Was ist während der Krankschreibung aufgrund von Depressionen erlaubt

9. Juni 2020 Thema abonnieren
 Von 
Kobra1994
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 1x hilfreich)
Was ist während der Krankschreibung aufgrund von Depressionen erlaubt

Hallo, bin wegen Depressionen krankgeschrieben.
Darf ich einem Freund beim Umzug helfen oder hat dies arbeitsrechtliche Konsequenzen?
In dem Fall tut man ja nichts, was der Gesundheit schadet und den Heilungsprozess behindert.
Oder sehe ich dies falsch und wenn mit was muss man rechnen einer Abmahnung oder wäre hier schon eine Kündigung rechtens.

Und wie sieht es aus wenn ich feiern bin und dabei Alkohol trinke, würde dies eine Kündigung rechtfertigen, oder müsste hier erstmal eine Abmahnung erfolgen.?
In diesem Fall verhält man sich ja nicht wirklich genesungsfördernd.
Hierbei wuerde man ja gegen die Pflicht sich gesundheitsfördernd zu verhalten verstoßen.
Die krankheit liegt ja trotzdem vor,
Es ist nicht erfunden man verhält sich in dem Moment ja nur nicht gemesungsfördernd .
Könnte hier direkt eine Kündigung folgen oder muss hierbei erst einmal eine Abmahnung erfolgen.

Danke

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14 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120222 Beiträge, 39852x hilfreich)

Zitat (von Kobra1994):
Was ist während der Krankschreibung aufgrund von Depressionen erlaubt

Die Antwort ist ganz einfach: nichts, was der Gesundheit schadet und den Heilungsprozess behindert.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#2
 Von 
philosoph32
Status:
Lehrling
(1351 Beiträge, 154x hilfreich)

Zitat (von Kobra1994):
Und wie sieht es aus wenn ich feiern bin und dabei Alkohol trinke, würde dies eine Kündigung rechtfertigen, oder müsste hier erstmal eine Abmahnung erfolgen.?
In diesem Fall verhält man sich ja nicht wirklich genesungsfördernd.


Kommt darauf an....

Wenn der Arzt sagt, gehen sie viel unter Leute, sitzen sie so wenig wie möglich alleine zu Hause rum.... ??

Andererseits muss man sich natürlich überlegen, welche Außenwirkung das ganze hat.

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#3
 Von 
guest-12314.08.2020 22:54:59
Status:
Praktikant
(769 Beiträge, 114x hilfreich)

... und einer anderen Erwerbstätigkeit sollte man auch nicht nachgehen, unentgeldliche Freundschaftsdienste sind hingegen kein Problem.

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#4
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17450 Beiträge, 6492x hilfreich)

Alkohol und Depression sind eine unheilvolle Kombi!
Alkohol und jede Art von Tabletten übrigens auch. Und Antidepressiva werden dir ja verordnet sein.

Du musst, wie es scheint, offenbar noch viel über deine Krankheit lernen.

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#5
 Von 
Kobra1994
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 1x hilfreich)

Danke aber wie sieht es jetzt rechtlich aus beim verstoß gegen die Pflicht sich gesundheitsfördernd zu verhalten ist hier eine Kündigung schon erlaubt oder bedarf es vorher einer Abmahnung.

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#6
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32218 Beiträge, 5662x hilfreich)

Zitat (von Kobra1994):
wie sieht es jetzt rechtlich aus beim verstoß gegen die Pflicht sich gesundheitsfördernd zu verhalten
Das kommt drauf an. Welche Pflichten hat dein AG dir denn auferlegt?
1. Wie erfährt der AG, dass du beim Umzug hilfst? Das kann sehr gesundheitsfördernd sein.
2. Wie erfährt der AG, dass du mal rauskommst und mit Freunden feierst und auch mal Alkohol trinkst. Mal ein Bier/Wein mit Freunden, das kann sehr gesundheitsfördernd sein.
3. Hast du vorher schon mal Stress wegen solcher Aktivitäten während AU gehabt?
4. Warum fragst du jetzt gezielt nach einer Abmahnung?
5. Hast du die Kündigung schon erhalten?
6. Alles, was du nennst, muss kein Verstoß gegen Pflichten sein, kann aber einer sein.

Wie gesagt, es kommt also drauf an.
Zitat (von Kobra1994):
Hierbei wuerde man ja gegen die Pflicht sich gesundheitsfördernd zu verhalten verstoßen.
Hast du deine Pflichten mal da, damit ich sie nachlesen kann? Es gibt schliesslich für jedes Zipperlein andere gesundheitsfördernde Betätigungen.

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#7
 Von 
Heiserkeit
Status:
Lehrling
(1510 Beiträge, 561x hilfreich)

Zitat (von Kobra1994):

bin wegen Depressionen krankgeschrieben...
Darf ich einem Freund beim Umzug helfen...
Und wie sieht es aus wenn ich feiern bin und dabei Alkohol trinke...

Such dir einen fähigen Arzt, die Diagnose ist falsch!

Wäre ich der Arbeitgeber u. würde das mitbekommen, dann würde ich die Krankenkasse mitteilen das ich die AU anzweifel, die Krankenkasse darum bitten den MdK mit ins Boot zu holen u. das volle Programm auffahren.

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#8
 Von 
hiphappy
Status:
Junior-Partner
(5547 Beiträge, 2499x hilfreich)

Zitat (von Kobra1994):
Könnte hier direkt eine Kündigung folgen oder muss hierbei erst einmal eine Abmahnung erfolgen.


Das reicht für eine direkte Kündigung.

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#9
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32218 Beiträge, 5662x hilfreich)

Zitat (von hiphappy):
Das reicht für eine direkte Kündigung.
Aus welchem Grund?

Anders gefragt:
Was darf ein AN, der wegen Depressionen arbeitsunfähig ist--- nicht tun, um keine Kündigung zu riskieren?
Und wo steht das?

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#10
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38465 Beiträge, 14009x hilfreich)

Sehe ich ähnlich. Wenn man alles kann, wirklich alles, eben feiern, schaffen, nur nicht beim Arbeitgeber, dann sind nicht nur Zweifel am Arzt angesagt, sondern Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit. Du bewegst Dich auf sehr dünnem Eis.

wirdwerden

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#11
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32218 Beiträge, 5662x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Wenn man alles kann, wirklich alles
Ich lese da oben: Es wird gefragt, ob der TE einem Freund beim Umzug helfen darf. Ist das schaffen, also erwerbstätig sein?
Und ich lese, dass gefragt wird, ob er feiern und Alkohol trinken darf...
Wie kommt man da auf alles, wirklich alles kann er machen?
Oder wie käme man evtl. auf: Das macht er beides jeden Tag...

Könnte es nicht ebenso sein, dass sein Freunde ihn rausholen möchten aus seiner dumpf-zu-hause-ohne-antrieb-rumhäng-Situation? Nicht vorstellbar? Könnte das nicht der Gesundung förderlich sein?

Was darf ein solcher AN denn tun? Weißt du es?

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#12
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17450 Beiträge, 6492x hilfreich)

Mir scheint die ganze Diskussion ein Stück zu irrlichtern.
Kobra gibt an, wegen Depression krank geschrieben zu sein, und fragt, was passieren kann, wenn er oder sie dies tue oder jenes (Freund beim Umzug helfen, ... Feiern und Alkohol).
Bei solchen Ideen möchte man wirklich an der Diagnose zweifeln - Menschen mit Depressionen, die ich kenne, kommen/kämen überhaupt nicht auf solche Ideen. Die haben ganz andere Sorgen und - je nach Tagesverfassung - oft genug ihre liebe Mühe, irgendwie über den Tag zu kommen, speziell wenn sie deswegen in AU gehen.

Aber wenn Kobra dazu in der Lage sein sollte und es auch täte, und wenn durch irgendeinen Zufall solche Aktionen dem AG hinterbracht würden, wecken die nicht nur Zweifel an der Diagnose, die der MDK ggf. zu klären hätte - sowas löst auch eine eigene unheilvolle Dynamik in der Abteilung und im ganzen Betrieb aus, die nicht gleich, aber doch Wirkung zeigen wird. Und wenn es Mal in den Vertrauensbereich geht, kann es leicht eng werden .......

0x Hilfreiche Antwort

#13
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32218 Beiträge, 5662x hilfreich)

Zitat (von blaubär+):
Menschen mit Depressionen, die ich kenne, kommen/kämen überhaupt nicht auf solche Ideen.
Ich schon. Vor allem welche, die den Depressiven von der Couch hochziehen, ihn versuchen zu irgendwas zu motivieren...mal etwas mitzumachen.
Die Art und Weise der Fragestellung kann aber durchaus bedeuten, dass der AG den TE schon gekündigt hat--- ohne Abmahnung.
Es ist bekannt, dass es eine Vielzahl von Depressionen gibt. Wir lesen nichts weiter dazu.

Bleibt meine Frage: Was darf ein AN in AU-Status mit solcher Diagnose denn tun?

0x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
Kobra1994
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 1x hilfreich)

Es gab weder eine Kündigung noch eine Abmahnung oder andere Benachrichtigungen vom chef.
Ich frage nur weil ich gefragt wurde beim Umzug zu helfen und danach ein paar Bier zu trinken und dabei bundesliga zu gucken. Und die die meinen man kann auch wieder arbeiten wenn man bei Depressionen es mal schafft aus dem bett zu kommen oder gar hoch zu kommen die sollen mal eine richtige Depression bekommen und dann reden wir nochmal drüber ob sie sich in der Lage fühlen zu arbeiten.

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