Kind ausgezogen-Unterhalt?

29. September 2004 Thema abonnieren
 Von 
Dolly3080
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Kind ausgezogen-Unterhalt?

Hallo,

ich bin neu in diesem Forum und hoffe das mir jemand ein wenig Hilfestellung geben kann!!
Zu den Fakten wo ich leider etwas weiter ausholen muss:
Unsere Tochter ist vor ein paar Tagen 18 Jahre alt geworden. Sie ist erst erst seit 3 Monaten wieder hier da sie als Austauschschuelerin in den USA für ein Schuljahr war. Dort war natürlich " alles " besser und sie hatte dort viele "Freiheiten" bzw. dort haben die Gasteltern wohl nicht alles so "eng" gesehen. Hier geht sie nun in die 12. Klasse d.h. sie hat die 11 te übersprungen und es läuft wohl auch ganz gut. Viel fragen darf ich nicht,denn dann bin ich ja schon zu neugierig. Das heißt ich darf kein Interesse zeigen,aber ich kann natürlich kochen,waschen und was sonst so an Annehmlichkeiten gerade richtig ist ,erledigen. Unser Sohn ist 13 Jahre und versucht natürlich die gleiche Schiene zu fahren. Unsere Tochter lässt sich nichts mehr sagen,Kritik wird gar nicht angenommen und Pflichten will man gar nicht erst hören!
Ich verlange an Hilfe sehr wenig,eigentlich nur das jeder seinen eigenen Kram wegräumt und ähnliches.
Da sie ihren Führerschein in den USA gemacht hat meint sie ,sie wäre perfekt im Autofahren. Vorgestern bei einer Autobahnfahrt waren mein Mann und ich uns in vielen Dingen einig,nämlich das sie damit überfordert ist,auf unsere Bitte hin,Abstand zu halten,langsamer zu fahren,in der Baustelle die rechte Spur zu benutzen und äh. kam es zum Streit. Sie zeigt in keinerlei Situation Einsicht,hat immer eine dumme Antwort parat und nun soll sie mein Auto nicht mehr benutzen für gewisse Zeit .
Am anderen Tag hatte sie ihre Taschen gepackt und will für 4 Wochen zu einer " Freundin " ziehen die auch nicht mit ihren Eltern klar kommt. Ich habe die Telefonnummer und ihre Adresse bekommen und sie hätte gerne ihr Kindergeld! Peng das war es.
Nun steht für mich und meinen Mann die Frage im Raum ob wir ihr dieses ohne wenn und aber geben müssen? Denn sie geht ja freiwillig ! Weiß jemand wie die rechtliche Seite aussieht?
Meine Nerven sind zum zerreißen da der jüngere Sohn mir natürlich die Schuld "in die Schuhe schiebt"! Die Beiden haben sich laufend um nicht zu sagen den lieben langen Tag gestritten und nun wie sollte es anders sein,ein Herz und eine Seele sind!
Mein Mann kommt leider immer erst abends nach hause und somit bin ich natürlich die jenige die alles " abbekommt".
Meine wichtigste Frage ist natürlich ,muss ich ihr das Kindergeld geben?
Über zahlreiche Infos wäre ich sehr dankbar!
Dolly

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1 Antwort
Sortierung:
#1
 Von 
teufelin
Status:
Master
(4613 Beiträge, 248x hilfreich)

Hallo Dolly,
deine Tochter ist ja noch nicht ausgezogen, sondern macht lediglich "Urlaub" bei ihrer Freundin. Insofern bist du ihr auch nicht unterhaltspflichtig. Auf der anderen Seite sparst du ja die nächsten 4 Wochen auch Lebensmittel, Wasser usw... ein. Somit sind die 154 EU wohl auch fair. Rein rechtlich gesehen muss sich dich erst einmal durch einen Anwalt in Verzug setzen und auf Unterhalt klagen. Vorher hat sie keinen Anspruch.

Aber mal weg von der rechtlichen Seite: Deine Tochter ist noch sehr beeinflusst von ihrem Gastland und ihrer Gastfamilie. Gib ihr noch n bisserl Zeit, sich wieder zu aklimatisieren und versuche sie zu verstehen. Sie ist ja in gewisser Weise auch ein wenig "entfremdet" von euch und reagiert daher vielleicht nicht ganz so, wie man es sich von einer Tochter vorstellt.
WIE du das nun umsetzen sollst, ist natürlich schwer zu beurteilen. Hast du es wirklich einmal mit ruhigen Gesprächen versucht, in denen du ihr nichts vorwirfst? Gib ihr zu verstehen, dass du ihr vertraust aber mach ihr auch klar, dass es eben in jeder Familie anders läuft. Mal abgesehen davon, dass man ein "Gastkind" wahrscheinlich auch viel lockerer behandelt, als das eigene. Dort sollte ihr alles Recht gemacht werden. Nun ist sie aber wieder daheim und da gilt weiterhin das "Miteinander". Nicht nur IHR soll vieles Recht gemacht werden, sondern auch SIE muss etwas dafür tun.
Wenn du allerdings nach diesen lockeren 12 Monaten USA jetzt holterdipolter mit Vorwürfen und Verboten daherkommst, ist es verständlich, dass sie erstmal Reißaus nimmt. Ich bin zwar auch nicht grad der einfühlsamste Mensch aber in dieser Situation musst du ihr ein bisserl Zeit geben, um sich langsam wieder an die Umgebung zu gewöhnen. Sie ist ja auch in einem Alter, wo ihr das bewusst sein sollte. Lade sie zum Essen ein und sprich noch einmal in Ruhe mit ihr.

Noch einmal zur rechtlichen Seite: Wenn ihr nicht mit dem Auszug einverstanden seid, muss sie über das Gericht Unterhalt einklagen. Allerdings muss die Situation für sie daheim unzumutbar sein, um Unterhaltsansprüche durchzusetzen. Pubertäre Problemchen sind kein Grund!
Wird ihr Unterhalt zugesprochen, stehen ihr - je nach OLG - rund 600 EU inkl Kindergeld und potenziellem eigenem Einkommen zu. Und das bis sie ihre Erstausbildung in der Regelzeit + evtl. kleine Kulanz absolviert hat. Allerdings nur, wenn ihr entsprechend leistungsfähig seid.
Lieben Gruß
Anna

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