Wie verhalten, wenn Arbeitgeber Konkurs droht

8. Januar 2008 Thema abonnieren
 Von 
speedy0870
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Wie verhalten, wenn Arbeitgeber Konkurs droht

Hallo erst mal.

Ich habe folgendes Problem:

Ich arbeite nun seit 3 Jahren als Kaufmann in einem Handwerksbetrieb. Eigentlich steht der Betrieb schon seit ich dort Angefangen habe fast jeden Monat vor dem finanziellen Aus, aber irgendwie hat es der Chef durch Verhandlungen mit Bank, Auftraggebern und Lieferanten immer geschafft sich über Wasser zu halten. Das Konto ist seit ich dort arbeite fast immer bis zum eingeräumten Überziehungskredit und meist noch weit darüber überzogen. Man sollte an dieser Stelle vielleicht sagen, das der Chef unserer Bank ein Freund meines Chefs ist. Im Dezember letzten Jahres hat sich nun die Lage nochmal dramatisch verschlechtert. Ich schon Anfang Dezember daraufhingewiesen, wie sich die Lage entwickeln wird, wurde aber nicht ernst genommen. Eigentlich haben meine Kollegen und ich uns schon daran gewöhnt, dass die ganzen Jahre Gehälter nur mit einer oder sogar zwei Wochen Verspätung gezahlt werden können (fällig am 15. des Folgemonats). Im Dezember nun wollte die Bank die Novemberlöhne nun gar nicht mehr überweisen. Erst nach langen Verhandlungen mit der Bank und loseisen von Geldern bei unseren Auftraggebern die noch gar nicht fällig gewesen wären, hat die Bank zwei Arbeitstage vor Heiligabend die Gehälter angewiesen. Nach dem im Dezember noch die Sozialversicherungen gezahlt wurden und weitere laufenden Kosten vom Konto abgingen, geht nun (Stand heute) gar nix mehr. Im Moment können wir keine einzige Lieferanten-Rechnung zahlen. Das Firmenkonto ist fast doppelt so hoch, wie der eingeräumt Kontokorent überzogen. Unser Hauptauftraggeber hat aus unseren Rechnungen mittlerweile Beträge herausgekürzt, angeblich wegen mangelhafter Ausführung. Nicht nur das, dieser Auftraggeber hat auch bei Lieferanten Material für uns geordert, weil dieser Lieferant nicht mehr an uns gegen Rechnung geliefert hat. Dies soll nun mit unseren ausstehenden Rechnungen verrechnet werden. Folglich kann ich mir ausmalen, wie es in den nächsten Tagen und Wochen weitergeht und das es eigentlich unmöglich ist, das am 15. Januar die Dezemberlöhnr gezahlt werden können.
Unser Chef sagt zu alle dem gar nix, tut so als wenn nix wär und lässt seine Angestellten in aller Ruhe weiter arbeiten.

Die Frage ist nun, wie ich mich verhalten soll. Ich bin der einzige Mitarbeiter, der diesen Einblick in die Buchhaltung hat und ich gehe davon aus, dass der Betrieb wohl kurz vor dem großen Knall steht.

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7 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Michael32
Status:
Schlichter
(7377 Beiträge, 1619x hilfreich)

Hallo,

was ist denn Dein Chef für ein Typ ?
Einer der sich für seine Firma zerreist und es einfach nicht wahrhaben will, daß irgendwas total schief läuft, oder einer, der sich selber jedes Monat pünktlich sein Geld ausbezahlen lässt und darauf spekuliert, noch länger alles auszunutzen, bis zum bitteren Ende ?

Bei ersterem Fall solltest Du ihn evtl. darauf aufmerksam machen, daß er sich schon mehr oder weniger der Insolvenzverschleppung strafbar macht. Spätestens wenn die Sozialabgaben nicht bezahlt werden können ist Feierabend.

Gruß

Michael

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#2
 Von 
speedy0870
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo Michael,

eigentlich eher der erste Typ. Wobei, wenn man mal wirklich darauf drängt, wann das Gehalt gezahlt wird, dann bekommt man auch schon mal mit Entlassung gedroht. Er will Leute haben die auch mal auf ihr Gehalt warten, weil er wartet ja auch, und trotzdem ihre volle Arbeitskraft bringen.

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#3
 Von 
berliner01
Status:
Frischling
(39 Beiträge, 6x hilfreich)

sowas kenne ich, such dir einen neuen Job und nach dem Wechsel zeig ihn bei der Staatsanwaltschaft an

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#4
 Von 
Michael32
Status:
Schlichter
(7377 Beiträge, 1619x hilfreich)

Hallo nochmal,

ich verstehe schon, daß man Leute haben will, die auch MAL auf ihr Geld warten, aber nicht ständig, das geht einfach nicht.

Noch hat er sich wohl nicht strafbar gemacht, aber wie Du selber siehst ist es nur eine Frage der Zeit, bis endgültig Feierabend ist. Somit solltest Du Dir wirklich schon mal einen neuen Job suchen.

Solange die Sozialversicherungen bezahlt werden ist es mehr oder weniger eine rein zivilrechtliche Angelegenheit.

Wieviele Arbeitnehmer gibt es denn in der Firma ?

Gruß

Michael

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#5
 Von 
speedy0870
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Neben mir gibt es noch 10 Gesellen und 2 Azubis. Mittlerweiler trudeln von unseren Auftraggebern immer mehr Nachrichten ein, dass sie Gelder nicht freigeben, Bank hat eben die Überweisung für die Miete abgelehnt.

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#6
 Von 
berliner01
Status:
Frischling
(39 Beiträge, 6x hilfreich)

an Deiner Stelle würde ich eine Frist setzen für die Zahlung des Gehaltes, wenn nichts kommt, kündige fristlos und dann reiche eine Lohnzahlungsklage beim Arbeitsgericht ein.
Im schlimmsten Fall bekommst Du Insolvenzgeld, wenn die Firma Konkurs anmeldet.
Vom Arbeitsamt keine Sperre zu erwarten, da Du einen wichtigen Grund zur Kündigung hast.

Die Sklaverei ist längst abgeschafft worden, das wissen offensichtlich einige Arbeitgeber nicht.

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#7
 Von 
Frank L
Status:
Schüler
(209 Beiträge, 35x hilfreich)

@berliner01

*zeig ihn bei der Staatsanwaltschaft an*
Und wofür ist das gut? Die verbleibenden Mitarbeiter im Unternehmen werden sich sicher bedanken....

* Die Sklaverei ist längst abgeschafft worden*
Der Vergleich ist völliger Unsinn. Die Sklaven konnten nicht einfach gehen. Dies steht aber heutzutage jedem zu. Also anstatt permanent zu meckern, Kündigung schreiben und neuen Job suchen wenn keine Aussicht auf Besserung besteht, oder sich selbstständig machen......

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