Zeit vor Duldung anrechnen

11. Dezember 2011 Thema abonnieren
 Von 
fb322243-11
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 2x hilfreich)
Zeit vor Duldung anrechnen

Hey,

Ist es möglich sich bei der Einbürgerung Zeiträume vor einer Duldungserteilung anrechnen zu lassen?

Bin 19, Schüler, seit 16 Jahren ununterbrochen in Deutschland, besitze seit 2008 eine Niederlassungserlaubnis gemäß §26 Abs. 3 des AufentG. Erhielt am 22-10-04 eine 6-monatige Duldung, bin also erst seit 6 Jahren rechtlich ununterbrochen hier.
Für die Einbürgerung benötige ich 8 Jahre ununterbrochenen Aufenthalt, also alles ohne Duldung. Dennoch, ich lebe seit 16 Jahren hier, hab den Durchlauf also schon 2 mal eigentlich hinter mir und habe keine Lust noch zwei Jahre zu warten und mit einem Reisepass durch die Gegend zu laufen weil ich keinen Perso habe und die damit verbundenen Vorteile deutscher vor dem Gesetz zu sein, nicht haben darf.

Also: macht die Duldung die 9 Jahre vorher vollkommen nichtig? Zumindest bestätigt mir mein alter Reisepass: der Zeitraum von 2000-2004 war Duldungsfrei, was davor passierte weiß ich momentan nicht, aber die 4 Jahre würden ja aussreichen.

Achja, lebe in NRW.

Vielen Dank im voraus.

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
muemmel
Status:
Unbeschreiblich
(32864 Beiträge, 17260x hilfreich)

Die Zeit vor der Duldung wird nicht angerechnet. Haben Sie direkt nach der Duldung, also 04/05, eine Aufenthaltserlaubnis erhalten? Dann lesen Sie mal § 10(3) StAG - evtl. käme eine Fristverkürzung auf 6 Jahre in Frage. Die Einbürgerung selber ist allerdings auch kein sehr kurzer Vorgang - das dauert so einige Zeit...

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3x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
fb322243-11
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 2x hilfreich)

Eine Verkürzung auf 7 Jahre ist nur per Integrationskurs möglich. Da ich aber momentan in der Abiturvorbereitung stecke und nebenbei einen Minijob ausübe sowie Alltagspflichten, wie den Besuch eines Sportvereins, gestaltet sich so ein Integrationskurs schwierig. Zumal ich das ziemlich anmaßend finde nach 16 Jahren Aufenthalt mich so tief vor den Staat zu bücken, der mir bewusst (und das werfe ich den Sachbearbeitern in der Ausländerbehörde vor, die uns Jahrelang wie sozial Schmarotzer und ungewünschte Gäste Auf Zeit behandelt haebn) die Einbürgerung erschwert bzw hinauszögert.
Eine verkürzung auf 6 jahre ist ohnehin nur mit besonderen integrativen Leistungen verbunden, wie z.b bei ehrenamtlicher Tätigkeit. Mal abgesehn davon sind Ermessenseinbürgerungen immer problematisch als Schüler, da dort sehr streng reguliert wird und außerdem Aussagen wie, man seie Schüler und habe keinen Einfluss auf einen gesicherten Unterhalt (und als Student mit bafög ebenso wenig)keine bedeutung haben.

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2x Hilfreiche Antwort


#4
 Von 
go322668-60
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 4x hilfreich)

In Afghanistan geboren, Bundesland NRW, Kriegsflüchtling.
Wieso ich die Duldung hatte weiß ich nicht bzw meine Eltern hatten die und da ich unter 16 war, war ich ebenfalls betroffen. Wir haben wohl aus irgendeinem Grund keinen Aufenthaltstitel bekommen können (obwohl wir vorher normale Titel hatten) aber da ein Abschiebungsverbot nach Afghanistan herrscht/e gabs eben ne Duldung.

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2x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
guest-12311.04.2012 22:52:18
Status:
Student
(2108 Beiträge, 1040x hilfreich)

quote:
Wir haben wohl aus irgendeinem Grund keinen Aufenthaltstitel bekommen


Frag doch mal deine Eltern warum euch Deutschland in Sicherheit gebracht und so lange unterstützt hat ?

quote:
mich so tief vor den Staat zu bücken


Brauchst du nicht, dir steht der Heimweg frei
quote:

Ermessenseinbürgerungen


Wenn du einen deutschen Pass willst, dann halte dich an die Regeln - oder lass es. Das kann dir keine Mühe machen, irgend einen Kurs zu machen und ganz tief in den Sachbearbeiter zu kriechen.

Dafür bekommst du etwas, für das jeder Brasilianische-Russische Auswanderin jahrelang mit einem fetten alten Deutschen verheiratet sein muss.

Aber du musst ja nicht - evtl. wirst du selber ja nicht in Afghanistan verfolgt und kannst zurück.

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2x Hilfreiche Antwort



#8
 Von 
go322668-60
Status:
Frischling
(2 Beiträge, 4x hilfreich)

Ja der Heimweg steht mir frei, danke. Das bestätigt doch so das Vorurteil das man als fremder niemals von dieser Gesellschaft akzeptiert wird. Man kann hier scheinbar machen was man will, wenns einem passt soll man sich doch ver*****n und bloß nicht den Mund aufmachen. Ich finde, ich beschwere mich zu Recht! Ich lebe seit 16 Jahren hier, hier ist meine Heimat, ob ihrs wahrhaben wollt oder nicht, aber ich finde es ist eine verdammte Ungerechtigkeit wenn mir die Einbürgerung, die nur einen formalen Akt darstellt da ich mich als besser integriert sehe als so mancher gebürtige Deutsche, so erschwert wird, aber so Fälle wie Ehepartner Nachzug nie ein Problem darstellen.Mein vorwurf an die Ausländerbehörde ist berechtigt, deren Wortlaut, an meinen Vater gerichtet, war, was er(mein vater) sich dabei denke hier eine Fussballmannschaft nach Deutschland zu bringen (wir sind ne 6 köpfige Familie). Und jetzt tu nicht so als ob das Abschiebungsverbot eine Edeltat sei. Der Staat hat sich durch die Genfer Konvention dazu verpflichtet, nachher noch einen auf Sankt Martin machen ist unangebracht. Das Leben von Menschen zu schützen ist Menschenpflicht und wenn in diesem Zeitraum sich heimatgefühle einstellen, dann ist das natürlich und sollte auch als Bereicherung und Lob für eine Gesellschaft gesehn werden (vorausgesetzt man leistet seinen Beitrag zur Gesellschaft). Das offensichtlich nicht jeder so denkt, jaaa, schade, aber man kann ja schlecht von Menschen erwarten von ihren Ansichten abzukehren.


Nun gut. Ich belass es dabei. Ich habe die Frage gestellt in der Hoffnung ich könnte nach all der Zeit, zumindest vor dem Gesetz, als Deutscher gesehn werden. Für Leute die es nicht kennen ist das nicht nachvollziehbar.
Trotzdem danke an die, die sich für die Frage intressiert haben. Und an alle die mit ihrem Heimat/Ausländergewäsch ankommen: Bleibt so wie ihr seid, sonst wäre das Leben ja langweilig.

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2x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
guest-12311.04.2012 22:52:18
Status:
Student
(2108 Beiträge, 1040x hilfreich)

quote:
Ich finde, ich beschwere mich zu Recht! Ich lebe seit 16 Jahren hier, hier ist meine Heimat,


Du solltest dich bei deinen Eltern oder dem Staat Afghanistan beschweren.

Du willst Mitglied werden und schimpfst nur auf Deutschland. Das wird wohl auch der Grund sein warum es Schwierig wird rein zu kommen. So sind die Deutschen - die stehen auf Ihre Regeln - egal wie doof die sind - solange es um andere geht die man nicht kennt.

Dir wird aber aufgefallen sein wie gut es uns damit geht, wir haben so viel das er für dich und deine Familie schon sehr lange Zeit mit reicht

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2x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
guest-12311.06.2018 09:37:31
Status:
Bachelor
(3685 Beiträge, 1414x hilfreich)

Auf das Gastland spucken, aber Ansprüche ohne Ende stellen und wenns nicht genehm läuft, die Ausländerfeindlichkeitskarte ziehen. Ich frag mich nur, warum dann ausgerechnet Deutschland, wenn es hier so schlimm ist?

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"Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch."

2x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
meri
Status:
Master
(4821 Beiträge, 1821x hilfreich)

quote:
. Ich frag mich nur, warum dann ausgerechnet Deutschland, wenn es hier so schlimm ist?


..weil Deutschland an alle Staaten grenzt, mit denen man aus verschiedensten Gründen nichts mehr zu tun haben will. Wer will schon weiter weg, als gerade 'mal ins Nachbarland. Wenn sich im Herkunftsland die Lage gebessert hat, ist es für die Rückreise nicht so weit. :sad:

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