Darf ich abwechselnd bei meinem Vater und meiner Mutter leben?

19. August 2005 Thema abonnieren
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)
Darf ich abwechselnd bei meinem Vater und meiner Mutter leben?

Hallo!


Als ich 9 Jahre alt war, trennte meine Mutter sich von meinem Vater. Sie zog mit meiner kleinen Schwester (damals 2) ca. 400km entfernt zu ihrem neuen Freund. Nach der Trennung von ihm stürzte meine Mutter völlig ab. Nach 10 Monaten holte unser Vater meine Schwester und mich zurück zu sich. Das geschah alles hinter dem Rücken meiner Mutter, die zu der Zeit nach einem Selbstmordversuch in Therapie war. (Wir lebten zu der Zeit bei einer Freundin unserer Mutter, bis unser Vater uns zurückholte.)

Vor 1 1/2 Jahren zog meine Mutter zurück nach hier, lebt jetzt ca. 10km entfernt (in der Stadt in der ich auch zur Schule gehe). Sie hat ca. 5 oder 6 Therapien und mehrere Selbstmordversuche hinter sich. Mt der Zeit erfuhr ich von ihrer Kindheit. Diese war einfach schrecklich. Ich erfuhr über die Probleme diese mit meinem Vater hat. Und dass sie Borderlinerin ist.

Ich lebe jetzt seit vier Jahren mit meinem Bruder (15) und meiner Schwester (7) bei meinem Vater. Und ich kann nicht sagen, dass ich hier glücklich bin.
Früher war es immer so, dass meine Mutter sich um uns kümmerte und mein Vater den ganzen Tag arbeitete, Geld verdiente.
Als ich zu meinem Vater kam, war er mir fremd.

Mein Vater und mein Bruder sind völlig anders als ich. Ich bin sehr verträumt, denke viel nach. Ich schreibe Geschichten und Gedichte, erträume mir meine eigene Welt. Jedoch nicht um mich aus der Realität zu flüchten, wie mein Vater denkt. Ich tue dies einfach aus Spaß am Träumen.
Die beiden hingegen denken sehr praktisch, halten von Gefühlssachen nicht sonderlich viel und schrauben ständig an irgendwelchen Computern rum.

Natürlich liebe ich meine Familie, doch sie geben mir oft unbewusst Zeichen, dass ich nicht richtig dazugehöre. Ich weiß, das mein Vater mich liebt und so etwas niemals denken würde. Dennoch kann ich nicht glücklich sein, wenn ich nicht so leben kann wie ich möchte. Mein Vater hat uns (gegen den Willen unserer Mutter) völlig ohne Religion erzogen. Ich könnte meinem Vater doch niemals sagen, dass ich gerne in die Kirche gehe und inzwischen auch an Gott glaube! Er würde mir das sicher nicht verbieten, aber ich müsste mir wahrscheinlich ständig Sticheleien von ihm und meinem Bruder anhören müssen.
Wenn ich ihnen erzählen würde, dass ich an Engel glaube, würden sie mich doch glatt für verrückt abstempeln!

Da ich weiß dass man mich nicht versteht, kann ich einfach nicht so leben wie ich es möchte. Ich muss mein wahres Ich verstecken.
Wenn ich einfach nur irgendwo rumsitze und meinen Gedanken nachhängen, muss ich mir gleich wieder anhören, das wäre ja SOOO unnormal.

Meine Mutter hält Träumen dagegen für sehr wichtig.
Sie hat mich von vornerein so akzeptiert wie ich bin. Ich bin ihr sehr ähnlich und ich komme einfach super mit ihr klar.

Mit meinem Vater hatte ich schon des öfteren heftige Streis die meistens damit endeten, dass ich Internet-, Fernseh- und Telephonverbot, Tachengeldentzug und Hausarrest bekam. Er nahm mir meinem Zimmerschlüssel weg, so dass ich keine Privatsphäre mehr hatte. Das alles ist für mich nicht soo schlimm. Doch der Ton mit dem mein Vater mit mir sprach, wie er mich behandelte. Liebesentzug. Ich bin wirklich hochsensibel (habe früher wegen jeder Kleinigkeit angefangen zu heulen) und komme mit sowas einfach nicht klar.
Völlig einsam und verlassen, hatte das Gefühl dass keiner mich liebt. Ich war doch noch ein Kind...

In diesen vier Jahren habe ich mich sehr verändert. Ich bin oft völlig verunsichert. Ich habe vor Dingen Angst, die andere nicht nachvollziehen können. Ich fange manchmal völlig verzweifelt an zu weinen, wenn ich darum gebeten werde z. B. Futter für mein Kaninchen bei einem Bauer hier im Dorf zu kaufen. Den ich nicht kenne. Diese Situation überfordert mich total. Außerdem habe ich ständig Angst etwas falsch zu machen (wenn meine Mutter oder Freund von mir dabei sind, meistens nicht), und davor zu fallen. Auch hatte ich früher oft Fallträume.

Ich komme mit meinem Vater manchmal einfach überhaupt nicht klar und vermisse meine Mutter unheimlich...

Ich würde so gerne bei ihr wohnen. Doch ist das wegen ihrer Borderline-Erkrankung kaum möglich. Außerdem möchte ich meine kleine Schwester nicht alleine lassen. Mein Vater hat überhaupt keine Zeit für sie. Er spielt nicht mit ihr, kocht nicht, kümmert sich nicht darum dass sie für die Schule übt und ihre Hausaufgaben macht. Ständig müssen Babysitter, bzw. mein Bruder und ich auf sie aufpassen. Dadurch dass ich dieeinzige "Frau" im Haus bin, muss ich automatisch die Mutterrolle übernehmen. Zwar verlngt das keiner von mir, jedoch sagt mir das mein Gefühl.

Deshalb wäre es wahrscheinlich die beste Lösung, wenn ich immer abwechselnd eine Woche bei meiner Mutter und meinem Vater wohnen würde. So würde ich bei meiner Mutter wohnen, hätte jedoch nicht das Gefühl meine Familie im Stich zu lasse, da ich ja genau so lang bei ihr bin.

Doch ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist. Muss ich nicht bei einem Elternteil leben?

Und selbst wenn das theoretisch gesehen möglich ist: da wäre ja immer noch die Tatsache dass meine Mutter Borderlinerin ist. Man könnte der Meinung sein, sie könne sich nicht um mich kümmern. (Das tut sie aber im Gegensatz zu meinem Vater sehr wohl.)
Doch hätte sie dann ja immer eine Woche Ruhe.

Letztendlich wäre es für das Kindeswohl (also mein Wohl) besser, da es mir bei ihr psychisch einfach viel besser geht.


Ich bin erst 14 und werde daher wohl kaum zur Rechtsberatung gehen können, daher hoffe ich, dass mir hier geholfen werden kann.

Ich weiß, dass dieser Beitrag viel zu lang ist. Dennoch hoffe ich, dass er nicht gelöscht wird. Die ganze Situation ist einfach unheimlich schwierig. Und obwohl ich mich darum bemüht habe, mich möglichst kurz zu fassen, habe ich es nicht geschafft alles zu schreiben.


Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie mir antworten würden...


Mit freundlichen Grüßen,
Alica

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20 Antworten
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#1
 Von 
teufelin
Status:
Master
(4613 Beiträge, 248x hilfreich)

Hallo Alica,
so wie du schreibst, kann ich gar nicht recht glauben, dass du erst 14 Jahre alt bist. Hast du den Brief wirklich (allein) verfasst? Und das nachts um 02:00 Uhr ??

Wenn ja, bist du m.E. ein Mensch, der - trotz Träumereien - fest im Leben steht und sich seines Handelns sehr bewusst ist.

Zur Rechtsberatung musst du nicht gehen. Deine Anlaufstelle ist das Jugendamt und dort wird man dir mit Sicherheit helfen.

Natürlich stellt es - von aussen betrachtet - erstmal eine Schwierigkeit dar, dass deine Mutter so heftige psychische Probleme hat aber du weißt ja um diese und ich denke, dich wird es auch nicht traumatisieren, wenn wieder einmal etwas passieren sollte.
Wer weiß - vielleicht gibst du deiner Mutter sogar ein wenig halt.

Aber: Mit deinen 14 Jahren solltest du dir nicht einbilden, Mutterrollen für deine Schwester und evtl. gar deine Mutter übernehmen zu müssen. Das würde dich bei weitem überfordern und gerade bei deiner Mutter wäre die Verantwortung viel zu groß für dich. Sie ist - trotz ihrer Krankheit - für sich selbst verantwortlich! Nicht DU !!
Zumal du selbst psychisch manchmal recht labil zu sein scheinst.

Mit 14 Jahren darfst du zwar noch nicht selbst entscheiden, wo du lebst aber du wirst angehört und deine Wünsche werden sehr ernstgenommen.
U.U. muss ein Gutachter die ganze Situation beurteilen.
Wenn dein Vater nicht mit einer 50/50 Regelung einverstanden ist, wirst du dich also evtl. auf einen langen steinigen Weg vorbereiten müssen.

Vielleicht gäbe es ja zusätzlich die Möglichkeit, dass deine Mutter sich eine Wohnung ganz in eurer Nähe sucht. Dann könntest du jederzeit mit deiner Schwester in Kontakt bleiben und sie besuchen und trotzdem jede 2. Woche bei deiner Mutter wohnen.
Oder umgekehrt: Du bleibst bei deinem Vater aber hast jederzeit die Möglichkeit, zur Mama zu gehen, wenn dir danach ist.

Egal, wie du deinen Vater siehst: Als erstes solltest du mit ihm über deinen Wunsch sprechen. Das ist nicht nur fair, sondern m.E. unbedingt erforderlich.
Stell dir mal vor, er bekommt plötzlich ein Schreiben vom Jugendamt und bemerkt dadurch, dass du ihn - in seinen Augen - 'hintergangen' hast.
Das würde der ganzen Angelegenheit nicht gerade förderlich sein.

Wer weiß - vielleicht sieht dein Vater die Geschichte ja ganz anders, als du denkst und es lässt sich eine Einigung - ganz ohne Behörden etc... - treffen.

Es muss ja vielleicht auch nicht gleich eine 50/50 Regelung sein - vielleicht baut ihr erstmal die Besuchsregelung ein wenig weiter aus. Dann hätte dein Vater weniger Ängste ( denn diese musst du auch akzeptieren! ) und man kann sehen, wie es sich entwickelt und ob deine Mutter einer ständigen Betreuung gewachsen ist.

Liebe Alica, letztlich wäre dir auch nicht damit geholfen, auf Dauer bei einem Elternteil zu leben, der nicht in der Lage ist, dir ein halbwegs vernünftiges Umfeld zu gewährleisten. Deshalb sollte schon geprüft werden, ob deine Mutter diese Kraft hat.
Evtl. wacht dein Vater ja auch auf, wenn du ihm gegenüber mal offen über deine Wünsche sprichst. Ein offenes Wort bewirkt meist mehr Änderungen, als eine Flucht!!
Auch wäre es für dich vielleicht nicht verkehrt, sich mal an einen Therapeuthen zu wenden, damit du deine Ängste verlierst.

Wie sieht denn zur Zeit die Besuchsregelung aus?
Hast du überhaupt schon mit deiner Mutter über deinen Wunsch gesprochen und wie steht sie dazu?

Also: Dein erster Weg sollte der zu deinem Vater sein.
Der zweite führt dich ( evtl. gemeinsam mit Papa und/oder Mama ) zum Jugendamt, sofern ihr keine Einigung findet.

Viel Glück!!

PS: Auch Träume kann man in die richtige Richtung 'manipulieren'.
Vielleicht solltest du versuchen, in deinen Träumen nicht zu flüchten und dir eine andere, schönere Welt aufzubauen, die es so nie geben wird, sondern die gegebene Realität hinzunehmen und etwas 'zielgerechter' zu versuchen, daraus für dich eine schönere Welt für die Zukunft zu träumen, die du mit eigener Kraft, Kreativität und Motivation tatsächlich realisieren könntest. Dann gäbe es nämlich auch die Chance, dass diese Träume irgendwann wahr werden.

Du bist 14 Jahre alt - somit dauert es nicht mehr lang und du hast dein Leben selbst in der Hand. Fang jetzt an, dir Ziele zu setzen, wie du es gestalten möchtest.
Arbeite z.B. auf einen guten Schulabschluß hin, damit du eine Ausbildung machen kannst, die dich glücklich macht und dir alle Wege offenhält.
Setze deine Kreativität, die du bisher ausschließlich in deinen Träumen ausgelebt hast um und versuche daraus etwas zu machen.

Ich wünsche dir, deinen Geschwistern und deinen Eltern alles Gute!!

0x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Logo
Status:
Frischling
(6 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo Alica,
Das eins mal Klar ist. Ich finde du bist schon jetzt eine ganz tolle Persönlichkeit kann auch gar nicht glauben das du erst 14 bist. Ich schließe mich der Meinung von teufelin an.Mehr ist fast nicht hinzu zuführen. bin richtig gerührt über deine Geschichte.
Ich wünsche Dir ganz ganz viel Glück!!

-----------------
" "

0x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo Teufelin!


Ich bin dir wirklich sehr dankbar, dass du mir geantwortet hast.

Ja, das habe ich allein und zu dieser Uhrzeit geschrieben. Ist das denn außergewöhnlich...? o_O
Ich bin am 22. Mai 1991 geboren, bin also wirlich 14 Jahre alt! :-)


Im Moment ist es so, dass meine Mutter ja recht nahe wohnt, ich sie daher auch oft besuchen kann.

Das Problem ist, dass mir diese Besuche einfach nicht reichen. Ich vermisse sie einfach so sehr... :'(

Ich möchte bei ihr wohnen, aber trotzdem meine Familie nicht verlieren. Deshalb bin ich auf diese Idee gekommen. Denn wenn mal wieder etwas sein könnte, könnte ich ja einfach mal die Woche bei meinem Vater verbringen statt bei ihr, so, dass sie für einige Zeit "entlastet" ist.
Was mir fehlt, ist Gewissheit, immer zu meiner Mutter zu können. Ich möchte meinen Vater nicht immer um Erlaubnis bitten müssen. Ich möchte, wenn ich mal wieder Streit mit meinem Vater habe, einfach zu meiner Mutter gehen können. Denn mein Vater gibt mir keine Möglichkeit, mich zurückzuziehen. Er konfrontiert mich mit all diesen Dingen und lässt mir keine Zeit, mich abzureagieren. Ich bin eigentlich ein sehr ruhiger Mensch, doch ich spreche nie über meine Probleme. Ich weine nicht, ich schlucke einfach immer alles runter...

Dadurch passiert es manchmal, dass ich meinem Vater alles an den Kopf werfe und einfach alles rausschreie was mich bedrückt. In solchen Situationen sage ich auch manchmal Dinge, die mir später leidtuen... :'(

Ich brauche da einfach mal Zeit für mich, dass ich einfach mal für ein paar Tage von zu Hause weg kann. So dass ich ersteinmal richtig über alles nachdenke und mich dann mit meinem Vater ausspreche.

Denn ist schon öfters passiert dass die Situation eskaliert ist. Und da habe ich keine Chance. Er ist viel stärker als ich, ich kann mich nicht wehren...

Meine Mutter würde mich gerne ganz zu sich nehmen, denn sie hält die Erziehungsmethoden meines Vaters für schrecklich.


Meine Mutter meinte vor einigen Monaten zu meinem Vater, er solle mit uns Kindern (ganz besonders mit mir) zur Familienberatung gehen. Aber er hält da nichts von.


Meine Träume handeln oft von Dingen die ich mir wünsche. Und diese Dinge sind eigentlich auch realistisch. Meist geht es darum, dass ich endlich einen Freund habe. Ich wünsche mir jemanden, der mich so akzeptiert wie ich bin, mich liebt und immer für mich da ist...

Auch träume ich sehr oft von meiner Zukunft. Ich träume davon meine Ausbildung zu machen (ich möchte Erzieherin, Fachrichtung Heimerziehung werden), zu heiraten, Kinder zu bekommen. Ich träume davon, mich um meine Kinder zu kümmern, mist ganz normale Alltagssituationen. Ich träume davon, gebraucht und geliebt zu werden.
Ich träume davon, anderen Menschen zu helfen. Ich träume davon, Kinderbücher zu schreiben, für wohltätige Zwecke zu spenden, einfach zu helfen... Menschen Hoffnung zu spenden... sie glücklich zu machen...

Das sind meine Träume. Vielleicht werden sie nimals wahr werden, doch ich werde alles versuchen um sie verwirklichen.

Ich habe so viel Hoffnung in mir, und ich möchte meinen Mitmenschen etwas davon abgeben. Obwohl ich es oft nicht leicht habe, bin ich immer optimistisch. Ich versuche immer aus allem das Beste zu machen, und gebe mir Mühe, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich möchte stark sein. Ich möchte den Menschen zeigen, was in mir steckt. Ich möchte ihnen zeigen, wie schön das Leben sein kann, dass man niemals aufgeben sollte. Ich möchte ihnen zeigen, wie viele schöne Dinge es auf dieser Welt gibt.

Wie gesagt habe ich vor, Bücer zu schreiben wenn ich erwachsen bin. Auch wenn das jetzt wahrscheinlich dumm klingt: Ich weiß zwar noch nicht über wasich schreiben möchte (auf jeden Fall möchte ich den Menschen die Augen öffnen mit dem was ich schreibe), doch ich weiß schon genau, was ich vorne in mein erstes Buch hineinschreiben werde:

"Ich widme dieses Buch den Menschen denen ich s je wet war, mir ein Lächeln zu schenken..."

Es macht mich so glücklich zu wissen, dass ich sogar fremden Menschen ein Lächeln wert bin.


Meine Mutter hatte mich nach einem Besuch bei ihr zum Bus gebracht und mich in den Arm genommen. Nachdem ich mich hingesetzt hatte, winkte sie mir noch zu. Die Busfahrerin hat mich ganz herzlich angelacht, das war so ein schönes Gefühl. Oder als ich mir mal ein Eis kaufte, unterhielt ich der Verkäufer mit mir, das war auch schön. Anderen Leuten scheinen solche Dinge vielleicht nicht viel zu bedeuten, mir schon. Solche Augenblicke zeigen mir, dass ich da bin. Dass ich ICH bin. Das man mich akzeptiert wie ich bin. Und diese Dinge bleiben mir noch nach Jahren in Erinnerung.


Tut mir leid, ich merke dass ich schon wieder vom Thema abkomme. Aber es ist mir wichtig, all das mal zu sagen.


Ich möchte mein Leben leben könne, damit ich endlich meine Träume verwirklichen kann.
Ich habe sehr schnell verstanden dass es egal ist, dass meine Nase vielleicht etwas zu groß ist, dass es gar nicht so schlecht ist, nicht so schrecklich dünn wie diese ganzen Models zu sein. Nur weil das vielleicht als schön empfunden wird, muss ich doch nicht so rumlaufen. Da habe ich lieber eine (ja eigentlich) völlig normale Figur. Ich weiß inzwischen dass es egal ist, dass ich etwas unordentlich bin und in Sport eine Niete bin. Ich lass mich nicht mehr auslachen, wenn ich (ja angeblich so dumme) Fragen stelle.

"Wer fragt ist für einen Augenblick ein Narr. Wer nicht fragt, ist für immer ein Narr."

Ich lasse mir nicht mehr verunsichern wenn mir Leute sagen, meine Hände waren zu klein (ich habe die Hände meiner Mutter. Ich mag meine Hände und bin verdammt stolz auf sie!), meine Schrift so unordentlich oder die Musik die ich höre, blöd. Ich höre eben lieber ruhige, tiefsinnige und romantische
Lieder anstatt Rap und Hip Hop. Und dazu stehe ich.


Wahrscheinlich bilde ich es mir auch nur ein, von meinem Bruder und meinem Vater nicht akzeptiert zu werden. Aber sie sind völlig anders als ich und können meine Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen.

Ich fände es einfach viel schöner bei meiner Mutter zu wohnen, da wir uns so ähnlich sind. Wenn ich bei ihr bin, sprechen wir stunenlang über Gott und die Welt, ich kann ihr alles sagen. Wir gehen zusammen spazieren und einkaufen. Wir kochen zusammen und hören Musik. Oder wir sitzen einfach nur Arm in Arm bei Kerzenschein auf dem Sofa und hören Musik.

Sie hat immer Zeit für mich und sagt mir immer wieder dass sie mich über alles liebt.


Sie gibt mir einfach all das, was ich zu Hause oft so sehr vermisse...




Dieses Gedicht hier habe ich irgendwann zwischen November 2004 und Januar 2005 geschrieben, glaube ich:



Gefangen


Ich bin gefangen,
in einem Käfig
aus Angst und Unverständnis

Fern,
Von allen anderen

Abgekapselt,
von der Außenwelt

Ein Lied,
dessen Töne sanft zu mir hervordringen

Stille,
die ich zu übertönen versuche

Zuneigung,
die ich gerne annehmen würde

Angst,
verletzt zu werden

Ich,
in der Dunkelheit gefangen

Ein helles Licht,
in weiter Ferne

Stumme Tränen der Einsamkeit
glänzen in den Strahlen der Hoffung

Meine gebrochenen Flügel,
erstrahlen im Licht

Eines Tages,
werde ich fliegen

In die Welt,
in die ich gehöre

Denn ich selbst bin der Käfig,
der mich gefangen hält



Damals war ich 13, und seitdem habe ich mir sehr verändert. Ich habe gelernt mich nicht unterkriegen zu lassen. Ich versuche meine Ängste zu überwinden, auch wenn es schwer ist.

Denn dann habe ich endlich genug Kraft um auch anderen Menschen zu helfen.


Alica


-- Editiert von Dreamcatcher am 19.08.2005 17:49:33

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#4
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo Logo!


Ich kann das irgendwie gar nicht glauben...
Die meisten Menschen halten mich für komisch, durchgeknallt, oberflächlich und eingebildet. Und das zeigen sie mir auch.

Und hier sind wildfremde Menschen die nur meine Geschichte gelesen haben, und die sagen dann solche Dinge zu mir!

Mein Vater meint ständig wie unselbsttständig ich doch wäre. Ich würde mein Leben später doch niemals auf die Reihe bekommen.


Was ihr hier sagt baut mich unheimlich auf. Eure Worte machen mich mich wieder etwas stärker und bringen mich meinem Ziel ein Stück näher.


Ich danke auch so sehr...
Danke. Vielen, vielen Dank für eure Worte...
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich noch dazu sagen könnte...

Danke.

0x Hilfreiche Antwort

#5
 Von 
Sunbee 1
Status:
Gelehrter
(10618 Beiträge, 2433x hilfreich)

hallo alica, ich möchte mich den anderen postern anschließen. das, was du als träumerei bezeichnest sollte jeder mensch haben. leider ist das in der erwachsenenwelt oft verlorengegangen. wenn deine mama krank ist, braucht sie ihre kraft für sich, um zu überleben. das heißt natürlich nicht, dass sie dich nicht liebt. du solltest dir unbedingt jemanden suchen, mit dem du sprechen kannst. in welcher stadt bist du denn genau, es gibt wirklich überall stellen wo du gezielt unterstützt wirst.
ich möchte dir sagen, dass auch ich erstaunt bin über deine ausdrucksweise, meinen respekt!
bitte übernimm nicht die "mutterrolle" für deine schwester, das würde dich überfordern und es ist auch für deine schwester am ende nicht so gut.
liebe grüsse sunbee
wenn du magst:bellfleurisse@web.de

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

O je, ich habe langsam das Gefühl, dieses Forum hier als Kummerkasten zu gebrauchen.
:-(


Doch ich habe gerade etwas (für mich) sehr Interessantes festgestellt:
Mein Vater und mein Bruder sind die einzigen Menschen mit denen ich je Streit hatte.
Zwar muss ich mir von Mitschülern ständig irgendwelche Sticheleien anhören, doch das beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Ich kann dies inzwischen mit einem Lächeln abtun und aufrichtiges Mitleid für diese Leute empfinden. Es tut mir wirklich leid, dass sie ihre eigene Schwäche damit überspielen müssen indem sie andere runtermachen.


Ich würde so gerne wissen woran es liegt dass ich ausgerehnet mit meinem Vater und meinem Bruder manchmal so gar nicht klarkomme.
(Es gibt auch Momente wo wir uns sehr gut verstehen...)

Ich denke zwar viel drüber nach, finde aber keine Antwort. Ich versteh es eifch nicht... :-(

0x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo Sunbee!


Ich habe mich an einer Stelle vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt: Ich weiß ja dass meine Mutter sehr viele Probleme hat, daher spreche ich mit ihr auch selten über meine Probleme. Mehr über meine Gedanken und Gefühle.

Inzwischen habe ich zum Glück viele Freunde gefunden denen ich mich anvertrauen kann. Inzwischen scgaffe ich es mit ihnen über meine Probleme zu sprechen.

Die Stadt st Düren.


Meine Mutter meint auich immer ich solle nicht versuchen die Mutterrolle für meine Schwester zu übernehmen, aber das ist ziemlich schwer. Mein Vater kümmer sich wirklich GAR NICHT um meine Schwester. Sie ist kommt jetzt in die zweite Klasse und ihr erstes Zeugnis war nun wirklich nicht berauschend. Ich weiß zwar dass sich das ja noch ändern kann, dennoch mache ich mir Sorgen um ihre zukünftige Aubildung. Auch kocht mein Vater inzwischen gar nicht mehr seit er wieder arbeiten geht. Und ich halte eine ausgewogene Ernährung besonders in dem Alter für sehr wichtig. Marnie (meine Schwester) ist auch traurig darüber dass zu Hause niemand mit ihr spielt. Sie wünscht sich eine richtige Familie. Wenn wir bei unserer Mutter sind, kocht diese für uns, hält man auch dazu an für dich Schule zu üben, und spielt stundenlang mit ihr.

Zu Hause bin ich dioe Einzige die sich mit Marnie beschäftigt, und ich habe immer das Gefühl, diese Sachen tun zu müssen. Ich mache mir eben Sorgen um meine Schwester...
Ich will dass sie glücklich ist...

:-(

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich habe gemerkt dass ich mit meinem Vater nicht reden kann. Sobald es um sowas geht, merke ich an seinem Blick und seinem Tonfall sofort, was er davon hält. Ich bin dann sofort völlig eingeschüchtert.


Und jetzt haben meine Eltern sowieso wieder Stress. Meine Mutter ist Sozialhilfeempfängerin, hat keinen Job. Ihre Betreuerin meinte sie hätte Anspruch auf Geld von meinem Vater für die Zeit in der wie bei ihr sind. Sie hat nämlich kein Geld um etwas zu essen für uns zu kaufen. Sie sprach mit meinem Vater darüber, aber da sagte ihr von Anfang an die Meinung. Er würde doch für "ihre Faulheit" nicht auch noch Geld beszahlen! Sie könne ja sehr wohl arbeiten gehen und habe sowieso noch Schulden bei ihm. Er würde ihr keinen Pfennig zahlen. Wenn sie kein Geld hätte uns zu versorgen, dürften wir eben bei ihr nichts mehr essen, oder einfach nur noch alle zwei Wochen kommen.

Bitte verzeiht meine Ausdrucksweise, aber: Hat der Typ einen Vollknall oder was?!?
Meine Mutter hat Borderline! Checkt der das eigentlich nicht, oder was?? Sie kann einfach nicht jeden beliebigen Job annehmen! Außerdem: Bei ihr nichts essen? Sollen wir verhungern, oder was? Sie nur noch alle zwei Wochen sehen? NIEMALS!!

Mensch, das ist alles so sch*iße...

Am liebsten wäre es mir, meine Mutter würde meine kleine Schwester und mich ganz zu sich nehmen, und zwar ohne dass ich mit meinem Vater irgendwie sprechen müsste. Weder meine Mutter noch ich haben die Kraft, das mit ihm aus zu diskutieren! Allein sein Blick verunsichert mich total. Und meiner Mutter geht es nicht anders...


Vielleicht hbe ich da ja wirklich falsche Vorstellungen, aber ich bin der Meinung mein Vater versteht überhaupt nichts. Meine Mutter meinte auch ganz ehrlich zu mir, dass sie denkt mein Väter hätte ja nur Angst das Kindergeld zu verlieren. Er meinte ja auch schon oft genug dass er froh ist wenn wir endlich aus dem Haus sind! Und wenn es Marnie nicht gäbe, dann bla bla bla...

Verdammt nochmal, wir sind seine Kinder!! Langsam glaube ich wirklich, meine Mutter hat recht...



Oder sehe ich das wirklich alles so falsch...?



Eure völlig verzweifelte Alica

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
teufelin
Status:
Master
(4613 Beiträge, 248x hilfreich)

Hallo Alica, ich nochmal.....
Lass dich bitte nicht zu sehr in die Unterhaltsgeschichten reinziehen. Sag deinen Eltern, dass du davon nichts wissen möchtest. Das ist ganz allein ihre Sache!!

Wenn du solche Dinge als Kind mitbekommst, wirst du die Sachlage nie objektiv beurteilen können. Selbst deine Eltern können dies ( logischerweise ) nicht, da sie momentan nicht mehr so den rechten Draht zueinander haben. Um das zu erkennen, brauchst du dich in diesem Forum nur mal ein bißchen durchzulesen. ( Lass es aber besser - davon bekommt man höchstens Depressionen! )

Das kann bewirken, dass du einem Elternteil gegenüber nicht mehr fair sein kannst und ihn zu unrecht verurteilst. Halte dich da einfach raus, damit du weiterhin objektiv bleiben kannst.
Versuche trotz allem, auch deinen Vater in manchen Reaktionen zu verstehen.
Wenn sich Paare trennen, sind sie häufig verletzt und dadurch nicht mehr in der Lage, objektiv und fair die Sache zu beurteilen.
Das kann bei deiner Mutter genauso der Fall sein, wie bei deinem Vater. Das ist auch keine Schande - es darf nur nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden.

Und da machen deine Eltern m.E. einen großen Fehler ( Wahrscheinlich, ohne es zu wissen ). Du wirst dadurch zusätzlich und unnötig immer wieder unbewusst beeinflusst, was du in deiner jetzigen Situation ja nun wirklich nicht gebrauchen kannst oder??

Tu dir selbst was Gutes, und bitte sie, dich da rauszuhalten.

Alica, ich denke, es ist gar nicht so wichtig, wo du künftig deinen 'Hauptwohnsitz' hast. Du brauchst den regelmäßigen Kontakt zu deiner Mutter, den du mehr oder minder selbst bestimmen kannst.
Mindestens genauso wichtig ist es m.E. für dich, dass du ein normales Verhältnis zu deinem Vater aufbaust, wo jeder den anderen - mit all seinen Schwächen und Stärken - akzeptieren und respektieren kann.
Es wird immer wieder Menschen in deinem Leben geben, die mit deiner Art zu leben, nicht fertig werden. Umgekehrt genauso.
Damit müssen wir alle irgendwie klarkommen.
Du beklagst dich, dass dein Vater dich nicht versteht - umgekehrt aber verstehst du ihn - und seine Art, zu Denken - genauso wenig. Verstehst du, was ich meine? Vielleicht sind eure Probleme gar nicht so graoß, wenn sie denn mal wirklich ausgesprochen werden würden. Viele Mädels und Jungs in deinem Alter haben erhebliche Schwierigkeiten mit ihren Eltern und müssen da irgendwie durch. Bis zu einem bestimmten Punkt ist das auch normal. Ich dachte früher auch immer, meine Eltern seien total vergreist und haben ihre eigene Kindheit vergessen. Heute kann ich sie zum Teil verstehen!!

Wenn dein Vater auf deinen Wunsch vom Jugendamt angeschrieben wird und zu einem Beratungsgespräch eingeladen wird, wird er die Sache auch einmal von Dritten ( und Professionellen ) erklärt bekommen und denkt bestimmt mal über sein Verhalten nach. Du sagst selber, dass er dich liebt - also will er dir auch nichts böses.

Allerdings bin ich immer noch der Meinung, dass du vorher mit ihm darüber reden solltest.
Fühl dich nicht gleich - nachdem er mit den Augen rollt - verunsichert und auf den Schlips getreten. Verleih deiner Stimme ein bißchen mehr Nachdruck und verzichte einfach mal darauf, ihm von deinen 'Träumen' zu erzählen sondern erkläre ihm, was dir wirklich fehlt und welche Wünsche du für die Zukunft hast.

Sage ihm ruhig deutlich, dass du das Gefühl hast, er würde dich überhaupt nicht verstehen.
Bitte ihn selbst, ein Beratungsgespräch beim Jugensamt mit dir gemeinsam wahrzunehmen um klären, wie die künftige Umgangsregelung zwischen dir, deiner Schwester und deiner Mutter aussehen soll.
Sage ihm auch gleich, dass du deine Mutter genauso oft sehen möchtest, wie ihn.
Alles weitere wird sich dann während des Gespräches beim Jugendamt klären, hoffe ich.
Erklärt er sich nicht dazu bereit, gehst du den Weg eben allein oder mit deiner Mutter oder einer guten Freundin.

Ohne Gespräche ( manchmal vielleicht auch unerfreuliche ) und gänzlich ohne Konflikte wird man seine Probleme nie lösen können.
Das fängt in der Familie an und hört im Berufsleben auf.
Du bist ein Mädel, das ganz genau weiß, was es will.
Hab einfach mal den Mumm und mach den Mund deinem Vater gegenüber auf. Du wirst sehen: Danach geht es dir besser. Egal, wie er reagiert. Und wer weiß: Vielleicht versteht er dich besser, als du denkst!!??

DU möchtest etwas verändert haben, also musst auch DU die Zügel in die Hand nehmen. Dein Papa kann nicht hellsehen.

Ich bin mir ganz sicher, dass du schaffen wirst, was du dir vorgenommen hast!! Wenn du dich auch verbal so artikulierst, wie du hier schreibst, wird dich jeder verstehen. Aber du musst es auch tun!!

Alica, dein Vater bekommt 154 EUR Kindergeld pro Kind. Ein Kind ist wesentlich teurer. Wenn er also dieses Geld verlieren würde, ihr dafür aber bei der Mutter leben würdet, hätte er finaziell ein Plus gemacht. Das ist also ganz bestimmt nicht der Grund!!!!

PS: Die Idee, ein Buch zu schreiben, find ich klasse!! Warum aber wartest du damit, bis du erwachsen bist? Fang jetzt damit an!!! ( Und ich möchte mir bitte hiermit das erste signierte Exemplar reservieren!! )

Alles Gute und melde dich doch mal, wenn du etwas erreicht hast!!

PPS: Unter Umständen würde auch noch 'betreutes Wohnen' für dich in Frage kommen. Lass dich auch in der Richtung mal vom Jugendamt beraten.

Hier nochmal 2 Adressen, an die du dich evtl. (abgesehen vom Jugendamt ) wenden kannst:

Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern
Caritas
Kölnstr. 62a
52351 Düren
Tel.: (0 24 21) 1 35 50 Fax: (0 24 21) 1 51 20
Mail: eb.dn@mercur.caritas-ac.de


Psychologisches Beratungszentrum
Evang. Kirche
Wilhelm-Wester-Weg 1
52349 Düren
Tel.: (0 24 21) 18 81 48 Fax: (0 24 21) 18 81 91
Mail: pbz.dueren@gmx.de

Viel Erfolg!



-- Editiert von teufelin am 19.08.2005 21:36:21

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#10
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll... :-(


Ich kann mit meinem Vater nicht reden. Er schaut mich dann mit diesem Blick an... das verunsichert mich total! Ich fange an rumzustottern, vergesse was ich sagen wollte, krieg gar nichts mehr hin...

Vielleicht sollte ich ihm mal einen Brief schreiben...?



Na ja, eigentlich würde ich auch am liebsten jetzt ein Buch schreiben. Aber ich habe nicht mal eine Idee, über was...

Und da ich erst in diesem Jahr angefangen habe zu schreiben, habe ich auch noch wenig Übung...

Wenn ich doch wenigstens eine Idee hätte...


Meine Mutter hat auch betreutes Wohnen...

Danke für die Adressen...



Wenn der Freund von meiner Mutter mit ihr zusammenziehen würde, würde das vielleicht was ändern...
Meine Mutter wäre psychisch und finanziell gesichert. Dann könnte ich vielleicht zu ihr...

Aber vielleicht wird das ja auch nie was...


Ich will was ändern, und weiß nicht, wie! :-(

0x Hilfreiche Antwort

#11
 Von 
teufelin
Status:
Master
(4613 Beiträge, 248x hilfreich)

Alica,
du kannst nicht immer drauf warten, das etwas passiert.
Wenn du selbst etwas erreichen möchtest, musst du die Sache selbst in die Hand nehmen!
Und ich bin mir ganz sicher, dass du auch schaffst.
Wenn du wirklich nicht mit deinem Vater reden kannst, gehe allein zu einer Beratungsstelle ( zuerst würde ich zum Jugendamt gehen ) und lasse dich dort beraten.
Die leute dort werden dir mit Sicherheit weiterhelfen. Das ist ihr Job und die tun den ganzen Tag nichts anderes.

Ob es etwas ändern würde, wenn der Freund deiner Mutter zu ihr ziehen würde, möchte ich mal bezweifeln.

Damit ist auch nicht zwnagsläufig gesagt, dass sie psychisch stabiler wäre und der finanzielle Aspekt interessiert das Jugendamt auch nur in zweiter Linie. Vorrangig ist das Kindeswohl!!

Greift er ihr denn nicht auch so manchmal unter die Arme? Dafür muss man ja nicht zusammenleben.

Alica, von allein wird sich nichts verändern.
Eigentlich wäre es Sache deiner Mutter, einen Antrag auf Aufenthaltsbestimmungsrecht zu stellen. Wennn sie sich momentan nicht in der Lage dazu fühlt, machst du einen gemütlichen Nachmittagsausflug zum Jugendamt und schilderst dort deine Probleme.
Erstmal ist es ja nur ein reines Beratungsberatungsgespräch, von dem dein Vater nicht unbedingt etwas mitbekommen muss, wenn du es nicht möchtest und die Sachbearbeiterin es nicht für notwendig hält.
Sie wird dir bestimmt eher weiterhelfen können, als wir hier.
Andere Möglichkeiten sehe ich momentan nicht, da du noch nicht volljährig bist.

Lass dich bitte dort einmal beraten! Das kostet nichts und verschafft dir auch keine Nachteile!!

PS: 'Frankenstein' ist auch von einer 15 jährigen(?) geschrieben worden.

'Übung' brauchst du auch keine - du artikulierst dich besser, als 80% der Erwachsenen :-)) - und die zündende Idee kommt dir bestimmt noch. Schreib doch einfach ein Buch über dich und deine Gedanken!

Ich wünsch dir eine gute Nacht mit vielen schönen Träumen!!

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#12
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Danke...

Glaubst du, ich kann da auch eine Freundin mitnehmen, zum Jugendamt...?

(Ich glaube, Frankenstein war von einer18-jährigen! :) )

Besser als 80% der Erwachsenen...? Meinst du das wirklich ernst...? o__O


Ich habe irgendwie das Gefühl dass ich mich hier rauszureden versuche. Auf jeden deiner Ratschläge habe ich ein Gegenargument... *seufz*

Ich glaube, ich weiß selbst nicht genau, was ich eigentlich möchte...


Ich wünsche dir auch eine gute Nacht! :)

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#13
 Von 
teufelin
Status:
Master
(4613 Beiträge, 248x hilfreich)

Hallo,
ja, ich glaube auch, dass du dich rauszureden versuchst. Iss aber nicht schlimm.
Du brauchst eben noch ein wenig Zeit, um dir darüber klar zu werden, was du willst. Um aber beurteilen zu können,was man wirklich will, benötigt man häufig nicht nur gut gemeinte Ratschläge von Laien, sondern auch professionelle Hilfestellung. Zumindest sollte man wissen, was überhaupt möglich wäre, wenn.....!!
Dann kann man evtl. auch entspannter eine Entscheidung treffen.

Sicher kannst du eine Freundin mit zum Jugendamt nehmen.

Was hälst du davon: Du gehst mal zum Jugendamt, lässt dich dort beraten, läufst megaschnell heim und schreibst hier, was die Tante dir dort erzählt und geraten hat.
Dann können wir gemeinsam beratschlagen, was du machst ( natürlich hast du das letzte Wort :-)) ) und der, der den besten Ratschlag gegeben hat, bekommt dein erstes Buchexemplar !?
Du siehst: Ich tue niemals etwas ohne Eigennutz :-))))

Klar meinte ich das mit den 80% ernst!! Wer mich kennt, weiß, dass ich selten jemandem Honig um den Bart schmiere!
Und wenn - dann nur, wenn ich etwas von ihm will.
Will ich etwas von dir??

Alica, du bist dir noch unschlüssig und siehst überall Vor- und Nachteile. Das ist auch gut so, denn nur so kannst du irgendwann eine Entscheidung für dich treffen, die allen ( vor allem DIR! ) gerecht wird.

Den ersten Schritt hast du ja schon getan.
Lass dir jetzt Zeit, um nachzudenken und lass auch alle Antworten hier in Ruhe auf dich wirken. ( Ich bin mir sicher, dass sich da noch mindestens 5 Seiten füllen werden! )

Wichtig ist nur, dass du dich nicht verrückt machen lässt. Nimm dir nur das an Antworten an, was du auch gebrauchen kannst - den Rest wirfst du einfach in den Müll!

Sag mal, darf ich dir mal meinen 14 jährigen Sohn schicken? Iss wirklich n ganz lieber Junge und wenn du ihm noch beibringen könntest, sich so zu artikulieren, adoptiere ich dich !! :-))))))

Liebe Grüße


PS: 14 Jahre..... 18 Jahre..... wen interessierts? Ausserdem wird sie das Buch auch nicht in 3 Tagen geschrieben haben. Den Wälzer hat se bestimmt schon mit 12 Jahren begonnen:-))

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#14
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Okay, können wir so machen! :)


Hmm, klingt interessant! Schick mir den mal vorbei! *gg*

Wo wohnt ihr denn? ;)

0x Hilfreiche Antwort

#15
 Von 
teufelin
Status:
Master
(4613 Beiträge, 248x hilfreich)

Wir wohnen rund 300 km von dir entfernt - im Norden Baden Württembergs.
Also so schlappe 2.5 Autostunden.

Du müsstest also meinen Junior schon ne Zeit lang beherbergen und ihm Nachhilfe geben, bevor ich mich zu einer Adoption hinreissen lassen kann. *gg*

Wenn du allerdings auch noch Mathe beherrscht, lass ich dich sofort einfliegen!! :-))

Gehn ma Heia machen? Ich werd langsam müde - bin eben ne alte Frau!!

'Guts Nächtle' und träum was schönes.....
Bis morgen oder wann es dir passt

aldi_nord@gmx.de

-- Editiert von teufelin am 20.08.2005 00:23:14

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#16
 Von 
Dreamcatcher
Status:
Frischling
(10 Beiträge, 0x hilfreich)

Tut mir leid, in Mathe bin ich nicht besonders gut!^^°
Aber dafür in Deutsch und Englisch! :-)


Gute Nacht! :)

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#17
 Von 
Papierblume
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo!

Ich bin diesletzt zufällig auf dieses Forum hier gestoßen und habe mich daran erinnert, dass ich hier ja bereits gewesen bin! Ich war damals die Erstellerin dieses Threads.
Auch wenn er sich daran vermutlich niemand erinnert: Falls einer der User die mir damals geantwortet haben das hier zufällig lesen, möchte ich mich noch einmal ganz herzlich davor bedanken! Für die Hilfe damals, und dafür, dass sie mir Mut gemacht haben. :)

Liebe Grüße,
Papierblume/Dreamcatcher

-----------------
" In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, das ist schon wieder ein Irrsinn an sich.
- Marie von Ebner-Eschenbach"

0x Hilfreiche Antwort

#18
 Von 
Anny
Status:
Junior-Partner
(5527 Beiträge, 458x hilfreich)

Papierblume hallo,
ja das ist schon sehr lange her.
Wow, finde ich ja schön, dass du dich hier zurück gemeldet hast.

Auch ein schönes Gefühl, dass man jemanden geholfen hat.

Einige haben zur teufelin noch Kontakt und man wird das bestimmt weiter reichen.

Weiterhin alles Gute für deinen Weg:)

-----------------
"LG Anny D.Welt ist mir ein kaltes Haus ohne die gleichmäßige Wärme jenes Ofens,den man Liebe nennt."

0x Hilfreiche Antwort

#19
 Von 
teufelin
Status:
Master
(4613 Beiträge, 248x hilfreich)

Hallo liebe Papierblume/Dreamcatcher.....

boah... das is ja schon fast unheimlich.... seit ca. 2 Jahren hab ich hier nicht mehr reingeschaut... 2 Umzüge, private Veränderungen etc....... dann schau ich einmal rein, picke mir wahllos einen alten Thread raus... und du bist 7 Tage vor mir auch da gewesen...

Schön, dass du dich noch erinnerst - Ich hoffe, dass du all deine Probleme von damals halbwegs auf die Reihe bekommen hast...und.... ICH WARTE AUF MEIN BUCH !! ;-) ( vielleicht kannste das ja mit meinem Sohn gemeinsam schreiben.... der Bursche hat auch genügend durchgemacht und kann sich inzwischen auch mehr als gut artikulieren ;-) )

Ganz liebe Grüsse und alles alles Gute für dich...

Anja

0x Hilfreiche Antwort

#20
 Von 
Papierblume
Status:
Frischling
(7 Beiträge, 0x hilfreich)

Hallo teufelin, schön dass du auch hier bist! :)

Die Probleme von damals habe ich eigentlich gut in den Griff bekommen, habe dafür jetzt andere... aber die bekomme ich auch irgendwie gelöst. ;)
Aufgrund von ziemlich viel Stress und anderen Dingen, habe ich schon sehr lange nichts mehr geschrieben. Aber aufgegeben habe ich es nicht. Vielleicht schreibe ich doch irgendwann noch etwas. :)
In den letzten Monaten bin ich eher darauf übergegangen, mir über "reale" Dinge Gedanken zu machen (also die aktuell in meinem Leben geschehen), das erschien mir im Moment sinnvoller.

Ich hoffe, dir geht es gut!

Liebe Grüße,
Alica

-----------------
" In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, das ist schon wieder ein Irrsinn an sich.
- Marie von Ebner-Eschenbach"

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