Ich möchte das alleinige Sorgerecht

18. Oktober 2012 Thema abonnieren
 Von 
NicoleR.
Status:
Frischling
(21 Beiträge, 3x hilfreich)
Ich möchte das alleinige Sorgerecht

Hallo,

schon seit Jahren können der Vater und ich uns nicht einigen was die gemeinsame Sorge angeht. Es gibt immer und immer wieder Streit und unsere 9 jährige Tochter leidet darunter.
Vor kurzem kam es sogar soweit, dass der KV unser Kind mit der Zeitung gehauen hat und am Kragen gefasst.
Ich war daraufhin beim JA, nun soll der KV angehört werden. Dort haben sie den Vorfall runtergespielt. Kinder würden auch gern mal übetreiben und immerhin würde sie ja gern zum Vater gehen und auch noch immer wollen.
Habe denen erklärt das sie ein schlechtes Gewissen hat und sich verantwortlich fühlt für das was passiert ist.
Letztes Jahr war unsere Tochter mehrere Monate in teilstationärer Behandlung einer Psychiatrie. Auch dort wurde uns gesagt das wir so nicht weiter machen können.
Ehe/ Eltern / Erziehungsberatung, haben wir alles schon hinter uns. Hier mal ein paar Beispiele die mir einfach absolut nicht gefallen.Sie wird unter Druck gesetzt, mit der Zeitung gehauen, am Kragen gefasst,
Sie hat bei ihm uneingeschränkten Zugriff auf einen Computer ( im Kinderzimmer), auf Fernsehen ( schaut Filme die nicht altersentsprechend sind), hat beim KV Computerspiele die erst ab 18 sind, wird mit Geld und einem anderen Kind ( 15 Jahre ) in den Freizeitpark gefahren und nach Stunden wieder abgeholt, geht ohne eine erwachsene Aufsichtsperson mit anderen Kinder in einem See schwimmen, fahren ohne Helm an stark befahrenen Straßen ohne Erwachsenen, sie kommt meißt dreckig, hungrig und durstig nach hausen, Zähne nicht geputzt.
Der KV lässt nicht mit sich reden, es ist alles gut so und ich solle mich nicht so anstellen.
Er redet ihr ein ich würde sie abschieben wollen, nur weil sie am Wochenende gern mal zu Oma und Opa fährt.
Dann möchte er das sie bei ihm wohnt, das geht aber nicht und ist auch aus Psychologischer Sicht zur Zeit nicht ratsam. Dann macht meine Tochter sich nen Kopf das sie Papa traurig macht, er sie nicht mehr lieb hat, er sie hasst usw.
Wenn sie sich nicht gut benommen hat am Wochenende wird sie von seiner neuen vor die Tür gesetzt, Klamotten hinter her geschmissen, dann sagen sie ihr, wenn du nicht anders wirst darst du nicht mehr kommen.
Meine Tochter ist total zerissen, hat Papa so lieb aber sie leidet auch darunter.
Das Jugendamt findet das alles nur " halb so schlimm " .
Natürlich gibt es noch schlimmeres, aber hier geht es um mein Kind und ihr Wohl.
Das JA sagt, ich soll die Kleine in eine Therapie stecken.
Hallo? Warum immer das Kind therapieren wenn hier ganz klar die Eltern das Problem sind?
Was kann ich tun? Stehen meine Chancen hier wirklich so schlecht?
Ich bin ratlos, was muß oder soll noch passieren?

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5 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38325 Beiträge, 13978x hilfreich)

Mit sorgerecht hat das doch gar nichts zu tun. Sondern nur mit Gestaltung des Umgangsrechts.

wirdwerden

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#2
 Von 
NicoleR.
Status:
Frischling
(21 Beiträge, 3x hilfreich)

und wie könnte sowas aussehen?
Sie ist jeden Mittwoch bei ihm, dann die hälfte der Ferien und jedes 2te We von Fr.- So.

Wie gestalte man so etwas dann?

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#3
 Von 
Marcus2009
Status:
Lehrling
(1723 Beiträge, 1092x hilfreich)

Also die Umgangsregelung klingt doch ganz vernünftig! Das könnte doch eine ganz tolle Sache sein, wenn ... ja wenn ihr euch nicht dauernd streiten würdet!

Jetzt haben wir gehört, was dich am Kindesvater stört.

Was stört denn den Kindesvater an dir?

quote:
aber hier geht es um mein Kind


Hier scheint mir das zentrale Problem zu liegen. Der Satz muss nämlich richtig lauten:

"aber hier geht es um UNSER Kind"

Wenn man da genau hinhört, dann betrachtest du das Kind als DEIN Eigentum. Und da kann ich mir schon vorstellen, dass das Kind hin und her gerissen wird. Bis hin zur Notwendigkeit einer psychiatrischen Behandlung.

Der Umgang ist doch gut geregelt. Nur was ihr daraus macht, das ist eben nicht gut. Und an diesen Verhältnissen habt ihr BEIDE euren Anteil! Und solange da keine Einsicht einkehrt, wird sich an den Verhältnissen eben nichts ändern.

Zitat:
Hallo? Warum immer das Kind therapieren wenn hier ganz klar die Eltern das Problem sind?


Na, da hast du ja den Nagel auf den Kopf getroffen. Nicht das Kind, sondern die Eltern sollten sich therapieren lassen. Das Jugendamt könnte da möglicherweise etwas anzubieten haben.


-- Editiert Marcus2009 am 18.10.2012 16:38

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#4
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38325 Beiträge, 13978x hilfreich)

wie man sowas gestaltet, das ist Sache der Eltern. Es wird davon ausgegangen, dass die sich wie Erwachsene benehmen.

Erziehungsfragen - das kann jeder so handhaben, wie er will, wenn sich das Kind bei ihm aufhält. Also, beim einen Elternteil muss das Kind eventuell um 20.00 Uhr ins Bett, beim anderen kann es länger aufbleiben. Kein Grund, einzugreifen. Ebenso wenig das unbeaufsichtigte Schwimmen im See (ich gehe mal davon aus, das Kind kann schwimmen) oder aber das Besuchen eines Zoos oder Freizeitparks mit einem verantwortungsvollen älteren Jugendligen. Kinder in dem Alter sollten auch in der Lage sein, sich selbst um ihre Körperhygiene zu kümmern.

Man muss Kinder auch loslassen, so schwer es fällt! Meine beiden sind im Alter Deines Kindes schon auf Schulausflügen selbstständig in der Gruppe auf Entdeckungstour gegangen. Die Pädagogen hätten das doch niemals getan, wenn das nicht der Reife von Kindern in dem Alter entsprechen würde!

Ich würde mal überlegen, was wirklich wichtig ist. Und das sind einige wenige Punkte. Wie etwa das Zerren an dem Kind (wohl von beiden Seiten aus). Du schreibst von DEINEM Kind, er will SEIN Kind ganz für sich haben. Das Rausschmeissen aus der Wohnung. Das sind Sachen, an denen man arbeiten muss.

Und da würde ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

wirdwerden

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#5
 Von 
ARTiger
Status:
Student
(2429 Beiträge, 213x hilfreich)

Hallo NicoleR.,

wie auch meine Vorrschreiber schätze ich die Sache so ein, dass ihr Elternteile das Problem seid.
Das alleinige Sorgerecht wird dem Kind keinen Nutzen bringen.

Aufgrund der großen Entfernung kann ich unser Kind nicht auch noch an einem Wochtentag betreuen, habe aber auch das Problem mit unserem Kind schnell auf eine Kommunikationsebene zu kommen. Dieses Problem betrifft das Kind wie die Eltern gleichermaßen, kann aber nicht vom Kind allein gelöst werden.

Man kann nun in zwei Rihtungen argumentieren und danach handeln.
1. Das Kind erfährt zukünftig nur einen Elternteil. Es herrscht dann zwar Klarheit, betreffend Strukturen und vermittelter Werte, hat aber den Nachteil, dass das Kind Defizite mindestens und z.B. in der eigenen Bindungsfähigkeit entwickelt, vermutlich auch darüber hinaus ( Prof. Franz: SWR-Teleakademie ).
2. Das Kind erfährt beide Elternteile annähernd paritätisch und dem Alter entsprechend über einen längeren Zeitraum am Stück (ca. wöchentlicher Wechsel).
Das Kind erhält tiefere Einblicke in die verschiedenen Familienstrukturen und kann so die Bindung zu beiden Elternteilen intensivieren, es besteht aber die Möglichkeit auch hier einen Nachteil dergestalt zu erfahren, dass es zwischen zwei extremen Polen pendelt.

Die Nachteile zu 1. sind ungleich schwerer auszuräumen, als die Nachteile zu 2., sofern sich beide Elternteile ihrer Bedeutung zum Kindeswohl bewusst sind.
Leider haben die bisherigen Versuche diesen Zweck nicht auch nur annähernd erfüllt.
Um hierzu einen Beitrag zu leisten, bitte im Folgenden verlinkten Beitrag anschauen und über das Gesehene mit dem anderen Elternteil sprechen.
ARD: Das Kind kriegst du nicht

Für den Fall, dass nur eine/r von euch ausschert, bleibt euer Kind mit ziemlicher Sicherheit auf der Strecke.

LG

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"*Darüber hinaus werden wir die nacheheliche Eigenverantwortung stärken.*Lüge!"

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