Depressiver und agressiver Sohn nutzt Mutter aus und will nicht von zuhause ausziehen

2. Dezember 2020 Thema abonnieren
 Von 
Isy_182
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Depressiver und agressiver Sohn nutzt Mutter aus und will nicht von zuhause ausziehen

Hallo,

ich schreibe hier für meine Mutter die eine sehr schwierigen Lage ist und momentan Psychisch am ende ist. Mei Bruder, 22 Jahre alt, ist depressiv und redet seit einem Jahr mit keinem in der Familie. Er ist voller Hass und nicht offen ein Gespräch einzugehen. Sobald wir versuchen mit ihm ein Gespräch einzugehen lehnt er das sofort ab und wird auch laut und aggressiv (was mir ziemliche sorgen macht!). Wir wissen nicht ob er Arbeitslos ist oder noch seine Ausbildung macht da er den ganzen Tag in seinem Zimmer eingeschlossen ist und nur Besuch von seiner Freundin bekommt die auch nicht mit uns redet. Meine Mutter bekommt seit 2 Jahren keinen Kindergeld weil er die Papiere nicht unterschreiben möchte aber trotzdem verlangt er von ihr das sie ihm jeden monat finanziell hilft. Da meine Mutter Angst vor ihm hat oder angst hat das er sich was antut macht sie das... Außerdem hat er sie letztens um 200 euro bestolhlen. Sie darf ihre handtasche und wertvolle sachen nicht mehr im Haus haben und lässt alles im Auto. Er kocht mit dem Essen was sie einkauft, sie putzt seine Wäsche und er macht nichts zuhause und meint noch das sie es so verdient hätte.

Das ist einfach kein Zustand mehr und wir wissen nicht wie wir weiter machen sollen. Anscheinend hatte er kontakt mit dem Jugendamt um angeblich nach einer Wohnung zu suchen, das ist aber schon 1 Jahr her und wir wissen nicht wieso er noch nicht ausgezogen ist.

Meine Mutter kann sich aus Angst nicht wehren und ich habe Angst das eines Tages was schlimmes passieren wird. ich wollte schon mehrmals die Polizei rufen aber meine Eltern flehen mich an das nicht zu tun (Papa und mama leben getrennt- hat auch kein Kontakt zum Papa). Was können wir tun damit er endlich auszieht und uns in Ruhe lässt!??

Vielen Dank für jede nützliche Antwort

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10 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
eh1960
Status:
Senior-Partner
(6266 Beiträge, 1500x hilfreich)

Lösung: Man erteilt dem Sohn Hausverbot. Ggf. wechselt man die Wohnungstürschlüssel aus. Dann kann er nicht mehr rein.
Versucht er trotzdem einzudringen, wird man die Polizei rufen müssen.

Volljährige Kinder haben keinen Anspruch mehr, in der Wohnung der Eltern wohnen zu dürfen. Die Eltern schulden keinen "Naturalunterhalt" (durch Wohnung, Essen usw.), sondern nur noch grundsätzlich Unterhalt.

Weisen die Eltern das Kind aus der Wohnung, müssen sie u.U. ganz oder teilweise für das Kind auch Unterhalt für die Wohnung des Kindes bezahlen. Das hängt davon ab, wieviel Geld die Eltern verdienen.

u.U. heißt: unter Umständen. Die Eltern müssen für den Unterhalt des Kindes aufkommen, solange das in der Ausbildung ist. Tut das Kind mutwillig nix, müssen die Eltern dafür nicht zahlen.

Das alles hilft aber überhaupt nichts, wenn die Mutter sich nicht wehren will. Wenn die Mutter nicht die Möglichkeiten nutzt, die sie hat, muss sie das Verhalten ihres Sohnes ertragen.

Das einzige, das Außenstehende oder Familienangehörige hier tun können ist: die Mutter zu überzeugen, sich das nicht länger gefallen zu lassen.

Signatur:

Eine "UG" gibt es nicht. Es gibt nur die "UG haftungsbeschränkt".

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#2
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32138 Beiträge, 5653x hilfreich)

Zitat (von Isy_182):
wir wissen nicht wie wir weiter machen sollen.
Deine Mutter könnte
- nur noch schriftlich kommunizieren (Zettelwirtschaft).
- Beteiligung am Unterhalt fordern---früher Kost+Logis genannt.
- nicht mehr mit ihm sprechen, also auch kein Gespräch *aufdrängen*
- Entzug der verfügbaren Lebensmittel, d.h. nur für eigenen Bedarf einkaufen und selbst gleich verbrauchen.
- Seine Wäsche nicht mehr waschen.
- Sein Zimmer nicht mehr putzen.

-Kündigung schreiben. 6 Monate Frist bis zum Auszug.
also klein anfangen...dann steigern. Stück für Stück rausdrängen aus dem Nest.

Polizei rufen? Aus welchem Grund?--- Wann soll die was machen?

Ich habe noch nicht davon gehört, dass Hausverbote greifen. Eher wird das dann Sachbeschädigung, auf deren Kosten auch die Mutter sitzen bleiben wird.

Wohnst du auch dort?
Wie alt bist du?
Wer hat denn die Depression festgestellt?
Zitat (von Isy_182):
aber trotzdem verlangt er von ihr das sie ihm jeden monat finanziell hilft
Wie geht das, wenn er schon 1 Jahr mit keinem redet?
Zitat (von Isy_182):
oder angst hat das er sich was antut macht sie das...
Ganz schlechte Einstellung, das nutzt der Sohn noch lange aus.

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

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#3
 Von 
muemmel
Status:
Unbeschreiblich
(32869 Beiträge, 17264x hilfreich)

Wir wissen nicht ob er Arbeitslos ist oder noch seine Ausbildung macht da er den ganzen Tag in seinem Zimmer eingeschlossen ist Wenn man den ganzen Tag zu Hause sitzt, macht man höchstwahrscheinlich keine Ausbildung. Im Übrigen müßte die Mutter doch den Inhalt ihres Briefkasten kennen - also ob da z. B. Briefe vom Jobcenter für den Sohn ankommen...

Signatur:

Bei nur einer Ratte im Zimmer handelt es sich nicht um einen Reisemangel ( Amtsgericht Köln).

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#4
 Von 
HeHe
Status:
Richter
(8410 Beiträge, 3772x hilfreich)

Das ist kein rechtliches Problem, da deine Mutter die ihr zur Verfügung stehenden Maßnahmen aus Angst nicht ergreifen wird. Deshalb braucht sie eine "psychologische Lösung": Den Sohn kann sie nicht ändern (und der hat das auch nicht vor), deshalb muss sie etwas bei sich ändern, ihren Umgang mit ihm und der Situation.

Sie ist scheinbar das prädestinierte Opfer: Mit einem devoten, unsicheren Auftreten gegenüber dem Sohn fordert sie diesen geradezu heraus, die eigene Macht auszuspielen. Sie müsste eine klare Ansage machen und sich dafür irgendwo die Stärke holen oder coachen lassen. Wohnst du noch zu Hause? Wende dich doch mal selbst ans Jugendamt, vllt. kann man dir dort Anlaufstellen für die Mutter geben.

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#5
 Von 
smogman
Status:
Student
(2796 Beiträge, 919x hilfreich)

Zitat (von eh1960):
Das alles hilft aber überhaupt nichts, wenn die Mutter sich nicht wehren will. Wenn die Mutter nicht die Möglichkeiten nutzt, die sie hat, muss sie das Verhalten ihres Sohnes ertragen.
Das sehe ich genauso. Die Mutter wird sich mit dem Gedanken abfinden müssen, dass sie den Draht zu ihrem Sohn für nicht absehbare Zeit verloren hat. Und das wird ihr sicher trotz der schlechten Situation das Herz zerbrechen. Sie muss also selbst abwägen, wie lange und in welchem Umfang sie das mitmacht. Als Außenstehender neutraler Leser ist das Urteil schnell und leicht gefällt. Auch die rechtliche Situation ist eindeutig. Der Rotzlöffel gehört mit erlaubten Mitteln auf die Straße gesetzt.

Wenn er dann endlich mal zur Besinnung kommt und sagt, ob und wenn ja, welche Ausbildung er absolviert, kann man auch über dauerhaften Unterhalt reden. In seiner organisierten Wohnung oder an einem neutralen öffentlichen Ort. Genausogut kann natürlich passieren, dass er in die Drogenszene gerät (wenn nicht schon aktiv), völlig abrutscht oder sich gar in Lebensgefahr begibt. Die Möglichkeit für einen jungen Obdachlosen auf ein großes und hilfsbereites Helfernetzwerk zu treffen ist genauso groß wie die Möglichkeit dubiose Gestalten kennenzulernen, die den Untergang besiegeln. Den Weg kann nur er selbst wählen.

Zitat (von eh1960):
Lösung: Man erteilt dem Sohn Hausverbot. Ggf. wechselt man die Wohnungstürschlüssel aus. Dann kann er nicht mehr rein.
Versucht er trotzdem einzudringen, wird man die Polizei rufen müssen.
Das dürfte nicht zulässig sein.

Wenn es wirklich nur um rechtliche Belange geht, sollte man einen Anwalt aufsuchen, der die erforderlichen gerichtlichen Anträge stellt, die dann irgendwann auch mit Zwangsmitteln vollstreckbar sind. Vielleicht reicht dem jungen Herrn auch ein Brief vom Anwalt oder ein Gespräch mit einem Richter, um wieder denken zu können.

Für die persönliche Komponente gibt es Familienberatungsstellen im Jugendamt oder bei freien Trägern.

0x Hilfreiche Antwort

#6
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38435 Beiträge, 14001x hilfreich)

Und ganz, ganz wichtig. Die Mutter muss es durchziehen. Es nutzt nichts, wenn der Rest der Familie empört ist, eine andere Lösung haben möchte. Ich würde als Mutter anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen. Dann hat man auch ein Puffer zwischen den Betroffenen, das ist in so Fällen ganz wichtig. Auch deshalb, weil der Sohn ja im Augenblick noch in einer Bedarfsgemeinschaft mit der Mutter lebt. Allerdings würde das Job-Center Gelder bewilligen, bis hin zu einer eigenen Wohnung, wenn klar ist, dass es zu Hause nicht mehr geht. In vielen Kommunen gibt es für junge Leute bis 25 in vergleichbarer Situation spezielle Programme die von Sozialarbeitern incl. Job-Centern betreut werden. Aber Voraussetzung ist immer, dass das Kind in die Puschen kommt. Und dazu braucht es Druck.

wirdwerden

1x Hilfreiche Antwort

#7
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32138 Beiträge, 5653x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Auch deshalb, weil der Sohn ja im Augenblick noch in einer Bedarfsgemeinschaft mit der Mutter lebt.
Wo steht hier denn was von Bedürftigkeit? Man stelle sich vor: Sowas kommt in den besten Familien vor
Zitat (von wirdwerden):
Allerdings würde das Job-Center Gelder bewilligen, bis hin zu einer eigenen Wohnung, wenn klar ist, dass es zu Hause nicht mehr geht.
Dazu müsste Herr Sohnemann selbst hin zum JC... und die unzumutbare häusliche Situation erklären... aber die sieht der Sohn gar nicht so! Der wird sich hüten, sich nun auch noch dem *Zwang und der Gängelei* durch das JC zu ergeben.

Zitat (von wirdwerden):
Aber Voraussetzung ist immer, dass das Kind in die Puschen kommt.
Der sitzt doch mit den Puschen und warmem sattem A*** zu Hause.
Wer soll dem denn Druck machen außer der Mutter? Herr Sohn ist volljährig.

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

0x Hilfreiche Antwort

#8
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38435 Beiträge, 14001x hilfreich)

Na ja, deshalb ja der Vorschlag des Einschaltens eines Anwalts, damit das Kind in die Puschen kommt. Eben eine Drucksituation erzeugen. Mein Hinweis auf die Bedarfsgemeinschaft erfolgte deshalb, weil er ja zu Geld kommen muss, wenn er von zu Hause nicht mehr unterstützt wird. Und da die Arbeitsbereitschaft wohl nicht so furchtbar ausgeprägt ist, bleibt da doch nur das Job-Center.

wirdwerden

0x Hilfreiche Antwort

#9
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(32138 Beiträge, 5653x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
deshalb ja der Vorschlag des Einschaltens eines Anwalts,
Warum und wie sollte dieser Herrsohn durch einen eingeschalteten Anwalt denn in Gang kommen? Was sollte der Anwalt denn tun?
Meistens sind diese alles das nicht:
Sozialarbeiter, Therapeuten, Wohnungsvermieter, Arbeitgeber, Alltagsbegleiter .

Sondern Juristen.

Zitat (von wirdwerden):
bleibt da doch nur das Job-Center.
Und da soll er hin? Mit oder ohne Anwalt?

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

0x Hilfreiche Antwort

#10
 Von 
smogman
Status:
Student
(2796 Beiträge, 919x hilfreich)

Zitat (von Anami):
Was sollte der Anwalt denn tun?
Dem Sohn den Rauswurf ankündigen, ihn zum Auszug auffordern, eine vollstreckbare gerichtliche Entscheidung herbeiführen und ebendiese Entscheidung letztlich vollstrecken

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