Dringend hilfe benötigt

11. Juni 2002 Thema abonnieren
 Von 
Patricia
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Dringend hilfe benötigt

Guten Tag. Ich brauche dringend Hilfe. Ich weiß, es ist ein wahnsinnig langer Text aber das ist meine letzte Chance.
Meine Eltern haben sich im Jahre 1995 nach 20 Jahren Ehe scheiden lassen. Wir hatten immer ein super Verhältnis, standen uns wahnsinnig nahe. Ihre Vermögensangelegenheiten haben sie außergerichtlich vereinbart. Von beiden Seiten wurde ich zum Erben (es geht hier um hohe Lebensversicherungen, Aktien, einer Eigentumswohnung usw. ...) erklärt, dies habe ich schriftlich in Form eines Testaments. Dies war auch einer der Hauptpunkte der Scheidungsvereinbarung, dass falls einer meiner Eltern stirbt, meine Zukunft abgesichert ist.

Nach der Scheidung hat meine Mutter nach dem Verkauf einer Wohnung noch 40.000 DM Schulden an meinen Vater gehabt, durch einen Schuldschein hat sie dies schriftlich bestätigt. 10.000 DM konnte sie hiervon tilgen, da sie monatlich nicht so viel zur Verfügung hat, vor allem auch deshalb, weil mein Vater seine Unterhaltszahlungen ab 1997 nicht mehr geleistet hat, obwohl ich mich immer noch in der Ausbildung befinde. 1996 ist er nach Ungarn gezogen, nachdem er in Frührente gegangen war und eine große Abfindung von seinem Arbeitgeber PLUS monatliche Zahlungen vereinbart hatte.
Nach der Scheidung haben meine Eltern eine dicke Freundschaft aufgebaut. Mein Vater hat mich, aber auch meine Mutter regelmäßig angerufen, wenn er z.B. Probleme hatte oder einfach nur quatschen wollte und wir haben uns auch alle regelmäßig besucht, in Ungarn und in München. Die beiden hatten ein super Verhältnis. In diesen Gesprächen hat mein Vater auch immer wieder gesagt, meine Mutter solle das Geld, das sie ihm Schuldet, für meine Ausbildung verwenden. Somit hat meine Mutter auch auf eine Auseinandersetzung wegen den Unterhaltszahlungen verzichtet.

Am 18.1.99 waren meine Mutter, mein Vater, eine gute Freundin der Familie und ich in einem Restaurant zum Mittagessen. Dort hat mein Vater gesagt, dass er mir diese 30.000 DM schenken will, bzw. dass meine Mutter das Geld eben für mich verwenden soll... dies hat er auch telefonisch meinem Onkel erwähnt.

Nun hatte er aber Ende 1998 eine Frau kennen gelernt, eine Notfallärztin, soweit ich weiß, auf jeden fall Ärztin. Sie hat seine ganzen Finanzen, Formalitäten usw. in die Hand genommen, mein Vater war nie der Typ der sich um so etwas gekümmert hat. Davor hatte es meine Mutter für ihn gemacht. Diese Frau hat dann angefangen, in seinem Namen einen Gerichtsstreit gegen uns zu führen, wegen diesem Geld. Als ich bei meinem Vater zu Besuch war habe ich erschrocken festgestellt, dass diese Frau ihm Medikamente verabreicht, von denen er nicht wusste, was sie bewirken. Auch hat sie ihm diese mit Alkohol zum spülen gegeben. Das haben mehrere Personen mitbekommen, auch meine Schwestern, die in Ungarn leben, und somit öfters zu Besuch waren. Auch hatte er auf einmal am Fuß eine offene Wunde, die er nur von der Ärztin behandeln ließ (er mochte keine Ärzte, hat auch bis auf ein gelegentliches Aspirin oder Thomaphyrin, wenn der Kopf am Morgen zu dick war). Als ich dann bei meinem Vater und seiner neuen Frau (damals noch Lebensgefährtin) zu Besuch war, und meinen Vater gefragt habe, was er da für Medikamente schluckt, hat er nur gesagt „ein rotes, ein gelbes ein blaues, ein halbes von dem weißen mit dem Kreuz, usw.“ ... Die Ärztin hat ihm Täglich 3 Fußbäder verpasst, die Wunde konnte nicht abheilen.

Aufgrund des Alkohol- und Medikamenteneinflusses hat mein Vater auch oft Widersprüchliches gesagt. Er hat oft seine Meinung geändert aus heiterem Himmel, und er war SEHR leicht beeinflussbar. So geschah es dann auch oft, dass er meiner Mutter am Telefon mal wieder ihre Schulden erließ, 3 Tage später kam eine Mahnung, das wechselte sich kontinuierlich ab.

Als er an diesem 18.1.99 im Restaurant in Ungarn diese Schenkung in mündlicher Form machte, dachte ich es wäre rechtsgültig. Meine Mutter jedoch entschied sich, dies noch einmal schriftlich einzufordern. Eine Gelegenheit hierfür bot sich im darauffolgenden Mai, als ich wieder zu Besuch zu meinem Vater fahren wollte. Einen Tag vor meiner Abreise erfuhr ich durch Zufall, dass mein Vater im Krankenhaus lag. Seine Frau hatte mir nicht bescheid gesagt, obwohl sie ganz genau wusste wie viel mir mein Vater bedeutet hat. Am nächsten Tag, dem 12.5.99 erfuhr ich wiederum durch Zufall, dass mein Vater unerwartet im alter von 61 Jahren verstorben ist. Ich war da noch 2 Stunden von dem Krankenhaus entfernt. Wieder wurde ich nicht von der Frau benachrichtigt. 4 Tage später wurde mein Vater eingeäschert, wir wurden auch hier weder gefragt noch wurde uns bescheidgesagt, und es kam uns langsam etwas seltsam vor. Wir wussten, dass mein Vater das nie wollte. Laut Kontoauszügen wurde genau am tag des Todes meines Vaters ein sehr großer teil seines Vermögens von der Bank abgehoben. Die Frau war nicht bei ihm, als er starb, sie war bei der Bank - ich war 2 Stunden zu spät. Im Nachhinein haben wir viele Indizien dafür gefunden, dass die Frau nicht ganz unschuldig an dem Tod war. Durch die Einäscherung können wir jedoch nicht mehr beweisen. 3 Monate vorher ist ihr Exmann gestorben, sie hat alles geerbt. Vor einem halben Jahr habe ich erfahren, dass sie angeblich während der Zeit mit meinem Vater einen Liebhaber hatte.

Die Trauerzeit war furchtbar, ich stand völlig neben der Spur, musste mich aber dennoch um Formalitäten kümmern. Meine Mutter suchte mir das Testament raus, wir waren auf der Beerdigung (bei der wir wieder mal nichts zu sagen hatten, diese Beerdigung war so lieblos organisiert das war wirklich sehr hart für uns). Auch hörten wir von anderen Personen, dass die Witwe Gerüchte über mich in die Welt setzte, von wegen ich war bei meinem Vater nur aufs Geld aus, und wir hätten kein gutes Verhältnis gehabt. Wie kann man so was sagen, nachdem gerade jemand gestorben ist, frage ich mich.

Als es zum Testament kam, hatte auf einmal die Frau ein Testament, das ihr bescheinigte, dass sie ALLEINERBIN war (es ging hier um etwa 250.000 Euro alles in allem!)! Klugerweise hatte sie ihn auch 5 Monate vorher geheiratet, obwohl er nach meiner Mutter eigentlich nie wieder heiraten wollte, aber wahrscheinlich lag das eben auch am Alkohol, dass sie ihn überzeugen konnte. Auch das Datum des Testaments kam uns sehr komisch vor, denn es war genau an dem Abend vor seiner Abreise nach Amerika, wo er seinen Bruder beerdigen musste (ich glaube nicht, dass ein Alkoholiker in so einer Situation nüchtern ist!) Laut einer befreundeten Grafologin wurde das Testament unter Tabletten- und Alkoholeinfluss, sowie unter Druck geschrieben. Es war handschriftlich, auf kariertem Papier, gar nicht der Stil meines Vaters. Die Frau hat nach nur 5 Monatiger Ehe ALLE Lebensversicherungen, alle Konten, alle Aktien, die Eigentumswohnung mit kompletter Einrichtung (mein Vater war Technik-Fan, das Teuerste war gerade gut genug) geerbt! Bis vor 3 Monaten hat sie uns nicht einmal den Pflichtteil anerkannt! Schließlich kam dann eine Anklage vom Gericht in München bei meiner Mutter in den Briefkasten, wegen der 30.000 DM. Am 22.3.02 war dann die Verhandlung. Meine Mutter, die Freundin aus dem Restaurant, meine Tante und mein Onkel waren auf unserer Seite dabei. Auf der Seite der Frau war eben diese, ein alter Freund unserer Familie, von dem wir wissen dass er am Rande der persönlichen Insolvenz lebt, und eine Friseuse, die angeblich meinem Vater die Haare schnitt und der er auch von diesem Geld und seinem Gerichtsstreit erzählt hat. Komisch ist hierbei, dass mein Vater seit 30 Jahren zu seinem alten Schulfreund zum Haarschneiden ging, und ich diese Frau noch nie in meinem Leben gesehen habe. Das Urteil fiel für uns negativ aus, da wir dem Gericht unglaubwürdig erscheinen, und da die Freundin meiner Mutter sich im Datum vertan hat, was den Restaurantbesuch anging.

Nun wissen wir nicht mehr weiter. Wir haben auch in Ungarn verschiedene Verfahren gestartet, aber hatten Pech aufgrund fauler und korrupter Anwälte. Alle Verfahren haben wir verloren, eine Menge Geld ist dabei draufgegangen. Nun hat die Frau wenigstens einen Teil unseres Pflichtteils anerkannt, der sich Pro Kind auf etwa 4000,- Euro beläuft, jedoch hat sie uns das Geld erst überwiesen, als sie das oben genannte Urteil schon kannte.

Meine Frage ist: Was könnte ich denn noch tun?

Ist es richtig, dass mein Vater mir eigentlich Unterhalt zahlen muss, solange ich noch in der Ausbildung bin bzw., bis zum Tag seines Todes? Ich bin 22, gerade im 2. Ausbildungsjahr zum Mediengestalter, kann mir auch leider keinen Anwalt leisten, da ich Angst habe, dass es wieder nichts bringt. Wenn ich weiß, dass es sich lohnt etwas neues anzufangen, dann gebe ich mein geerbtes Geld gerne dafür aus, was anderes habe ich nicht.

Und ist es richtig, dass mir von diesen 30.000 DM, sofern meine Mutter die wirklich bezahlen muss, auch ein Pflichtteil zusteht? Und meinen Schwestern ebenfalls?

Es geht mir schon lange nicht mehr ums Geld, nur werden die Schulden durch diese ewigen verfahren immer höher. Ich finde, dass das, was in den letzten 3 Jahren passiert ist einfach nicht gerecht ist, und ich gönne das viele Geld der Frau nicht.

Ich hoffe dass es jemand schafft, diese lange Geschichte bis zum Ende durchzulesen, und dass uns jemand einen guten Tipp geben kann. Ich wäre für jeden noch so kleinen Einfall dankbar. Bitte fragen Sie, wenn Sie fragen haben. Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich weitermachen soll in dieser Angelegenheit.

Mit freundlichen Grüßen,

Patricia K.

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