Fahrzeug als Unfallwagen verkauft jetzt Ärger

1. Oktober 2012 Thema abonnieren
 Von 
Scaryman
Status:
Frischling
(42 Beiträge, 8x hilfreich)
Fahrzeug als Unfallwagen verkauft jetzt Ärger

Hallo,
ich habe meinen Audi A8 Bj 2000 vor 4 Monaten privat an privat verkauft. Als ich den Wagen neu hatte (Vor 12 Jahren) bin ich an einem Parkhaus gegen einen Pfeiler gefahren. Dieser Schaden wurde von einer Fachwerkstatt sofort behoben. Es wurde der Vordere Stoßfänger ausgetauscht und die Tür lackiert. Das die Tür lackiert wurde hatte ich in den 12 Jahren mehr oder weniger vergessen.

Beim Verkauf des Wagens habe ich den ADAC Vordruck verwendet und bei Punkt 1.3 folgendes angegeben.
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Der Verkäufer garantiert dass das KFZ in der Zeit, in der es sein Eigentum war lediglich folgende Beschädigungen oder Unfallschäden erlitten hat:
- Sitzheitzung Fahrerseite defekt
- Spiegel nicht mehr beheizt
- Kofferraumlicht defekt
- Fahrzeug ist Unfallwagen an der Heckschürze und Frontschürze

Sondervereinbarungen:
Die Schäden beziehen sich auf Parkunfälle es wurden keine Teile getauscht
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Das mit dem Teiletausch war glaube ich nicht so gut. Ich habe an den Unfall vor 12 Jahren nicht mehr gedacht. Ich hatte in Erinnerung das nur die Frontschürze lackiert wurde.

Nun hat sich der Verkäufer gemeldet und behauptet das die ganze linke Seite lackiert wurde und er eine Wertminderungen haben möchte. Was meint Ihr soll ich es drauf ankommen lassen oder hat er evtl. recht?

Ich habe den Wagen als Unfallfahrzeug verkauft und da kann er doch nicht davon ausgehen das nichts lackiert wurde.

Vielen Dank im Vorraus

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
lesen-denken-handeln
Status:
Richter
(8512 Beiträge, 4061x hilfreich)

Hallo,

hier müsste man evtl mal Rücksprache mit der Werkstatt halten, denn Wenn Teile getauscht werden, haben die teils einen kleinen Unterschied in der Farbnuance und somit werden angrenzende Teile mit "Anlackiert", sprich es wird ein fliessender Übergang in die andere Farbnuance geschaffen, damit das nicht auffällt. Wenn das damals aus genau diesem Grund geschenen ist, dann ist das ein normaler Part der zu den genannten Unfällen mit gehört, dann siehts für den K schlecht aus. Ist es aber nicht part dieser Schäden, dann solltest du dich mit deinem K doch nochmal unterhalten...

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#2
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Unabhängig davon: Der Unfall selbst wurde von dir ja als Parkunfall angegeben, sehe ich das richtig? Dass überhaupt lackiert wurde, muss man auch als Käufer annehmen, wenn schon Heckschürze und Frontschüze in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es ist hier weder eine böse Absicht zu erkennen, das alles zu verschweigen. Auch hätte der Käufer durchaus die Gelegenheit gehabt, sich alles genauer erklären zu lassen oder die Werkstattrechnung zeigen zu lassen (so sie noch vorhanden ist). Schließlich bist du selbst der Unfallverursacher und damit wüsste er es aus erster Hand.

Auch muss man inhaltlich fragen, auf was der Käufer raus will. Ein nur unter dem Mikroskop sichtbarer Unterschied der Farbnuancen dürfte in Anbetracht des möglichen Restwertes des Autos sehr wenig Unterschied machen. Ein größerer Unfall wurde nicht gebaut, so dass die Tür selbst ausgetauscht wurde.

Wenn er eine Wertminderung um 50€ haben möchte, dann solltest du dir überlegen ob dir das den ganzen Ärger Wert ist und vielleicht einfach einschlagen.

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#3
 Von 
Ulrike1980
Status:
Frischling
(8 Beiträge, 5x hilfreich)

Hallo,

wenn man einen Wagen kauft, sollte man alle Unfälle die das Auto gehabt hat kennen, sonst steht man vor dem nächsten Käufer und kommt in die gleiche Situation wie du jetzt.

Außerdem kann ich den Käufer gut verstehen, denn ich habe im letzten Jahr ein gebrauichtes Auto gekauft und durfte wenig später verststellen, dass ich einen Unfallwagen gekauft habe. Ich habe versucht, den Wagen zurück zu geben und der Verkäufer behauptet nun, er hätte mich darauf hingewiesen.
Die ganze Aktion war unglaublich anstrengend und hat mich sehr wütend gemacht.

Gib ihm den Preisnachlass.

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#4
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Ulrike, du übersiehst, dass der Verkäufer bereits hingewiesen hatte, dass es einen Parkunfall gab und das im Kaufvertrag vermerkt hat. Er hat lediglich nicht mehr gewusst, dass deutlich mehr lackiert wurde und genau das, diese etwas größere Lackierung wurde nicht genau angegeben.
Also sollte man mal die Kirche im Dorf lassen, bevor man nicht weiss, was der Käufer eigentlich will...

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1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Scaryman
Status:
Frischling
(42 Beiträge, 8x hilfreich)

So ich habe nun mit dem Käufer geredet. Er war bei einem befreundeten Gutachter. Dieser hat ihm gesagt das der Wagen durch diesen Schaden ca. 200€ weniger Wert ist. Ihm ist auch aufgefallen, dass die Tür ausgetauscht wurde. Das wusste ich auch nicht. Der Wagen wurde damals mit dem Unfallschaden bei Audi abgegeben und die Rechnung direkt zur Versicherung geschickt. Ich bin der Meinung das ihm die 200€ nicht zustehen. Im Kaufvertrag steht zwar ohne Teiletausch aber woher die 200€ herkommen ist mir ein Rätsel.

Aus dem Unfallwagen kann er keinen nicht Unfallwagen machen. Die Teile wurden ordnungsgemäß von einer Vertragswerkstatt repariert und die Tür wurde im Zusammenhang mit dem im Vertrag vermerkten Unfallschaden getauscht.

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1x Hilfreiche Antwort


#7
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

Würde auch sagen, dass du nochmal bei der Werkstatt nachhakst. Danach versuche den Käufer etwas runterzuhandeln. Verweise drauf, dass du - wie uns geschildert - davon nichts wusstest, weil die Vertragswerkstatt das alles direkt mit der Versicherung geklärt hatte. Natürlich hast du Recht, dass das immer noch ein Unfallwagen ist und sich das nicht geändert hat. Wie Florian aber richtig sagt, ist das dennoch eine Wertminderung. Ob Verhandlungsspielraum beim Käufer ist, kann man auslooten.


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1x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
Scaryman
Status:
Frischling
(42 Beiträge, 8x hilfreich)

Hallo,
erst einmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe nun nach langer Suche die Rechnung gefunden. Dort steht

"Karosseriearbeiten lt. Gutachten"
"Lackierarbeiten lt. Gutachten"
(Das Gutachten hat nur die Versicherung)

Vom Preis her könnte es sein das Frontschürze & Tür getauscht wurden. Der Wagen hatte bei dem Unfall 1600km drauf und wurde mit 120000km verkauft. Damals hat die Versicherung 1500€ Wertminderung gezahlt.

Für mich sieht die Sache nun so aus:

- 200€ halte ich für zu viel. Wenn der Käufer nun zu einem Anwalt geht und ein Gutachten macht ist er schnell bei 600€ + 200€. Dann kommt noch mein Anwalt dazu und das Gericht. Dann stehen die anfänglichen 200€ in keinem Verhältnis mehr.

- Im Kaufvertrag wurde von keinem Teiletausch gesprochen. Teile wurden jedoch ganz offensichtlich getauscht. Das war mir aber nicht bewusst.

- Ich gehe mittlerweile davon aus der der Käufer die Lackierung beim Kauf gesehen hat und nun nachträglich den Preis drücken möchte. Beim Verhandeln wollte er genau noch mal 200€ runter gehen.

- Ich habe auch eine Rechtsschutzversicherung. Würde die diesen Fall übernehmen?

-- Editiert Scaryman am 11.10.2012 09:58

1x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16169x hilfreich)

quote:
Das war mir aber nicht bewusst
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Das bedeutet nur, dass du nicht vorsätzlich gehandelt hast. Eine Minderung ist es trotzdem und darum kommst du nicht herum. Du brauchst nur keinerlei Strafanzeige o.ä. befürchten.

quote:
- Ich habe auch eine Rechtsschutzversicherung. Würde die diesen Fall übernehmen?

Fragen kostet nichts. Im regelfall übernehmen sie die Beratung durch einen Fachanwalt. Das würde ich empfehlen. Kostet dich dann nur Aufwand. Der Fachanwalt wird dann aus der Erfahrung heraus schon sagen können, ob eher 200€ oder 100€ realistisch sind.
Du solltest aber in jedem Fall, wenn du keine Deckungszusage kriegst, ein Gegenangebot unterbreiten. Schicke die Rechnung zu, verweise nochmals mit Nachdruck drauf, dass du keine Ahnung hattest, dass auch die Tür getauscht wurde, biete eine Minerung von beispielsweise 100€ an. Sprich: Verhandele oder versuche es.

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