Hallo zusammen!
Bei folgendem Fall brauche ich euren Ratschlag:
A hat in einem Drittland in Asien eigene Landwirtschaftsflächen, in denen er Safran anbaut. Diesen will er in Deutschland verkaufen. Hier habe ich zwei Fragen:
1. Was wird hier beim Zoll angesetzt? Wenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst. Wie kann A nachweisen, dass dies selbst erzeugte Lebensmittel sind? Eine Besichtigung vor Ort ist nicht möglich, da es keine Außenstelle vor Ort gibt.
2. Sehe ich das richtig, dass der Zollwert für Safran bei 0% und die Einfuhrumsatzsteuer bei 5% liegt? Die Seite des Zolls scheint heute leider etwas langsam zu sein.
Danke im Voraus!
Verzollung bei selbst hergestellter Ware?
Notfall oder generelle Fragen?
Notfall oder generelle Fragen?
Zitat1. Was wird hier beim Zoll angesetzt? :
Das sollte ein eben jener recht zuverlässig mitteilen können.
ZitatWenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst. :
Das passt schon alleine von der Logik her nicht.
ZitatWie kann A nachweisen, dass dies selbst erzeugte Lebensmittel sind? :
Da wären z.B. entsprechende Dokumente die man vorlegen könnte.
Man wird ja sicherlich Urkunden haben, die Belegen dass einem diese Flächen gehören. Und man kann sicherlich belegen dass man dort Safran anbaut.
Vielleicht macht es Sinn, im Anbauland eine kleine Firma auf seinen Namen zu gründen, mit der man dann handelt?
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ZitatMan wird ja sicherlich Urkunden haben, die Belegen dass einem diese Flächen gehören. Und man kann sicherlich belegen dass man dort Safran anbaut. :
Vielleicht macht es Sinn, im Anbauland eine kleine Firma auf seinen Namen zu gründen, mit der man dann handelt?
Das ist wohl die Lösung, dann diese Urkunden beglaubigen lassen, dann dürfte das denke ich klappen. Danke!
ZitatDas ganze Konstrukt ist doch schon seltsam bis unglaubwürdig. :
Möchte man ernsthaft behaupten, A baut den Safran selbst an und erntet ihn vor allem auch selbst? Da dürfte doch etwas mehr Manpower nötig sein, man hat also Angestellte und müsste daher auch schon eine Firma im Ursprungsland haben.
Dass A alleine alles macht wurde nirgends behauptet? Das wäre beim Anbauprozess von Safran unmöglich..
Dass Sie das unglaubwürdig finden, ist ihre Sache, es entspricht aber der Wahrheit. Nicht in jedem Land der Welt benötigt man eine Firma um etwas zu unternehmen. Das Ursprungsland ist Afghanistan, dort ist dies such so erlaubt. Man hat ein Feld, bezahlt die Arbeitet und führt Abgaben ab. Bürokratie ist dort ein Fremdwort.
Aber danke für ihre Lösungsvorschläge.
Zitat:
ZitatWenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst. :
Das passt schon alleine von der Logik her nicht.
Hier ein Beispiel:
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro
Verkaufen will man für 15 Euro.
Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.
Zitat:
1. Was wird hier beim Zoll angesetzt?
Wie der Zoll den zu verzollenden und zu versteuernden Warenwert ermittelt, sagt einem der Zoll.
Zitat:
Wenn der Zoll einen Standard Einkaufspreis ansetzt, zahlt A mehr als der Warenwert selbst.
Daß der Einfuhrzoll höher ist als der Warenwert kann grundsätzlich passieren. Meistens sind die Zolltarife aber nicht so hoch.
Zitat:
Wie kann A nachweisen, dass dies selbst erzeugte Lebensmittel sind? Eine Besichtigung vor Ort ist nicht möglich, da es keine Außenstelle vor Ort gibt.
Auch das sagt einem der Zoll. Ich frage mich allerdings gerade, welche Bedeutung der Unterschied haben soll, zollrechtlich?
Der A importiert Safran aus einem Drittland. Ob er den da gekauft oder selbst angebaut hat ist doch für den Zoll unerheblich. Die Ware hat einen Wert X, und der ist zu verzollen.
Und der Zoll muss durchaus nicht den Wert akzeptieren, der auf einer Rechnung steht. Wenn der Rechnungsbetrag zu niedrig ist, wird unterstellt, daß die Rechnung absichtlich verkürzt wurde, um Einfuhrabgaben zu sparen.
Zitat:2. Sehe ich das richtig, dass der Zollwert für Safran bei 0% und die Einfuhrumsatzsteuer bei 5% liegt? Die Seite des Zolls scheint heute leider etwas langsam zu sein.
Keine Ahnung, auch das sagt einem der Zoll. Man kann da auch anrufen...
Der Einfuhrumsatzsteuersatz ist übrigens ab 1.1.2021 wieder 7%, falls Safran dem ermäßigten Steuersatz unterliegt.
Zitat:
Hier ein Beispiel:
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro
Verkaufen will man für 15 Euro.
Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.
Der hohe Preis des Safran – bis zu 30.000 Euro pro kg – liegt auch in dessen aufwändiger Herstellung begründet: Für die Herstellung von 1 kg Safran müssen 150.000 bis 200.000 Blüten des Safran-Krokus von Hand geerntet werden.
Aber generell gilt: Wenn die Kosten der Herstellung 10 Euro betragen und der Einfuhrzoll 20 Euro, dann wird man die Ware für mehr als 30 Euro verkaufen müssen, wenn man keinen Verlust machen will.
ZitatKosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro :
Verkaufen will man für 15 Euro.
Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.
Doch, in dem Falle die Erkenntnis das man ein schlechter Unternehmer ist.
Zitat:Nicht in jedem Land der Welt benötigt man eine Firma um etwas zu unternehmen. Das Ursprungsland ist Afghanistan, dort ist dies such so erlaubt. Man hat ein Feld, bezahlt die Arbeitet und führt Abgaben ab. Bürokratie ist dort ein Fremdwort.
Was in Afghanistan möglich ist, ist hier aber anders. Und da Sie Grenzen überschreiten brauchen Sie eben hier eine sichere Basis.
Zitat:Zitat:
Hier ein Beispiel:
Kosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro
Verkaufen will man für 15 Euro.
Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.
Der hohe Preis des Safran – bis zu 30.000 Euro pro kg – liegt auch in dessen aufwändiger Herstellung begründet: Für die Herstellung von 1 kg Safran müssen 150.000 bis 200.000 Blüten des Safran-Krokus von Hand geerntet werden.
Aber generell gilt: Wenn die Kosten der Herstellung 10 Euro betragen und der Einfuhrzoll 20 Euro, dann wird man die Ware für mehr als 30 Euro verkaufen müssen, wenn man keinen Verlust machen will.
Danke für den Tipp, wenn Sie sich den Markt anschauen werden Sie sehen, wo der Denkfehler liegt..
Zitat:ZitatKosten der Herstellung mit allem drum und dran pro Kilo: 10 Euro :
Verkaufen will man für 15 Euro.
Zoll setzt für diese Ware aber 20 Euro an. Da bleibt einem dann nichts.
Doch, in dem Falle die Erkenntnis das man ein schlechter Unternehmer ist.
Es freut mich, dass Sie ein erfolgreicher Businessman sind, Herr von Sell. Ich mag nicht so erfolgreich sein wie Sie, 2 Unternehmen in anderen Bereichen, die erfolgreich laufen, dürften Ihrer These aber widersprechen. Schauen Sie sich den Markt an, dann verstehen Sie als erfolgreicher Unternehmer bestimmt schnell, wo Ihr Fehler liegt.
Dass im Rahmen des Imports die EU Lebensmittelvorschriften zu beachten sind, ist hoffentlich bekannt.
Bezüglich des Zolls ist nur die Einfuhrumsatzsteuer fällig. Die kann jedoch als Vorsteuer wieder geltend gemacht werden, so dass es für einen Unternehmer letztlich egal ist wie hoch die genau ausfällt.
Was ist eigentlich das Problem, die entsprechenden Informationen zu finden?
https://ec.europa.eu/taxation_customs/dds2/taric/measures.jsp?Lang=de&Taric=09102010&SimDate=20201230
ZitatSchauen Sie sich den Markt an, dann verstehen Sie als erfolgreicher Unternehmer bestimmt schnell, wo Ihr Fehler liegt. :
Das habe ich getan aber ich kann aber keinen Fehler erkennen, wenn der Safran nicht noch mit Kurkuma gestreckt werden soll.
Liegt Ihr Fehler eventuell in einer Verwechslung der Gewichtseinheiten?
Iranischer Safran von "normaler / billig" Qualität liegt im Einkaufspreis irgendwo zwischen 2€ und 4€ pro GRAMM .
Oder ist die Qualität Ihres (echten) Safrans so miserabel?
Dann dürfte es aber schwierig werden diesen in der EU als Lebensmittel verkaufen zu können.
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