Verzollung bei selbst hergestellter Ware?

23. Dezember 2020 Thema abonnieren
 Von 
Afg001
Status:
Beginner
(145 Beiträge, 11x hilfreich)
Verzollung bei selbst hergestellter Ware?

Hallo zusammen!

Bei folgendem Fall brauche ich euren Ratschlag:

A hat in einem Drittland in Asien eigene Landwirtschaftsflächen, in denen er Safran anbaut. Diesen will er in Deutschland verkaufen. Hier habe ich zwei Fragen:

1. Was wird hier beim Zoll angesetzt? Wenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst. Wie kann A nachweisen, dass dies selbst erzeugte Lebensmittel sind? Eine Besichtigung vor Ort ist nicht möglich, da es keine Außenstelle vor Ort gibt.

2. Sehe ich das richtig, dass der Zollwert für Safran bei 0% und die Einfuhrumsatzsteuer bei 5% liegt? Die Seite des Zolls scheint heute leider etwas langsam zu sein.

Danke im Voraus!

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14 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120125 Beiträge, 39831x hilfreich)

Zitat (von Afg001):
1. Was wird hier beim Zoll angesetzt?

Das sollte ein eben jener recht zuverlässig mitteilen können.



Zitat (von Afg001):
Wenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst.

Das passt schon alleine von der Logik her nicht.



Zitat (von Afg001):
Wie kann A nachweisen, dass dies selbst erzeugte Lebensmittel sind?

Da wären z.B. entsprechende Dokumente die man vorlegen könnte.


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#2
 Von 
cirius32832
Status:
Schlichter
(7221 Beiträge, 1518x hilfreich)

Man wird ja sicherlich Urkunden haben, die Belegen dass einem diese Flächen gehören. Und man kann sicherlich belegen dass man dort Safran anbaut.

Vielleicht macht es Sinn, im Anbauland eine kleine Firma auf seinen Namen zu gründen, mit der man dann handelt?

Signatur:

https://www.antispam-ev.de

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#4
 Von 
Afg001
Status:
Beginner
(145 Beiträge, 11x hilfreich)

Zitat (von cirius32832):
Man wird ja sicherlich Urkunden haben, die Belegen dass einem diese Flächen gehören. Und man kann sicherlich belegen dass man dort Safran anbaut.

Vielleicht macht es Sinn, im Anbauland eine kleine Firma auf seinen Namen zu gründen, mit der man dann handelt?


Das ist wohl die Lösung, dann diese Urkunden beglaubigen lassen, dann dürfte das denke ich klappen. Danke!

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#5
 Von 
Afg001
Status:
Beginner
(145 Beiträge, 11x hilfreich)

Zitat (von Flo Ryan):
Das ganze Konstrukt ist doch schon seltsam bis unglaubwürdig.
Möchte man ernsthaft behaupten, A baut den Safran selbst an und erntet ihn vor allem auch selbst? Da dürfte doch etwas mehr Manpower nötig sein, man hat also Angestellte und müsste daher auch schon eine Firma im Ursprungsland haben.


Dass A alleine alles macht wurde nirgends behauptet? Das wäre beim Anbauprozess von Safran unmöglich..

Dass Sie das unglaubwürdig finden, ist ihre Sache, es entspricht aber der Wahrheit. Nicht in jedem Land der Welt benötigt man eine Firma um etwas zu unternehmen. Das Ursprungsland ist Afghanistan, dort ist dies such so erlaubt. Man hat ein Feld, bezahlt die Arbeitet und führt Abgaben ab. Bürokratie ist dort ein Fremdwort.

Aber danke für ihre Lösungsvorschläge. :)

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#6
 Von 
Afg001
Status:
Beginner
(145 Beiträge, 11x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):

Zitat (von Afg001):
Wenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst.

Das passt schon alleine von der Logik her nicht.


Hier ein Beispiel:
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro

Verkaufen will man für 15 Euro.

Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.

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#7
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6267 Beiträge, 1500x hilfreich)

Zitat (von Afg001):

1. Was wird hier beim Zoll angesetzt?

Wie der Zoll den zu verzollenden und zu versteuernden Warenwert ermittelt, sagt einem der Zoll.

Zitat:

Wenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst.

Daß der Einfuhrzoll höher ist als der Warenwert kann grundsätzlich passieren. Meistens sind die Zolltarife aber nicht so hoch.

Zitat:

Wie kann A nachweisen, dass dies selbst erzeugte Lebensmittel sind? Eine Besichtigung vor Ort ist nicht möglich, da es keine Außenstelle vor Ort gibt.

Auch das sagt einem der Zoll. Ich frage mich allerdings gerade, welche Bedeutung der Unterschied haben soll, zollrechtlich?

Der A importiert Safran aus einem Drittland. Ob er den da gekauft oder selbst angebaut hat ist doch für den Zoll unerheblich. Die Ware hat einen Wert X, und der ist zu verzollen.

Und der Zoll muss durchaus nicht den Wert akzeptieren, der auf einer Rechnung steht. Wenn der Rechnungsbetrag zu niedrig ist, wird unterstellt, daß die Rechnung absichtlich verkürzt wurde, um Einfuhrabgaben zu sparen.

Zitat:
2. Sehe ich das richtig, dass der Zollwert für Safran bei 0% und die Einfuhrumsatzsteuer bei 5% liegt? Die Seite des Zolls scheint heute leider etwas langsam zu sein.

Keine Ahnung, auch das sagt einem der Zoll. Man kann da auch anrufen...
Der Einfuhrumsatzsteuersatz ist übrigens ab 1.1.2021 wieder 7%, falls Safran dem ermäßigten Steuersatz unterliegt.

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

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#8
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6267 Beiträge, 1500x hilfreich)

Zitat (von Afg001):

Hier ein Beispiel:
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro

Verkaufen will man für 15 Euro.

Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.

Der hohe Preis des Safran – bis zu 30.000 Euro pro kg – liegt auch in dessen aufwändiger Herstellung begründet: Für die Herstellung von 1 kg Safran müssen 150.000 bis 200.000 Blüten des Safran-Krokus von Hand geerntet werden.

Aber generell gilt: Wenn die Kosten der Herstellung 10 Euro betragen und der Einfuhrzoll 20 Euro, dann wird man die Ware für mehr als 30 Euro verkaufen müssen, wenn man keinen Verlust machen will.

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

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#9
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(120125 Beiträge, 39831x hilfreich)

Zitat (von Afg001):
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro

Verkaufen will man für 15 Euro.

Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.

Doch, in dem Falle die Erkenntnis das man ein schlechter Unternehmer ist.

Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

1x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
cirius32832
Status:
Schlichter
(7221 Beiträge, 1518x hilfreich)

Zitat:
Nicht in jedem Land der Welt benötigt man eine Firma um etwas zu unternehmen. Das Ursprungsland ist Afghanistan, dort ist dies such so erlaubt. Man hat ein Feld, bezahlt die Arbeitet und führt Abgaben ab. Bürokratie ist dort ein Fremdwort.


Was in Afghanistan möglich ist, ist hier aber anders. Und da Sie Grenzen überschreiten brauchen Sie eben hier eine sichere Basis.

Signatur:

https://www.antispam-ev.de

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
Afg001
Status:
Beginner
(145 Beiträge, 11x hilfreich)

Zitat (von eh1960):
Zitat (von Afg001):

Hier ein Beispiel:
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro

Verkaufen will man für 15 Euro.

Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.

Der hohe Preis des Safran – bis zu 30.000 Euro pro kg – liegt auch in dessen aufwändiger Herstellung begründet: Für die Herstellung von 1 kg Safran müssen 150.000 bis 200.000 Blüten des Safran-Krokus von Hand geerntet werden.

Aber generell gilt: Wenn die Kosten der Herstellung 10 Euro betragen und der Einfuhrzoll 20 Euro, dann wird man die Ware für mehr als 30 Euro verkaufen müssen, wenn man keinen Verlust machen will.


Danke für den Tipp, wenn Sie sich den Markt anschauen werden Sie sehen, wo der Denkfehler liegt..

0x Hilfreiche Antwort

#12
 Von 
Afg001
Status:
Beginner
(145 Beiträge, 11x hilfreich)

Zitat (von Harry van Sell):
Zitat (von Afg001):
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro

Verkaufen will man für 15 Euro.

Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.

Doch, in dem Falle die Erkenntnis das man ein schlechter Unternehmer ist.


Es freut mich, dass Sie ein erfolgreicher Businessman sind, Herr von Sell. Ich mag nicht so erfolgreich sein wie Sie, 2 Unternehmen in anderen Bereichen, die erfolgreich laufen, dürften Ihrer These aber widersprechen. Schauen Sie sich den Markt an, dann verstehen Sie als erfolgreicher Unternehmer bestimmt schnell, wo Ihr Fehler liegt. :)

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#13
 Von 
hh
Status:
Unbeschreiblich
(47618 Beiträge, 16830x hilfreich)
0x Hilfreiche Antwort

#14
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10701 Beiträge, 4210x hilfreich)

Zitat (von Afg001):
Schauen Sie sich den Markt an, dann verstehen Sie als erfolgreicher Unternehmer bestimmt schnell, wo Ihr Fehler liegt.


Das habe ich getan aber ich kann aber keinen Fehler erkennen, wenn der Safran nicht noch mit Kurkuma gestreckt werden soll.
Liegt Ihr Fehler eventuell in einer Verwechslung der Gewichtseinheiten?
Iranischer Safran von "normaler / billig" Qualität liegt im Einkaufspreis irgendwo zwischen 2€ und 4€ pro GRAMM .

Oder ist die Qualität Ihres (echten) Safrans so miserabel?
Dann dürfte es aber schwierig werden diesen in der EU als Lebensmittel verkaufen zu können.

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