Hilfe??? Alkoholiker und Haus verlottert

9. November 2011 Thema abonnieren
 Von 
karo2211
Status:
Frischling
(40 Beiträge, 9x hilfreich)
Hilfe??? Alkoholiker und Haus verlottert

Hallo Zusammen,

Wir haben das Problem, das der Bruder meines Mannes, nach ein paar Jahren Abstinenz nach einer Leberzirrose wieder rückfällig ist(Alkoholsucht). Er läßt das Haus (Hälfte) verkommen. Messiähnlch. Pflegt sich nicht, stinkt demnach sehr, trägt die gleiche Kleidung wochenlang, schläft darin usw. Wir trauen uns schon keinen Besuch mehr einzuladen, da er seine Wohnungstür aufläßt im OG, dann stinkt es auch im Flur.Duftspray hilft nur kurz dabei.
Abends fängt er an lautstark Musik zu hören oder mitten in der Nacht, so daß unsere Kids wach werden.Letztens ist unter Alkohol auch Auto gefahren.Wir haben Angst das das Haus nun von oben nach unten verottet. Der Hausarzt dem wir das Problem geschildert hatten, kümmert sich nicht darum.Er hatte damals einen Betreuer vom Gericht aus. Nun sind wir am überlegen was wir unternehmen könnten und ein wenig hilflos.Unser Mieter will bereits ausziehen, da er diesen auch belagert.Aus Mitleid hatte er ihm mal etwas zu essen gegeben, da er sein Geld weder für seine Tabletten noch essen ausgeben will, da er ja dann auf Bier verzichten müsste.Seitdem meint er das wäre selbstverständlich dort etwas zu essen zu bekommen. Sobald wir oder auch andere Familienmitglieder ihn darauf ansprechen, sich ein wenig mehr zu pflegen und sich um seine Wohnung und das halbe Haus zu kümmern, wird er aggressiv und will auf denjenigen losgehen. Er hat Rente wegen seines damaligen Trinkens für immer bekommen. Das darf doch nicht sein, oder??? Was können wir unternehmen damit sich etwas ändert? Allerdings müssen wir auch vorsichtig dabei vorgehen, sobald er rausbekommen würde das wir etwas gemacht haben, müssen wir in Angst leben.
Ich hoffe auf eure Hilfe.
Danke und Gruß
Karo

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10 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(41684 Beiträge, 14592x hilfreich)

Ich gehe mal davon aus, dass ihm das Haus mit gehört? Wenn er nur Mieter ist, dann wäre zu prüfen, ob ihm gekündigt werden kann.

Aber zum Hauptproblem. Natürlich kann man sich immer um einen Betreuer beim Amtsgericht bemühen. Nur, der regelt ausschließlich die juristischen Belange. Er sorgt nicht dafür, dass sich der Schwager wäscht oder mit dem Trinken aufhört. Wie auch? Zusätzlich sind Zwangsbehandlungen im System nicht vorgesehen. Und warum sollte er keine Rente wegen Erwerbsminderung bekommen? Offensichtlich kann er doch nicht arbeiten. Und bei der Rentenbewilligung geht es nun mal nicht um Verschulden, sondern ausschließlich um die Fähigkeit, zu arbeiten. Und die ist ja nicht da.

Leider kann man sich nicht gegen alle Unbill des Lebens wehren. Ich verstehe Euren Ärger. Aber ich sehe auch die engen Optionen, die Ihr habt.

wirdwerden



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#2
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17805 Beiträge, 8092x hilfreich)

Der sozialpsychiatrische Dienst ist hier der richtige Ansprechpartner.

Berlin definiert den Auftrag seines SPD so:

"Wir sind Ansprechpartner für:

Erwachsene Menschen,

die an einer psychischen Erkrankung leiden
(z.B. Depressionen, Psychosen, Ängste, Zwänge)
die sich in einer krisenhaften Situation befinden
die verwirrte, ältere Menschen kennen, die ohne Hilfe allein nicht mehr zurecht kommen
die geistig behindert sind
die Probleme mit Alkohol, Drogen, Medikamenten oder anderen Süchten haben
die als Angehörige, Nachbarn oder Bekannte von psychisch kranken, älteren verwirrten, geistig behinderten oder suchtkranken Menschen Hilfe suchen"



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#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(41684 Beiträge, 14592x hilfreich)

Die können helfen, wenn eine Einsicht des Betroffenen besteht. Ansonsten nicht, weil es eben keine Zwangsbehandlung gibt.

wirdwerden

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#4
 Von 
karo2211
Status:
Frischling
(40 Beiträge, 9x hilfreich)

Hallo,

Danke für den Hinweis mit dem sozialpsychiatrischen Dienst.
Einsicht ist leider nicht da, da werden wir wohl auch lange drauf warten können, das wird nichts.
Er hat die Rente bekommen weil er getrunken hat. Wirklich ungerecht, ich kenne jemanden, der ist wirklich krank und hat 100 %, der kriegt keine Hilfe in Form von Rente. Wurde abgelehnt obwohl dringend nötig. Das finde ich ungerecht und es macht einen wütend. Gut dann warten wir eben ab bis es so ist wie damals, ganz unten muß er sein, dann rufe ich die 112. Im Vorab werde ich mich nochmal beim Gericht erkundigen. Damals sagten die Ärzte Betreutes Wohnen, das kam aber nicht zustande. Nächstes Mal wird es das.Dafür wird gesorgt. Man ist ausgeliefert und kann nur aushalten. So ein Mist. Lässt sich nicht ändern. Danke euch
Gruß
Karo

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#5
 Von 
altona01
Status:
Weiser
(17805 Beiträge, 8092x hilfreich)

Sie sollten trotzdem mal beim SPD anrufen! Kann helfen!

@wirdwerden:
"Die können helfen, wenn eine Einsicht des Betroffenen besteht. Ansonsten nicht, weil es eben keine Zwangsbehandlung gibt."

Manchmal führen Dritte eine Einsicht herbei, Unterstützung beim SPD einzufordern kann meiner Erfahrung nach nie falsch sein.


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#6
 Von 
karo2211
Status:
Frischling
(40 Beiträge, 9x hilfreich)

Hallo,

danke, wir werden es auf jeden Fall versuchen, weil so weiterzuleben macht keinen Spaß, demnächst zieht der 2. Mieter aus, weil er einfach kein Respekt hat und einfach weil mal ein Bier zusammen getrunken wurde, sich in die Wohnung setzt und meint das wäre jetzt immer so. Er verlangt sogar Essen. So kann es nicht weiter gehen.
Danke für den Rat.
Gruß
Karo

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#7
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(41684 Beiträge, 14592x hilfreich)

Wenn jemand nicht betreut wohnen möchte, dann muss er nicht. Ist nun mal so.

Ich kenne einen Fall, da war Schizophrenie und Paranoia diagnostiziert, im Eigenheim seit ca. 2 Jahren Wasser und Strom abgestellt, er lebte dort alleine. Ich hatte das Betreuungsverfahren angeregt, weil mir der Mann leid tat, alle anderen Nachbarn schauten nur zu. Das Gesundheitsamt wollte mal irgendwann vorbei schauen ("gnädige Frau, wenn er doch glücklich ist, wir sehen nur den Menschen"), das Ordnungsamt wollte die Hütte wegen Seuchengefahr zwangsräumen, die Zwangsversteigerung des Objektes stand an. Die Psychatrie hatte ihn wieder entlassen, weil er nicht behandelt werden wollte.

Also, nicht zuviel Hoffnung auf irgend jemanden setzen. Das ist nun mal so.

wirdwerden

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#8
 Von 
fatal
Status:
Frischling
(43 Beiträge, 27x hilfreich)

Hallo,

ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass ein Alkoholiker krank ist. Es ist eine anerkannte Krankheit und von daher in diesem Fall auch nicht ungerecht, wenn er eine Rente erhält.

Einsicht muß von ihm selber kommen. Alles andere ist sinnlos.

VG
fatal

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"a.b."

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#9
 Von 
sveva
Status:
Frischling
(18 Beiträge, 0x hilfreich)

altersrente ist nicht befristet. erwerbsminderungsrente schon. also da kann er sich nicht drauf verlassen, dass er die bis zur altersrente bekommt.

wobei, wenn er wieder säuft, dann wird wahrscheinlich keiner ihn zur arbeit schicken sollen/können.

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#10
 Von 
karo2211
Status:
Frischling
(40 Beiträge, 9x hilfreich)

Hallo,

er sagte mal, er hätte die Rente für immer bekommen, was ich mir auch nicht vorstellen kann.Weiß aber auch nicht, ob das wirklich stimmt.Er könnte arbeiten, wenn der Alkohol nicht wäre. Wir warten einfach ab, mehr können wir wohl eh nicht tun. Echt traurig. Ich bin eh gegen Leute die Trinken, musste schon so aufwachsen, die können vor mir auf der Straße liegen. Selbst schuld. Ich bin dem Thema gegenüber sehr aggressiv eingestellt. Es ist nur schade das unser Haus zur Hälfte weggammelt, er regnete sogar schon in unseren Wohnraum, hat er ne Plane drübergelegt bei sich, fertig.
Unkosten tragen wir komplett alleine, müssen wir, sonst ist das Haus weg. Und da wir es auf gar keinen Fall verlieren wollen, kommen wir aus der momentanen Situation auch nicht raus.Wenn er irgendwann umkippt ruf ich die 112 und es geht ab in die Klinik wo er schon mal war und damals haben die ihn schon in betreutes Wohnen geben wollen. Diesmal sollen sie es ruhig tun.
Ist nur eine Frage der Zeit, wir müssen durchhalten.
Danke für eure Hilfen und Ideen
Gruß
Karo

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