mitarbeiter will gekündigt werden und satte abfindung

21. Juni 2006 Thema abonnieren
 Von 
jazztanz
Status:
Beginner
(135 Beiträge, 7x hilfreich)
mitarbeiter will gekündigt werden und satte abfindung

hallo,

wie wird man einen arbeitsunwilligen ca. 62 jährigen mitarbeiter los, dem es nur noch um eine satte abfindung geht? der mitarbeiter boykotiert die arbeit, personalabteilung macht nichts, betriebsrat schützt ihn und er will definitiv nicht mehr arbeiten. er möchte die kündigung - sagt er sogar seinen kollegen. da er über 10 jahre in der firma ist, geht er nicht freiwillig, weil er natürlich eine satte abfindung mitnehmen will. er stellt sich in jeder hinsicht quer: arbeitet keinen neuen kollegen ein; ißt zu wichtigen terminen krank; macht keine übergaben bei urlaub usw.

wie wird man einen solchen typen los !!!

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16 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2319x hilfreich)

Ist er mal abgemahnt worden? Auch arbeitsunwillige 62-jährige kann man kündigen. Allerdings empfehle ich bei sowas - so du der Arbeitgeber bist - unbedingt das Geld in einen Anwalt zu investieren, bevor man dann tasächlich das Geld in ne (viel höhere) Abfindung investieren 'darf', wenn man als AG da was falsch macht, weil man sich auf anonyme Ratschläge aus nem Internetforum verlässt.

-- Editiert von venotis am 21.06.2006 16:54:53

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#2
 Von 
Anonym
Status:
Schüler
(403 Beiträge, 79x hilfreich)

Bin kein Experte und will auch niemanden was unterstellen, aber für mich stellt sich die Frage, ob nicht der Arbeitgeber einen Weg sucht, eine älteren Mitarbeiter loszuwerden, da dieser ihm anscheinend teuer ist.

Einfach so zu behaupten, er ist nicht arbeitswillig, kann ja jeder.

Abmahnen? Ist vielleicht ein weg. Aber wegen einer Abmahnung, heißt das meinese Wissens nach nicht, dass man ihn gleich ohne Abpfindung kündigen. Selbst wenn Sie sie es tun würden, wird er vor Gericht ziehen. In der Regel wird der Richter dann versuchen eine entsprechende Abfindung zu verhandeln.

Ich sehe Ihre Chance nicht gut.


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#3
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2319x hilfreich)

quote:
Selbst wenn Sie sie es tun würden, wird er vor Gericht ziehen.


Ich melde mal meine Zweifel an, dass es überhaupt der Arbeitgeber ist, der hier fragt.

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#4
 Von 
thosim
Status:
Student
(2139 Beiträge, 382x hilfreich)

Deswegen erscheint ja auch eine kompetente anwaltliche Beratung vor irgendwelchen Maßnahmen, die der AG zur Auflösung des AV mit dem betroffenen AN einleitet, durchaus sinnvoll, wie venotis schon richtig mitgeteilt hat.

-- Editiert von thosim am 21.06.2006 19:52:09

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#5
 Von 
jazztanz
Status:
Beginner
(135 Beiträge, 7x hilfreich)

hallo,

es ist nicht der definitiv nicht der arbeitgeber - der ag will das er arbeitet für seine gehalt, aber der alte mann sagt sogar vor seinen kollegen, daß er keine lust mehr zum arbeiten hat - und bei einem jahresgehalt von 110 TEUR kann man das wohl auch nach 10 jahren wohl erwarten ! soweit der kündigungsschutz

gruss jazztanz

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#6
 Von 
venotis
Status:
Unparteiischer
(9555 Beiträge, 2319x hilfreich)

Nichtsdestortrotz ist ne anwaltliche Beratung dringend anzuraten.

Geiz ist nicht immer geil.

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#7
 Von 
Oliver Homann
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo!

an der Stelle des Arbeitgebers würde ich schlicht durchrechnen, ob es sich nicht sogar "lohnen" kann eine Abfindung zu zahlen.

Anstatt einen AG der definitiv keine oder nur eine geringe Arbeitsleistung erbringt bis zu dessen Rente zu beschäftigen und ihm das Gehalt für nix zu zahlen, kann es tatsächlich günstiger sein, ihn mit einer Abfindung zu entlassen...

Man kann natürlich auch zu dem Ergebnis kommen, dass der AN trotz seiner Unwilligkeit noch einen ausreichend großen Nutzen für den Betrieb hat und dieser Nutzen die Weiterbeschäftigung günstiger oder besser dastehen lässt als eine Entlassung...

...bei allem Verständnis für die Reaktionen der arbeitenden Kollegen ist es aus meiner Sicht eine schlichte "Kosten-Nutzen-Rechnung"

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#8
 Von 
M.J.
Status:
Lehrling
(1258 Beiträge, 185x hilfreich)

Ich weiß zwar nicht genau wieviele Gehälter Abfindung der MA bekommen würde, aber da muss ich Oliver Recht geben.

Bei 110.000 euro im Jahr sind das ca. 9150Euro monatlich. Sagen wir, man bekommt 15 Monatsgehälter als Abfindung. Sind es 137.250 Euro für die Abfindung. Kommt billiger als den Menschen noch 3 bzw. je nach Vertrag 5 Jahre *auszuhalten*
3 Jahre 330.000 bzw. 5 J. 550.000 Euro....


-----------------
"Wer weiss, das er nichts weiss, weiss mehr, als der der nicht weiss, das er nichts weiss!"

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#9
 Von 
CForce
Status:
Praktikant
(661 Beiträge, 96x hilfreich)

Ein (zur Sicherheit hypothetischer ) Fall:

Der (hypothetische) Geschäftsführer hat folgende (hypothetische) Email verfasst:

(ist ein relativ kleines Unternehmen, in einem Großkonzern geht sowas natürlich nicht)

Email an alle Mitarbeiter:
Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, gibt es unter Ihnen Kollegen, die vorsätzlich die Arbeit verweigern um eine Kündigung und eine rießige Abfindung zu erhalten.
Die deutschen Gesetze machen es leider nicht möglich, erfolgreich gegen ein solches Verhalten vorzugehen ohne den Wunsch nach sehr viel Geld zu erfüllen.
Nach Absprache mit meinem Anwalt bin ich zum Entschluss gekommen, dass es kurzfristig günstiger ist, die Firma zu schließen und alle Mitarbeiter ohne Abfindung zu entlassen.

Danach war die Firma sehr schnell zu und alle MA auf der Straße.
Inzwischen hat der GF wieder ein kleines (hypotheisches) Unternehmen. Aber dort arbeitet niemand mehr, der das 40. Lebensjahr vollendet hat.
Und das wird sich auch nicht ändern.

Es ist schon verwunderlich, wieso es die Deutschen ab einem gewissen Alter so schwer haben, einen Job zu finden, während dies in Ländern, wo sie den Job viel leichter verlieren können, nicht der Fall ist.


Das ist natürlich keine Rechtsberatung oder sowas in der Art. Auch kein Tipp, was man tun sollte.

Aber wenn man schon über die Kosten nachdenkt, um einer solchen Erpressung nachzugeben, dann sollte man auch andere Wege in Betracht ziehen.

Ich persönlich bin der Meinung, dass man grundsätzlich nicht einer Erpressung nachgeben sollte.
Sonst passiert es immer wieder.
Und da hat man dann in der Kostenrechnung total vergessen

-----------------
"unverbindliche Privatmeinung, ohne Anspruch auf Richtigkeit. keine Gewähr und/oder Rechtsberatung."

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#10
 Von 
Anonym
Status:
Schüler
(403 Beiträge, 79x hilfreich)

Zitat:

"und bei einem jahresgehalt von 110 TEUR kann man das wohl auch nach 10 jahren wohl erwarten"

Sie reden so, ob Sie ihm die 110 TEUR schenken würden. Glauben Sie kein AG zahlt so viel Gehalt freiwillig, wenn es nicht sein muss. In der Regel holt der AG diese Verdienst finaziell raus oder es ist eine so verantwortliche Tätigkeit, dass es Risikozuschlag ist.

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
CForce
Status:
Praktikant
(661 Beiträge, 96x hilfreich)

quote:
Sie reden so, ob Sie ihm die 110 TEUR schenken würden. Glauben Sie kein AG zahlt so viel Gehalt freiwillig, wenn es nicht sein muss. In der Regel holt der AG diese Verdienst finaziell raus oder es ist eine so verantwortliche Tätigkeit, dass es Risikozuschlag ist.

wenn es wirklich der AG ist, dann zahlt er ja nicht freiwillig.

Sondern will ja auch Arbeit dafür bekommen, die er aber nicht bekommt.

Vielleicht ist es ja möglich, dass der MA früher für sein Geld gearbeiotet hat, anstatt die Belegschaft aufzuwickeln? Und jetzt ist es schwer, ihn zu entlassne

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"unverbindliche Privatmeinung, ohne Anspruch auf Richtigkeit. keine Gewähr und/oder Rechtsberatung."

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#12
 Von 
Anonym
Status:
Schüler
(403 Beiträge, 79x hilfreich)

@ CForce:
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Wenn er es nicht mehr reinarbeitet?

Du meinst vielleicht nicht mehr reinarbeiten kann vielleicht. Die Ziele die der Arbeitnehmer leisten muss steigen immer mehr an. Aber das Geld im Volk wird immer weniger. Vielleicht kann der Arbeitnehmer garnicht diesen Verdienst reinarbeiten.

Das Unternehmen hat in diesem Fall meiner Meinung nach keine andere Wahl außer die Abfindung zu zahlen.

Wenn der Betrieb meint, dass sein Beschäftigungsverhältnis automatisch mit Rentenbeginn endet, täuscht er sich. Das ist nur dann der Fall, wenn es im Arbeisvertrag oder Tarif so drinsteht.

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#13
 Von 
CForce
Status:
Praktikant
(661 Beiträge, 96x hilfreich)

selbst wenn der AN es nicht mehr kann?

Wie erklären sie sich dann wie es zu dem Aussagen gegenüber der anderen Betriebsangehörigen kommen konnte

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"unverbindliche Privatmeinung, ohne Anspruch auf Richtigkeit. keine Gewähr und/oder Rechtsberatung."

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#14
 Von 
blaubär49
Status:
Schlichter
(7434 Beiträge, 1994x hilfreich)

hallo, 'jazztanz',
ich habe den eindruck, dass du von einem kollegen sprichst, der seinen unwillen heraushängen lässt - "mitarbeiter" ist er eben lt. deiner klage nicht :-)), abgesehen davon dass "mitarbeiter" der etwas euphemistische begriff für beschäftigter oder angestellter ist. -

du hast anscheinend grund, dich über diesen menschen zu beschweren, aber niemand will dich hören. ("die personalabteilung tut nichts"). es bleibt aber unklar, wieweit das verhalten dieses menschen dich überhaupt angeht und berührt. wenn du es bist, der seine arbeit mit zu tun hat, gäbe es allerdings anlass - und möglichkeit - , darüber nachzudenken, wie du dich abgrenzen kannst. das ist aber eine andere frage als die, die du stellst.

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"(Betriebsrat seit etlichen Jahren)"

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#15
 Von 
Anonym
Status:
Schüler
(403 Beiträge, 79x hilfreich)

@ CForce:
-----------

Woher wissen Sie, dass er das wirklich gesagt hat? War der Arbeitgeber mit dabei? Eher unwahrscheinlich.

Und selbst wenn er es gesagt hat, heißt das noch lange nicht, dass er es auch in die Tat umgesetzt hat.
Der Arbeitgeber sagt auch viel wenn der Tag lang ist, und zum Schluss kommt ganz was anderes raus. Das nennt man dann höflich "Betriebliches Interesse". In diesem Fall hat der Arbeitgeber "Arbeinehmerische Interesse" was meiner Meinung legitim ist.

0x Hilfreiche Antwort

#16
 Von 
Anonym
Status:
Schüler
(403 Beiträge, 79x hilfreich)

Da fällt mir noch was ein. Ich kenne jemanden, der 63 ist und immer noch nicht in Rente geht.

Vor paar Monaten hat er den Personalchef beim Arbeiten am Fließband mehr oder weniger rausgeschmissen. Sein Zitat war: "Als du noch in windeln warst, hatte ich schon hier 20 Jahre gearbeitet, woher nimmst du dir das Recht mich loszuwerden."

Der Chef hat nichts machen können und lässt Ihn arbeiten.

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