noch versuchen wollte, diesen Vertrag zu kippen - weil es keine Frauen festanstellen möchte!!!)
Diese REACH-Verantwortung wurde hinter dem Rücken der Person ausgehandelt und man hat sie vor vollendete Tatsachen gestellt.
Sie hat sich dem Vorgesetzten gegenüber unmissverständlich geäußert, dass sie diese Hauptverantwortung nicht übernehmen möchte, weil sie weder das fachspezifische Wissen noch die Kapazitäten hat, diese Aufgabe zu bewältigen. Ganz zu schweigen von der Produktkenntnis, die man nach einem Jahr noch nicht so vertieft haben kann.
Der Vorgesetzte hat dies grinsend zur Kenntnis genommen und klar geäußert, dass ihm die Argumente egal sind, jetzt wäre es erstmal so, in ein paar Monaten könne man sich nochmal darüber unterhalten. (wobei bis dahin ein Großteil der Vorarbeit erledigt sein muss).
Hat sie sich da zu viel gefallen lassen?
Was hätte sie tun können?
Was das Wollen angeht: eigentlich möchte die Person die Verantwortung als Oberguru nicht übernehmen, sondern nur in der Abteilung Einkauf (so wie ursprünglich vereinbart).
Andererseits - beim Gedanken daran, dass sich der Vorgesetzte wahrcheinlich grad ins Fäustchen lacht - kommt dann der Stolz so nach dem Motto: dem zeig ich's, dass ich so eine Aufgabe bewältige. Allerdings müsste dann auch wirklich der Lohn dazu stimmen.
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Es kommt auch auf den Arbeitsvertrag an, ob der überhaupt so formuliert ist, dass man sich auf seine Aufgabenbereiche (wenn sie denn klar definiert sind) 'zurück ziehen' kann oder eben nicht. Dort (oder in einem evtl. anwendbaren Tarifvertrag) dürfte sich dann auch der Weg zur Lösung des nicht vereinbarungsgemäß angehobenen Gehalts finden. Zu der zusätzlichen Aufgabe gibts dann entweder auch irgendwelche Eingruppierungsregelungen oder (so keine vorhanden) muss man verhandeln.
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