Zurückstufung aufgrund von Umstrukturierungen

29. September 2024 Thema abonnieren
 Von 
Maya333
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Zurückstufung aufgrund von Umstrukturierungen

Unsere Abteilung wird umstrukturiert und massiv verkleinert. Aktuell arbeite ich als Führungskraft. Ich soll jetzt in eine andere Abteilung versetzt werden, als "normale" Angestellte. Also eine Stufe zurück. Wenn ich dem nicht zustimme, O-Ton: "Müssen wir uns langfristig von Ihnen trennen".
Der neue Vertrag soll mir in den nächsten Tagen zugeschickt werden. Das Gehalt verändert sich nicht.

Mein Vorgesetzter hat betont, dass die Zurückstufung nicht aufgrund meiner Arbeitsleistung erfolgt, mit der ist man zufrieden, sondern wirklich nur aufgrund der Umstrukturierung. Da ich älter als 50 bin (ich dürfte die zweitälteste in der Firma sein) und in Teilzeit arbeite, ist es unwahrscheinlich, wenn ich einmal zugestimmt habe, das ich je wieder eine Führungspostion bekomme.

Soviel ich weiß, muss eine Rückstufung begründet sein. Wie sieht das rein rechtlich aus? Reicht die Umstrukturierung als Grund?
Theoretisch könnte ich auch in der neuen Abteilung die Führungsposition übernehmen, das fachliche Wissen habe ich. Nur sind die natürlich schon besetzt mit Vollzeitkräften.

Eine Rückstufung wäre für mich eine große Herausforderung, mein jetziger Kollege würde dann mein Vorgesetzter und ich habe, auch in der Abteilung, eine größere Erfahrung als er.

Die Firma hat mehr als 100 Mitarbeiter, aber leider keinen Betriebsrat.

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär+
Status:
Legende
(18084 Beiträge, 6641x hilfreich)

Du würdest - wenn auch bei unverändertem Gehalt - umgesetzt werden auf eine Stelle, die erkenntlich nicht mehr Führungsebene ist. Zudem würde ein bisheriger Kollege dein neuer Vorgesetzter.
Wenn du nicht zustimmst, steht offenbar Kündigung aus betrieblichen Gründen an. Dagegen ist in aller Regel rechtlich nichts zu machen. 'Umstrukturierung' ist DER Grund schlechthin.
Es sieht nicht danach aus, als ob deine größere Erfahrung wettmacht, dass du nicht Vollzeit zur Verfügung stehst.

Deine Annahme, dass du dort nie wieder in eine Führungsposition kommst, dürfte realistisch sein - auf der anderen Seite: wie gut sind deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit > 50J

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#2
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(34364 Beiträge, 5919x hilfreich)

Zitat (von Maya333):
Eine Rückstufung wäre für mich eine große Herausforderung,
Ich habe schon in ähnlichen Situationen nach einigen Monaten gehört:
Endlich bin ich von dieser Verantwortung und dem Stress mit den Mitarbeitern befreit, das Gehalt bleibt das gleiche und sogar an meiner Teilzeit knabbert der AG nicht. Mit Ü50 ist mir das beste passiert, was ich mir denken kann. Profilieren muss ich mich nicht mehr.
Zitat (von Maya333):
Reicht die Umstrukturierung als Grund?
Vermutlich ja.
Zitat (von Maya333):
und ich habe, auch in der Abteilung, eine größere Erfahrung als er.
Die muss man evtl. nicht täglich heraushängen?

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

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#3
 Von 
Maya333
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke für eure Antworten. Ich habe befürchtet, dass ich nichts dagegen machen kann.
Ich weiß, dass ich eigentlich froh sein muss, dass mein Gehalt nicht gekürzt wird und einigen anderen in unserer Abteilung haben es noch schlechter erwischt und Ihnen wurde gekündigt. Aber nun ja....

Zitat (von blaubär+):
Deine Annahme, dass du dort nie wieder in eine Führungsposition kommst, dürfte realistisch sein - auf der anderen Seite: wie gut sind deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit > 50J
Extrem schlecht. Ich bin eher ein Dinosaurier in meinem Job und auf dem Arbeitsmarkt wird nach "jungen und dynamischen" Mitarbeitern gesucht. Deshalb wird mir auch nichts anderes übrig bleiben, als den Vertrag zu unterzeichnen.

Zitat (von Anami):
Ich habe schon in ähnlichen Situationen nach einigen Monaten gehört:
Endlich bin ich von dieser Verantwortung und dem Stress mit den Mitarbeitern befreit, das Gehalt bleibt das gleiche und sogar an meiner Teilzeit knabbert der AG nicht. Mit Ü50 ist mir das beste passiert, was ich mir denken kann. Profilieren muss ich mich nicht mehr.
Das ist bei mir nicht der Fall. Ich mache meinen derzeitigen Job sehr gerne und liebe es auch mich Herausforderungen zu stellen. Mein zukünftiger Job verspricht Langeweile pur.

Zitat (von Anami):
Die muss man evtl. nicht täglich heraushängen?
Defintiv nicht. Ich musste es zwar erst lernen, aber ich weiß inzwischen, wann es besser ist, seinen Mund zu halten, besonders bei uns in der Firma. Aber wie heißt es so schön: Die Gedanken sind frei

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(34364 Beiträge, 5919x hilfreich)

Zitat (von Maya333):
Mein zukünftiger Job verspricht Langeweile pur.
Dann hab ich nochn Tip: :wink:
Als gelangweilter Teilzeitbeschäftigter bleibt hoffentlich noch genügend Zeit für andere Herausforderungen übrig.

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
car4000
Status:
Schüler
(410 Beiträge, 62x hilfreich)

Zitat (von Maya333):
Eine Rückstufung wäre für mich eine große Herausforderung...

Zitat (von Maya333):
...und liebe es auch mich Herausforderungen zu stellen.

Passt dann ja.
Zitat (von Maya333):
Extrem schlecht. Ich bin eher ein Dinosaurier in meinem Job und auf dem Arbeitsmarkt wird nach "jungen und dynamischen" Mitarbeitern gesucht.

Zitat (von Maya333):
...und liebe es auch mich Herausforderungen zu stellen.

Passt auch.

Oder gleiches Gehalt für weniger Arbeit/Verantwortung.
Wo genau ist das Problem?

Signatur:

- car4000 -

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#6
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(39583 Beiträge, 14169x hilfreich)

Ich wehre mich in so Fällen immer gegen die Vokabel "Rückstufung." Bei Umstrukturierungen kann es eben passieren, dass man einen Titel verliert, ein Aufgabenbereich weg fällt. Einfach, weil Anpassungen an die Ist-Gegebenheiten erforderlich sind. Das hat nichts mit Deiner Qualifikation zu tun, das muss Dir klar sein.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Maya333
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)

Die Umstrukturierung hat ein größeres Ausmaß angenommen, als mir anfänglich bekannt war. Meine Abteilung wird praktisch aufgelöst, vielen wird gekündigt, ich selber musste auch einige Kündigungen aussprechen.
Insofern kann ich wirklich froh sein, dass ich überhaupt noch einen Job habe, dazu noch bei gleichem Gehalt.

Aufgrund der Information hier, dass ich im Grunde nichts gegen die Rückstufung machen kann, habe ich dann meine Situation ausgelotet und mir Gedanken gemacht, ob es noch zusätzliche, interessantere Aufgaben gibt.
Damit bin ich dann zu meinem Chef und siehe da, er ist nicht abgeneigt.

Das würde ich auch jedem anderen raten, der in eine ähnliche Situation kommt. Macht euch Gedanken und sucht das Gespräch!

Es wird nicht mehr so interessant sein wie vorher, aber es gibt einen Kompromiss, mit dem ich gut leben kann.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(39583 Beiträge, 14169x hilfreich)

Das klingt doch ganz wunderbar. Auch toll, dass Du uns informiert hast.

Letztlich ist niemand vor so Umstrukturierungen geschützt. Es kommt ja gar nicht so selten vor, dass ganze Zwischenebenen wegfallen, und das ist dann für die Betroffenen immer sehr schwer zu verkraften. Aber nach meiner Erfahrung: gute und mitdenkende Mitarbeiter gehen auch weiterhin ihren Weg, trotz der Veränderung.

wirdwerden

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