Grundbucheintrag auf Bedrängnis?

14. September 2012 Thema abonnieren
 Von 
ZeeD
Status:
Frischling
(16 Beiträge, 14x hilfreich)
Grundbucheintrag auf Bedrängnis?

Zunächst hoffe ich, halbwegs das passende Forum gefunden zu haben.
Da das ganze ins Rollen geraten ist, durch den Tod meiner Oma, das ganze mal in "Erbrecht".
Meine Oma hat mittels Testament das Haus meiner Mutter vererbt und das Barvermögen meiner Tante.
Das Haus ist renovierungsbedürftig, wozu meine Mutter allerdings keine finanziellen Mittel hat.
Meine Schwester, älter als ich, im Vergleich zu mir auch nicht mehr in der Berufsausbildung, im Gegenteil, sie ist eine Karrierefrau. Nun haben meine Mutter und meine Schwester das Vorhaben, das Haus möglichst schnell auf meine Schwester (und mich) umzuschreiben. Hintergrund ist, dass meine Schwester über finanzielle Mittel verfügt. Sie ist allerdings nicht bereit, zu investieren, ohne Grundbucheintrag. Außerdem ist das Kredittechnisch (sagen wir mal ca 100.000€) ja auch ein Faktor, ob man Hausbesitzer ist oder nicht (Gegenwert im Zweifel, Zinssätze).
So, nun wurde ich also darum gebeten, bitte einer Umschreibung auf mich und meine Schwester zuzustimmen.
Für mich ist es in absehbarer Zeit unmöglich auch nur 1 Cent in dieses Haus zu stecken (Azubi!), noch kann ich mir vorstellen, jemals wieder in diesem Haus zu leben.

Meine Schwester stellt mich nun vor die Wahl:

1. Du weigerst dich, dann passiert mit dem Haus gar nichts und es verfällt in 10-20Jahren
2. Du stimmst zu (in meinen Augen hab ich aber einfach nichts davon, wie gesagt, ich schließe aus, da jemals zu wohnen)
3. Du stimmst deiner Enterbung zu, sodass meiner Schwester das Haus ohne Probleme alleinig überschrieben werden kann

Das ganze ist vllt etwas wirsch, aber welche Möglichkeiten habe ich, mich dagegen zu wehren? Ich verstehe mich mit Mutter wie auch Schwester gut! Trotzdem verstehen die beiden einfach nicht, dass es für mich einfach ein Zeitpunkt ist, wo ich so etwas nicht entscheiden kann. Mir käme es einfach unheimlich entgegen, mir nicht über die Hinterlassenschaften meiner Mutter JETZT SCHON Gedanken machen zu müssen, da sie ja auch noch lebt! In 20-30 Jahren ist meine Situation eine ganz andere, also würde ich mich ungern "zwingen" lassen, jetzt eine Regelung zu treffen.

Habe ich eine Alternative zu einer Entscheidung aus dem Bauch heraus oder Streß mit der Familie?

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5 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Pragmaticus
Status:
Lehrling
(1449 Beiträge, 508x hilfreich)

Hätte deine Mutter verzichtet, dann wärst du auch in die Situation 2. gekommen oder auch im Falle des plötzlichen Todes deiner Mutter. Insofern stellt sich doch nur die Frage welche Folgen Variante 2 hat? Nur so würdest du jedenfalls etwas später erlösen können.

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#2
 Von 
little-beagle
Status:
Student
(2181 Beiträge, 1248x hilfreich)

Niemand zwingt Dich, Dich zu entscheiden - allerdings darf Deine Schwester daraus auch Konsequenzen ziehen (Variante 1).

Wie stellt Deine Schwester sich das denn vor? Möchte sie dort wohnen und das ganze auf eigene Kosten renovieren? Was soll ins Grundbuch eingetragen werden? Sollst Du Dich an den Kosten beteiligen? Falls nein: wie möchte Deine Schwester sicherstellen, dass Du ihr nicht einen Strich durch die Rechnung machst, wenn das Haus renoviert ist?

Wenn Deine Schwester ins Grundbuch möchte, bevor sie Geld in die Hand nimmt (nachvollziehbar): Möchte sie zu 100% das Haus übernehmen und Du wirst irgendwie ausbezahlt oder möchte sie, dass im Grundbuch Du und sie mit 50% eingetragen werden?

Was spricht Deiner Meinung nach dagegen, mit ihr gemeinsam das Haus zu übernehmen?


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#3
 Von 
cruncc1
Status:
Richter
(8378 Beiträge, 4596x hilfreich)

Nun haben meine Mutter und meine Schwester das Vorhaben, das Haus möglichst schnell auf meine Schwester (und mich) umzuschreiben.
Deine Mutter ist Eigentümerin und kann mit dem Haus tun und lassen, was sie möchte. Sie könnte das Haus auch deiner Schwester schenken. Du hättest zu Lebzeiten keinerlei Ansprüche.

Hintergrund ist, dass meine Schwester über finanzielle Mittel verfügt.
Dann verstehe ich nicht, weshalb das Haus auch auf dich umgeschrieben werden soll.

Sie ist allerdings nicht bereit, zu investieren, ohne Grundbucheintrag.
Das ist auch nachvollziehbar.

3. Du stimmst deiner Enterbung zu, sodass meiner Schwester das Haus ohne Probleme alleinig überschrieben werden kann

Du musst einer Umschreibung auf deine Schwester nicht zustimmen! Deine Mutter kann deiner Schwester das Haus ohne wenn und aber schenken.

In 20-30 Jahren ist meine Situation eine ganz andere, also würde ich mich ungern "zwingen" lassen, jetzt eine Regelung zu treffen.
Wenn das Haus nicht mehr deiner Mutter gehört (warum aich immer) gehört dieses nicht mehr zum Nachlass.

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#4
 Von 
Wischnek
Status:
Beginner
(98 Beiträge, 38x hilfreich)

Hallo,
sachlich ist die Situation doch klar. Bei Alternative 2 kümmert Deine Schwester sich um alles, Du bleibst beteiligt (wie auch immer ist wohl noch zu klären) und hast keinerlei Stress damit. Der Wert bleibt erhalten. Später kann Deine Schwester Dir Deinen Anteil abkaufen oder ihr verkauft die Bude gemeinsam. Du musst ja nicht einziehen. Das Haus verfallen zu lassen wäre quatsch und bei 3) bist Du aussen vor (s. oben).

Allerdings, wenn Dich das alles emotional belastet, und darum scheint es hier zu gehen, dann überlasse es doch Deiner Schwester.

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#5
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(48980 Beiträge, 17247x hilfreich)

Eine häufige und faire Lösung in solchen Fällen wäre, dass das Haus Deiner Schwester überschrieben wird und Du eine Ausgleichszahlung für den Verzicht auf das Haus erhälst. Habt Ihr so eine Variante schon einmal diskutiert?

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