Kriegsentschädigen Polen - Deutschland

31. Juli 2004 Thema abonnieren
 Von 
PeterFfm
Status:
Frischling
(48 Beiträge, 2x hilfreich)
Kriegsentschädigen Polen - Deutschland

Wie viele mitbekommen haben, ist in Berlin ja ein Zentrum gegen Vertreibungen geplant. Wie sicher auch alle wissen, löste dies in Polen große Proteste aus. Meine persönliche Meinung hierzu ist übrigens, dass die Deutschen akzeptieren müssen, dass die Europäischen Grenzen so sind, wie sie sind - aber die Polen müssen auch akzeptieren, dass ein Zentrum gegen Vertreibung (wenn es sich gegen Vertreibung ALLGEMEIN, weltweit richtet, wie in unserem Fall) legitim ist.

Ich habe darüber recht viel gelesen in letzter Zeit, und die Vertriebenenverbände fordern ja Enschädigungen für die verlorene Heimat und für verlorenes Eigentum. In einer polnischen Zeitung las ich als Überschrift in diesem Zusammenhang "Dann sollen die Deutschen erstmal 1 Billion Euro zahlen, für die Zerstörungen, die sie im Krieg in Polen angerichtet haben".

Was mich nun interessiert:

1) Dass die Deutschen im II. WK enorm viel zerstört hatten in Polen, Russland und anderen Ländern, ist bekannt. Aber wurden hierfür nicht bereits Reparationen bezahlt? Oder ist Deutschland anderen Ländern so etwas immer noch schuldig?

2) Was mich auch interessiert: Immerhin verloren ja 3 Millionen Deutsche ihr komplettes Eigentum im heutigen Tschechien, und 9 Millionen Deutsche im heutigen Polen, und dass das moralisch gesehen ein kollektives Unrecht gegenüber einer Zivilbevölkerung war, ist unbestritten. Aber wie ist denn die rechtliche Sicht hierüber? Gibt es hier verschiedene Auffassungen je nach Staat, oder ist das wirklich einvernehmlich geregelt worden?


3) Soweit ich weiss, wurden doch die vertriebenen Deutschen alle finanziell entschädigt. Dass dies keine "Heimat" und auch nicht die eigene Geschichte ersetzen kann, ist klar. Aber ist es dann nicht problematisch, weitere Entschädigungen zu fordern?

Ich bin zwar Westdeutscher und habe auch keine Verwandten aus diesen Gebieten. Aber die Thematik interessiert mich, weil sie zunehmend in den Medien auftaucht, und weil ich speziell über die Rechtslage (Entschädigungen etc.) nichts im Internet fand. Ich habe einfach ein großes persönliches Interesse an dieser Thematik, und bin für Antworten dankbar.

-- Editiert von PeterFfm am 31.07.2004 01:33:18

Notfall oder generelle Fragen?

Notfall oder generelle Fragen?

Ein erfahrener Anwalt im Internationalen Recht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Ein erfahrener Anwalt im Internationalen Recht gibt Ihnen eine vertrauliche kostenlose Einschätzung!
Kostenlose Einschätzung starten Kostenlose Einschätzung starten



6 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
nightblue
Status:
Frischling
(17 Beiträge, 1x hilfreich)

also ich bin aus ostdeutschland und kann dir sagen das wir 855milliarden mark bezahlt haben. ich hab keine ahnung wieviel man damit von dem schaden abbezahlen kann. aber auf jeden fall hat die russische armee großartig geplündert und 100de kilometer gleise wurden mit nach russland genommen genauso machienen aus den fabriken etc..

nur weis ich nicht wer was bekommen hat, ob polen überhaupt geld gesehen hat oder so...

1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
joker_23
Status:
Frischling
(39 Beiträge, 16x hilfreich)

also ich finde das lächerlich das verbände gegen polen vorgehen wollen schließlich hat das deutsche reich mit dem krieg angefangen .

In polen müsste genauso land an russland abgegeben werden und die polnische parlament hat das gegen die vorwürfe verabschiedet sollte lediglich einen reaktion auf die verbände sein-.


Wer einen Krieg anfängt muss sich auch den negativen folgen in klaren sein wenn ich ein haus abbrenne sage ich auch nicht ich fordere schmerzensgeld weil ich einen fackel ab bekommen habe

1x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Snuggles
Status:
Praktikant
(905 Beiträge, 252x hilfreich)

Im Krieg geht es nie rational und gegen einander aufrechenbar zu. Im Nachhinein da gegen einander aufzurechnen ist sowieso ziemlich sinnlos. Es geht hier NUR drum, dass sich die Enkel der wirklich Geschädigten ne goldenen Nase verdienen wollen - Auf beiden Seiten.

Das ganze lässt sich aber natürlich auch toll in den Medien verwenden und in der Politik: "Hey, die haben was von uns und jetzt wollen die auch noch was von UNS - Wie ungerecht. Damals vor 50 Jahren, ... bla.".

1x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
BlackDevil
Status:
Schüler
(249 Beiträge, 63x hilfreich)

Stellt euch mal vor Deutschland würde jetzt daher kommen und ganz Preussen etc. zurückverlangen! hrhr
Dann wirds lustig!

1x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Banal
Status:
Frischling
(40 Beiträge, 23x hilfreich)

@ joker:

Polen hat ja nach dem 2. Weltkrieg Land an die UdSSR im Osten abtreten müssen (wohl als Preis für die "Befreiung" durch die Russen. Dafür konnten sich die Polen im Westen mit deutschen Ostgebieten schadlos halten.

Die deutschen Vertriebenen erhielten meines Wissens keine Entschädigung, woher auch, Polen und die Tschechoslowakei waren ja alles Satellitenstaaten der UdSSR und da war Geld Mangelware. Und die Begeisterung etwas an die Vertriebenen zu zahlen war sicher verschwindend klein.

1x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
gustl
Status:
Lehrling
(1081 Beiträge, 164x hilfreich)

@Banal hat das ganz treffend dargestellt! Die Polen waren doppelt ange...., erst hat Deutschland ihr Land verwüstet, dann kamen die Russen und haben Polen einfach in Richtung Westen verlagert!
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen; da wurde ein Volk auf der Landkarte einfach "verschoben"!
Die Deutschen, die in den ehem. Gebieten lebten, könn ja auch ein Lied davon singen! :(
Eine Entschädigung wurden keinen der Vertriebenen (Polen bzw. Deutsche) zugestanden! Schließlich war der Russe ja der "große Bruder" und wer wollte DA Geld eintreiben????

Mangelware bzgl. Geld herrschte aber nur an Devisen, das selbstgedruckte Zeug konnte ja jederzeit beschafft werden - der Gegenwert war ja nur bedingt vorhanden!

-----------------
"Die meisten Aufgaben lösen sich von selbst. Man darf sie nur nicht dabei stören!"

1x Hilfreiche Antwort

Und jetzt?

Für jeden die richtige Beratung, immer gleich gut.
Schon 266.714 Beratungen
Anwalt online fragen
Ab 30
Rechtssichere Antwort in durchschnittlich 2 Stunden
107.878 Bewertungen
  • Keine Terminabsprache
  • Antwort vom Anwalt
  • Rückfragen möglich
  • Serviceorientierter Support
Anwalt vor Ort
Persönlichen Anwalt kontaktieren. In der Nähe oder bundesweit.
  • Kompetenz und serviceoriente Anwaltsuche
  • mit Empfehlung
  • Direkt beauftragen oder unverbindlich anfragen
Alle Preise inkl. MwSt. zzgl. 5€ Einstellgebühr pro Frage.

Jetzt Anwalt dazuholen.

Für 60€ beurteilt einer unserer Partneranwälte diese Sache.

  • Antwort vom Anwalt
  • Innerhalb 24 Stunden
  • Nicht zufrieden? Geld zurück!
  • Top Bewertungen
Ja, jetzt Anwalt dazuholen