chef erpresst

17. Februar 2005 Thema abonnieren
 Von 
sunny12
Status:
Beginner
(54 Beiträge, 10x hilfreich)
chef erpresst

guten abend zusammen,
auch zum thema arbeitsrecht habe ich mal eine frage:

in der heutigen zeit haben wir arbeitende bevölkerung es wirklich nicht leicht. die wirtschft diktiert und wir haben zu funktionoeren. die arbeitslosenzahlen steigen und steigen und jeder hat angst um seinen job...es sei denn er ist politiker, manager u.s.w..

ich arbeite in einem seniorenheim. da heißt es eh immer die pflege ist zu teuer... mein chef(geschäftsführer und gleichzeitig vorstansmitglied)meint nun auch uns diktieren zu können wie er es will.z.b. der küche wird angedroht: wenn ihr nicht spart, hole ich ein catering service. den raumpflegerinnen droht er an ich hole eine gebäudereinigungsfirma. den nachtwachen droht er an, falls sie nicht auf die 4 tage sonderurlaub, die ihnen als dauernachtwache gesetzlich zustehen, verzichten, dass das 3- schichtsystem eingeführt wird. kommentar des chefs: wenn ihr das nicht mit tragt könnt ihr gehen.wenn man ein gesprächstermin mit ihm vereinbart, rechnet er am ende des gespächs vor was dieses gespräch an *arbeitszeit* gekostet hat!

alle haben angst, das arbeitsklima ist unerträglich...ich weiß, wenn wir zusammen halten würden, könnte er nichts machen, aber jeder ist sich der nächste wenn es im den eigenen job geht*und das weiß er*!
wir haben eine mitarbeitervertretung, aber die haben bei ihm nichts zu melden, sind faktisch nur auf dem papier vorhanden, das er betriebsrat vorweisen kann. er hat alle fäden in der hand!! was können wir tun???

LG sunny

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"Die gerechtigkeit wohnt auf einer etage zu der die justiz keinen zutritt hat"

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3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
sika0304
Status:
Schlichter
(7944 Beiträge, 2928x hilfreich)

In die Gewerkschaft eintreten und von dieser den Rücken stärken lassen. Anderen Job suchen.
Auf Durchzug schalten und sich fragen, inwieweit die Kürzung (Gehalt, Urlaub) zu ertragen sind, bis du neuen Job hast.
Etwas anderes fällt mir leider nicht ein.
Ich stimme dir zu, AN sind zur Zeit arm dran. Mein Mann mußte sich auch nach 30 Jahren im Betrieben anhören, das er sich lieber einen anderen Job suchen sollte, da ihm sein FEIERABEND wichtig ist.

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#2
 Von 
sunny12
Status:
Beginner
(54 Beiträge, 10x hilfreich)

danke sika für deine antwort:-)))

ja ist wirklich nicht einfach heut zutage:-(((und nen neuen job zu finden nicht viel einfacher..
in seniorenheimen ist grad der trend russen und polen einzustellen, die kosten weniger! und gerade die generation von alten menschen in den heimen, hat den krieg mit gemacht, ist von russen oder polen vergewaltigt worden und müssen sich nun von gerade diesen leuten z. B. waschen lassen! ihr glaubt gar nicht was da abgeht!! aber dann auf uns altenpfleger schimpfen!!! qualität in der pflege..das ich nicht lache!!! und wie es deinem mann geht, mit dem feierabend geht es uns auch, wenn wir länger arbeiten,oder früher anfangen, weil wir es in der regulären zeit einfach nicht mehr schaffen, dürfen wir diese zeit nicht! als arbeitszeit rechnen!! aber wir arbeiten am menschen und können eben mal nicht schnell den stift fallen lassen, weil feierabend ist! ES IST GANZ SCHLIMM WAS DEN ALTEN UND UNS PFLEGERN ZUGEMUTET WIRD!!!
und wenn ich da die negative meinung höre, lese, sehe, verzweifle ich daran, weil wir wollen ja alles tun damit es den menschen gut geht, aber man läßt uns ja nicht, weil eben gesagt wird: alles zu teuer. 20 Bewohner auf station, *1 schwester* allein im dienst!! es ist nicht zu schaffen!! 4 nachtwachen für 200 bewohner!!!und dann müssen wir noch dem qualitäsmanagement, der heimaufsicht und dem medizinischen dienst gerecht werden, geschweige denn den angehörigen, ärzten u.s.w.
gewerkschaft?? tja, was tun die denn?? ich bin seit vielen vielen jahren in dem beruf tätig, da hat sich noch nie was getan, von der seite, weil wir keine lobby haben. bloß nicht von alter,tod , fäkalien u. s. w. reden, alles tabu!!! bloß wenn die tochter den vater nicht mehr zu hause pflegen kann, weil sie ihm nicht den hintern sauber machen kann, dann kommt man zu uns, und die 1. frage ist: wird mein vater hier geschlagen? die 2. frage: bekommt mein vater auch was zu essen und zu trinken?u.s.w.das frustet jede altenpflegerin, das man so negativ über uns denkt!!!klar gibt es diese negativen beispiele, das will gar nicht verharmlosen!!aber warum gibt es diese beispiele??? das hinterfragt niemand!!!
dann der schichtdienst-total familienunfreundlich! bin deshalb geschieden. mein mann konnte nichts mehr mit der frau anfangen, wenn die kaputt von der arbeit kam , nach dem 12. tag arbeit ohne frei, dann 2 tage frei und wieder 12 tage dienst am stück und suchte sich ne neue, so geht es vielen frauen in der pflege.und dann so ein chef der das alles schamlos ausnutzt und uns auch noch zusätzlich unter druck setzt...
manche werden sagen was anderes arbeiten, aber ich liebe meinen beruf, weil ich den alten menschen eben helfen will, aber manchmal geht man als mensch selbst vor die hunde.burn out ist vorprogrammiert, aber wen juckt das...

so, danke:-))) jetzt hab ich mir mal *luft* gemacht:-)))

LG sunny

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"Die gerechtigkeit wohnt auf einer etage zu der die justiz keinen zutritt hat"

-- Editiert von sunny12 am 17.02.2005 21:02:40

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#3
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17802 Beiträge, 8072x hilfreich)

Hallo sunny12,
ich bewundere wirklich, dass Sie schon viele Jahre in diesem Beruf tätig sind!

Die durchschnittliche Zeit, die Ihre Kollegen in dem Job durchhalten beträgt, soweit ich weiß, 7 Jahre.

Trotzdem ein paar Gedanken dazu, ich habe einige Monate Praktikum in einem Altenheim gemacht= wurde als kostenlose Kollegin im Schichtdienst eingesetzt:
Solange Sie das, was Sie in der vorgegebenen Dienstzeit nicht schaffen, vor- oder nacharbeiten, hat Ihr Arbeitgeber keine Probleme.
Die Arbeit wird ja erledigt!

Ich verstehe sehr gut, wenn Sie schreiben, dass Sie eben mit Menschen arbeiten und deshalb nicht den Bleistift fallen lassen können(das tue ich auch), aber
wenn Sie so weitermachen, wird sich nichts ändern!!

Warum auch, Sie arbeiten schließlich umsonst.

Ich war im Altenheim mit einem Zivi alleine im Dienst, also eine Praktikantin und ein Zivi. Die eingeteilte Kollegin war krank. Wir haben eine Station mit 20 Bettlägerigen und 15 Bewohnern im Wohnbereich versorgen müssen. Da haben wir am Sonntag um 16.00 Uhr angefangen, die Bewohner ins Bett zu bringen, da die Arbeit sonst nicht zu schaffen war. Die anwesenden Angehörigen waren zurecht empört. Wir haben sie darauf hingewiesen, dass sie sich bitte bei der Heimleitung beschweren sollen!!

Wenn Sie in Ihrer Arbeit nicht vor die Hunde gehen wollen, müssen Sie Grenzen setzen.

Erledigen Sie, was Sie in der vorgegebenen Zeit schaffen können, was Sie nicht schaffen, müssen Sie der nächsten Schicht überlassen!

Wenn Sie weitermachen wie bisher, wird nichts passieren, aber Sie gefährden massiv Ihre Gesundheit.

Denken Sie bitte nicht, dass irgendjemand auch nur ein Spur Dankbarkeit für Ihr selbstloses Handeln zeigen wird! Sie opfern sich auf und der Preis ist viel zu hoch!! Und Geld gibts da auch noch kaum dafür.

Wenn Sie jemals von dem Geschäftsführer entlassen werden, ist das, trotz der existenziellen Sorgen wegen Arbeitslosigkeit, immer noch besser als wenn Sie so weitermachen und Ihre Gesundheit weiter aufs Spiel setzen.

Viel Glück!

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