>Ruhe Bitte???

7. Juni 2008 Thema abonnieren
 Von 
zenzi
Status:
Frischling
(40 Beiträge, 99x hilfreich)
>Ruhe Bitte???

Heute möchte ich mal ein paar Sachen in puncto Nachbarn loswerden.
Also wir haben sehr nervige Nachbarn. Seit Jahren liegen wir mit denen im Clinch.Zuerst haben die abends immer sehr laut Musik im garten gehört und sich dementsprechend laut unterhalten, das ging meist von ca. 20 Uhr bis weit nach Mitternacht (beide den ganzen Tag zu Hause). Wenn sie dann zu vorgerückter Stunde so richtig "voll" waren (die Bierflaschen knallen von früh bis spät), dann wurde es noch ein bischen lauter. Es folgten endlose Diskussionen und Streitereien mit denen, dann war laufend die Polizei im Anmarsch, 2 bis 3 mal die Woche und zusätzlich am Wochenende. Lange Zeit änderte sich nichts. Dann haben wir das Ordnungsamt eingeschaltet, aber die fanden, daß doch alles in Ordnung sei. Man könne keinen Lärm feststellen (waren nachmittags zur Kontrolle da, wie lustig....).
So ging das über Jahre weiter, laute Musik abends, Polizei kommt, kurze Zeit Ruhe, dann das gleiche in grün.
Jetzt ist es gott sei dank etwas besser geworden, (keine Musik mehr, dafür aber so laute Unterhaltungen abends, ewiges lautes Kichern, sehr lautes Aufknallen der Bierflaschen auf den Tisch. Geniessen können wir unseren Garten nur, wenn die Nachbarn mal nicht da sind, oder wenn sie morgens ihren Rausch ausschlafen.
So geht der Sommer hin, dann wirds Herbst und dann gehts von ca. Okt. bis April fast täglich mit der Kreissäge oder mit dem Beil zur Sache, dann ist Holzzerkleinern angesagt, tagtäglich, jeden Nachmittag.
Es ist also egal ob sommer oder winter, wir haben ständig den Lärm der Nachbarn in den Ohren.
Wie ist denn die Meinung von anderen dazu????

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2 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Schimmpanski
Status:
Frischling
(12 Beiträge, 3x hilfreich)

Zu dem Lied können wir auch (mindestens) eine Strophe beitragen.
Wohnung: Zweimal haben wir nachts um Eins die Polizei gerufen (ständig laute Rockmusik bzw. lautes Feiern), die hat nichts gehört, ging dann aber nach oben und gab Bescheid. Das mit der Musik wurde eingestellt, mit dem Feiern war es schon schwieriger. Wir haben dann Miete gemindert und geklagt. Dabei stellte sich heraus, dass man bei einem Altbau solche Zustände vorausahnen kann und die Trittschallisolierung (Parkett auf Holzboden) nach Baujahr ausreichend war. Wir haben dann nachts unter dem Schlafzimmer der lauten Nachbarn das Radio auf Zimmerlautstärke laufen lassen, und zwar immer dann, wenn sie uns besonders auf den Wecker gegangen waren. Das hat mehr gebracht als die Klage, weil die gute Resonanzwirkung auch umgekehrt funktioniert.

Garten: Vor ein paar Jahren wechselte das übernächste Haus die Eigentümer in Gestalt einer verkniffenen Familie mit tyrannischem Großvater. Der Vater hat nach Einzug monatelang Holz gehackt, im Sommer täglich bis nach 22:00 Uhr. Unsere persönliche Beschwerde wurde äußerst grob zurückgewiesen. Irgendwann haben wir das Ordnungsamt eingeschaltet und immerhin erreicht, dass er fortan um Punkt 20:00 Uhr die Arbeit einstellte. Nach kurzer Zeit jedoch schmiss er seine Kreissäge an. Beim Ordnungsamt bekam ich zu meinem Befremden zu hören, dass es bei Baumaschinen keine solchen zeitlichen Einschränkungen gäbe wie bei Rasenmähern oder Trimmern, weil diese unter eine andere Vorschrift fallen würden. Mittlerweile ist wohl alles Holz durch den Kamin, denn seit zwei Jahren wird bei denen am Wochenende nur noch gefeiert, aber richtig und stundenlang! Anwesend ist auch immer ein Hund, der sein Missfallen durch durchdringendes Bellen kund tut. Das sind solche Leute, die vor dem Haus ihre Eingangsstufe (Beton) wienern und aus den Bürgersteigritzen das Gras kratzen.

Wenn diese mal nicht lärmen, springt ein Rentner von weiter hinten ein mit Rasenmäher bzw. Heckenschere. Der fährt stundenlang mit dem Mäher immer im Kreis, weil er sonst nicht weiß wohin mit sich.

Über uns wohnt jetzt eine Familie mit Kleinkind. Letzteres stört jedoch am allerwenigsten. Dafür verstehen wir jedes Wort der Mutter. Allerdings haben wir uns insoweit arrangiert, dass sie mit ihrem Besuch ins Wohnzimmer geht, wo wir sie nicht hören und sie uns nicht.

Nachts: Das laute Gegröle der Penner gegenüber unserem Schlafzimmerfenster hat sich etwas gegeben, seit mehrmals die Polizei da war.

Falls wir noch einmal umziehen sollten, werden wir keinesfalls mehr in eine Gegend mit Gärten hinterm Haus ziehen (und uns natürlich auch die Hausbewohner genau ansehen). Leute mit Gärten sind in der Regel "Gartenterroristen". Diese Männer - denn es sind nie Frauen - rödeln mit Leidenschaft tagtäglich herum, wenn andere Leute sich entspannen wollen. Je mehr PS, desto besser. Wir vermuten, dass sie ihren Frust auf diese Weise abreagieren, ihn also einfach an andere weitergeben.

Vor Jahren haben wir auf dem Land gewohnt. Nie wieder! Da mähte der Nachbar von oben sogar sonntags den Rasen. Pusselte er nicht im Garten herum, brüllte er seine Familie zusammen. Später hat er dann eine Hundeschule gegründet, um den Druck gleichmäßiger zu verteilen.

Es ist erwiesen, dass Lärm genau so gesundheitsschädlich ist wie jeder Stress, aber man kommt einfach nicht dagegen an. Bei Polizei und Ordnungsamt sitzen nämlich genau die Männer, die in ihrer Freizeit rödeln müssen. Das ist ihre Art der Stressbewältigung.

Wir leben schon in einem merkwürdigen Land. Tagtäglich und auch nachts müssen wir jede Art von Lärm (und Gestank) ertragen. Entweder sind es Motoren (egal welche), Hupen, Sägen oder die Folgen von Alkoholmissbrauch und "Musik".
Aber was ist zur Zeit das Thema Nr. 1? Wo hängen sich alle rein?

Rauchverbot in der Kneipe!

Wenn es wirklich um die Gesundheit gehen würde, dann hätten wir doch sicher noch ein paar andere Verbote, oder?

Solange wir uns über unsere Mitmenschen aufregen, egal was sie treiben, und uns durch die Medien aufhetzen lassen, können die in Berlin mit uns machen was sie wollen.
:kotz:

Bisschen weg vom Thema, musste aber mal gesagt werden.




1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Dr. Eschflegel
Status:
Lehrling
(1062 Beiträge, 317x hilfreich)

Es kann, soll und darf nicht sein, dass jemand vor wirklichen Ruhestörungen derartiger Arschlöcher kapituliert. Die Freiheit der anderen (Ruhestörer :kotz: ) hört theoretisch da auf, wo die Freiheit des (friedliebenden) Mitbürgers anfängt.

Nun ist es immer sehr subjektiv, ab wann sich jemand gestört fühlt. Den einen reizt schon das Zirpen der Grillen, den anderen schockt nicht mal, wenn Omi nebenan den Heintje in voller Lautstärke brüllen hört: "Oma so lieb, Oma so nett..." Ein objektiv Beurteilender (z.B. ein Richter oder das Ordnungsamt usw.) wird also immer den Maßstab eines "verständigen Dritten", eines "normal Empfindenden" anlegen. Das ist das Erste.

Nun kommt es auf die Beweissicherung an: Zeugen, Aufzeichnungen etc. sind vonnöten. Wenn die Polizei gerufen wird, sind viele Ruhestörer ängstlich (warten regelrecht darauf), sind dann still, und wenn die Polizei wieder abgezogen ist - geht´s "lustig" :bang: weiter...
Hier muss man wissen, dass die Polizei für Ruhestörungen meist nicht zuständig ist, sondern es sich in der Regel um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Diese Ordnungswidrigkeit wird aber vom Ordnungsamt :augenroll: bearbeitet. Das heißt, dass man die Polizei - wenn sie denn vor Ort ist - auffordern sollte, eine Ordungswidrigkeitsanzeige aufzunehmen. Das müssen die auch, u.a. deshalb, weil das Ordnungsamt nachts nicht arbeitet. Diese Anzeige wird dann von der Polizei an das OA weitergeleitet. Da wird die Sache zuständigkeitshalber bearbeitet. Selbst wenn die Beamten vor Ort "nix hören" konnten - wird die Anzeige bearbeitet. Man muss wirklich darauf beharren. Dann wird man als Zeuge gehört und gibt seine Aufzeichnungen an. Beim 1. Bußgeldbescheid wird man noch glimpflich sein, bei den späteren nicht mehr. Man muss das einfaCH DURCHZIEHEN:


Die andere Variante führt über den Vermieter, Vorstand der Kleingartenanlage oder je nach dem. Auch hier kann man zum Erfolg kommen - die Sache mit der Mietminderung ist eine ausgezeichnete Idee. Da kann man im Internet viele Ratschläge ergoogeln. Kein Vermieter will auf Geld vezichten.


In hartnäckigen Fällen von Terror durch Ruhestörung kann es durchaus zu Depressionen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, gerade bei älteren Menschen, kommen. Hier ist durchaus der Straftatbestand der fahrlässigen Körperverletzung zu prüfen. Dazu sei jedoch ein Rechtsanwalt meinerseits empfohlen.

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"Kanzlei Dr. Eschflegel/Dr. Ehstrom/Dr. Achenblut/Dr. Osselbart und Söhne, Töchter und 12 Neffen"

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