Hallo.
Ich arbeite als Verkäuferin an einer Theke, wo Lebensmittel verkauft werden.
Ich arbeite nun schon über 2 Jahre dort, und mir waren die beiden Kameras bekannt, welche vorne im Verkaufsraum installiert waren. Die Kameras reichen über den gesamten Verkaufsraum, sowohl die Theke als die Kunden vor der Theke werden davon erfasst (es hängt jedoch kein Hinweisschild für die Kunden da).
Nun hatte ich bis vor einigen Monaten Babypause und als ich aus meinem Mutterschutz wieder zurück kam, hatte der Chef auch in der Küche und im Lager bzw. Aufenthaltsraum je eine Kamera installiert. Ich wurde nicht darauf hingewiesen, allerdings waren die Dinger für mich auch nicht zu übersehn.
Die Kamera in der Küche filmt, genau wie die beiden im Verkaufsraum, ununterbrochen. Die im Lager/Umkleideraum sei angeblich aus. (Das Licht brennt auch nicht, so wie bei den anderen, die filmen.)
Nun hab ich vor einigen Tagen durch ZUFALL raus gefunden, dass die neuen Kameras auch zusätzlich noch mit Mikros ausgestattet sind.
Um meinen Verdacht zu bestätigen hab ich die Kameras in Google gesucht und mir alles genau durch gelesen. Die Kameras sind mit nem Mikro ausgestattet, mit so nem 2-Wege-System.
Nun kann bei der Kamera im Lager & Umkleideraum ja auch nur das Mikro eingeschaltet sein?! (Ich weiß, dass das Mikro in der Küche auf jeden Fall an war, man hat es gehört, es war so ein komisches Rauschen zu hören.)
Ich meine, ich komm mir ja schon durch die Kameras total überwacht vor (ich musste mich allen ernstes schon rechtfertigen wieso ich mal "etwas länger" auf Toilette musste!!!). Aber das mit den Mikros, also ich weiß ja nicht...
Meine Frage:
? ? ? IST DAS ERLAUBT ? ? ?
Schonmal danke für alle eure Antworten und Hinweise. Vielleicht hat ja jemand von euch auch mal solche Erfahrungen gemacht. Weiß echt nicht was da noch zumutbar ist oder was zu weit geht und was man ggf. dagegen machen kann...
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-- Editiert am 26.06.2010 23:23
-- Editiert am 26.06.2010 23:24
Überwachung auf dem Arbeitsplatz - ERLAUBT???
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?
http://www.kunststoffweb.de/arbeitsrecht/detail.asp?id=100374 :
"2. Videoüberwachung von nicht öffentlich zugänglichen Räumen
.....
Nach der Ansicht des Bundesarbeitsgerichts (BAG) ist eine systematische und ständige Überwachung von Mitarbeitern durch technische Einrichtungen wie Videokameras als ein erheblicher Eingriff in die Persönlichkeitssphäre der Arbeitnehmer anzusehen. Eine solche Maßnahme kann daher nach Auffassung der Erfurter Richter nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt sein, wenn ganz konkrete und überwiegende Interessen des Arbeitgebers auf dem Spiel stehen, welche von diesem nachgewiesen werden müssen....."
In dem Umfang wie von Ihnen dargestellt ist die Überwachung nicht zulässig. Mehr dazu im genannten Link.
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In der Umkleide hat eine Kamera schon mal überhaupt nichts zu suchen. Sind Kameras im Verkaufsraum installiert, müssen die Kunden in geeigneter Form darauf hingewiesen werden. Auch die Mitarbeiter müssen der kameraüberwachung zustimmen. Dies geschieht üblicherweise mit einem Passus im Arbeitsvertrag. Was die zusätzliche Tonaufzeichnung angeht, kenne ich mich leider nicht aus. Ich gehe davon aus, dass auch hier ein trifftiger Grund vorliegen muss, um den Ton aufzuzeichnen. Meiner Meinung nach, kann der Arbeitgeber die Tonaufzeichnung nicht vernünftig begründen, daher betrachte ich es als eine Verletzung der Persönlichkeitssphäre am Arbeitsplatz. Kurz gesagt ist das für mich eine miese Methode, die eigenen Mitarbeiter zu bespitzeln.
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"Im Land der Denker und Dichter sind die Amtsstuben Orte verbaler Exzesse."
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--- editiert vom Admin
dass dieses ausmaß an überwachung nicht rechtens sein kann, wurde schon hinreichend dargestellt. die frage ist ja: wer kann was dagegen tun? offenes vorgehen solo dürfte schnell zur kündigung führen - aussicht hat evtl. gemeinschaftlicher protest. vielleicht hilft ein dezenter hinweis an die berufsgenossenschaft. oder es ist jemand dabei, der ohnehin bald geht und nichts mehr zu verlieren hat.
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"... nach bestem Wissen .
"Das ganze Leben ist ein Quiz ...""
Handelt es sich um eine Handelskette ? Wenn ja : perfekt
Betriebsrat und Datenschutzbeauftragter des Unternehmens sind Ansprechpartner.
Ansonsten:
Im Extremfall würde ich auch blaubärs Vorschlag aufnehmen und eine geeigntete Person dem Chef der *Presseabteilung* bzw. Öffentlichkeitsarbeit der Kette einen anonymen und nicht nachzuverfolgenden Tip zukommen lassen, dass Mitarbeiter in der Fililale X. bis zum Klo (ja, Public Relations verzerrt immer etwas die Wahrheit) mit Kameras ausspioniert werden.
Der Datenschutzskandal hat zB Lidl ein Vermögen gekostet.
Pressefuzzies reagieren bei so etwas extrem empfindlich. Die erledigen das Problem dann diskret von oben. Die Dinger sind schneller weg als man glaubst.
-- Editiert am 27.06.2010 12:58
Nein es ist keine größere Handelskette. Wir haben nur 2 Filialen (ich schätze mal insgesamt nicht mehr wie 20 Beschäftigte), eine 3. ist Ende des Jahres geplant.
Das Problem ist, jeder der Mitarbeiter regt sich über diese Kameras auf, allerdings traut sich keiner dem Chef gegenüber den Mund auf zu machen. (man beachte: es ist ein türkisches Feinkostgeschäft, die halten eh alle zusammen^^)
Es ist auchin meinen Augen kein trifftiger Grund vorhanden, dass solche "Sicherheitsmaßnahmen" ergriffen werden mussten!
Ich befürchte, dass wenn ich was sage, dass er mich dann raus schmeißt bzw raus ekeln lässt (ich wäre da nicht das erste Opfer...). Denn rechtens kündigen kann er mich nicht, da ich Elternzeit habe und nur auf Teilzeit arbeite.
Und es weiß ja auch nicht jeder der Mitarbeiter, dass die neuen Kameras mit Mikros ausgestattet sind. Ich hab 2 Mitarbeiter eingeweiht, weil ich weiß dass ich denen vertrauen kann und sie mich nicht verpetzen, dass ich da etwas raus gefunden hab, wo anscheinen ja keiner wissen sollte.
Allerdings bin ich wirklich am überlegen, den Job zu schmeißen, weil noch mehrere Sachen mich stören. Dann würd ich da ja schonmal was gegen diese Überwachung unternehmen, weiß nur nicht, an wen ich mich da wenden müsste...
****** Situation. Unter solchen Arbeitsbedingungen machts echt keinen Spaß mehr!!!
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Es handelt sich möglicherweise nur um Attrappen, denn wenn der AG wirklich spitzeln wollte, hätte er unsichtbare Kameras eingebaut. Aber vielleicht existieren die zusätzlich.
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Es handelt sich möglicherweise nur um Attrappen, denn wenn der AG wirklich spitzeln wollte, hätte er unsichtbare Kameras eingebaut. Aber vielleicht existieren die zusätzlich.
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quote:
Allerdings bin ich wirklich am überlegen, den Job zu schmeißen, weil noch mehrere Sachen mich stören. Dann würd ich da ja schonmal was gegen diese Überwachung unternehmen, weiß nur nicht, an wen ich mich da wenden müsste...
Das wird dann schwierig. Die Presse wird kaum "Interesse bei einem so kleinen Handel haben und einen Entferungsanspruch kann man nur durchsetzen, wenn man noch betroffen ist.
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"Nur meine Meinung, keine Rechtsberatung! "
Nein die Dinger sind echt, denn ich habe ja selber schon gesehen wie er über den Laptop sich eingeloggt hat und gucken kann. Er hat ja auch in der anderen Filiale Kameras, wo er überwacht. Sind also keine Atrappen...
Und ich würde es ja nicht groß an die Presse bringen wollen sondern einfach nur dass die Dinger verschwinden und ich nicht noch überwacht werde wenn ich mal ein Wort mit ner Kollegin wechsle oder er sieht wann, wie oft oder wie lange ich auf Toilette geh...
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