Ausziehen mit 17 / gemeinsames Sorgerecht

23. Mai 2010 Thema abonnieren
 Von 
Satil
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)
Ausziehen mit 17 / gemeinsames Sorgerecht

Hallo Zusammen,

ich habe da eine Frage.

Es geht um meine 17jährige Tochter die bei ihrem Vater lebt. Der Kontakt zwischen mir und dem Kindesvater ist quasi gleich Null, obwohl wir gemeinsames Sorgerecht haben. Nun hat mir meine Tochter erklärt, dass sie zu ihrer Stiefschwester ziehen möchte, dies aber nicht vom Vater unterstütz wird. Natürlich würde ich ihr gerne in dieser Situation helfen.

Zu meinen Fragen:
Wie sieht das Rechtlich bei gemeinsamen Sorgerecht aus?
Wenn ich meiner Tochter zugestehe, dass sie ausziehen kann und der Vater (bei welchem sie lebt) sich dagegen stellt - wie wird das gewichtet?

Wird dann vom Jugendamt oder vor Gericht entschieden zum Wohle des Kindes entschieden?

Welche Schritte kann ich überhaupt mit ihr unternehmen, ohne dabei gegen Rechte des Vaters zu verstoßen?


Ich Danke schon einmal im Voraus für die Hilfe
Satil

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11 Antworten
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#1
 Von 
nero070
Status:
Bachelor
(3590 Beiträge, 1263x hilfreich)

Guten Abend,

ohne die Zustimmung beider Elternteile wird das nichts. Was sind denn die Gründe für den Wunsch der Tochter? Darf sie bei Papa einfach nicht alles? Und bei der Stiefschwester winkt die Partymeile?

Verweigert ein Elternteil die Zustimmung, könnte diese evtl. beim Vortragen von schwerwiegenden Gründen, durch ein Familiengericht ersetzt werden. Allerdings ist die Tochter ja nun schon 17. Mit 18 könnte sie eh ohne Zustimmung der Eltern ausziehen.

LG nero

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#2
 Von 
Satil
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Hi,

da gibt es eine Menge, was sie auszusetzen hat. Sie hat Null Freuzeit, bekommt kein Taschengeld, muss über alles Rechenschaft ablegen etc.

Dass bei der Stiefschwester die "Dauerparty" winkt kann ich nicht bestätigen. Vielmehr ist es so, dass meine Tochter mit der ständigen Kontrolle von Vater und Stiefmutter nicht mehr klar kommt. Ihr wird nicht bei der geringsten Gelegenheit Vertrauen entgegen gebracht. Wenn sie von ihrem Praktikum nach Hause fährt und eine Bahn verpasst muss sie sich sofort melden. Ausgehen ist quasi gar nicht möglich. Nicht, dass sie es wollte. Ich muss mich (trotz gemeinsamen Sorgerechts) heimlich mit meiner Tochter treffen! In dieser Familie herrt regelrechter Psychterror.

LG
Satil

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#3
 Von 
guest-12325.05.2010 11:12:47
Status:
Beginner
(60 Beiträge, 19x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#4
 Von 
Satil
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Nun, es geht ja nicht in erster Linie um das Taschengeld. Es ist nur ein Punkt auf der Liste. Und sie hat sich schon längst damit abgefunden.

Es geht vielmehr darum, dass sie immer noch behandelt wird als wäre sie 10. Über alles Rechenschaft ablegen muss und wenn sie mal zum Geburtstag Geld bekommt (also Vater und Stiefmutter das mitbekommen) darf sie das nicht für etwas Schönes ausgeben, sondern muss davon Sachen für die Schule kaufen. Es geht darum, dass sie in einer Umgebung ist, die keinerlei positive Gefühle vermittelt. Ganz zu schweigen von Vertrauen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie über viele Dinge nicht die Wahrheit erzählt bekommt - ganz im Gegenteil! Der Kontakt zu mir, Großeltern und Halbgeschwister wurde rigoros unterbunden.
Nun findet sie heraus, dass der fehlende Kontakt nicht von uns ausging, sondern nicht zugelassen wurde.


LG
Satil

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#5
 Von 
nero070
Status:
Bachelor
(3590 Beiträge, 1263x hilfreich)

Hallo,

über Erziehung kann man natürlich streiten. Sichrlich ist das geschilderte nicht schön. Wenn der KV aber nicht zustimmt, dann geht es nicht.

Wann wird Töchterchen denn 18?

LG nero

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#6
 Von 
Satil
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Sie wird in Februar 18

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#7
 Von 
nero070
Status:
Bachelor
(3590 Beiträge, 1263x hilfreich)

Hallo,

das sind noch knapp 8 Monate. Ich denke, das Beschreiten eines gerichtlichen Weges lohnt sich da nicht mehr.

Ich würde sagen, Augen zu und durch und bis Februar warten.

LG nero

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#8
 Von 
guest-12325.05.2010 11:12:47
Status:
Beginner
(60 Beiträge, 19x hilfreich)

--- editiert vom Admin

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#9
 Von 
mikkian
Status:
Bachelor
(3868 Beiträge, 471x hilfreich)

Hallo Satil,

wie sehen die weiteren Pläne der Tochter aus? Warum zur Stiefschwester, naheliegend wäre doch ein Wechsel zu dir, als Mutter?

Wo liegen die wirklichen Motive der Tochter, wo deine und wo die des Vaters? Kann eine übersteigerte Angst/Sorge ein Grund für das "kurz halten" der Tochter sein. Besteht vielleicht die Befürchtung, dass aus deiner oder der Richtung deiner Familie Anschuldigungen kommen, wenn das Kind nicht "wohl gerät".

Für jedes Verhalten gibt es Gründe und in den seltensten Fällen ist es so, dass Eltern ihren Kindern bewusst schaden wollen.

Wie wäre ein Gespräch zu dritt, Mutter, Vater, Tocher, ggf. unter Moderariton des Jugendamtes?

Ansonsten schließe ich mich Nero an. Über ein Gerichtsverfahren wird das Kind 18.

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"Viele Grüße mikkian"

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#10
 Von 
Satil
Status:
Frischling
(5 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo mikkian,

die Motive meiner Tochter liegen darin, endlich wie eine junge Frau und nicht wie ein kleines Kind behalndelt zu werden. - Um es einfach auszudrücken.

Meine Motive liegen darin für sie da zu sein.

Die Motive des Vaters liegen ganz klar darin, dass er - wie Du schon vermutet hast - Angst hat sie zu verlieren.

Um die Situation ein wenig zu erläutern:
Meine Tochter hat die ersten sieben Jahre bei der Oma väterlicher Seits gelebt, die im selben Haus wohnte wie ich und der Kindesvater. Nach unserer Trennung (er hatte eine neue Frau kennengelernt) ist mein Kontakt zu ihm komplett abgebrochen. Ich bin kurz darauf auch weg gezogen. Den Kontakt zu meiner Tochter und Familie habe ich nicht aufrecht erhalten.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo sich der Kindesvater bei mir meldete und erklärte, dass er unsere Tochter zu sich nehmen wollte. Da ich weder über seine, noch die der Großmutter informiert war, habe ich mich vor einer Entscheidung sowohl mit der Oma, als auch mit dem Kindesvater und dessen neuer Lebensgefährtin (unabhängig von einander) zusammen gesetzt und versucht die Lage zu sondieren. Ich wollte ja schließlich das Beste für meine Tochter!
Auf jeden Fall habe ich mich dafür entschiden, dem Wunsch des Vaters nachzukommen und ihn darin zu unterstützen unsere Tochter zu sich zu nehmen.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch wieder versucht den Kontakt zu meiner Tochter neu aufzubauen. In der ersten Zeit klappte dies auch sehr gut. Ich bin häufig bei ihr gewesen und habe mich auch gut mit ihrem Vater und dessen Lebensgefährtin verstanden.

Dann wurde allerdings vom Vater der Kontakt zu seiner Familie (welche gegen die Entscheidung war dass unsere Tochter zum Vater zieht) und auch zu meiner Mutter (welche mit der anderen Oma befreundet war) komplett abgebrochen. Meine Tochter durft die Oma, bei weler sie dei ersten Jahre ihres Lebens verbracht hat nicht mehr besuchen! Als Grund wurde angeführt, dass es einfacher für unsere Tochter sei, den Umzug zu verkraften (sie hat jedes Mal nach den Besuchen bei der Oma sehr geweint).

Mit dieser Entwicklung war ich nicht einverstanden, da meine Tochter mit der Oma ihre wichtigste Bezugsperson verloren hat. So kam es auch zwischen mir und dem Kindesvater zu Streitigkeiten.
Während dieser Zeit hat auch meine zweite Tochter immer noch Kontakt zur Halbschester gehabt. Die Kontakte waren zwar schwierig, da die Besuche meistens beim Vater stattfinden mussten, aber immerhin war der Kontakt vorhanden. Aber auch das änderte sich, als die Oma starb. Meine Tochter wurde darüber zuerst nicht in Kenntniss gesetzt, hatte also auch nicht die Möglichkeit von der Oma zu verabschieden...
Das Wochenende nachdem die Oma verstorben ist war ein Besuchskontakt zur Habschwester (bei dieser zu Hause) angesetzt. Meine zweite Tochter bekam einen Anruf vom Kindesvater, in dem er ihr mitteilte, dass sie nicht über den Tot der Oma mit der Schwester reden solle. Das hat meine Tochter natürlich verweigert, was zur Folge hatte, dass auch der Kontakt zu ihr komplett abgebrochen wurde.

Ich habe in dieser Zeit immer wieder versucht den Kontakt weiterhin aufrecht zu erhalten, was jedoch nicht von Erfolg gekrönt war, da ich weder telefonisch noch persönlich Zugang zu ihr erhielt!

Erst seit dem Tot meiner Oma konnten wir (meine Tochter und ich) den Kontakt zu meiner Tochter wieder aufbauen. Es war schon fast wie ein kleines Wunder, dass meine Jüngste vom Vater die Erlaubnis bekam bei der Beerdigung meiner Oma dabei sein zu können.
An diesem Tag habe ich ein langes Gespräch mit der "Kleinen" gführt und sie hat den Wunsch geäussert, wieder mit mir in Kontakt zu treten. Also haben wir abgemacht, dass ich sie zu einem festen Zeitpunkt einmal in der Woche anrufe.

Ich bekam daraufhin einen Anruf vom Kindesvater, welcher sich bei mir beschwerte, dass diese Abmachung hinter seinem Rücken getroffen wurde. Worauf ich ihm erklärt habe, dass dies der Wunsch unserer Tochter gewesen sei und ich ihr diesen bestimmt nicht abgeschlagen hätte - unter keinen Umständen!
Was der Vater jedoch nicht wusste (und auch immer noch nicht weiss) ist die Tatsache, dass ich mich mit meiner Tochter zudem auch einmal in der Woche (heimlich) treffe.
Bei diesen Treffen habe ich von meiner Tochter erfahren, dass der Vater in ständiger Angst lebt, sie könne von Zuhause weglaufen. Dass er Märchen über mich und die Familie erzählt hat und so weiter.

Nochmal zu meinen Motiven:
Ich möchte nicht noch einmal den Kontakt zu meiner Tochter verlieren und werde alles daranseten, dass dieser bestehen bleibt. Ich habe einfach viel zu viel Zeit und Erfahrungen mit ihr verloren. Ich will einfach nur für sie da sein, wenn sie mich braucht. Ihr helfen wenn es mir möglich ist.

Warum meine Tochter zu ihrer Stiefschwester ziehen möchte ist ganz einfach. Die Stiefschwester ist mittlerweile der wichtigste Bezugspartner meiner Tochter.


LG
Satil

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0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
mikkian
Status:
Bachelor
(3868 Beiträge, 471x hilfreich)

Hallo Satil,

da ist in den letzten 17 Jahren aber sehr viel geschehen... Ich würde zunächst ein Gespräch zwischen Tochter und Vater anregen. Es gibt Familienberatungsstellen, die so etwas sicher begleiten. Sie sollte versuchen, den Ängsten des Vaters offensiv gegenüber zu treten und ihre Sicht schildern, ihre Wünsche und Bedürfnisse. Es ist eine Chance, die familiäre Situation so zu entspannen, dass sie vielleicht doch beim Papa bleiben kann, bis sie selbstständig ist.

Sollte das nichts bringen, ein begleitetes Gespräch zu dritt. Ansonsten mit 18 ausziehen.

Ich wünsche deiner Tochter, dass sie ihren Vater irgendwie erreicht und es zu einer friedlichen einvernehmlichen Lösung kommt.

Alles Gute!

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"Viele Grüße mikkian"

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