Haus soll verkauft werden - Maklerin streitet u. a. Hochwasserschaden ab / falsche Angaben

14. Mai 2016 Thema abonnieren
 Von 
hausbetrug
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 7x hilfreich)
Haus soll verkauft werden - Maklerin streitet u. a. Hochwasserschaden ab / falsche Angaben

Hallo,

mir schwillt seit Tagen der Kamm.
Bin aber der Meinung dass man erst dann meine Empörung vielleicht nachvollziehen kann wenn ich einiges erzähle.
Wir haben aber bisher den Mund gehalten um niemandem Ärger zu machen.
Es geht nicht um Rache sondern meiner Meinung nach um Handlungsweisen die
Hauskäufer lebenslang ruinieren können. Ich kann das so nicht stehen lassen.

Situation: es gab Doppel und Reihenhäuser die von einer Maklerin angeboten wurden. Die Grundstücke zu dem geplanten Projekt kaufte jeder Bauherr selber vom Grundstückseigentümer per Teilungsvertrag beim Notar. Ein Reihenmittelhaus haben wir gebaut.
Mit eigenen Handwerkern, Rohbau gleicher GÜ.

In der Nachbarschaft steht jetzt das Reihenendhaus ( Baubeginn 2013) welches zum Verkauf angeboten wird.

Wir haben aber Mitleid mit den zukünftigen Hausbesitzern, ich stelle mir vor wie eine arglose Familie kauft und dann ein Leben lang abzahlen muss und von Baumängeln ruiniert wird. Oder die Wohnqualität leidet oder man viel mehr Nebenkosten hat als gedacht. Nicht jeder beauftragt eine qualifizierte Baubegleitung oder lässt den Vertrag prüfen.
Sie vertrauen lieber den Aussagen der Makler. Und hier Nähe Unistadt sind Häuser jeglicher Art absolute Mangelware, es gibt keine Bauplätze, unbezahlbar.

- Hochwasserschaden. Auf Nachfrage bei der Hausbesichtigung (Leute die wir zufällig kennen) wurde dies von der Tochter der Maklerin verneint. Tatsächlich lief das Wasser im Keller unter den Estrich, dieser wurde geöffnet, trocken gelegt, sofort neu gefliest.
Laut unserem Estrichleger kann immer Restfeuchte vorhanden sein weil der Boden und das Styropor nicht zu 100 % getrocknet sein können.
Wir waren auch betroffen aber hatten noch keinen Estrich drin aber auch eine professionelle Trocknung. Es hat trotz Querlüftung und Lüftungsanlage Wochen gedauert bis der Betonboden und die Wände endlich trocken waren.
Wir und ein anderer Nachbar bekamen hierzu Post vom Anwalt der Frau. Der Bach lief beim anderen Endhaus rein und über die gemeinsame Bodenplatte auch zu Ihr.
Sie wollte den Schaden von uns Beiden ersetzt haben (selten haben wir so gelacht)

- laut Annonce fertig gestellt: Es hängen Kabel aus den Wänden usw.

- Baubeginn 2013, Baugenehmigung 2013, Bezug 2014: 17,5 Kasawände, 12 cm WDVS Styropor WLG 035, 2 fach verglaste Fenster UWert 1,3, fehlende Solaranlage, fehlende Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, einfache Dachdämmung, fehlende Holzfaserdämmung im Dach. Laut Sanitärfirma die nicht weiterarbeitete wurde KfW beantragt und die Frist verstrich. Die erneuerbaren Energien fehlen laut ihm heute noch in dem Haus.

- Feuchteschaden am Giebel, Wärmebrücke aufgrund fehlender Dämmung oder Abdichtung. War monatelang gut zu sehen als das Gewebe im Armierungsmörtel eingebettet war. Ein Gipser den wir kennen sollte es fertig verputzen, hat es aber abgelehnt. Seitdem es dennoch verputzt wurde ist nichts mehr zu sehen. (Zu dem Zeitpunkt war das Haus schon monatelang bewohnt). ohoh ...welchen Putz hat man verwendet ? ...

- Die Nachbarhäuser fielen beim BlowerDoorTest durch, die Häuser waren aber komplett fertiggestellt, dies teilte mir der Prüfer mit mit dem ich zufällig telefoniert habe. Ich habe einen für unser Haus gesucht BEVOR der Estrich reinkam. Ich hörte von einem der anderen Hausbesitzer dass die KFW Bestätigung Monate später vom GÜ selbst unterschrieben wurde .
Wir haben aber den Mund gehalten weil wir hinterher nicht die Bösen sein möchten.

Wir selbst mussten einen neuen Bauleiter suchen, und haben ca. 30 000 Euro verloren. Einklagen zwecklos angeblich mangels Masse...Entstanden durch Anwaltskosten um aus dem Vertrag zu kommen, durch doppelte Miete, Bereitstellungszinsen, Gutachten (er wollte den vollen Kaufpreis obwohl wir seit Rohbau selber fertig gebaut haben haha) , teilweisen Dachabriss wegen falscher Ausführung usw. Gottseidank war es kein Bauträger sondern nur ein GÜ der ein Haus auf unserem eigenen Grundstück baute.

Wir waren das letzte Haus in der Kette (von denen die er baute, das andere Endhaus hat eine andere Geschichte aber fast genauso schlimm) und die Arbeiter die für den GÜ tätig waren bekamen laut ihrer Aussage kein Geld (aber der GÜ hat es bekommen und wohl nicht weitergeleitet) und arbeiteten nicht weiter (verständlich).

Wir waren damals empört, wir hier sind die ehrlichen Deppen und halten uns an die kostspieligen Vorgaben der ENEV und KfW und jemand lässt einfach mal alles weg...
Aber wir sind im Nachhinein sehr zufrieden mit unserem Haus und fühlen uns sehr wohl. Das muss auch mal gesagt werden. Wir haben auch nur ortsansässige alteingessenene Handwerker beauftragt und sind mit Beratung-Markenprodukten-Preis-Leistung super zufrieden.

Wir haben wie erwähnt übrigens ein Reihenmittelhaus, ausser den Kasawänden und den Fenstern ist bei uns viel stärker gedämmt, doppelte Dachdämmung, mit Solar und besagter Lüftungsanlage , FBH, Gas usw....und wir haben die KfW Vorgaben gerade so geschafft !
Unlogisch dass dann das schlechtere Reihenendhaus es besteht oder ?

Zählt hier: Jeden Tag steht ein Dummer auf ?

Lange Rede kurzer Sinn:
Sollen wir die Maklerin und Nachbarin per Einschreiben davon in Kenntnis setzen dass das Haus auch vom Hochwasser betroffen war und von den anderen Erkenntnissen die wir haben ?

(Die Nachbarin kommuniziert selber seit Bauphase nur per Anwalt. Soviel zu ihrem Benehmen. Wir und die anderen kommem gut miteinander aus)

Dann kann der spätere Käufer beweisen dass Beide Kenntnis davon hatten.

Sorry, viel Text.
Weiss jemand Rat ?
Liebe Grüsse



-- Editier von hausbetrug am 14.05.2016 04:01

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8 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
0815Frager
Status:
Master
(4953 Beiträge, 2376x hilfreich)

Zitat:
Laut unserem Estrichleger kann immer Restfeuchte vorhanden sein weil der Boden und das Styropor nicht zu 100 % getrocknet sein können.

Der Erstrichleger war wohl selbst nicht vor Ort, wie sollte der eine Expertise abgeben können?
Styropor ist übrigens ein Werkstoff, welcher Wasser nicht aufnimmt.

Zitat:
Wir haben wie erwähnt übrigens ein Reihenmittelhaus, ausser den Kasawänden und den Fenstern ist bei uns viel stärker gedämmt, doppelte Dachdämmung, mit Solar und besagter Lüftungsanlage , FBH, Gas usw....und wir haben die KfW Vorgaben gerade so geschafft !
Unlogisch dass dann das schlechtere Reihenendhaus es besteht oder ?

Wie kann man das so genau einschätzen?
Zitat:
Weiss jemand Rat ?

Sofern es, wie hier heraus zu lesen sind, alles nur Sachen sind, welche vom Hörensagen und Vermutungen sind, ist es besser man hält sich heraus.
Man versteht sich mit der Nachbarin nicht gut, und sollte froh sein, wenn neue Nachbarn kommen. Dinge welche man nicht sicher nachweisen kann, jedoch schädlich für den Verkauf sind, sollte man nicht so erwähnen, es könnte auch sonst zu Schadenersatzforderungen und Anzeigen von der Verkäuferin geben.
Es ist vielleicht gut gemeint potentielle Käufer zu warnen, jedoch mit dem Wissen, reitet man sich nur selbst richtig rein.

3x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
hausbetrug
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 7x hilfreich)

Danke, genau diesselbe Befürchtung habe ich auch.
Dass man sich nur selber Ärger einhandelt wenn man sich äussert.

Die Kernfrage war ob wir der Maklerin mitteilen dass ein Hochwasserschaden war.

Nicht ob es Restfeuchte geben könnte.

Zu den anderen Themen: das finde ich persönlich nicht in Ordnung. Und es stimmt, es sind Einschätzungen von Experten vor Ort, vom Hörensagen.

Diese können aber die Käufer im Nachhinein viel Geld kosten dass man so für ein fast neues Haus nicht eingeplant hat.

Wenn jemand zu dem Kern der Frage eine Idee hat würde ich mich freuen.

Schöne Grüsse

Signatur:

Fachberaterin im Baustoffhandel

2x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
hausbetrug
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 7x hilfreich)

Zum Styropor: ich habe mich falsch ausgedrückt. Es geht um die Restfeuchte / Feuchtigkeit die zwischen Beton / Abdichtungsbahn und Styropor verbleibt.

Schöne Grüsse

Signatur:

Fachberaterin im Baustoffhandel

2x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
0815Frager
Status:
Master
(4953 Beiträge, 2376x hilfreich)

Zitat (von hausbetrug):

Die Kernfrage war ob wir der Maklerin mitteilen dass ein Hochwasserschaden war.
Nicht ob es Restfeuchte geben könnte.

Was würde es wohl bringen?
Der Makler orientiert sich nach den Angaben des Verkäufers, und der haftet auch für arglistige Täuschung, ein Hochwasserschaden ist keine Belastung, wenn die Wände wieder trocken gelegt wurden und der Schaden behoben wurde, was ja augenscheinlich nach der Fall ist. Nebenbei Makler gibt es wie Sand am Meer, wenn der eine nichts davon wissen will, stehen schon 10 andere auf der Matte.
Zitat (von hausbetrug):

Zu den anderen Themen: das finde ich persönlich nicht in Ordnung. Und es stimmt, es sind Einschätzungen von Experten vor Ort, vom Hörensagen.

Es waren keine Experten, sondern Handwerker wo vermutlich nicht mal das Objekt zu Gesicht bekamen, eher die Enttäuschung keinen Auftrag erhalten zu haben spielt hier eine Rolle.
Zitat (von hausbetrug):

Diese können aber die Käufer im Nachhinein viel Geld kosten dass man so für ein fast neues Haus nicht eingeplant hat.

Neues Haus?
Nö bestimmt nicht, Baubeginn war laut dem ersten Post 2013, damit Planungsstand vor 2012. Eigentlich technisch betrachtet schon eine alte Hütte, damals war kein smart Home oder KNX überhaupt im Privathaushalt ein Thema, war so was altes sich zulegt muss immer damit rechnen, auf den aktuellen Stand zu kommen sind gleich mal 30.000€ Investition erforderlich, alles anders ist Blauäugig. Fenster, damals war noch ein U Wert von 1,3 passabel, heute hat das Fenster aus dem Baumarkt schon 0,9.
Man muss sich vom Glauben verabschieden, gerade wenn man zu der Zeit gebaut hatte, was aktuelles zu haben.
Zitat (von hausbetrug):

Diese können aber die Käufer im Nachhinein viel Geld kosten dass man so für ein fast neues Haus nicht eingeplant hat.

Wer selbst heute ein neues Haus nach gerade Standard baut, muss damit rechnen, in ein paar Jahren sollte man schon gleich wieder Geld übrig haben fürs Sanieren und renovieren. Das sollte jeder Käufer schon von sich aus wissen, sonst sollte man sich kein Eigenheim leisten.

Zitat (von hausbetrug):
D
Wenn jemand zu dem Kern der Frage eine Idee hat würde ich mich freuen.

Die anderen machen lassen, denn es gibt keine Beweise, das am Haus versteckte Mängel vorhanden sind, bzw. man hätte doch auch nichts davon.

3x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Blaki
Status:
Praktikant
(861 Beiträge, 752x hilfreich)

Guten Abend,

aufrund Ihrer Beobachtungen, Erfahrungen und vom Hörensagen her vermuten und mutmaßen Sie, dass ein zuküftiger Käufer des Nachbarhauses über´s Ohr gehauen werden könnte.

Nach Ihrer Beschreibung aller Umstände könnte das auch durchaus so zutreffen. Aber eben nur könnte.Sie wissen nicht, was in einem zukünftigen Vertrag zwischen Verkäufer und Käufer steht.

Bei allem moralischen Verständnis für Ihr Anliegen ...... die Sache geht Sie schlicht nichts an. Ich möchte Ihnen raten ansonsten die Finger davon zu lassen irgendwelche Briefe zu schreiben. Das wäre nur berechtigt, wenn Sie in Ihren Rechten Ihr Eigentum betreffend betroffen sein könnten.

Würden Sie das Objekt "unbewiesen" Kaufinteressenten gegenüber madig machen, könnten Sie sich Probleme einhandeln.

Mit freundlichem Gruß

Signatur:

Blaki

3x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
hausbetrug
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 7x hilfreich)

Dankeschön für die Antworten.
Wir werden es auf sich beruhen lassen.
Sie haben Recht, es geht uns nichts an.

Schöne Grüsse

Signatur:

Fachberaterin im Baustoffhandel

1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
mepeisen
Status:
Unsterblich
(24959 Beiträge, 16164x hilfreich)

Zitat:
Sie haben Recht, es geht uns nichts an.

Zumindest solange ihr nicht direkt gefragt werdet. Natürlich könnt (und solltet) ihr die Wahrheit sagen, sobald ihr direkt von der Maklerin oder potentiellen Hauskäufern gefragt werdet. Ihr dürft euch halt nicht von selbst aufdrängen bzw. von selbst zugehen. Wenn ein potentieller neuer Nachbar bei euch klingelt und allgemeine Fragen stellt, ob euch etwas bekannt ist, könnt ihr das erzählen.

Und selbst dann könnt ihr eigentlich nur das aussagen, was ihr sicher aussagen könnt, dass es rund herum einen Hochwasser-Schaden gab. Wie es bei euch gehandhabt wurde. Ihr könntet sogar den Anwaltsbrief zeigen. Mehr nicht. Ob und wie der Keller eurer Nachbarn trocken gelegt wurde, ob korrekt, ob es Baumängel sind die zu beheben sind, da dürft ihr nur die Hände strecken und sagen "Wir sind keine Bausachverständigen, wir müssten vermuten, deswegen lassen wir es. Das müsste ein Gericht im Streitfall klären und nicht wir, wir können nur aussagen, was wir wissen"

-- Editiert von mepeisen am 16.05.2016 06:51

Signatur:

Mitglied im AK Inkassowatch. Anfragen per PM. Meine Beiträge stellen keine Rechtsberatung dar. Siche

3x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
hausbetrug
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 7x hilfreich)

Hallo mepeisen,

So werden wir das machen, danke für die Hinweise.

Schöne Grüsse

Signatur:

Fachberaterin im Baustoffhandel

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