Hallo in die Runde dieses Forums.
Bin seit einem guten halben Jahr bei einer Firma fest drin, war zuvor schon zweimal länger über Zeitarbeit dort.
Das Problem der Firma ist langsame Überalterung und massive Schwierigkeiten jüngeren Nachwuchs zu finden.
Kein Tarifvertrag, kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld usw., also nur allein der ausgehandelte Stundenlohn.
Ich war froh mit fast 60 noch einen Fuß da rein bekommen zu haben. So weit so gut, käme da nicht nun bald doch ein neuer Kollege mit 22, welchen ich anlernen soll. Das ist hier alles sehr spezifisches Wissen, vieles hat mir zwar auch erst ein mitarbeitender Meister (seit kurzem im Ruhestand) beigebracht, aber viel hab ich mir auch selbst erarbeitet. Meine Sorge ist nun , dass der Neue mit höherem Stundenlohn eingestellt wird und damit die Firma überhaupt mal einen Nachfolger mich hat. Es ist der erste Bewerber nach zig erfolglosen Stellenangeboten über längere Zeit welcher beim Chef angeklopft hat. Auf Nachfrage versicherte man mir diesem nicht mehr zu zahlen, also maximal das gleiche was ich jetzt habe. Nur sind das nur warme Worte und ich damit auch nicht wirklich schlauer. Ich selbst musste damals kämpfen für das was ich jetzt habe, sollte erst mit dem geringeren Zeitarbeitsstundenlohn übernommen werden. Der Neue wird nun wahrscheinlich für mindestes das gleiche wenn nicht wahrscheinlich gar mehr geködert um ihn zu halten.
Im näheren Umkreis gibt es genug Firmen welche genau auch diese Position suchen, ältere Bewerber unter Vorwänden abwimmeln, nur jüngere zu wesentlich besseren Konditionen in Tarifverträgen mit allem drum und dran locken. Mich wundert es sowieso, dass nun doch einer kommen will..
Problem ist nun, dass ich ohne offen gelegte Karten auf den Tisch wenig Lust und Interesse habe mir diesen "Mehraufwand" aufzubürden. Klar muss der neue erst eingelernt werden, aber wenn er mit ein paar hundert Euro mehr nach Hause gehen soll möchte der Alte ganz sicher nicht der Dumme sein.
Wie komme ich am besten dazu den Chef von seiner Geheimniskrämerei abzubringen und reinen Tisch mit mir zu machen. Der Neue wird nicht damit rausrücken, dafür hat der Chef schon mit einer Klausel der Verschwiegenheit im Arbeitsvertrag vorgesorgt. Ich bin der Meinung in diesem Fall der direkten Zusammenarbeit sollte eine Ausnahme gelten, denn es ist der Motivation nicht gerade förderlich mich wie einen Depp unwissend da stehen zu lassen. Beim lieben Geld hört leider wie bei allem die Freundschaft auf.
-- Editiert von User am 30. April 2023 13:07
-- Editiert von User am 30. April 2023 13:16
neuen Kollegen anlernen
Arbeitsrechtlicher Notfall?
Arbeitsrechtlicher Notfall?



Gar nicht, weil es Dich einfach nichts angeht.Zitat:Wie komme ich am besten dazu den Chef von seiner Geheimniskrämerei abzubringen und reinen Tisch mit mir zu machen.
ZitatWie komme ich am besten dazu den Chef von seiner Geheimniskrämerei abzubringen und reinen Tisch mit mir zu machen. :
Gar nicht, denn das Einkommen deines Kollegen geht dich schlicht und ergreifend nichts an.
Wenn dir dein Stundenlohn zu niedrig ist, hättest du einen höheren aushandeln müssen...das hat mit dem Stundenlohn des neuen Mitarbeiters exakt gar nix zu tun.
Und mit so einer Arbeitshaltung
ZitatProblem ist nun, dass ich ohne offen gelegte Karten auf den Tisch wenig Lust und Interesse habe mir diesen "Mehraufwand" aufzubürden. :
würdest du bei mir, wäre ich dein Chef, kein Bein mehr auf den Boden bekommen.
-- Editiert von User am 30. April 2023 13:28
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Das ist der Ausweg aus der von dir geschilderten Situation, die fast überall herrscht. Endlich kommt ein junger AN.ZitatSo weit so gut, käme da nicht nun bald doch ein neuer Kollege mit 22, welchen ich anlernen soll. :
Ja, die Sorge kannst du gern haben. Immerhin sind es Worte, aber es geht dich einen kalten und feuchten K. an, welchen Std-Lohn ein AN erhält. Wer aus der ZA kommt, hat es im fortgeschrittenen Alter nun mal schwer.ZitatMeine Sorge ist nun , dass der Neue mit höherem Stundenlohn eingestellt wird :
Da du hier fragst: NÖ, ich teile deine Meinung absolut nicht.ZitatIch bin der Meinung in diesem Fall der direkten Zusammenarbeit sollte eine Ausnahme gelten, :
Wenn du jemanden anlernen sollst, solltest du nicht wie ein Depp dastehen und dich auch nicht so geben.
Sonst hast du deinen ca. halbjährigen Kampf dort bald ausgekämpft. Weitere Aussichten? Schlecht.
Einerseits verstehe ich deinen Frust, dann aber auch wieder nicht.
a) Für dich gilt. wie es in der Bibel heißt: " Da erwiderte er einem von ihnen: Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? 14 Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. (Mt 20,13)"
b) Andererseits aber gibt es ein neues Urteil zur Entgeltgleichheit, von dem man noch nicht absehen kann, wohin es führt; Bundesarbeitsgericht (BAG) am 16. Februar 2023 (Az: 8 AZR 450/21).
Zwar ist die Ausgangslage eine andere (Frauen bekommen bei gleicher Arbeit weniger Geld), der Kern ist aber doch im Ergebnis vergleichbar: der Nachwuchs bekommt eventuell deutlich mehr als du.
Womöglich taugt das Urteil dazu, dass du mehr für dich rausholst, wenn du dem AG das Urteil unter die Nase hältst. Auf einen Streit würde ich es nicht ankommen lassen, weil der Mangel an Nachwuchskräften, den du schilderst, doch genau das Sachargument liefern könnte, dem Neuling mehr zu zahlen.
(Anmerkung: eine Klausel, wonach AN über sein Gehalt zu schweigen hat, ist/wäre unwirksam.)
ZitatDer Neue wird nun wahrscheinlich für mindestes das gleiche wenn nicht wahrscheinlich gar mehr geködert um ihn zu halten. :
Das ist wie mit den Neukundenrabatten bei diversen Verträgen. Der Neukunde bekommt einen Rabatt der Bestandskunde soll mehr zahlen.
Solche Maßnahmen fördern sichtlich nicht die Motivation der Alt-Belegschaft. Daher sollte man in einem solchen Fall das Problem beim Chef zu thematisieren. Das hat man ja auch schon getan und vom Chef die Antwort erhalten das der Neue nicht besser bezahlt wird als man selbst.
Jetzt muss man abwarten und darauf vertrauen das der Chef sein Wort hält. Erhält man Kenntnis das der Neue dennoch mehr verdienst sollte man beim Chef erneut aufschlagen.
Mit welcher Begründung? Warum eigentlich soll ein neuer AN (ob jung oder alt) nicht mehr verdienen? Wenn es in diesem Betrieb nur nach dem ausgehandelten Stundenlohn geht, dann hat jemand, der gut aushandeln kann, vielleicht bessere Karten. Absolut verständlich und legitim.ZitatErhält man Kenntnis das der Neue dennoch mehr verdienst sollte man beim Chef erneut aufschlagen. :
Wer ---angelernt--- werden soll, ist vermutlich ungelernt, hat vermutlich keine Ausbildung für diese Tätigkeiten und evtl. keine Berufserfahrung. Weiß aber noch keiner.
Sind aber weithin verbreitet. Zum Glück denkt der TE sich das alles nur und möchte sich evtl. gegen einen *Anlern-Mehraufwand ohne Vergütung* wehren.ZitatSolche Maßnahmen fördern sichtlich nicht die Motivation der Alt-Belegschaft. :
Eine Extra-Zahlung könnte er evtl. erhalten, wenn er das beim AG klug anstellt und *der Neue* könnte trotzdem einen höheren Std.-Lohn erhalten.
Du solltest es klug angehen, denn dein Chef ist zu gaaanix verpflichtet.Zitatund reinen Tisch mit mir zu machen. :
ZitatDu solltest es klug angehen, denn dein Chef ist zu gaaanix verpflichtet. :
Und wie bitteschön soll das am klügsten gehen, hast du dafür auch einen klugen Kommentar oder wieder nur warme Worte..
Und mit welchem Recht soll das neue Greenhorn mit einer Handvoll Jahren an Berufserfahrung mehr bekommen als das alte Leder mit einem fast kompletten Berufsleben, dem man nicht erst jeden Handgriff neu zeigen muss.
Das Problem besteht wohl eher darin: Der Alte war in der Verhandlung einfach zu bescheiden und hats nicht gleich übertrieben. Der Chef könnte ja der Meinung sein, der Alte soll froh sein wenn ich ihn noch nehme.
Im Vergleich dazu kann der Junge gleich hoch mit Pokern einsteigen nach dem Motto, entweder es klappt oder nicht. Seine Chancen dann damit woanders durchzukommen sind natürlich ungleich höher als bei einem Rentekandidat. Sowas könnte man an Altersdiskriminierung sehen. Zum Wissen weitergeben sind die alten Knacker gut genug, die Jungen werden mit mehr Kohle gelockt oder fordern sie gleich von selbst ein.
Die Chefs wissen dass die Alten so in eine Zwickmühle graten und sich das wohl oder übel gefallen lassen (müssen). Nur auch die Chefs sollten nicht zu sehr mit der Lohngerechtigkeit pokern, das kann auch ganz schnell daneben gehen und der alte Knacker geht wieder zu seiner Zeitfirma, da weiß er wenigstens genau dass er beschissen wird. Laufende Aufträge werden nicht schnell genug oder mit Mängeln fertig weil der neue Besserverdiener es nicht allein gebacken bekommt. Dann stellt der Chef gleich noch einen zweiten überbezahlten jungen Hüpfer ein, vielleicht wissen ja beide zusammen genug damit der Laden weiter laufen kann.
-- Editiert von User am 30. April 2023 16:32
ICH wüsste durchaus, wie ich das versuchen würde.Zitathast du dafür auch einen klugen Kommentar oder wieder nur warme Worte.. :
Wieviel bekommt er denn? Isser schon da? Seit wann isser da? Wer hat dir verraten, wieviel mehr als du er bekommen soll? Oder was ist denn FAKT?ZitatUnd mit welchem Recht soll das neue Greenhorn :
Das Problem besteht mE darin: Der Alte denkt sich was, das arbeitet in ihm und das kommt dann hier als Tatsache ins Forum. Dabei ist alles nur geträumt.
Was für ein Quatsch. Und was bitte ist *Lohngerechtigkeit* in diesem deinem Problem?ZitatSowas könnte man an Altersdiskriminierung sehen. :
Träum weiter...oder starte durch bei der ZAF.
Arbeitsrechtliche Fragen hast du ja keine.
ZitatUnd mit welchem Recht soll das neue Greenhorn mit einer Handvoll Jahren an Berufserfahrung mehr bekommen als das alte Leder mit einem fast kompletten Berufsleben, dem man nicht erst jeden Handgriff neu zeigen muss. :
Weil der AG es ihm offenbar gibt. Der AG ist doch in der Situation das er neue Mitarbeiter auf einem engen Arbeitsmarkt sucht, da zahlt er halt mehr und geht das Risiko eines verschlechterten Betriebsklimas und den Motivationsverlust der Alt-Belegschaft bewusst ein.
Es liegt nun an der Alt-Belegschaft dem Chef zu belegen das derartige Lohnunterschiede für ihn mehr Nachteile als Vorteile bringen, oder frei nach Schiller: "Zum letzten Mittel, wenn kein andres mehr verfangen will, ist ihm die (innere) Kündigung gegeben!"
Zitatkäme da nicht nun bald doch ein neuer Kollege mit 22, welchen ich anlernen soll. :
Und was konkret steht zu der Thematik in den vertraglichen Vereinbarungen?
Wie konkret soll dieses "anlernen" ablaufen?
Wie konkret ist man für den Bereich "Anlernen / Ausbildung" wie konkret qualifiziert?
Zitatwenig Lust und Interesse habe mir diesen "Mehraufwand" aufzubürden. :
Und wo soll da der Mehraufwand sein?
Man hat 8h Arbeitszeit, wenn da dann 4h fürs anlernen draufgehen, bleibt der Rest halt liegen ...
Wen man kein leitender Angestellter ist, ist das dann das Problem Anderer. Man sollte die Vorgesetzen sicherheitshalber möglichst gerichtsfest auf die möglicherweise entstehenden Zeitverzögerungen hinweisen.
Zitatvieles hat mir zwar auch erst ein mitarbeitender Meister (seit kurzem im Ruhestand) beigebracht, :
Was spricht dagegen, gerechterweise nur dieses Wissen weiter zu geben?
ZitatWie komme ich am besten dazu den Chef von seiner Geheimniskrämerei abzubringen und reinen Tisch mit mir zu machen. :
Das ist kein juristisches Problem, sondern ein psychologisches.
ZitatUnd mit welchem Recht soll das neue Greenhorn mit einer Handvoll Jahren an Berufserfahrung mehr bekommen als das alte Leder mit einem fast kompletten Berufsleben, dem man nicht erst jeden Handgriff neu zeigen muss. :
Wenn man mal davon absieht, dass er jünger und leistungsfähiger ist, hat man den Hauptgrund ja schon selber genannt
ZitatEs ist der erste Bewerber nach zig erfolglosen Stellenangeboten über längere Zeit welcher beim Chef angeklopft hat. :
ZitatDas Problem besteht wohl eher darin: Der Alte war in der Verhandlung einfach zu bescheiden und hats nicht gleich übertrieben. Der Chef könnte ja der Meinung sein, der Alte soll froh sein wenn ich ihn noch nehme. :
Mangelndes Verhandlungsgeschick ist "selber schuld" und keine Altersdiskriminierung ...
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