Rücktritt oder Minderung möglich?

22. Juni 2021 Thema abonnieren
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)
Rücktritt oder Minderung möglich?

Hallo Gemeinde,

wir haben uns privat ein gebrauchtes Auto von privat gekauft. Der Verkäufer ist selbstständig im Ankauf und Verkauf von KFZ Teilen, sowie Diplom Ingenieur in Elektrotechnik. Verkaufte das Auto aber privat. Händigte uns bei Anzahlung des Wagens eine Quittung mit Mehrwertsteuer aus.

Nun waren wir zum Autocheck und es sind viele Mängel gefunden worden. Laut Verkäufer nur Motoröl wechseln.
Wir hatten auch Probefahrt und meinten das ein kaltes Lüftlein aus der Klimaanlage kam, aber durch die heißen Tage fühlte es sich wahrscheinlich nur kühler an. Nach dem Kauf und Weg nach Hause merkten wir, dass die Klima garnicht funktioniert, sowie später auch keine Heizung. Parktronic auch nicht. Bei der Probefahrt piepte beim Rückwärtsgang die Parktronic, dachte aber ich bin der Wand zu nah. Mittlerweile stellt es sich heraus, es piept immer im Rückwärtsgang. Auf der Probefahrt habe ich auch nicht gemerkt, dass das Auto immer rechts und links schiebt beim Gas geben oder Bremsen. Erst auf dem nach Hause Weg bei etwas schnelleren Fahren, schiebte das Auto immer nach rechts oder links. In der Werkstatt wurde festgestellt das die Spurstangen und Querlenker kaputt sind. Alle Bremsschläuche verrostet, Domlager kaputt, Bremsflüssigkeit fehlt, Klimaflüssigkeit fehlt, diverse Wasserrohre im Motorraum defekt, Kraftstoffleitung brüchig, Achsen verschliessen, sowie der Zahnriemenwechsel gewechselt werden muss. Der Verkäufer aber mitteilte das der Zahnriemen gewechselt wurde. Er mir nun auch die Rechnung des Kaufs des Zahnriemen schickte und der Austausch in Polen gemacht wurde, darüber hat er keine Rechnung. Nun schreibt er mir, das er es als Privat verkauft hat und wir bei so einem alten Auto kein Neuwagen verlangen können. Volkswagen Sharan ca. 300000, Baujahr 2003. Das stimmt, wollten wir auch nicht. Wir wollten diesen alten Sharan. Er schreibt er ist Laie und hat keine Ahnung von Autos. Zeitgleich ist er aber Elektriker und handelt aber mit KFZ Teilen. Das die Karre alt ist und was gemacht werden musste, war klar. Aber die Kosten würden zwischen 3000 und 3500 Euro liegen. Wir haben für das Auto 2000 Euro bezahlt. Wir hätten das Auto auch vor dem Kauf in der Werkstatt prüfen lassen. Ich kann doch nicht jedes Auto, welches ich Probe fahre in der Werkstatt prüfen lassen, und wir hatten bis dato schon einige Autos angeschaut. Termine zu bekommen in heutiger Zeit dauern länger oder passen nicht zu der Besichtigungsvereinbarung.
Ich weiß nun nicht was wir machen sollen.
Sollen wir uns einen Rechtsanwalt suchen oder haben wir einfach nur Pech gehabt?
Was mir auch aufgefallen ist, das vom letzten TÜV Bericht 03.2020 bis zu Kauf des Wagens nur knapp 500 km der Wagen gefahren worden ist.


Liebe Grüße Sabrina



-- Editiert von morsydna am 22.06.2021 15:11

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43 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
radfahrer999
Status:
Unparteiischer
(9031 Beiträge, 4877x hilfreich)

Prinzipiell musst du nachweisen dass die Mängel vor Übergabe bestanden haben und der VK dir diese arglistig verschwiegen hat. Kannst du das nicht, gilt: Deine Schrottmühle, dein Problem...

Zitat (von morsydna):
Ich kann doch nicht jedes Auto, welches ich Probe fahre in der Werkstatt prüfen lassen
Nicht jedes, dass du Probe fährst, jedes das du kaufen willst. Die daraus resultierenden Opportunitätskosten muss man selbst tragen, wenn man diese Möglichkeit auße rAcht lässt.

Signatur:

Wenn dir die Antwort nicht gefällt, solltest du die Frage nicht stellen... ;-)

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#2
 Von 
charlyt4
Status:
Master
(4154 Beiträge, 893x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Händigte uns bei Anzahlung des Wagens eine Quittung mit Mehrwertsteuer aus.



Und das stellt man sich wie genau vor?





Signatur:

Gruß Charly

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#3
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von radfahrer999):
Prinzipiell musst du nachweisen dass die Mängel vor Übergabe bestanden haben und der VK dir diese arglistig verschwiegen hat. Kannst du das nicht, gilt: Deine Schrottmühle, dein Problem


Rost und die anderen Dinge werde ich wahrscheinlich nicht in 4 Tagen verursacht haben. Ich bin doch nicht mit dem Knüppel auf den Sharan zu. Ich brauche das Auto.

Was ist denn jetzt mit dem Zahnriemen, ist das ein Nachweis, dass er das Set gekauft hat. Im Inserat hat er geschrieben, das er bei Kilometerstand gewechselt hat, aber dem ist nicht so.

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#4
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von charlyt4):
Und das stellt man sich wie genau vor?

Eine Rechnung mit der Anzahlung, weil wir erst Kennzeichen besorgen mussten.

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#5
 Von 
charlyt4
Status:
Master
(4154 Beiträge, 893x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Eine Rechnung mit der Anzahlung, weil wir erst Kennzeichen besorgen mussten.



Du schreibst von einer Quittung mit Mehrwertsteuer. Mehrwertsteuer macht bei einer Privatperson keinen Sinn.

Signatur:

Gruß Charly

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#6
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von charlyt4):
Du schreibst von einer Quittung mit Mehrwertsteuer. Mehrwertsteuer macht bei einer Privatperson keinen Sinn.


Ja, das hat er aber gemacht.

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#7
 Von 
charlyt4
Status:
Master
(4154 Beiträge, 893x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Ja, das hat er aber gemacht.


Kann ich mir kaum vorstellen.

Wie hoch ist der Nettobetrag der Anzahlung?

Signatur:

Gruß Charly

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#8
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von charlyt4):
Kann ich mir kaum vorstellen.

Wie hoch ist der Nettobetrag der Anzahlung?


Hat er tatsächlich gemacht. Ich glaub das waren 400 EUR und paar zerquetschte .500 Euro angezahlt. Hab die Unterlagen noch im Sharan. Kann ich später nochmal schauen.

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#9
 Von 
charlyt4
Status:
Master
(4154 Beiträge, 893x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Hat er tatsächlich gemacht. Ich glaub das waren 400 EUR und paar zerquetschte .500 Euro angezahlt. Hab die Unterlagen noch im Sharan. Kann ich später nochmal schauen.


Schau mal nach. Am besten hier hochladen.

Welchen Nachweis gibt es für die restliche Zahlung? Mehrwertsteuer?


Zitat (von radfahrer999):
Prinzipiell musst du nachweisen dass die Mängel vor Übergabe bestanden haben und der VK dir diese arglistig verschwiegen hat. Kannst du das nicht, gilt: Deine Schrottmühle, dein Problem...


Würde natürlich ein wenig anders aussehen, wenn er den Wagen wegen der Sachmängelhaftung `privat` verkauft hat.

Bei einer Quittung mit Mehrwertsteuer kann man schon noch mal nachfragen.

-- Editiert von charlyt4 am 22.06.2021 17:34

Signatur:

Gruß Charly

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#10
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von charlyt4):
Schau mal nach. Am besten hier hochladen.

Welchen Nachweis gibt es für die restliche Zahlung? Mehrwertsteuer?


Werde ich heute Abend machen.

Für die restliche Zahlung wurde ein Musterkaufvertrag von privat zu privat von mobile.de genutzt. Dort wurde dann der gesamte Preis eingeschrieben, ohne Mwst.

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#11
 Von 
Daskalos
Status:
Lehrling
(1034 Beiträge, 178x hilfreich)

Dass du nach 2 Tagen nicht die vorhandenen (alten) Fehler verursachen kannst, müsste eigentlich jedem klar sein.
Ich würde auf jeden Fall schnellstens einen Anwalt damit beauftragen, als hier zu fragen.
Eine Rechnung mit Mehrwertsteuer zeugt von gewerblichem Kauf. Kaufst du (privat) von einem gewerblichen VK,und damit bist du besser gestellt, als von einem privaten VK.

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#12
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Der Link zur Quittung.
https://ibb.co/y894YBW

Morgen habe ich ein Termin zum Erstgespräch beim Anwalt. Mal sehen wie meine Chancen ausschauen.

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#13
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Gerade mit dem Anwalt telefoniert und er sagt, dass die Chancen schlecht aussehen. Ich müsste alles beweisen und ohne Rechtsschutzversicherung ist das schlecht. Und die Quittung mit Mehrwertsteuer sei wahrscheinlich ein Fehler vom Verkäufer.
Ich kann das alles garnicht glauben. Der Verkäufer schreibt er ist Laie, aber gleichzeitig im Handel von KFZ Teilen und Diplom Ingenieur in Elektrotechnik. Auch ist ein Lichtweitenregler im Auto ausgebaut. Alles komisch.
Jetzt muss ich die Karre abmelden, weil ich mir die Kosten für die Reparatur nicht leisten kann. Ich bin aber auf ein Auto angewiesen.
Nun weiß ich auch nicht mehr weiter. Wenn ich das Auto verkaufe, was bekomme dafür? 150 Euro? Oje oje....
Das heißt, wir sind mal richtig auf die Schnauze gefallen?

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#14
 Von 
cirius32832
Status:
Schlichter
(7208 Beiträge, 1514x hilfreich)

Ein Auto mit einer derart hohen Kilometerzahl und dem Alter so bedenkenlos zu kaufen, konnte ja nur nach hinten losgehen. Man kann auch als Laie viel ablesen, bei einem Auto

Signatur:

https://www.antispam-ev.de

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#15
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von cirius32832):
Ein Auto mit einer derart hohen Kilometerzahl und dem Alter so bedenkenlos zu kaufen, konnte ja nur nach hinten losgehen. Man kann auch als Laie viel ablesen, bei einem Auto


Und warum konnte der Verkäufer als Laie bedenkenlos das alte Auto mit soviel Kilometerleistung verkaufen? Wenn er doch selbst Laie ist, warum konnte er nichts ablesen, aber ich soll das dann können?

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#16
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120055 Beiträge, 39822x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Wenn er doch selbst Laie ist, warum konnte er nichts ablesen,

Er hätte es können. Aber vermutlich wollte er es nicht. Und verpflichtet ist er dazu auch nicht.



Zitat (von morsydna):
Der Verkäufer schreibt er ist Laie, aber gleichzeitig im Handel von KFZ Teilen und Diplom Ingenieur in Elektrotechnik.

Man müsste den Bogen hinbekommen, das er den Wagen nicht als Verbraucher, sondern als Unternehmer verkauft hat.
Meiner Ansicht nach ist die Kaufquittung mit der ausgewiesenen Steuer da nur ein Indiz.

Man müsste mal versuchen heraus zu bekommen, auf wen der Wagen zuvor zugelassen war.



Zitat (von morsydna):
Und die Quittung mit Mehrwertsteuer sei wahrscheinlich ein Fehler vom Verkäufer.

Ja, der Verkäufer hat da durchaus Schlupflöcher. Insbesondere weil es ja nur die Anzahlung war.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#17
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Man müsste den Bogen hinbekommen, das er den Wagen nicht als Verbraucher, sondern als Unternehmer verkauft hat.
Meiner Ansicht nach ist die Kaufquittung mit der ausgewiesenen Steuer da nur ein Indiz.


Vielleicht wurde der Wagen auch betrieblich genutzt, das weiß ich aber nicht. Er betreibt Import und Export. Und soviel ich vor Ort erfahren habe, nach Polen. Im Navigationsystem im Sharan ist auch die polnische Adresse.

Zitat (von Harry van Sell):
Er hätte es können. Aber vermutlich wollte er es nicht. Und verpflichtet ist er dazu auch nicht.

Warum ist er dazu nicht verpflichtet? Auf dem Heimweg (knapp 200 km) hätten die Bremsleitungen reißen können, so durchgerostet sind die. Was hätte da alles passieren können. Ich kann die Karre doch nicht mehr fahren, wenn ich weiß, damit irgend jemanden oder mich selbst zu verletzen oder schlimmeres. Ich kauf ein altes Auto, um damit noch ein paar Monate fahren zu können.
Er sieht heute noch sein altes Fahrzeug als funktionsfähig an, trotz der Mängelliste und das als studierter Mann.
Keine Ahnung, wenn er doch nur etwas entgegenkommen würde, mehr möchte ich doch nicht.

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#18
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Man müsste mal versuchen heraus zu bekommen, auf wen der Wagen zuvor zugelassen war.


Warum?

0x Hilfreiche Antwort

#19
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120055 Beiträge, 39822x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Warum?

Ist ja oft so, das erst viele kleine Puzzelteile ein Bild ergeben ...


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

0x Hilfreiche Antwort

#20
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Ich verstehe das nicht. Seit dem letzten TÜV 1000 km gefahren und so viele Mängel. Kann ein Domlager, Querlenker usw. so schnell kaputt gehen?

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#21
 Von 
fm89
Status:
Lehrling
(1988 Beiträge, 754x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Ich verstehe das nicht. Seit dem letzten TÜV 1000 km gefahren und so viele Mängel. Kann ein Domlager, Querlenker usw. so schnell kaputt gehen?


Theoretisch schon. Kommt wohl auch einfach auf die Fahrbahn an - 1000km über eine unbefestigte Buckelpiste sind wahrscheinlich schlimmer als 10.000km über die Autobahn.

Darüber hinaus bestehen noch weitere Probleme:
- man müsste nachweisen, dass die Teile schon bei Übergabe defekt waren
- bei so einem alten Auto leicht über dem Schrottpreis ist das alles mehr oder weniger normaler Verschleiß -> für Verschleiß existieren keine Haftungsansprüche

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#22
 Von 
Wurstsemmel
Status:
Schüler
(454 Beiträge, 73x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Seit dem letzten TÜV 1000 km gefahren und so viele Mängel. Kann ein Domlager, Querlenker usw. so schnell kaputt gehen?


Ja, das kommt vor. Die bislang aufgezählten Mängel sind in einer freien Werkstatt für 5-600€ zu erledigen.

0x Hilfreiche Antwort

#23
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von fm89):
Theoretisch schon.


Und praktisch? Wo hoch liegt da die Wahrscheinlichkeit das in 1000 Kilometer solch vielfältige Mängel zum Vorschein kommen können? 5% oder 75%? Ich bin keine Mechanikerin oder Elektronikerin, ich kann das nicht beurteilen. Der Verkäufer ist gelernter Elektrotechniker und schraubt nebenher an Waschmaschinen, er kann das mit Sicherheit besser beurteilen als ich.

Wo ist der Lichtweitenregler, der ausgebaut wurde, das entweder der TÜV übersehen hat, aber TÜV relevant ist?

Auf dem Weg nach Hause mussten wir nach einer Pause den ADAC anrufen, weil die Karre nicht mehr ansprang. Batterie war leer.

Keine Heizung, keine Klimaanlage. Verschleiß ja, aber wo ist die Grenze zwischen Verschleiß und Mangel? Wenn der Vergölst Werkstattmann uns sagt, das es gefährlich ist mit der Karre zu fahren, aber demnach nur Verschleißteile (geringer Mangel?) "verschleißt" sind, kann ich dann doch getrost die Karre fahren?
Stellt die Anzahl der defekten Verschleißteile ein Mangel dar?
Ich werde mit diesem ganzen Thema nicht klar.

Wir werden die Karre jetzt zu unseren Freundlichen bringen und mal schauen was er dazu sagt.

Hatte noch zwei weitere Rechtsanwälte kontaktiert und die meinten, das Minderung oder Rücktritt möglich wäre.

Für viele sind 2000 Euro nicht viel, für mich mittlerweile schon. Ich kann mir kein Neuwagen kaufen. Ich kann mir in der Preisklasse nur solche Autos kaufen, aber ich erwarte dann auch ein verkehrssicheres Auto und vertraue ganz und gar dem Verkäufer, wenn er sagt, das Auto ist in Ordnung, nur Motoröl muss gewechselt werden. Ich weiß das solche Autos nicht mehr lange fahren, aber doch nicht nur ein paar Tage. Dann hätte er doch gleich bei Besichtigung sagen können, ich bin Laie, ich habe keine Ahnung ob irgendwo ein Problem besteht. Es ist nicht sein Pflicht, ja, aber wir haben ihn explizit gefragt.

Ich habe keine Ahnung, wie ich irgendwas beweisen soll. Für mich sieht die Sachlage tatsächlich schlecht aus. Daß wäre für mich ein wirtschaftlicher Schaden.




0x Hilfreiche Antwort

#24
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120055 Beiträge, 39822x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
aber wo ist die Grenze zwischen Verschleiß und Mangel?

Verschleiß ist die Reduzierung des Nutzungspotenzials aufgrund Abnutzung im bestimmungsgemäßen Gebrauch.
Das wird dann im Zweifel ein Sachverständiger bewerten müssen.



Zitat (von morsydna):
Wenn der Vergölst Werkstattmann uns sagt, das es gefährlich ist mit der Karre zu fahren, aber demnach nur Verschleißteile (geringer Mangel?) "verschleißt" sind, kann ich dann doch getrost die Karre fahren?

Wenn ein Fachmann sagt, das es gefährlich ist damit zu fahren, dann kann man damit noch fahren wenn man nicht ganz bei Trost ist - aber nicht getrost.



Zitat (von morsydna):
Stellt die Anzahl der defekten Verschleißteile ein Mangel dar?

Klar. Hilft nur nichts.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

1x Hilfreiche Antwort

#25
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von Wurstsemmel):
Ja, das kommt vor. Die bislang aufgezählten Mängel sind in einer freien Werkstatt für 5-600€ zu erledigen.

Der von Vergölst hat gesagt, zwischen 3000 Euro und 3500 Euro.

0x Hilfreiche Antwort

#26
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Wenn ein Fachmann sagt, das es gefährlich ist damit zu fahren, dann kann man damit noch fahren wenn man nicht ganz bei Trost ist - aber nicht getrost.


Sehr schön geschrieben :grins: :grins:

0x Hilfreiche Antwort

#27
 Von 
Wurstsemmel
Status:
Schüler
(454 Beiträge, 73x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Zitat (von Wurstsemmel):
Ja, das kommt vor. Die bislang aufgezählten Mängel sind in einer freien Werkstatt für 5-600€ zu erledigen.

Der von Vergölst hat gesagt, zwischen 3000 Euro und 3500 Euro


Das ist sein gutes Recht. Der Vertragshändler wird vermutlich 4500 oder mehr aufrufen. Sie sind ja nicht gezwungen, derartige Abzockangebote anzunehmen...

Ich hatte letztes Jahr einen Fall wo ich gerichtlich als Gutachter bestellt war; VW Passat gebraucht gekauft für 2500€, VW "Fachwerkstatt" ermittelt Mängel für über 5000€.

Bekommen hat der Kläger gar nichts, nicht ein einziger Mangel war haltbar.

Wenn Sie finanziell gezwungen sind solche Exportkarren zu fahren ist das keine Schande, aber dann sollten Sie schnellstmöglich schrauben lernen. Oder jemanden finden der es kann.

0x Hilfreiche Antwort

#28
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120055 Beiträge, 39822x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Der von Vergölst hat gesagt, zwischen 3000 Euro und 3500 Euro.

Kann ich mir vorstellen.



Zitat (von Wurstsemmel):
Oder jemanden finden der es kann.

Ja es gibt auch viele gute freie Werkstätten.


Signatur:

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0x Hilfreiche Antwort

#29
 Von 
morsydna
Status:
Frischling
(30 Beiträge, 1x hilfreich)

Zitat (von Wurstsemmel):
Wenn Sie finanziell gezwungen sind solche Exportkarren zu fahren ist das keine Schande, aber dann sollten Sie schnellstmöglich schrauben lernen. Oder jemanden finden der es kann.


Danke. Bin mittlerweile zu alt :grins: zum schrauben. Werden aber die Karre nun zu unseren freien Werkstatt bringen und schauen was noch zu retten ist oder nicht.

0x Hilfreiche Antwort

#30
 Von 
fm89
Status:
Lehrling
(1988 Beiträge, 754x hilfreich)

Zitat (von morsydna):
Wo hoch liegt da die Wahrscheinlichkeit das in 1000 Kilometer solch vielfältige Mängel zum Vorschein kommen können? 5% oder 75%?


Irrelevant. Für deine Argumentation müsste sie 0% sein, und das ist sicherlich nicht der Fall

Zitat (von morsydna):
Der Verkäufer ist gelernter Elektrotechniker und schraubt nebenher an Waschmaschinen, er kann das mit Sicherheit besser beurteilen als ich.


Dass eine Waschmaschine nicht allzu mit einem Auto zu tun hat, sollte klar sein. Ist im Übrigen auch irrelevant

Zitat (von morsydna):
aber wo ist die Grenze zwischen Verschleiß und Mangel?


Verschleiß ist normale Abnutzung

Zitat (von morsydna):
kann ich dann doch getrost die Karre fahren?


Nein, denn die Ursache des Mangels sagt ja nichts über dessen Gefährlichkeit aus.

Zitat (von morsydna):
Ich kann mir kein Neuwagen kaufen. Ich kann mir in der Preisklasse nur solche Autos kaufen, aber ich erwarte dann auch ein verkehrssicheres Auto und vertraue ganz und gar dem Verkäufer, wenn er sagt, das Auto ist in Ordnung, nur Motoröl muss gewechselt werden.


Wenig Ahnung und blindes Vertrauen sind in diesem Geschäft sehr gefährlich.
Als Faustregel gilt für mich bei solchen Autos, dass man die nur kauft wenn man entweder selbst schrauben will oder bereit ist, den Kaufpreis nochmal obendrauf in Reparaturen zu investieren

Zitat (von morsydna):
Werden aber die Karre nun zu unseren freien Werkstatt bringen und schauen was noch zu retten ist oder nicht.


Das ist auch die einzige Lösung für dein Problem

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