Seltsame Probleme mit Käufer bei KFZ-Verkauf

3. November 2009 Thema abonnieren
 Von 
hohlymoly
Status:
Frischling
(27 Beiträge, 5x hilfreich)
Seltsame Probleme mit Käufer bei KFZ-Verkauf

Hallo,

habe hier einen merkwürdigen Fall von KFZ-Kauf den ich hier schildern möchte und vielleicht auch eine Meinung dazu? Also:

Im Mai/Juni d. J. habe ich einen Opel Astra G, Bj. 99 mit ca. 110.000 km und Vollausstattung bei autoscout und mobile zum Kauf angeboten.
Kaum 2 Tage drin, hat sich eine junge Frau gemeldet und ist dann tatsächlich am gleichen Tag zusammen mit Ihrem türkischen Freund und Ihren Eltern zur Besichtigung vorbei gekommen.
Ich habe Ihr alles gezeigt, eine ausgiebige Probefahrt gemacht und auf alle offensichtlichen und mir bekannten Mängel aufmerksam gemacht. War ja nicht viel aufzuzählen, da sehr gepflegt, lediglich ein kleiner offensichtlicher Parkrempler an der hinteren Stoßstange mit Lackabplatzung.
Ich habe der Frau einen Check seitens einer Fachwerkstatt vorgeschlagen, dies hat Sie allerdings abgeleht. Naja, nach kurzer Preisverhandlung habe ich den Wagen für 3900 Euro verkauft. Vorvertrag provisorisch gemacht, Anzahlung geleistet und für die kommende Woche einen Abholtermin vereinbart.

In der darauffolgenden Woche hieß es allerdings, die Frau könnte den Wagen nicht abholen, da sie kein Auto mehr hatte. Also haben wir vereinbart, daß ich ihr den Wagen vorbeibringe. War ja nicht weit, die 50 km haben wir dann mit 2 Autos Samstags bestritten und für den Gefallen hab ich kein Geld genommen. Vor Ort haben wir dann die restlichen Formalitäten geklärt und den Vertrag unter Dach und Fach gebracht. Den kleinen Parkrempler haben wir weggelassen und den Wagen demnach als "kein Unfallwagen" deklariert. Zusätzlich habe ich den Wagen unter Ausschluß jeglicher Sachmängelhaftung verkauft und zusätzlich vermerkt: "Bastlerauto, da tiefer gelegt und Alufelgen mit Breitreifen!". Sicher ist sicher, dachte ich mir.

Die Kennzeichen des verkauften Wagens habe ich allerdings abgeschraubt und mitgenommen, da der Wagen ja auf mich versichert war!

Montags darauf wollten die Leute den Wagen sofort ummelden, was leider nicht ging, da ich die Kennzeichen mitgenommen hatte. Ich habe darauf bestanden, daß ich den Wagen ordnungsgemäß abmelden und die Unterlagen zusenden würde. Das ging dem türkischen Freund des Mädels nicht schnell genug und hat daraufhin eine Erklärung geschrieben, ich hätte die Kennzeichen verloren und mit meiner gefälschten Unterschrift dem Straßenverkehrsamt vorgelegt. Somit konnte wohl der Wagen trotzdem angemeldet werden (anderer Kreis!) und ich hatte noch die angemeldeten Kennzeichen. Echt toll!
Naja, ich habe das schnell vergessen, ich würde eh nie wieder was davon hören. Denkste!

Eine Woche später meldet sich der türkische Freund wieder. Der Wagen hätte einen Motorschaden, sie waren bei ATU (!) und die hätten irgendwelche Ventile gefunden die kaputt waren. Das hätte ich merken und wissen müssen, angeblich. Daraufhin meldete sich das Mädel selber, heulte mir vor, sie hätten kein Geld mehr für Reparatur, ob ich ihnen nicht entgegen kommen könnte.
Naja, dachte ich mir, arme Stundentin, also habe ich ihr kulanterweise 150 Euro nachgelassen und überwiesen, und ausdrücklich erklärt, es sei kein Eingeständnis, der Wagen lief vor dem Verkauf hervorragend und den Check hatte sie ja abgeleht.

Wieder eine Woche später, schon wieder der türkische Freund (dem hab ich doch nix verkauft!!?), wieder was kaputt.. bla bla.. "meine Onkel is Rechtsanwalt, isch zeige disch an.. " so der Ton. Darauf hab ich ihm freundlich und klar erklärt, er sollte mich in Ruhe lassen, ich habe mir nix zu schulden kommen lassen.
Seitdem war auch Sendepause...

bis letzte Woche Freitag. Da ruft der Freund schon wieder an. Er wolle den Wagen verkaufen und in einer Opel Werkstatt und irgend ein Sachverständiger hätte entdeckt, es wäre ein Unfallauto.. Hinten an der Stoßstange.. etc..
So genau hab ich den Mann nicht verstanden, jedoch habe ich ihm zugesichert, daß ich von keinem Unfall weiß/wußte und nach 6 Monaten kann ja wer weiß was passiert sein (?).. er will mich anzeigen oder so.. keine Ahnung.

Problem: ich habe den Vorvertrag und den Vertrag auch nicht mehr.. ebenfalls die Daten der Vorbesitzer sind mir und dem Käufer nicht bekannt.. ich habe nur noch die Kennzeichen (!) Alles ging nur telefonisch...

Wie ist das jetzt.. muß ich mir jetzt Sorgen machen???
Und wie ist das mit der Urkundenfälschung??

Ich weiß auch nicht, je ehrlicher man ist, desto mehr wird das ausgenutzt..
so komm ich mir zumindest vor.

Was haltet Ihr davon?

Vielen herzlichen Dank..


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9 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Spreeperle
Status:
Praktikant
(573 Beiträge, 167x hilfreich)

Derjenige, der eine Beschwerde vorbringt oder Anzeige erstattet, ist für die Behauptungen beweispflichtig.
Das Fahrzeug hatte einen Unfall ("Stoßstange mit Lackabplatzung"). Das hätte unbedingt im Kaufvertrag vermerkt sein müssen, den Du ja leider nicht mehr besitzt. Da der Käufer einen Auto-Check abgelehnt hat und im übrigen wußte, daß er ein Fahrzeug ohne Garantie von einer Privatperson erwirbt, ist er in der Beweispflicht dafür, daß Du ihn arglistig getäuscht hast.
Das Kfz-Kennzeichen hättest Du nicht abschrauben sollen. Schließlich ist in jedem Fahrzeug-Kaufvertrag Datum und Uhrzeit der Übergabe / Übernahme anzugeben. Damit wärst Du jederzeit aus der Haftung gewesen.
Zudem kann nur der Käufer oder dessen Beauftragter, der Dir eine schriftliche Vollmacht überreicht, Dein Gesprächspartner sein.

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#2
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119562 Beiträge, 39741x hilfreich)

Die Sache mit der gefälschten Unterschrift könnte auch noch übel werden für den Käufer, dies müsste man jedoch anzeigen.
Ich würde ihm das jedoch nicht sagen oder damit drohen, erstmal noch etwas abwarten.

Ich würde dem Verkäufer nicht nachgeben und mich nicht bequatschen und verwirren lassen.
ER muss beweisen das der Schaden vor Kauf vorhanden war und dem Verkäufer bekannt war.


PS: Rechtsanwälte heißen nicht so weil diese immer 'Recht' haben ... ;)




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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung dar !"

1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Die_Schulz
Status:
Praktikant
(935 Beiträge, 318x hilfreich)

quote:
ist er in der Beweispflicht dafür, daß Du ihn arglistig getäuscht hast


Hier wäre ja überhaupt erst mal der VK in der Beweispflicht dafür, daß die Gewährleistung ausgeschlossen wurde.

Kann er das nicht, muß der K nicht mehr arglistiges Verschweigen nachweisen, sondern nur noch Vorliegen des Mangels bei Übergabe.

Im übrigen kommt es hier im Einzelfall darauf an, ob es wirklich nur ein "Parkrempler" war oder ob das als "echter" Unfall gilt. Wenn letzteres, hilft dem VK auch ein Gewährleistungsausschluß nichts, weil dann die ausdrückliche Zusicherung "unfallfrei" nicht stimmen würde.

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#4
 Von 
hohlymoly
Status:
Frischling
(27 Beiträge, 5x hilfreich)

Nach langem suchen, hab ich den Vertrag doch noch gefunden...

also: unfallfrei steht da.
Ausschluß von Sachmängelhaftung
Verkauf von "Bastlerfahrzeug", keine Garantie etc...

Den Parkrempler nicht erwähnt.. (warum auch, war ja beim Verkauf/Kauf klar ersichtlich!, also habe ich nichts verschwiegen!)

Zeugen: lediglich meine Frau war dabei... hm...

Und die Geschichte mit der Unterschriftfälschung?

Ich glaube langsam nur, daß der Käufer nur Geld rausschlagen möchte...

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1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119562 Beiträge, 39741x hilfreich)

quote:
Nach langem suchen, hab ich den Vertrag doch noch gefunden...

Na den würde ich jetzt mal sorgfältig wegstecken.



quote:
also: unfallfrei steht da.
Ausschluß von Sachmängelhaftung
Verkauf von "Bastlerfahrzeug", keine Garantie etc...

Bei dem 'unfallfrei' kommt es darauf an, wie stark der Parkrempler war.
Oberflächliche Kratzer oder war auch die Stoßstange verformt ?




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"Die Beiträge stellen ausschließlich meine persönliche Meinung dar !"

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#6
 Von 
hohlymoly
Status:
Frischling
(27 Beiträge, 5x hilfreich)

da war nichts verformt, Spaltmaße vollkommen in Ordnung. Vollkommen nichts, was an einem Unfallschaden hindeuten könnte.

Lediglich der Lack leicht abgeplatzt, ca. 2 Euro-Stück groß.. und ein paar kleine Lackrisse.. sonst nichts...

ich habe sogar noch Fotos von dem Wagen..

naja.. mal sehen, wie sich das entwickelt..


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1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119562 Beiträge, 39741x hilfreich)

Hört sich nicht nach Unfafall sondern wirklich eher nach Parkrempler an...




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#8
 Von 
elvis29m
Status:
Frischling
(11 Beiträge, 3x hilfreich)

den fehler nummer 1 haste gemacht indem du 150 euro nachgegeben hast das is im grunde schon der erste schritt zum schuldeingeständniss!

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#9
 Von 
hohlymoly
Status:
Frischling
(27 Beiträge, 5x hilfreich)

Zitat: "Naja, dachte ich mir, arme Stundentin, also habe ich ihr kulanterweise 150 Euro nachgelassen und überwiesen, und ausdrücklich erklärt, es sei kein Eingeständnis , der Wagen lief vor dem Verkauf hervorragend und den Check hatte sie ja abgeleht."



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