Ich bin in einer ungewöhnlichen Klemme. Eigentlich wäre Montag mein letzter Probearbeitstag in der Probezeit.
Ich bin Sicherheitsmanagement zuständig (gewesen). Ich habe vor 2 Wochen Dokumente gefunden die nicht ganz rechtskonform gewesen sind. Bei meinem Versuch das zu ändern und Risiken zu vermeiden, bin ich in einen riesen Konflikt mit meinen Vorgesetzten geraten. Meine größte Sorge war es Verantwortung und Haftung für etwas zu übernehmen, dass vor meiner Zeit war. Schlussendlich ist die Lage eskaliert und ich bin freigestellt worden. Nach diesem Schritt, habe ich im Grunde jede wichtige Persönlichkeit mit ins Boot geholt und von dem Problem in Kenntnis gesetzt. Darunter auch die Compliance und den GF.
Während ich darauf wartete bis die Kündigung ankommt, habe ich den Betriebsrat consulitiert. Die konnten mir nicht allzu viel helfen, da ich noch in der Probezeit war / bin.
Da ich nach dem ganzen Fiasko selbst keine Lust mehr auf den Saftladen hatte, habe ich Bewerbungen los geschickt und ziemlich viele positive Rückmeldungen erhalten. Darunter drei Einladungen. Das Problem war: Die Kündigung und Freistellung war mündlich. Die Freistellung wurde technisch zwar umgesetzt - sodass ich auf meine Dienstgeräte keinen Zugriff mehr hatte - aber schriftlich kam nichts. Also habe ich selbst gekündigt um ein fixes Austrittsdatum zu haben.
Nun steht der Rückgabetermin der Dienstgeräte an. Ich möchte meine persönlichen Daten davon löschen. Dazu zählt meine geöffneter Email Zugang, der offline noch einsehbar wäre. Meine Versicherungsdaten die ich bei einem Telefonat zufällig in einer Textdatei mitgeschrieben hatte, und evtl. paar andere Dateien die ich da evtl. mal abgespeichert habe.
Der Arbeitgeber ist dagegen. Einen Zugriff will man mir nicht mehr erteilen. Vermutlich spricht da die Angst, dass ich mir Beweise abspeichern kann. Mich persönlich interessiert der Part garnicht. Ich will mit dem Saftladen nur abschließen und weiter meine Wege gehen. Die Geschäftsleitung habe ich schließlich informiert.
Wie kann ich den Rechner zurück geben und gleichzeitig sicherstellen, dass meine persönlichen Daten nicht missbraucht werden? Kann ich Anspruch haben, damit der DSB bei der Annahme des Computers in meiner Begleitung MEINE Daten löscht? Die Daten des AG können die von mir aus behalten. Meine ganzen Projektarbeiten können die selbstverständlich behalten, dass ist mir egal. Meine Geschäftsemails sind auch unproblematisch. Mich interessieren ausschließlich meine persönlichen Daten, die ich dort legal abgespeichert habe, da eine private Nutzung erlaubt gewesen ist.
Datenschutzrechte nach Freistellung?
Fragen zum Datenschutz?
Fragen zum Datenschutz?
Wenn du den Rechner doch noch hast, lösche die Festplatte und gut ist.
Super Idee. Und der TE darf sich dann über eine Anzeige und/oder zivilrechtliche Ansprüche freuen.ZitatWenn du den Rechner doch noch hast, lösche die Festplatte und gut ist. :
Da auf einem Dienstgerät persönliche Daten und Mails nichts zu suchen haben ...ZitatIch möchte meine persönlichen Daten davon löschen. Dazu zählt meine geöffneter Email Zugang, der offline noch einsehbar wäre. Meine Versicherungsdaten die ich bei einem Telefonat zufällig in einer Textdatei mitgeschrieben hatte, und evtl. paar andere Dateien die ich da evtl. mal abgespeichert habe. :
-- Editiert von User am 31. Oktober 2022 11:59
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ZitatMeine Geschäftsemails sind auch unproblematisch :
Für die gibt es ja eventuell eine Aufbewahrungspflicht seitens des AG.
Ich würde auch die Platte löschen
ZitatDa auf einem Dienstgerät persönliche Daten und Mails nichts zu suchen haben ... :
Wenn es erlaubt ist, ist das kein Problem.
Es gibt durch aus (noch) die erlaubte Privatnutzung, vor einigen Jahren war das noch sehr verbreitet......
Zur Sache:
Ich würde den Zugang zu den Mails Untersagen, hilfsweise die Löschung privater emails im Beisein mit dem Datenschutzbeauftragten und nur diesem anbieten, da er per Gesetz zur Verschwiegenheit verpflichtet ist.
Das Angebot schickt man auch dem DSB!
Wenn hier eine schriftliche/textliche Weigerung kommt, Anzeige an die Aufsichtsbehörde. Ich persönlich würde auch eine Schadensersatz Klage anstreben, der zu erwartende Betrag liegt nach aktueller Rechtsprechung bei 500-1000€, was mit Anwalt kaum lohnt....
ZitatWährend ich darauf wartete bis die Kündigung ankommt, :
Wieso sind sie sich so sicher, dass die auch kommt?
Zwar gibt es die Möglichkeit jemanden in der Probezeit leicht zu kündigen, allerdings gibt es auch ein Massregelungsverbot.
Wenn obiger Vortrag beweisbar stimmt, kann es sein, dass man hier gar nicht kündigt......
Wenn sie schon einen neuen Job haben und die Sache "ruhen" lassen wollen kann man hier über einen Auflösungsvertrag Sprechen und das Datenschutzthema u.u. zur Bedingung machen.
ZitatDa auf einem Dienstgerät persönliche Daten und Mails nichts zu suchen haben ... :
ZitatMich interessieren ausschließlich meine persönlichen Daten, die ich dort legal abgespeichert habe, da eine private Nutzung erlaubt gewesen ist. :
Lesen, Verstehen.
ZitatSuper Idee. Und der TE darf sich dann über eine Anzeige und/oder zivilrechtliche Ansprüche freuen. :
Ich sehe weder eine Straftat, noch zivilrechtliche Ansprüche.
Ich bin ja kein Admin auf dem Gerät. Ganz so leicht krieg ich die Festplatte nicht gelöscht. Außerdem ist der Großteil der Festplatte Eigentum meines ehemaligen Unternehmens. Die Inhalte können die von mir aus zum tanzen behalten. Mich interessieren Dateien in einer größen Ordnung von ca. 10mb. All-in.
Das mit dem Datenschutz ins Spiel bringen ist ne ganz gute Idee. Ich denke ich werde dem Team mal eine Mail schreiben. Kann ich denn verlangen oder darum bitten, dass ich beim löschen dabei bin? Quasi vor Ort? Ich mein. Löschen kann man auf viele Arten. Manche löschen was im Papierkorb und die anderen löschen etwas, das recuva nichts mehr findet.
Zitatrecuva :
Die richtige Idee ist ja bereits da.
Auch ohne Admin zu sein kommt man mit einem Live-Linux dazu, alle Daten die man so entfernen möchte, rückstandslos loszuwerden.
Was nicht lokal gespeichert ist, macht größere Probleme.
Hätte ich die Festplatte in meinen Händen, dann würde ich meine eigenen Daten (die ohne Geschäftsbezug) einfach plattmachen und den Rest nicht anfassen. Das geht passgenau und rückstandslos.
Fertig.
Ist das denn rechtlich zulässig?
-- Editiert von User am 1. November 2022 00:02
Die Festplatte löschen halte ich für das Dümmste..
Private Dinge werden doch vom Admin nachher eh gelöscht. Vielleicht nochmal schnallen, dass Privates nicht unbedingt was auf einem Firmenrechner zu tun hat.
ZitatVielleicht nochmal schnallen, dass Privates nicht unbedingt was auf einem Firmenrechner zu tun hat. :
Wenn es explizit erlaubt ist.
Auch ich darf z.B. den Dienstrechner privat nutzen und mache das gelegentlich, tatsächlich seit Corona sogar vermehrt, weil der Dienstrechner im Home-Office den privaten verdrängt......
Die Argumentation trägt nicht und verkehrt die Verantwortung.
(Wobei ich privat hier verschlüsselte Container nutze und jedem empfehle, aber das ist beim Normalanwender nicht zu erwarten)
ZitatWenn es explizit erlaubt ist. :
Nicht immer ist es sinnvoll etwas zu machen, auch wenn es erlaubt ist ...
ZitatWobei ich privat hier verschlüsselte Container nutze :
Und ich dachte schon, ich wäre der einzige auf der Welt ...
ZitatIst das denn rechtlich zulässig? :
Was sollte bei eigenen Daten dagegen sprechen?
Ich würde das restlos löschen (zur Absicherung noch eigene Kopien anfertigen und für ein paar Jahre behalten) und fertig. Alle geschäftlichen Daten würde ich nicht anfassen.
ZitatDazu zählt meine geöffneter Email Zugang, der offline noch einsehbar wäre. Meine Versicherungsdaten die ich bei einem Telefonat zufällig in einer Textdatei mitgeschrieben hatte, und evtl. paar andere Dateien die ich da evtl. mal abgespeichert habe. :
Warum sollte das den AG überhaupt interessieren? Der wird das Ding neu aufsetzen lassen und gut ist. Ich verstehe die Paranoia nicht, zumal der AG in Teufels Küche kommt, wenn das herauskommt.
Gab es das früher auch, daß Leute noch Zugang zu ihrem ehemaligen Arbeitsplatz verlangt haben, weil dort noch ein Post-It mit einer privaten Telefonnummer drauf klebte? Ich verstehe es nicht.
ZitatIch persönlich würde auch eine Schadensersatz Klage anstreben :
Was für ein "Schaden" soll dem TE denn hier entstanden sein bzw noch entstehen?
-- Editiert von User am 3. November 2022 13:25
Bigi, volle Zustimmung. Hinzu kommt ja noch: nur, weil etwas erlaubt ist, muss man es ja nicht tun. Wenn mir persönliche Daten so wahnsinnig wichtig sind oder sie so brisant sind, dass sie nicht in die Hände Dritter kommen dürfen, dann speichere ich sie doch nicht auf einem Dienst-PC. Warum geht das nicht in die Köppe rein? Man sollte doch zumindest realisieren, dass der Systembetreuer im Betrieb da immer rein kommt und sich dann überlegen, was man da wirklich speichert oder über den Dienst-PC abwickelt. Und sich vielleicht auch mal überlegen, was den Arbeitgeber interessiert.
Ich würde den privaten Bereich löschen, vorher woanders abspeichern. Mal eine dumme Frage, die ich mir selbst bisher nicht beantworten konnte. Selbst wenn man länger bei einer Firma bleibt und nicht unbedingt im Streit dort aufhört, sondert etwa wegen Verrentung, dann stehen diese persönlichen Emails doch auch anderen zur Verfügung. Dann ist das einerlei, oder wie? Man muss sich doch immer darüber klar sein, dass man mit dem Nutzen des PCs für private Zwecke auch dritten Personen Einblick in eben diese private Datenwelt gibt.
wirdwerden
ZitatWas für ein "Schaden" soll dem TE denn hier entstanden sein bzw noch entstehen? :
Anspruch aus einer Persönlichkeitsverletzung, die weit auszulegen ist.
Exemplarisch
https://blog.esche.de/artikel/so-schnell-kanns-gehen-schadenersatz-wegen-datenschutzverletzung
Die aktuelle Arbeitsrechtsprechung ist da m.W.n. so zwischen 500 und 2000 €
Zitatsondert etwa wegen Verrentung, dann stehen diese persönlichen Emails doch auch anderen zur Verfügung. :
Tatsächlich nicht.
Hier kann man beim ausscheiden eine Einwilligung einholen oder verlangen dienstliches auszusondern.
Deswegen ist es dringend anzuraten eine private E-Mail Nutzung zu untersagen.
@kalle, Du hast mich missverstanden. Den Anspruch auf Löschung der privaten Emails gegen den AG hat man bei Beendigung doch immer. Ich wollte was anderes herausstellen. Diese Ex-Mitarbeiter beschweren sich nie, das ist auch meine Erfahrung als olle alte Personalerin. Es sind immer die, die im Unfrieden gehen. Und, ganz ehrlich, ich frage mich wirklich, wie man gerade in der Probezeit so blöd sein kann, Emails mit persönlichem Inhalt über den Dienst-PC zu versenden. Vor 30 Jahren, okay. Aber heute hat doch jeder, wirklich jeder seinen privaten Rechner zu Hause.
wirdwerden
ZitatDen Anspruch auf Löschung der privaten Emails gegen den AG hat man bei Beendigung doch immer. :
Nur wenn es welche gibt
ZitatEs sind immer die, die im Unfrieden gehen. :
Das ist doch immer so. Nicht nur bei Arbeitsverträgen, bei denen es wegen der oftmals beidseitigen Emotionalität stärker empfunden wird und es hier nicht zuletzt auch aufgrund des Machtgefälles und der rechtlichen Regelung überproportional oft zu Gerichtsverfahren.
Verträge regeln nahezu immer nur den Streitfall und sind m.e. in der Praxis inhaltlich auch so aufzubauen, dass sie (erstmal) als Verhandlungsmasse dienen...
ZitatUnd, ganz ehrlich, ich frage mich wirklich, :
... Sollte sich manifestiert haben, das Vernunft zu selten Vater des Gedanken ist und auch Fähigkeiten und Vermögen eher einer Verteilungsfunktion unterliegen, denn einer Konstanten.Zitatals olle alte Personalerin :
Und gerade in Personalbereich gibt es eine "Klasse" von AN, die stets eine "Mitnahmementalität" haben. Das ist meiner Erfahrung nach aber seltener dem Charakter geschuldet als mangelnder Wertschätzung von oben. Oder wie es ein alter Chef mir in jungen Jahren Mal gesagt hat: "Merke dir für die Zukunft eines: der Fisch stinkt immer vom Kopfe".
ZitatAußerdem ist der Großteil der Festplatte Eigentum meines ehemaligen Unternehmens. :
Nein. Die gesamte Festplatte ist Eigentum des ehemaligen Arbeitgebers.
ZitatNein. Die gesamte Festplatte ist Eigentum des ehemaligen Arbeitgebers. :
Die physische Festplatte vielleicht, aber nicht die darauf gespeicherten Daten.
Wäre lustig, wenn ich plötzlich Eigentümer von Windows würde, wenn ich dieses Betriebssystem nutzen würde.
Zitataber nicht die darauf gespeicherten Daten. :
Dann erkläre mal warum das Unternehmen sein Eigentum an den Daten verloren haben soll ...
Unfug.ZitatDie physische Festplatte vielleicht, aber nicht die darauf gespeicherten Daten. :
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